Mein erster von Schirach und bestimmt nicht der letzte.
VerbrechenDies ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, die auf wahren Fällen des Strafverteidigers beruhen. Und es tatsächlich eine Sammlung, in der mir jede einzelne Geschichte mindestens gut gefallen hat (einige ...
Dies ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, die auf wahren Fällen des Strafverteidigers beruhen. Und es tatsächlich eine Sammlung, in der mir jede einzelne Geschichte mindestens gut gefallen hat (einige so richtig gut). Was alle Geschichten gemeinsam haben: Sie lesen sich schnell und spannend weg; sie regen alle (!) zum Nachdenken über Schuld und Unschuld, Moral und Gerechtigkeit an und von Schirach schafft es bei allen Geschichten, die Charaktere mit nur wenigen Sätzen nicht nur gekonnt zum Leben zu erwecken, sondern Mitgefühl mit ihnen zu erwecken. Beeindruckend. Die Sprache ist klar und präzise, an vielen Stellen fast schon nüchtern-distanziert, aber auch das tut dem Mitfühlen/Nachdenken keinen Abbruch, es fühlt sich eher so an, als wenn man als Leser/Beobachter noch neutraler ("fairer") an die Fälle geht. Meine Liebelingsgeschichten (wobei die Auswahl schwer fällt, da jede auf ihre Art toll ist): "Das Cello" - da musste ich wirklich mehrfach schlucken, was für ein furchtbares Schicksal aller Beteiligten - und "Der Äthiopier" - ja nun, was soll ich sagen, ich musste vor Rührung weinen.