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Veröffentlicht am 03.02.2020

Leider nicht das, was der Klappentext verspricht

Lieblingskind
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Worum geht es in Lieblingskind?

Als Joe als Lehrer in sein Heimatdorf zurückkehrt, holen ihn die Erinnerungen von vergangenen Zeiten wieder ein. Zeiten, in denen seine Schwester Anni noch lebte, bis sie ...

Worum geht es in Lieblingskind?



Als Joe als Lehrer in sein Heimatdorf zurückkehrt, holen ihn die Erinnerungen von vergangenen Zeiten wieder ein. Zeiten, in denen seine Schwester Anni noch lebte, bis sie eines Abends verschwand und nicht als dieselbe zurückkehrte. Genauso schien es auch dem Sohn der Lehrerin ergangen zu sein, deren Platz Joe einnimmt, nachdem sich diese das Leben nahm – direkt, nachdem sie ihren eigenen Sohn ermordet hatte. Auf der Spur nach dem, was wirklich passiert ist, getrieben von den Erinnerungen, die wie Flashbacks Joe einholen versucht er sich der Vergangenheit zu stellen. Doch nicht alle in dem Dorf freuen sich über Joes Rückkehr.

Die Charaktere



Zunächst fiel es mir nicht so einfach Joe zu mögen. Doch zum Glück hat die fantastische Erzählstimme von Stephan Benson da ein wenig nachgeholfen. Dennoch konnte auch er nicht die Eigenschaften von Joe auslöschen, denn Joe trinkt, lügt, betrügt. Leider finde ich einige Charaktere sehr einfach. Der Antagonist, der wirklich nur böse ist, außer das er einen Sohn hat, der allerdings wie der Vater ebenfalls böse ist. Überrascht hat mich kaum ein Charakter, ich konnte jeden ziemlich schnell durchschauen, dennoch waren ein paar liebenswerte Nebencharaktere vorhanden.

Die Geschichte



An für sich gefällt mir der Grundgedanke von Lieblingskind. Dennoch muss ich sagen, dass ich etwas ganz anderes vom Klappentext erwartet habe. Dort wird im Prinzip nur geschildert, was in Joes Vergangenheit passiert ist. Es liest sich mysteriös und spannend, was Lieblingskind leider nicht so wirklich war. Eher hat sich die Geschichte sehr lange hingezogen, bis wirklich mal was passiert ist. Meiner Meinung nach könnte man viele Passagen ersatzlos streichen. Das Ende hat mir dann aber wieder sehr gut gefallen, auch wenn es deutliche Parallelen zu einem bekannten Stephen King Roman aufweist. Das fand ich schon wieder etwas schade, da es doch etwas einfallslos war.

Der Schreibstil



Ich persönlich habe mich in C. J. Tudors Schreibstil nicht wirklich einfinden können. Viele Passagen wirkten langatmig und die Spannung kam bei mir leider erst gegen Ende des Buches auf. Auch wenn ich hier noch einmal ein besonderes Lob an den Hörbuchsprecher Stephan Benson aussprechen muss. Ich glaube mich hat besonders gestört, dass ich lange Zeit doch sehr im Dunkeln gelassen wurde und nicht wirklich wusste, worauf dieses Buch hinaus will.

Fazit



Lieblingskind ist ein Buch, dass leider nicht das halten konnte, was der Klappentext versprochen hat und erst im letzten Drittel wirklich gut wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.02.2019

Berührend und fesselnd

Someone New
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Worum geht es in Someone New?
Für Micah ist es nicht immer so leicht, wie es nach Außen ausschaut. Ihre Eltern sind zwar Reich, besitzen eine erfolgreiche Anwaltskanzlei, die Micah nach ihrem Jura Studium ...

Worum geht es in Someone New?
Für Micah ist es nicht immer so leicht, wie es nach Außen ausschaut. Ihre Eltern sind zwar Reich, besitzen eine erfolgreiche Anwaltskanzlei, die Micah nach ihrem Jura Studium übernehmen soll. Doch Micah interessiert sich nicht für Jura, oder die Events, die ihre Familie veranstaltet und bei denen Micah den Schein wahren muss. Denn ihre Familie ist alles andere als intakt. Micahs Bruder ist nicht wie ihre Eltern allen sagen auf Reisen im Ausland, sondern verschwunden, seit er nach seinem unfreiwilligen Coming Out von seinen Eltern rausgeworfen wurde. Nur deswegen studiert Micah Jura, um ihre Familie zusammen zu halten und ihren Bruder zu suchen.

Während eines Events bei ihren Eltern trifft Micah auf Julian, der als Service Kraft engagiert wurde. Doch aufgrund eines Missverständnisses fliegt auch Julian aus dem Haus der Eltern und verliert noch dazu seinen Job. Ein paar Monate trifft Micah ihn wieder, denn zufälligerweise wohnt er direkt neben der Wohnung, die sie erst kürzlich bezogen hat. Er hilft Micah sich selbst zu finden, ihre Leidenschaft für das Zeichnen weiterzuentwickeln und das, obwohl er sie eigentlich meidet und offensichtlich Geheimnisse vor ihr hat.

Die Charaktere
Micah ist wirklich eine tolle Protagonistin. Von Anfang an konnte ich mich super mit ihr identifizieren. Besonders beeindruckend finde ich ihre Einstellung zu Themen wie der Homosexualität ihres Bruders. Sie selbst nimmt sich zurück, damit andere es besser geht und auch da sehe ich ein bisschen mich wieder. Ihren Eltern zuliebe studiert sie Jura, obwohl ihre Leidenschaft Comics sind. Man merkt auch deutlich eine Weiterentwicklung ihres Charakters während der Geschichte.

Auch Julian ist ein sehr interessanter Charakter. Besonders am Anfang auf der Party von Micahs Eltern ist er einfach nur toll. Sofort merkt man die Verbindung zwischen ihm und Micah. Allerdings ist er danach erst einmal sehr distanziert, was ich aber auch nachvollziehen kann. Schließlich merkt man auch schon sehr schnell das Interesse, das er an Micah hegt. Das langsame Aufbauen ihrer Freundschaft hat mir sehr gut gefallen und dadurch merkt man auch besonders Julians Entwicklung.

Die Geschichte
Ähnlich wie schon bei Berühre mich. Nicht. bin ich der Geschichte von Someone New sofort verfallen. Man merkt sehr schnell, dass Micah kein farbloses, reiches Mädchen ist. Auch wenn ich sie von Anfang an sehr ins Herz geschlossen habe, wollte ich doch besonders im Verlauf des Buches sie als Freundin in der Realität haben. Ich fand die Geschichte, wie sie aufgebaut war, sehr stimmig. Besonders wie Micah unter dem Studium litt, das sie eigentlich nur durchhielt wegen ihrer Freundin. Hin und wieder hatte ich das Gefühl, dass es Micah etwas leicht hatte, schließlich ging sie ja täglich auswärts essen und wusste nicht einmal, wie man Wäsche wäscht. Zu Zeiten von YouTube und dem Internet gäbe es da sicherlich auch eine Lösung, das zu lernen.

Ich mochte auch besonders Micahs Freunde Aliza und Lilly. Letztere hatte immer mal wieder etwas ernstere Gespräche mit Micah, die mir sehr gut gefallen haben. Was ich dann aber doch etwas „einfach“ gelöst fand, waren ihre Probleme mit Tanner, ihrem Freund und Vater des gemeinsamen Sohnes. Tanner studiert auf einer Uni sehr weit weg und Lilly kann wegen ihrem Sohn Lincoln und ihrem Schulabschluss, den sie nachholen will, nicht einfach auch dorthin ziehen. Dass das an einer Beziehung kratzt ist verständlich. Doch mit einem Besuch bei Tanner war das Thema vom Tisch. Das fand ich etwas schade, denn ich mochte Lilly als Charakter sehr und sieh hat danach leider ein bisschen wenig in der Geschichte beitun können.

Leider kann ich besonders auf einen sehr entscheidenden Punkt von Someone New nicht eingehen, denn ich will diese Rezension möglichst Spoiler-Frei halten. Aber soviel sei gesagt: Ich fand die Entscheidung dieses Thema aufzugreifen von Laura Kneidl absolut super. Ich ärgere mich immer wieder wenn Influencer ihre Situation nicht nutzen, um gute Werte zu vermitteln. Das hat Laura Kneidl anders gemacht und dafür verdient sie meinen vollen Respekt und ein dickes Dankeschön!

Der Schreibstil
Ach, was soll ich dazu nur sagen. Wie auch schon in Berühre mich. Nicht. ist auch Someone New absolut gelungen. Laura Kneidl weiß einfach, wie sie Geschichten schreiben muss, damit sie von den Lesern verschlungen werden. Ich finde es immer wieder beeindruckend, wenn ein Autor es schafft, jemanden so an ein Buch zu fesseln, dass der Leser das Buch nicht mehr weglegen kann. Das hat Laura Kneidl perfektioniert. Ich hatte wieder so viel Spaß am Lesen und das ist bei einem Buch enorm wichtig.

Veröffentlicht am 05.02.2019

Cold Case, Verschwörungstheorien und neue Bedrohungen

In deinem Namen
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Worum geht es in In deinem Namen?
Seit Detective Nap Dumas im Alter von 17 Jahren seinen Zwillingsbruder Leo und dessen Freundin Diana durch einen Unfall verloren hat, ist nichts mehr für ihn wie es früher ...

Worum geht es in In deinem Namen?
Seit Detective Nap Dumas im Alter von 17 Jahren seinen Zwillingsbruder Leo und dessen Freundin Diana durch einen Unfall verloren hat, ist nichts mehr für ihn wie es früher einmal war. Noch dazu verschwand an dem gleichen Abend seine Freundin Maura. Doch plötzlich steht die Polizei vor Naps Tür, denn bei einem Mordfall wurden Mauras Fingerabdrücke gefunden. Noch dazu ist der Tote Rex ein alter Bekannter. Er, Leo, Diana und Maura gingen gemeinsam auf die Schule und waren alles Mitglieder des selbst gegründeten Conspiracy Clubs. Hatte das Interesse des Clubs an der verlassenen Militärbasis mit dem Mord an Rex zu tun? Und war Leo und Dianas Tod wirklich nur ein Unfall. Statt Antworten stellen sich Nap immer mehr Fragen, auf die er eine Antwort sucht.

Die Charaktere
Anders als in vielen Büchern mit einem Detective ist Nap nicht so sehr der eigenbrötlerische und wortkarge Typ. Das hat mir sehr gut gefallen. Auch sein Sinn für Gerechtigkeit, weshalb er auch mal einen Baseballschläger gegen einen Mann einsetzt, der seine eigene Frau grün und blau geschlagen hat. Nap ist auf jeden Fall ein Charakter mit Tiefe und Charme. Besonders die Dynamik zwischen ihm und seiner besten Freundin Ellie hat mir sehr gut gefallen. Auch die Entwicklung im Laufe der Ermittlungen ist super. Am Anfang denkt er nur das Beste über seinen Bruder Leo. Doch je mehr Geheimnisse ans Licht kommen, desto mehr muss Nap einsehen, dass sein Bruder vielleicht nicht der Mensch war, den er gekannt hatte.

Die Geschichte
In deinem Namen hat mir ganz gut gefallen. Der Aufbau und auch die kontinuierlich ansteigende Spannung war super. Hier und da hätte ich mir mal zwischendurch ein paar Lösungsansätze gewünscht, denn man tappte eigentlich durchgehend bis zum Ende im Dunkeln. Ich selbst wäre auch nicht auf das Ende gekommen. Bei einem Krimi oder einem Psychothriller mag ich eigentlich sehr gerne, wenn man mit rätseln kann. Das ging bei In deinem Namen leider nicht so wirklich. Dennoch hat mir die Geschichte des Buches sehr gut gefallen. Besonders das Zusammenspiel der Charaktere und wie nach und nach immer mehr Bruchstücke der damaligen Ereignisse ans Licht kam.

Der Schreibstil
Ich hatte bereits vor einiger Zeit ein Harlan Cobens Buch gelesen. Daher wusste ich bereits, dass der Schreibstil mir gut gefällt. Es gibt wenig Passagen, die durchgehend nur aus Monolog des Protagonisten bestehen. Die Ich-Perspektive, in der Coben die Geschichte aus Sicht von Nap erzählt, gefällt mir sehr gut, da dadurch auch Ängste und Gefühle des Protagonisten deutlicher werden. Besonders seine Zerrissenheit kam dadurch klar zum Vorschein. Ich muss allerdings gestehen, dass ich nach etwa 80 Seiten einen ziemlichen Hänger hatte und erst einmal ein anderes Buch dazwischen gelesen habe. Das würde ich aber nicht zwangsläufig In deinem Namen zuschreiben. Manchmal muss man einfach Lust auf ein Genre oder Buch haben, und die hatte ich anscheinend nicht.

Fazit
In deinem Namen ist ein tolles Buch von Harlan Coben mit einem super Protagonisten.

Veröffentlicht am 05.02.2019

Teenage Lovestory

Soulsister
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Worum geht es in Soulsister?
Romys Leben ist aus den Fugen geraten, als ihre geliebte Schwester und beste Freundin Polly bei einem Autounfall plötzlich starb. Auch wenn Polly tot ist, so ist sie dennoch ...

Worum geht es in Soulsister?
Romys Leben ist aus den Fugen geraten, als ihre geliebte Schwester und beste Freundin Polly bei einem Autounfall plötzlich starb. Auch wenn Polly tot ist, so ist sie dennoch Romys ständiger Begleiter, denn Romy kann ihre Schwester hin und wieder hören und ganze Gespräche mit ihr führen. Besonders braucht sie die Unterstützung ihrer Schwester, als sie auf Killian trifft, oder besser gesagt mit ihm zusammenstößt und kurze Zeit sogar Ohnmächtig wird. Doch ihre Beziehung mit Killian basiert auf einer fatalen Lüge, denn Killian ist schon 19 und Romy erst 15, doch ihm gegenüber behauptet sie schon 17 zu sein.

Die Charaktere
Romy war mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie ist sehr greifbar und nach dem Prinzip Wie-du-und-ich. Auch wenn sie nach dem Tod ihrer Schwester eine schwere Zeit durchmacht ist sie dennoch nicht total in sich gekehrt. Da half es vermutlich auch, das sie meist, wenn sie eigenbrötlerisch wird, mit ihrer verstorbenen Schwester spricht und dadurch der Dialog alles etwas auflockert.
Auch ihr schlechtes Gewissen wegen der Lüge macht Romy sehr ehrlich und glaubwürdig.

Killian dagegen ist einfach ein Typ, in den man sich sofort verliebt. Er hat eine angenehme Art, aber irgendwie hat mir bei ihm ein klein wenig Tiefe gefehlt. Aber auf der anderen Seite muss auch nicht jeder Mensch oder Charakter eine schlimme Vergangenheit haben, oder?

Die Geschichte
Ich fand es super, wie die Charaktere eingeführt wurden. Besonders die erste Begegnung mit Killian gefiel mir sehr gut. Generell war der Aufbau von Soulsister durchdacht und gut nachvollziehbar. Die Thematik, dass Romy zum Teil sich anders verhält, mehr wie ihre Schwester, fand ich sehr gut. Genau so ist es nun mal mit Teenager Mädchen, die ihre Rolle im Leben noch nicht so gefunden haben. Man sucht sich ein Vorbild und versucht nicht nur so auszusehen, sondern auch so zu sein, wie diese Person. Da Romys Schwester Polly extrovertiert, unternehmungslustig und wunderschön war, ist es nicht unglaubwürdig, dass Romy sich ihre Schwester als Vorbild nimmt. Angetrieben natürlich von ihrem Dialog, den sie hin und wieder mit Polly führt.

Ab einem Zeitpunkt war es ein wenig vorherzusehen, auf was die Geschichte hinaus laufen wird. Das Ende und der Weg dorthin würde ich allerdings nicht als vorhersehbar bezeichnen. Ich fand die gesamte Story sehr nett, nicht unbedingt etwas ganz Neues, aber eben doch nicht schon 100 mal da gewesen. Gerade der thematische Teil, dass sich Romy versucht selbst zu finden, empfand ich als sehr schön und gerade für die jüngere Zielgruppe sehr wertvoll. Auch das Romy und Killians Beziehungen unter dem Druck der Außenwelt zusammen zu brechen scheint finde ich wirklich interessant und erfrischend. Killian hat als berühmter Fußballer eine Vorbildfunktion und jede seiner Taten wird kritisch von seinen Fans und Kritikern beurteilt. Entsprechend lastet Romys Lüge noch mehr auf ihren Schultern und hat größere Auswirkungen als zunächst gedacht.

Der Schreibstil
Jennifer Benkau hat eine schöne Art Geschichten aufzubauen. Die Charaktere waren zwar nicht unbeindingt die tiefgründigsten, es waren einfach zu viele zu nett, aber alles in allem solide. Der Lesefluss wurde nur wenig unterbrochen und ich hatte wirklich Spaß das Buch zu lesen. Die gewählten Wörter und Ausdrucksweisen sind sehr einfach und auch hier einem Jugendbuch absolut gerecht, ohne zu seicht zu wirken. Jennifer Benkau hat es auch an einigen Stellen geschafft mich emotional so zu berühren, dass mehr als nur ein Tränchen gekullert ist.

Fazit
Ein wirklich schönes Buch für zwischendurch, das tiefgründiger ist, als erwartet.

Veröffentlicht am 02.08.2018

Leider enttäuschend trotz toller Grundidee

Lucid - Tödliche Träume
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Worum geht es in Lucid - Tödliche Träume
Signes Träume sind besonders, denn sie kann voll steuern, was sie träumen will. Für ihren Freund und Neurologen Fabian ist sie der Schlüssel zu einem neuen Forschungsprojekt, ...

Worum geht es in Lucid - Tödliche Träume


Signes Träume sind besonders, denn sie kann voll steuern, was sie träumen will. Für ihren Freund und Neurologen Fabian ist sie der Schlüssel zu einem neuen Forschungsprojekt, in dem sie versucht, in die Träume von anderen einzutauchen und diese dort zu steuern. Dadurch kann sie sogar die Erinnerungen des Träumenden verändern. Signe möchte mit ihren Fähigkeiten Menschen dabei helfen, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten und glaubt, das Richtige zu tun. Doch leider hegen einige der anderen Beteiligten nicht die gleichen Absichten.


Die Charaktere


Die Protagonistin, Signe, ist Kunststudentin. Entsprechend taucht in ihren Träumen auch oft ihr Dozent auf, der ihre Werke kritisiert. An für sich empfand ich sie als Charakter als sehr interessant. Ihre Absichten sind gut und generell scheint sie einer der wenigen guten Menschen in dem Buch zu sein. Umso mehr hat mir ihre Entwicklung enttäuscht. Mir ging alles irgendwie zu schnell mit ihr voran und es gab keinen Punkt in dem sie sich bewusst entwickelt hätte. Es wirkte dadurch ein wenig gezwungen und auf den Plot ausgelegt.

Die anderen Charaktere waren teilweise sehr interessant, da ich von einigen überrascht wurde. Gerade am Anfang gab es einen Charakter, den ich direkt als negativ und unsympathisch empfunden habe. Das genau dieser Charakter sich dann aber als gut und mit guten Absichten herausstellte überraschte mich sehr. Allerdings gab es auch einige, die einfach nur unsympathisch waren und blieben. Natürlich hat man auch im wahren Leben immer wieder Menschen in seinem Umfeld, die man einfach nicht leiden kann, aber diese sind nicht zwangsläufig immer böse und schlecht. In Lucid - Tödliche Träume waren diese aber größtenteils der "Bösewicht" der Geschichte, weshalb ich mir hier auch ein bisschen mehr Realitätsnähe gewünscht hätte.


Die Geschichte


Ich muss gestehen, dass ich mich trotz der interessanten Thematik einfach überhaupt nicht in das Buch reinfinden konnte. Ich musste mich regelrecht dazu zwingen weiterzulesen. Vielleicht hat es da geholfen, dass es eine Leserunde war und ich quasi gezwungen war, weiter zu lesen. Vielleicht war das aber auch der Grund, warum ich gerade gar nicht in das Buch hineinfand.

Die Story an für sich bietet wirklich viel Potential. Immer wieder taucht man mit Signe in die Welt der Träume ab. Das fand ich einerseits echt gut, andererseits hat es mich hin und wieder total aus der eigentlichen Geschichte gerissen. Auch mehrere Seiten am Stück in kursiver Schrift zu lesen, welche die Traumebene darstellte, empfand ich sehr anstrengend. Nichtsdestotrotz waren die Träume sehr gut gestaltet, nämlich wirr und der Kreativität freien Lauf gelassen, ohne zu sehr konstruiert zu wirken.

Ich glaube generell hätte es der Geschichte geholfen, wenn sie etwas kürzer gewesen wäre. Man merkte schon, dass die Autoren es rasant haben wollten, was aber irgendwie nicht so gut gelungen ist. Ebenso wäre es sicher hilfreich gewesen, wenn etwas weniger zwischen den Charakteren hin und her gesprungen worden wäre. Man hatte das Gefühl, dass es weniger um die eigentliche Thematik und Geschichte ging, und mehr auf die Abgründe, Beweggründe und Eigenheiten der Charaktere eingegangen wurde. Das war auch einer der Gründe, warum ich absolut nicht in das Buch herein gefunden habe. Der Start des Buches war wirklich klasse, doch dann hat es ewig gedauert, bis wieder etwas Fahrt aufgenommen wurde.

Wo sich der Großteil der Geschichte so lang gezogen und sich so viel Zeit genommen hat, wurde dafür das Ende in einem Kapitel und viel zu überhastet abgehandelt.


Der Schreibstil


Generell emfand ich den Schreibstil nicht als schlecht oder störend. Dennoch hat mich vieles an dem Buch schlichtweg ein wenig gelangweilt, ohne benennen zu können, was genau. Ich finde schon, dass man den Autoren stilistisches Können zusprechen kann, aber irgendwie waren es nicht die richtigen Stilmittel um mich anzusprechen. Auch positiv habe ich emfunden, dass man gerade nicht gemerkt hat, dass zwei Autoren an dem Buch arbeiteten, wie sowas möglich ist, frage ich mich jetzt noch.

Fazit


Eine tolle Story, in die ich überhaupt nicht reingefunden habe und deren Potential leider nicht genutzt wurde. Lucid - Tödliche Träume hatte für mich viel zu wenig Spannung für einen Thriller. Sehr schade.

  • Einzelne Kategorien
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  • Atmosphäre
  • Idee