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Veröffentlicht am 29.09.2018

Meditieren kann jeder - Du auch?!

Be mindful - Einfach mal abschalten
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Suze Yalow Schwartz war in ihrem Leben immer in Eile, alles trieb sie an, alles musste schnell gehen. Jede Minute war durch getaktet, jeder Plan musste reibungslos funktionieren, ansonsten war das totale ...

Suze Yalow Schwartz war in ihrem Leben immer in Eile, alles trieb sie an, alles musste schnell gehen. Jede Minute war durch getaktet, jeder Plan musste reibungslos funktionieren, ansonsten war das totale Chaos vorprogrammiert. Und hey – wer lebt, der weiß, dass es auch immer mal wieder Momente gibt, die nicht so laufen, wie wir es uns eigentlich gedacht oder erhofft haben. Es läuft immer mal etwas nicht nach Plan oder einfach mal schief. Wie oft stehen wir morgens auf und merken schon direkt zu Beginn des Tages, dass es einfach nicht unser Tag wird und natürlich haben wir auch recht. Schade eigentlich.

Doch um was geht es eigentlich in diesem Buch? Suze Schwartz gibt uns zunächst einen Einblick in ihren hektischen Alltag – während dem Lesen habe ich wirklich nur gedacht „wow, was die Frau alles an einem Tag leistet!“ und dann „wenn sie es schafft zu meditieren, dann muss ich es doch auch hinbekommen“ und das war jetzt nicht auf die Person abgestellt, sondern einfach nur auf die Zeit, die ihr täglich zur Verfügung steht. Mein Leben ist nicht so hektisch und durch getaktet wie ihres und doch fühle ich mich immer wieder in Eile, stets im Stress und unter Termindruck, sei es auf der Arbeit oder in der Freizeit und Zuhause.

Mit der Meditationspraxis zu beginnen erfordert dabei aber nicht viel: lediglich etwas Zeit und die müssen wir erübrigen können. Natürlich wird es zu Beginn der Praxis etwas hapern, viel länger dauern als wir eigentlich erübrigen können und ab und an werden nicht nur die Nerven Achterbahn fahren, sondern auch unsere Gedanken (so zumindest war es bei mir) und doch kann ich genau das unterschreiben, was Suze Schwartz schreibt „Abschalten heißt weder die Schotten dicht zu machen oder wegzurennen, noch, ganz auszusteigen. (…) Abschalten heißt vielmehr, bewusst Abstand zu dem zu schaffen, was Sie gerade in Rage versetzt (bzw. ablenkt), und die Reset-Taste zu drücken, um anschließend aus einer neutralen, gestärkten Position neu starten und agieren zu können.“

Ich habe schon sehr oft meditiert, bin also kein Neuling mehr auf diesem Gebiet und doch fällt auch mir es sehr schwer, wenn ich nach einer langen Pause wieder mit dem Meditieren beginnen möchte. Mir sind einige Praktiken bekannt und ich habe schon einige ausprobiert. Ich für meinen Teil kann am besten meditieren, wenn es erst einmal ruhig um mich herum ist oder aber mich ein Klangteppich umgibt, der konstant bleibt (also Beispielsweise eine CD mit meditativen Klängen oder nur Naturgeräuschen). Nichts, aber auch gar nichts, darf mich ablenken, dann erst versinke ich in einen meditativen Zustand und kann mich meinem „Affengeist“ (gedankliches Hin-und-Her-Springen) widmen und meine Gedanken einfach sein lassen und ziehen lassen, ohne sie zu bewerten und näher darauf einzugehen. Doch bis ich in diesem Zustand bin, dauert es.

Die Autorin hat mit diesem Büchlein einen wunderbaren Begleiter für den Ersteinstieg in die Mediationspraxis geschaffen, berichtet aus ihrem eigenen Leben und geht auf die eigenen Probleme sehr gut ein. Auch sie selbst gibt an der ein oder anderen Stelle zu, dass sie es nicht hinbekommt, dass sie schon sehr viel darüber gelesen oder gehört hat, man aber nicht einem Schema-F folgen kann, sondern für sich selbst herausfinden muss, was seine eigene Meditiationspraxis ist. Die einen mögen überhaupt nicht Stillsitzen können, die anderen mögen keine CD und es muss ruhig sein, wieder andere müssen eine lautere Geräuschkulisse haben, da diese sich wie von selbst einfügt oder aber irgendwann in den Hintergrund gerät. Es gibt so viele verschiedene Arten, wie man meditieren kann, sicherlich ist auch eine für sie dabei. Mir gefällt hierbei ihre offene und ehrliche Art.

Weiterhin geht Suze Schwartz auf die Mystik des Meditierens ein. Es geschieht weder ein Wunder, noch irgendetwas Großartiges nach der Meditation. An der Meditation ist absolut nichts Unheimliches zu finden; man muss keine Räucherstäbchen aufstellen und braucht auch keinen dafür eigens eingerichteten Raum. Meditieren kann man immer und überall.

Der größte Mythos oder aber Irrglaube über das Meditieren ist allerdings, dass es darum gehe, den Geist frei zu bekommen, ihn zu entleeren, die Gedanken vollständig abzuschalten und endlich einen ruhigen und stillen Kopf zu bekommen. Wer schon einmal meditiert hat, weiß, dass es absolut nicht darum geht und es auch nicht möglich ist. Das gibt auch Suze Schwartz zu bedenken. Beim Meditieren geht es vielmehr darum, sich zu fokussieren und störende Gedanken einfach ohne Bewertung ziehen zu lassen, sie nicht noch anzukurbeln, sondern vorbeiziehen zu lassen.

Das kleine Büchlein ist in drei große Abschnitte gegliedert: im ersten Abschnitt geht es um DICH, was das Meditieren bringt und was überhaupt Meditation ist. Im nächsten Abschnitt geht Suze Schwartz näher auf die Grundlagen des Meditierens ein und legt so richtig los, sie gibt uns praktischer Tipps und verrät uns ein paar Kniffe, die sie selbst auch angewendet hat. Im letzten Abschnitt lässt sie uns tiefer in die Meditation eintauchen und zeigt uns weitere Arten der Meditation auf (die ein oder andere habe ich auch schon ausprobiert und kann sie nur empfehlen!).

Kurz zusammengefasst hat dieses Büchlein also alles, was es zum Meditieren braucht: einen klaren und unverblümten Leitfaden, der nicht nur Anfängern, sondern auch uns Fortgeschrittene wieder auf den Pfad bringt und uns zeigt, was eigentlich das Wichtige an dieser Praxis ist: das einfach machen – hinsetzen – meditieren und schauen, was mit einem geschieht.

Veröffentlicht am 23.09.2018

Eine Geschichte, die dich so schnell nicht mehr loslässt!

One Small Thing – Eine fast perfekte Liebe
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Beth hat in ihren jungen Jahren schon ein schweres Schicksal erlebt: ihre ältere Schwester ist auf tragische Weise ums Leben gekommen, seit diesem Moment ist für Beth nichts mehr normal und auch ihre Eltern ...

Beth hat in ihren jungen Jahren schon ein schweres Schicksal erlebt: ihre ältere Schwester ist auf tragische Weise ums Leben gekommen, seit diesem Moment ist für Beth nichts mehr normal und auch ihre Eltern scheinen fernab von der Normalität zu leben und sie zu überwachen. Doch Beth ist noch jung und möchte etwas erleben. Eines Nachts schleicht sie sich auf die Party und trifft dort auf den attraktiven Chase und verfällt ihm. Doch Beth ahnt nicht, welches dunkles Geheimnis Chase umgibt und wie sehr er an ihrem Leben teilgenommen hat…

Beth lebt in einer Welt ohne ältere Schwester, diese wurde auf tragische Weise mitten aus dem Leben gerissen und nun ist nichts mehr so, wie es mal war. Ihre Eltern hüten ihr Hab und Gut wie Schätze und ihr Zimmer gleicht einem Schrein. Obwohl ihre Schwester schon mehrere Jahre nicht mehr lebt, ist sie im Haus von Beth und ihren Eltern immer noch allgegenwärtig. Die einstige Leichtigkeit ist verloren, der Frohsinn auch, Beth führt ein Leben wie in einem Gefängnis – so beschreibt sie es zumindest und, nachdem ich einige Passagen gelesen habe, hätte ich es auch sofort unterschrieben.

Für mich war es während dem Lesen einfach unbegreiflich und doch konnte ich den Schmerz, die Wut und die Trauer um den Tod ihrer Schwester sogar selbst greifen. Während dem Lesen hatte auch ich mehr als einmal einen Kloß im Hals und musste die ein oder andere Träne wegwischen.

Doch schnell wird dem Leser klar: hier geht es nicht um das Leben von Beth, sondern um das Leben von Beth „nach dem Tod ihrer Schwester“. Wie Beth selbst ausgedrückt hat, hat seit diesem Tag eine andere Zeitrechnung begonnen, die stets mit Trauer und einer unglaublichen Leere im Herzen ihrer Eltern einhergeht.

Aber mit Beth haben wir hier ein junges Mädchen, das auf der Schwelle zum Erwachsensein steht und ihre eigenen Erfahrungen machen möchte – nur darf sie es einfach nicht, denn ihre Eltern haben etwas Anderes mit ihr vor. Ihr Leben ist geplant, scheinbar verplant und so ist es kein Wunder, dass Beth eines Tages ausreist und sich auf eine Party stiehlt.

Auf dieser Party trifft sie den attraktiven Chase und fühlt sich sofort zu ihm hingezogen, doch sie weiß nicht warum. Chase soll erst neu in die Stadt gezogen sein und kapselt sich von allen anderen ab, doch auch er ist fasziniert von Beth. Die Beiden kommen nicht voneinander los und so kommt es zu mehreren geheimen Treffen, bis das dunkle Geheimnis, das Chase umhüllt, gelüftet wird und nicht nur Beth, sondern auch mir während dem Lesen den Atem geraubt hat! Ihr seht, auf den 368 Seiten geschieht einiges und ihr werdet einige Höhen und Tiefen erleben, vielleicht wird euch auf dieser Achterbahnfahrt der Emotionen sogar schwindelig, aber: es lohnt sich!

Für mich war es der erste Roman des Autoren Duos Erin Watt und ich muss sagen: ich konnte das Buch nach einer Weile gar nicht mehr zur Seite legen! Mich hat die Geschichte so sehr gefangen genommen, dass ich gar nicht mehr in der Lage war, einen klaren Gedanken zu fassen. Ich war mit meinen Emotionen tief in die Geschichte involviert und habe nicht nur die Wut auf Beth‘ Eltern und den Trotz gespürt, den Beth tief in sich trägt, sondern auch die Verzweiflung, die Trauer und die Liebe.

In diesem Buch geht es nicht nur um Liebe, nicht nur um das Aufbegehren eines Mädchens, sondern auch um die Trauer, um Trauerarbeit und den Verlust eines geliebten Menschen, der das Leben seiner lieben Hinterbliebenen verändert hat. Wer dieses Buch also lesen möchte, dem sei gesagt: haltet die Taschentücher in eurer Nähe und seid gewarnt, dass ihr selbst so viele Emotionen durchleben werdet, die man selten in einem Buch erlebt hat.

Für mich eine klare Leseempfehlung! Es wird definitiv nicht mein letztes Buch von Erin Watt gewesen sein!

Veröffentlicht am 10.09.2018

Der Serienkiller, der keiner war

Der Serienkiller, der keiner war
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Auch die Justiz ist nicht frei von Fehlern, das müssen wir ein ums andere Mal erkennen. So auch in diesem Fall: im Jahr 1991 wird in Schweden ein homosexueller Drogenabhängiger und Kleinkrimineller in ...

Auch die Justiz ist nicht frei von Fehlern, das müssen wir ein ums andere Mal erkennen. So auch in diesem Fall: im Jahr 1991 wird in Schweden ein homosexueller Drogenabhängiger und Kleinkrimineller in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen. Im Verlauf seiner medikamentösen Behandlung scheint sich dieser an schlimme Taten aus seiner Kindheit zu erinnern: er gibt an, als Thomas Quick er mehr als 30 Opfer vergewaltigt und getötet zu haben. So wird aus dem Kleinkriminellen Sture Bergwall ein verurteilter Mörder, der sich selbst überführt hat. Oder auch nicht? 

Von dem Fall Sture Bergwall habe ich bislang nichts gewusst, das muss ich zugeben. Vor diesem Buch war er mir nicht bekannt und doch geht es auch mir als Leser sehr nach, sodass ich tatsächlich im Netz recherchiert habe und auf einige Artikel gestoßen bin. Bei diesem Buch handelt es sich um keinen erfundenen Roman, nein, es handelt sich um eine Geschichte, die sich tatsächlich so zugetragen hat und das macht sie noch schlimmer. Ich habe immer noch eine Gänsehaut, wenn ich an das Gelesene zurückdenke. 

Wir beginnen mitten im Fall. Die Polizei ist unterwegs zu einem Ort, an dem die Leiche der jungen Therese Johannessen zu finden ist. Die Angaben hierzu haben sie von Thomas Quick selbst erhalten. Im Verlauf seiner Behandlung hat er immer wieder Momente, in denen er in seine schreckliche Vergangenheit auftaucht und immer wieder neue Details zutage fördert, die den Ermittlern von nutzen sind. Immer wieder werden die Ermittler enttäuscht, bis zu dem Tag, an dem es aufgedeckt wird: Sture Bergwall, alias Thomas Quick ist kein Mörder, er hat die Morde nicht begangen. Alle erliegen einer großen Täuschung.

Ich wusste nicht wirklich, was mich erwartete. Natürlich hatte ich den Klappentext gelesen und auch einen Textschnipsel, doch auf das, was wirklich kam, war ich nicht vorbereitet gewesen. Ja, es handelt sich um einen Tatsachenbericht und ja, man fühlt sich als Leser tatsächlich so, als sei man in die Auflösung des Falles involviert und das nicht ohne Grund: der Autor hat ein Talent dafür, uns direkt in das Geschehen zu versetzen und wirft nicht nur mit harten und kalten Fakten um sich. Im Gegenteil, er lässt Sture Bergwall als Menschen auferstehen, lässt ihn für uns zu Thomas Quick werden, um ihn dann langsam aber sicher, zu entmystifizieren. 

Erst im Laufe des Buches finden wir heraus, wer Thomas Quick wirklich erschaffen hat, wer ihn zu dem gemacht hat, der er letzten Endes war: seine behandelnden Psychiater. Der Autor schildert nicht nur den Fall, sondern gibt uns Lesern wertvolle Informationen und Hintergrundwissen, das uns immer tiefer in die Materie eintauchen lässt. Auch die verschiedenen Aspekte der Psychologie und Psychoanalyse werden beleuchtet, was zwar für den Laien ab und an schwer zu verstehen ist, aber dennoch dazu beiträgt, die Schwierigkeiten des Falles zu beleuchten. Gemeinsam mit dem Autor decken wir einen der größten Justizskandale aller Zeiten auf. 

Alles in einem kann ich sagen, dass mich dieses Buch fasziniert hat, die Geschichte hat mich von Anfang bis Schluss gefesselt. Allen, die ich jetzt neugierig machen konnte wünsche ich bereits jetzt eine spannende Lesezeit, ich hatte sie auf jeden Fall!

Veröffentlicht am 02.09.2018

Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied!

Happy
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Zum Inhalt: 

Glücklichsein ist kein Zufall
Nach einem Burnout hat die beliebte TV- und Radio-Moderatorin Fearne Cotton erkannt, dass es nicht das vermeintlich große Glück ist, dem es sich nachzujagen ...

Zum Inhalt: 

Glücklichsein ist kein Zufall
Nach einem Burnout hat die beliebte TV- und Radio-Moderatorin Fearne Cotton erkannt, dass es nicht das vermeintlich große Glück ist, dem es sich nachzujagen lohnt. Glück ist eine Frage dessen, welches Gesicht wir der Welt zeigen, ob wir Dankbarkeit empfinden und unser Glück teilen können, ob wir geglückte Entscheidungen treffen und die richtige Balance im Leben finden. In ihrem liebevoll illustrierten Buch zeigt Fearne Cotton, wie man jeden Tag ein kleines Stück mehr Freude und Glück in sein Leben holt – mit kleinen Verhaltensänderungen, einem veränderten Blick auf unser Leben und unseren Alltag, einfachen Übungen und Visualisierungen, Checklisten, Tagebuchseiten und vielem mehr.

Erfahren Sie mehr zu Fearne Cottons Buch »Happy«





Über die Autorin: 

Fearne Cotton ist eine britische Radio- und Fernseh-Moderatorin. Bekanntheit erlangte sie vor allem durch die Moderation von Top of the Pops und des Live-8-Konzerts im Jahre 2005 in London. 2005 begann ihre Arbeit bei Radio 1, wo sie unter anderem die überaus beliebte UK 40 Show moderierte. Fearne Cotton ist Autorin des Buch-Bestsellers Happy. Auf Twitter folgen ihr über sieben Millionen Fans. Damit zählt sie zu den 250 einflussreichsten Tweetern weltweit. Außerdem verfolgen über zwei Millionen Menschen ihre Einträge auf Instagram und eine Million ihre Beiträge auf Facebook. Fearne lebt zusammen mit ihrem Ehemann und ihren zwei Kindern in London.

Mehr über die Autorin erfahrt ihr auf ihrer Homepage, auf Instagram und auch auf Facebook.





Mein Fazit und meine Rezension: 

Ich gebe es zu: mich hat zu allererst das Cover dieses wunderschönen Buches angesprungen und natürlich der Titel. Beides ist mir definitiv ins Auge gesprungen, diese wunderschönen Farben, diese Fröhlichkeit und die Energie, die einfach dahinter stecken mussten und das Wort "Happy" - "Glück". Wer sucht nicht nach dem Glück in seinem Leben? Nach Zufriedenheit, Fröhlichkeit und dem Sonnenschein, der mitten aus dem Herz heraus scheint und sich auch im Umfeld ausweitet und somit nur noch Licht und bunte Farben zum Vorschein bringt? 

Ich persönlich bin eine solche Glücksucherin und mir fällt es nicht immer leicht. Ich habe einige Aufs und Abs in meinem Leben gehabt, obwohl es noch recht kurz ist. Viele mögen sagen, dass diese Aufs und Abs nicht soooo schlimm seien, aber wer kann das schon beurteilen? Jeder empfindet es anders und mir haben sie mehr als einmal den Boden unter den Füßen weggezogen. 

Dann gibt es diese Tage, an denen alles voller Sonnenschein ist. Die Farben sind bunter, intensiver und strahlender als zuvor, überall sieht man kleine Dinge, die einen noch glücklicher machen und man begegnet Menschen, die einen zum Strahlen bringen oder das Strahlen einfach so erwidern. Doch leider gibt es auch die anderen Tage. Die Tage, an denen einfach nichts rund laufen will, an denen man am besten im Bett geblieben wäre, an denen einfach alles schief läuft und scheinbar überhaupt nichts klappt. Welcher dieser beiden Tage ist heute? Hmm ... ich sage mal, heute ist ein guter Tag. 

Erst vor kurzem war ich voller Energie und dann kamen die Dämpfer, Tag für Tag und es wurden immer mehr. Mein Frohsinn wurde regelrecht runtergedrückt und auf den Boden der harten Tatsachen zurückgeholt (ob es nun wahr war oder nicht) und irgendwann war dann auch das Strahlen verschwunden und alles wurde einfach nur noch schwieriger und zäher. Es ging nicht mehr so leicht von der Hand und überall, wohin ich auch blickte, waren Arbeit und Probleme. Natürlich folgte darauf auch der Paukenschlag, als sich wieder einmal meine Gesundheit in Form meines Rückens meldete. Ein eindeutiger Weckruf! Und dann wird es einem klar: Happiness/Glück ist, was wir daraus machen, was ich für mich erwarte, aber auch was ich für mich möchte und wie meine Einstellung dazu ist. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied und daher schmiede ich mir jetzt selbst mein Stück vom großen Glück! 

Diese Phrasen kennt ihr schon und habt sie nur zu oft gehört? Tja, dann gehöre ich eben zu den Menschen, die sie jetzt auch verbreiten. Aber Fearne Cotton auch! In ihrem Buch geht es nicht (direkt) um das Finden vom Glück, sondern auch um ihren steinigen Weg, der sie dorthin geführt hat, wo sie heute ist. Dass sie tatsächlich auch dunkle Täler durchschritten hat und auch bei ihr nicht immer alles eitel Sonnenschein ist. Dass sie viele Höhen und Tiefen erlebt hat und trotzdem immer wieder ins Licht blicken konnte. Sie zeigt also nicht nur kleine Motivationsschübe oder Aufgaben zum Glücklichsein auf, sondern lässt auch zu, dass wir sie so erleben, wie sie ihre Suche erlebt hat: authentisch mit Rückschlägen. 

In vielen Kapiteln, Übungen und Aufforderungen zum Umdenken motiviert sie den Leser, sich selbst vor den Spiegel zu stellen und zu sehen, sein Leben zu durchleuchten und hinter all den Beziehungen und Sparten seines Lebens sein eigenes Glück zu finden und vor allen Dingen: zu be-HALTEN! 

Eine Übung, die mich inbesondere berührt hat, ist im Kapitel "Glücklicher Körper" zu finden. Dort weist sie eindringlich darauf hin, wie wichtig es ist, zu sich und seinem Körper gut zu sein, sich selbst zu lieben, wie man ist und sich nicht um der anderen Willen verbiegen zu wollen, nur um so zu sein, wie die Anderen. In diesem Kapitel hat sie einen Brief an ihren Körper geschrieben und dieser Brief hat es einfach in sich. Nachdem ich ihn gelesen habe, habe auch ich einen Brief an meinen Körper formuliert, in Gedanken, für mich und doch ist es mir sehr nah gegangen. 

In dem Buch von Fearne Cotton findet ihr noch viele solcher Übungen und Anleitungen zum Glücklichsein und Mitmachen. Die einen mögen euch befremdlich vorkommen oder aber auch so, als ob ihr sie schon zu oft gehört hättet, aber es gibt kein "zu oft", wenn es um euer eigenes Wohlbefinden geht, um euer eigenes Glück. Denn, solange ihr es noch nicht verinnerlicht habt, kann es nicht "oft genug" sein. 

Aber lest selbst!

Glück ist kein Zufall - wahre Worte!

Veröffentlicht am 22.07.2018

Wieder einmal eine total chaotische und liebenswerte Geschichte von Frieda Lamberti

Spitz auf Knopf
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Zum Inhalt: 

Niemals hätte Stine es für möglich gehalten, eines Tages wieder Single zu sein. Doch was Simon sich leistet, geht eindeutig zu weit. Die junge Frau zieht die Reißleine. Sie kehrt in ihren ...

Zum Inhalt: 

Niemals hätte Stine es für möglich gehalten, eines Tages wieder Single zu sein. Doch was Simon sich leistet, geht eindeutig zu weit. Die junge Frau zieht die Reißleine. Sie kehrt in ihren Heimatort zurück und übernimmt den alteingesessenen Kurzwarenladen im Haus ihrer Großmutter Lore. Der Start ins neue Leben gestaltet sich holpriger als gedacht. Nicht nur, dass Lore sich ständig einmischt, auch das Café Laine schlägt nicht so ein wie erhofft. Zu allem Übel kann Stine Simon nicht vergessen. Erste Zweifel machen sich in ihr breit. Hat sie übereilt gehandelt? Sie sucht Trost bei ihrer Jugendfreundin Franziska. Aber die hält Stine auf Abstand. Warum? Weshalb spricht sie nicht über ihre Vergangenheit? Was verheimlicht sie? Schaffen es die Spitzenweiber, ihr Leben wieder in den Griff zu kriegen?




Über die Autorin: 

Frieda Lamberti ist das Pseudonym der Autorin. Die gebürtige Hamburgerin ist Langzeitehefrau, Mutter, Oma von vier Enkelkindern und lebt mit ihrem Mann und ihrem Hund Kurt in der Lüneburger Heide. Sie zählt sich zu den spätberufenen Schreiberinnen. Erst im Alter von 50 Jahren veröffentlichte sie ihren Debütroman Ausgeflittert. Frieda liebt Familiengeschichten, in denen auch Frauen jenseits der magischen Vierzig vorkommen. Es folgten binnen kurzer Zeit zahlreiche Kurz- und Fortsetzungsromane, die unter dem Serientitel HAMBURGER DEERNS erschienen sind.

»Ich mag Geschichten, die das Leben schreibt. Meine weiblichen Protagonistinnen sind frech, schlagfertig und lassen sich so schnell nicht unterkriegen, ganz so wie es auch meine Art ist. Die Geschichten eignen sich ideal für den kleinen Lesehunger zwischendurch, mal spannend, mal humorvoll, mal dramatisch, auch schon mal makaber und skurril, aber niemals vorhersehbar.«




Mein Fazit und meine Rezension: 

Stine hat bereits eine aufregende Zeit hinter sich: den Job in der Agentur in London hat sie gekündigt und lebt nun mit ihrem Lebensgefährten Simon in Hamburg. Doch Simon verhält sich merkwürdig und ist öfter auf Reisen unterwegs und überhaupt fühlt sich die Beziehung nicht mehr nach einer gleichwertigen Beziehung an, denn immer mehr gibt er den Ton an - sehr zum Missfallen von Stine, aber auch von ihrer Großmutter Lore. Simon war Lore noch nie geheuer. Als dann bei Lore ein Unglück passiert, ist Stine natürlich sofort zur Stelle um ihrer Omi zu helfen, doch ahnt sie nicht, welch weitreichende Folgen das für sie hat und dass Lore doch immer ein Auge auf sie und Simon gerichtet hat. Ehe sich Stine versieht, ist mit Simon Schluss und sie wohnt wieder bei ihrer Omi. Schon bald sind neue Träume da und Stine stürzt sich Hals über Kopf in ihr Café Laine - aber ob sie mit Wolle den Nerv der Zeit trifft? 

Puh, was kann ich euch über Stine sagen? Bereits zu Beginn der Geschichte bin ich verwirrt, denn Stine und Simon sitzen endlich mal wieder gemeinsam im Kino und prompt ruft Lore mit einem Notfall an und das ist tatsächlich einer. Simon ist natürlich nicht begeistert, doch für Stine ist es selbstverständlich, nach ihrer Omi zu sehen. Bereits hier merkt man die Spannungen zwischen Simon und Lore. Doch auch Stine merkt immer heftiger, wie sehr ihr Leben von Simon bestimmt und geplant wird. Als er ihr dann auch noch die Entscheidung abnimmt, eine Penthousewohnung in Hamburg zu mieten und ihre Mietwohnung kurzerhand kündigt, ist bei Stine der Geduldsfaden endgültig zerrissen: ciao, Simon! Eine kluge Entscheidung - ich persönlich hätte wohl schon eher so reagiert. 

Und schon ist Simon erst mal Geschichte, taucht aber immer wieder in ihren Gedanken und auch auf den Seiten von Frieda Lamberti auf, denn so leicht lässt er sich nicht abschütteln. Doch auch Lore ist nicht auf den Kopf gefallen, denn sie hat Simon schon längst durchschaut und beschatten lassen. Sie geht zu weit, denk ihr? Ja, das war auch mein Gedanke und auch, dass da einfach noch mehr dahinterstecken muss. So leicht wie Stine hätte ich mich wohl nicht umbiegen lassen. Doch Stine ist verletzt, gekränkt und steht von jetzt auf gleich ohne Simon und Bleibe da. Sie handelt meines Erachtens impulsiv und steckt nicht nur fast ihr gesamtes Vermögen, sondern auch viel Zeit und Herzblut in ihr neues Projekt - aber wartet mal, IHR Projekt? Auch das ist eher fraglich ... Zu allem Übel lässt Simon sich nicht so leicht abschrecken, dann taucht auch noch Stines alter Jugendfreund Moritz auf und auch mit ihrer alten Freundin aus Jugendtagen, Franziska - genannt Franz - , hat Stine es nicht leicht. 

Ihr seht schon: wie in all den Geschichten zuvor ist es Frieda Lamberti wieder einmal gelungen, den alltäglichen Wahnsinn, der sich Leben nennt, auf knapp 252 Seiten einzufangen und so den Leser gar nicht mehr los zu lassen. Dabei ist so viel Trubel auf den wenigen Seiten und es geschehen so viele Dinge auf einmal, dass man gar nicht mehr weiß, wo einem der Kopf steht! Aber keine Sorge: denn Frieda Lamberti ist eine Meisterin auf ihrem Gebiet! Mit Witz, Charme und viel Emotion verpackt sie eine Geschichte, die schöner und lebensechter nicht sein kann. Einen besonderen Kick gibt der Wechsel der Erzählperspektive, der uns Lesern nicht nur einen Abwechslung bietet, sondern auch einen tieferen Einblick in die Gedanken der unterschiedlichen Protagonisten. 

Mir hat die Geschichte ausgesprochen gut gefallen und ich war froh, mich wieder einmal in meiner Wunschheimat Hamburg aufhalten zu können - zumindest mit dem Buch. Frieda Lamberti hat mit mit ihren Hamburger Deerns einfach den Kopf verdreht und ich freue mich jetzt schon auf Band 2 "Spitz auf Knopf", der schon bereit liegt! Immerhin will ich wissen, wie es weitergeht!