"Über uns der Himmel, unter uns das Meer" ist eins der ersten Werke von Jojo Moyes und es hat einen familiären Hintergrund, da sie sozusagen die Geschichte ihrer australischen Großmutter erzählt.
Das Buch ist in drei Teile gegliedert: Gegenwart - 1946 - Gegenwart
Nach dem ersten Abschnitt dachte ich, es sei ein billiger Abklatsch von Titanic: Enkelin ist mit ihrer Großmutter im Urlaub und durch Zufall sieht die Großmutter das Schiff, auf dem sie gereist ist, als sie noch eine junge Frau war.
Das Buch sollte mich allerdings sehr überraschen. Nach einem etwas durcheinander geratenem Beginn im zweiten Teil konnte man sich gut in die Geschichte einfinden. Es war anfangs etwas schwer, die vier Charaktere auseinander zu halten, aber bei sowas muss man einfach weiterlesen; das gibt sich von ganz allein!
Viele junge Frauen sind zu der Zeit mit dem Schiff von Australien nach England gebracht worden, um dort zu ihren in den Krieg gezogenen Männern zu ziehen und von deren Familien aufgenommen zu werden. Unter ihnen sind viele, die schwanger sind oder es gern wären. Jederzeit allerdings kann die Nachricht eintreffen, dass der Mann die Frau nicht bei sich haben will und dann wird sie am nächstbesten Hafen von Bord geleitet und fährt wieder heim.
Das besondere an der Fahrt dieses Schiffes - da keine Kreuzfahrtschiffe mehr übrig waren, wurde diese Fahrt von einem Flugzeugträger begleitet, auf dem sowohl noch Flugzeuge, als auch die ganze Besatzung an Bord war. Die Frauen hätten lange auf ihre nächste Mitfahrgelegenheit warten müssen.
Die vier Hauptcharaktere (tut mir Leid, ich weiß die Namen nicht mehr) waren ein sehr sehr junges Mädchen, dass eigentlich nur Mist gebaut hat und ihren Mann sogar mit einem Matrosen betrogen hat. Sie hat die Reise nicht bis zum Ende durchgeführt und musste wieder heimfahren.
Eine andere junge Dame ist schwanger und war nach dem Verschwinden ihrer Mutter Zuhause kaum entbehrlich, da ihr Vater und ihre Brüder nicht wirklich begabte Hausmänner sind. Schweren Herzens mussten sie sie ziehen lassen. Als Trost für sich selbst hat sie heimlich ihren kleinen Hund mit an Bord geschmuggelt.
Die dritte Ehefrau kommt aus guten Verhältnissen und trägt die Nase recht weit oben. Der Ruf bedeutet ihr sehr viel, doch ihr Mann noch mehr. Für ihn lehnt sie sich sogar gegen ihre Familie auf. Ob es das wert war, möchte ich an dieser Stelle noch nicht verraten!
Die letzte der Hauptcharaktere war nicht mit diesem Schiff unterwegs, um ihren Mann zu treffen. Sie ist Krankenschwester und konnte aus verschiedenen Gründen nicht mehr auf ihrer ehemaligen Krankenstation bleiben.
Doch auch dieser verschlossene junge Dame wurde Liebe zuteil!
Obwohl ich anfangs mit dem Buch nicht wirklich zurecht kam, wurde es ab der Mitte immer leichter und immer spannender. Manchmal fand ich es leider etwas langweilig, aber es war ab und zu einfach notwendig, einige Hintergrundinformationen näher auszuführen, um die Umstände zu begreifen.
Gerne empfehle ich das Buch weiter, weil es mich im Endeffekt gut unterhalten hat und bei der einen oder anderen Dame ein pikantes Geheimnis entlüftet wurde.
Vanessa
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