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julia-elysia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2023

Geräuschüberempfindlichkeit

Geräuschüberempfindlichkeit. Wenn Hören zum Problem wird
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Ich selbst habe seit drei Jahren einen chronischen Tinnitus, weswegen ich mich auf jeden Fall als Zielgruppe dieses Buches gesehen habe.

Das Buch war sehr informativ und lehrreich. In vielen Punkten habe ...

Ich selbst habe seit drei Jahren einen chronischen Tinnitus, weswegen ich mich auf jeden Fall als Zielgruppe dieses Buches gesehen habe.

Das Buch war sehr informativ und lehrreich. In vielen Punkten habe ich mich wiedergefunden und vieles konnte ich mit einem Kopfnicken bestätigen, weil mir die Methoden bereits bekannt vorkamen.

Das Buch führt zunächst allgemein in die Grundlagen des Hörens ein und erklärt einige Arten der Geräuschempfindlichkeiten. Zudem werden Ursachen und Untersuchungs- und Behandlungsmethoden in den verschiedenen Fällen aufgeführt sowie Gründe in tieferliegenden Problemen. Zwischendurch wurden einige Geschichten von Patientinnen des Autors erzählt, was ich ebenfalls sehr spannend fand. Am Ende erwarten einen verschiedene Übungen, die man zu Hause selbst durchführen kann.

Generell fand ich das Buch äußerst informativ, vermutlich auch gerade deswegen, weil ich mich darin wiedergefunden habe. Ich kann dieses Buch jedem
jeder empfehlen, der*die ebenfalls an einer Art der Geräuschempfindlichkeit leidet. Wichtig ist jedoch, dass dieses keine Therapie, Behandlung oder einen ärztlichen Besuch ersetzt. Dieses Buch dient, wie ich finde, zur Informationsaneignung und Einführung in das Thema.

Es ist auf jeden Fall schnell zu lesen und gut verständlich. Von mir gibt es 5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.09.2023

Haus voller unausgesprochener Gedanken

Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle
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kann Spoiler enthalten

Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde erhalten und bin unfassbar dankbar dafür! Ich liebe Anne Freytags Bücher, insbesondere ihren tollen Schreibstil, der mich auch dieses ...

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Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde erhalten und bin unfassbar dankbar dafür! Ich liebe Anne Freytags Bücher, insbesondere ihren tollen Schreibstil, der mich auch dieses Mal wieder begeistern und in ihre Romanwelt ziehen konnte. Wir begleiten die 19-jährige Sally durch ihren Alltag zu Zeiten des zweiten Lockdowns. Dabei ist sie 'eingesperrt' in einem großen Haus mit ihrer doch teilweise sehr narzisstischen und übergriffigen Mutter und ihren drei Geschwistern, von denen jede*r von einem anderen Vater ist (nur Sally und ihre Schwester teilen sich denselben).

Die Mutter hat eine interessante Lebensauffassung, die vor allem im Zusammenspiel mit ihren Kindern zum Problem wird. An vielen Stellen hat sich bei mir ihr gegenüber eine unbändige Wut entwickelt, dennoch fand ich gerade deswegen ihren Charakter und ihre Rolle so authentisch. Sie war das Puzzleteil, das Sally letztendlich dazu gebracht hat, sich selbst zu finden.

Sally war eine ebenfalls interessante Figur. Der besondere Schreibstil der Autorin hat Sallys Gedanken sehr in den Vordergrund gehoben. Auch wurden vergangene Erzählungen oft in einer Art Gedankengänge geschildert, was die Erzählungen noch spannender gemacht hat. Es gab viele kleine Details, die die Geschichte abgerundet und gefestigt haben. Sally hat mich an einigen Stellen auch etwas aus der Fassung gebracht, weil sie so oft geschwiegen hat, auch wenn sie wusste, dass sie sich gerade falsch verhielt oder etwas ablief, womit sie nicht klarkam.

Die Liebesbeziehung bzw. Annäherung zwischen Sally und Leni konnte mich allerdings nicht wirklich überzeugen. Wahrscheinlich lag das eher daran, dass es ohne einen triftigen Auslöser oder Schlüsselmomente passiert ist. Mittlerweile habe ich auch das Gefühl, dass es nicht wirklich darum ging, sondern eher um das Teilen von Schmerz, Leid, Ungerechtigkeiten, familiären Problemen und Selbstfindung. Leni und Sally haben viele Gemeinsamkeiten ineinander gesehen, und ich denke, dass das die beiden gegenseitig so angezogen hat.

Nichtsdestotrotz konnte mich der Roman vollends berühren und erreichen. Von mir gibt es klare 5 Sterne!

Veröffentlicht am 03.06.2023

Es begann mit einer Wette

Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen
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Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gewonnen und zudem ist es mein erstes Buch von John Ironmonger.

Zu Anfang hatte ich ein paar Probleme, reinzukommen. Die Sätze waren ...

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Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gewonnen und zudem ist es mein erstes Buch von John Ironmonger.

Zu Anfang hatte ich ein paar Probleme, reinzukommen. Die Sätze waren für meinen Geschmack etwas zu verschachtelt und langatmig, doch das hat sich sehr schnell gelegt. Der Schreibstil war verständlich und flüssig, dazu noch unfassbar fesselnd. Man ist nur so durch die Seiten geflogen, weswegen ich das Buch auch relativ schnell durch hatte.

Die Hauptcharaktere sind Tom und Monty. Wir begleiten die beiden über 50 Jahre lang durch die Geschichte. Alles begann mit einer Wette zwischen einem jungen Mann und einem Politiker, einem Klimaaktivisten und einem Klimaleugner. Bei dieser Wette wurde ein Video aufgenommen, welches viral ging und beinahe die Karriere des Politikers zerstört hat; letzten Endes hat es jedoch nicht nur Tom und Monty miteinander verbunden, sondern Monty doch noch bei seinem Karriereweg geholfen.

Zwischenzeitlich hatte ich etwas Sorge, dass die Wette nicht mehr erwähnt wird, doch das Ende hat für einen runden und sehr berührenden Abschluss gesorgt.

Alle Charaktere hatten ihre Wichtigkeit und besonders die Freundschaft zwischen Tom und Benny hat mich ergriffen. Man begleitet alle Charaktere auf ihrem Lebensweg, zudem lernt man verschiedene Generationen kennen. Auch die Veränderungen der Charaktere, vor allem Toms und Montys, konnten mich überzeugen.

Das Wichtigste jedoch ist das Hauptthema, nämlich der Klimawandel und welchen Folgen er auf die Menschheit hat. Tom übernimmt hierbei die Rolle des Aufklärers, der vor allem versucht, Monty zu überzeugen. Wie er das macht und wie die beiden voneinander und miteinander lernen, hat mich auf jeden Fall überzeugt und berührt. Das Buch behandelt unfassbar wichtige Aspekte, welches es für mich auf jeden Fall zu einem Jahreshighlight gemacht hat!

Klare 5 Sterne von mir!

Veröffentlicht am 15.05.2023

Hedy Lamarr - die einzige Frau im Raum

Die einzige Frau im Raum
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Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und bereits an einem Tag durchgehabt. Marie Benedict schreibt seit Jahren an einer Reihe über starke und inspirierende Frauen ...

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Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und bereits an einem Tag durchgehabt. Marie Benedict schreibt seit Jahren an einer Reihe über starke und inspirierende Frauen der Geschichte, die viel zu wenig gehört wurden oder zu wenig zur Sprache kamen. Vor diesem Buch hatte ich auch noch nie etwas über Hedy Lamarr gehört - und dabei hat sie einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung einer gewissen Technik gehabt, die heute sogar in unseren Handys wiederzufinden ist.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm. Am Anfang hatte ich nur kurz etwas Probleme, die leicht verschachtelten Sätze richtig zu verstehen, doch das hat sich relativ schnell wieder gelegt.

Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt - der erste befasst sich mit Hedys Ehe mit Fritz Mandl, der zweite mit ihrem Leben in Hollywood und ihrer Erfindung einer Funkfernsteuerung für Torpedos. Der erste Teil umfasst über die Hälfte des Buches und ist sehr interessant und erschreckend zu lesen, da Mandl ein sehr herrschsüchtiger und eifersüchtiger, aber auch ein sehr wichtiger Mann im Rahmen der Waffenlieferungen für Mussolini war. Teilweise war der Fokus aber auch etwas zu stark darauf gesetzt, wodurch der zweite Teil eher weniger zur Geltung kam bzw. relativ schnell abgehandelt wurde. Das Buch endete nämlich auch mit dem Jahr 1943, wobei Hedy selbst bis 2000 lebte. Somit wurde über die Hälfte ihrer Lebenszeit nicht behandelt, was ich etwas schade fand.

Das Buch fängt mit dem Jahr 1933 an und schildert auch die Ereignisse um den anbahnenden Zweiten Weltkrieg und Hitlers Machtergreifung. Hedy selbst ist Jüdin und Österreicherin, wodurch sie eine ganz eigene, auch (vor allem durch ihre Ehe mit Mandl) besondere Sichtweise auf den Krieg hat.

Der Roman beinhaltet viele biografische, aber wahrscheinlich auch einige fiktive Erzählungen, wobei sich die Autorin anscheinend auf die Autobiografie der Protagonistin bezogen hat.

Durch den schnell abgehandelten zweiten Teil vergebe ich 4,5 Sterne!

Veröffentlicht am 21.01.2023

Auf nach Camelot!

Elayne (Band 2): Rabenherz
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Nachdem mich vor wenigen Monaten Band 1 der Reihe überzeugen konnte und ich wenig später auch das Spin Off gelesen habe, habe ich nun Band 2 gelesen - und ich finde ihn genauso ...

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Nachdem mich vor wenigen Monaten Band 1 der Reihe überzeugen konnte und ich wenig später auch das Spin Off gelesen habe, habe ich nun Band 2 gelesen - und ich finde ihn genauso gut wie den ersten Teil!

Elaynes Reise führt sie nach Camelot und auch hier hat man wieder gemerkt, wie gut sich die Autorin mit dem Stoff der Artussaga auseinander gesetzt hat. So hat sie wieder nicht nur unzählige Verwandtschaftsbezüge hergestellt, sondern auch historische Fakten eingebaut. Es kamen viele neue Figuren hinzu, was mich teilweise wieder verwirrt hat (und ich könnte auch trotz mehrfacher Erklärungen der Verwandtschaftsverhältnisse diese nicht wiedergeben), dennoch war es erfreulich für mich zu lesen, dass mir einige Namen doch bekannt vorkamen. Ich hätte mir vielleicht noch ein Figurenregister mit den wichtigsten Informationen gewünscht, da es doch wirklich sehr schwierig war, sich alle Beziehungen zu merken und zu verfolgen.

Die Geschichte beinhaltet viele kleine Nebenhandlungen, die allerdings sehr angenehm zu lesen waren. Dennoch gab es einen runden Bogen, denn der Beginn des Buches wurde am Ende noch einmal aufgeschlüsselt und thematisiert. Vor allem der Abschluss hat noch einmal für Spannung gesorgt!

Außerdem fand ich es interessant, zu sehen, wie sehr Elayne sich in Bezug auf Band 1 verändert hat. Auch dass sie Lancelot nicht gleich vergeben, sondern offen kommunziert hat, was ihr Anliegen ist, fand ich gut, da ich anfänglich die Befürchtung hatte, dass es sich um einen Klischee-Liebesroman handeln würde, in welchem alle vergänglichen und vor allem kritischen Taten ignoriert werden.

Klare 5 Sterne von mir! Ich freue mich auf Band 3!