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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.01.2020

Ausschluss aus der Wirklichkeit

Götter
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Als Clemens bei wöchentlichen Einkauf ein Päarchen beobachtet ist er sehr irritiert aber auch fasziniert wie diese sich kleiden und wie sie die Waren in der Auslage bestaunen - als seinen sie von einer ...

Als Clemens bei wöchentlichen Einkauf ein Päarchen beobachtet ist er sehr irritiert aber auch fasziniert wie diese sich kleiden und wie sie die Waren in der Auslage bestaunen - als seinen sie von einer anderen Welt.

Als er die beiden dann aber erneut trifft und mit ihnen ins Gespräch kommt deckt er Ungeheuerliches auf, denn die Frau und der Mann stammen aus dem Sperrgebiet. Ein Gebiet in das niemand vordringt und in den es geschlechtsspezifische Abtrennungen gibt.

Die Beiden sind geflüchtet und können es nicht glauben, was es für Dinge ausserhalb des Reservats gibt. Kann Clemens ihnen helfen und was geht da eigentlich vor mitten in Deutschland?



Nicht nur Clemens ist geschockt davon, sondern auch der Leser.

Will Hofmann entführt in eine unwirkliche, aber eben auch faszinierte Welt voller Zwänge, Gottesglauben, reduzierten Leben und bewusst nur auf niedrigen Niveau gebildeten Menschen - alles von Außen abgeschirmt und gesteuert.

Man kann sich als Leser recht schnell in diese Welt hineinversetzen und damit schon fast ins Mittelalter der Menschheit umgeben vor den Toren der Moderne.

Dabei sind die Schilderungen informativ und gut strukturiert - man ist Zuschauer in diesen perviden Spiel. Erst nach und nach kommen auch die Grenzen ans Licht und man erkennt die Hintermänner.

Clemens als Figur mag ich sehr gern, aber wirklich authentisch ist die Rolle der Agnes. Auch wie die einzelnen Zusammenhänge sich nach und nach ausbilden ist gut durchdacht und die lockere Schreibweise lässt es gut zu auch Abschnitte Eins werden zu lassen.

Dabei empfinde ich es eher als Dokumentation, anstatt als Roman. Mir fehlt da einfach das Gefühl. Ich finde das Buch inhaltlich faszinierend und eine wirklich gute Story, aber richtig mitgerissen hat es mich leider nicht. Erst zum Ende hin steigt die Spannung mehr, obschon dies auch recht sachlich abgehandlet wird.



Dennoch ein kurzweiliger Roman mit einer gut umgesetzter Idee. Lohnt sich auf jeden Fall ein Teil der Geschichte von Agnes und Günther zu sein und den Zwängen zu entfliehen.

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Veröffentlicht am 03.01.2020

Der etwas andere Erziehungsratgeber

Läusealarm
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Wer Kinder hat, der kennt es täglich sich mit kleinen und großen Problemen und Konflikten auseinander setzen zu müssen.

Dieser etwas andere Ratgeber gibt Tipps und Tricks zu wohl fast jeder Lebenslage ...

Wer Kinder hat, der kennt es täglich sich mit kleinen und großen Problemen und Konflikten auseinander setzen zu müssen.

Dieser etwas andere Ratgeber gibt Tipps und Tricks zu wohl fast jeder Lebenslage und vorallem jeden Lebensalter der Kinder.

Dabei wird aber nie der Humor vergessen. So enthält das Buch auch Fallbeispiele, bei denen man nur mit den Kopf nicken kann, da man sich selbst darin erkennt und dazu sind jeweils kleine Vorschläge, um eben diese Situationen zu meistern enthalten.

Richtig gut und durchdacht sind dabei auch die medizinischen Fakten und Hilfen bei kleinen gesundheitlichen Problemen, aber auch großen schwerwiegenden Krankheiten. So hat man eine gute Basis und kann so manchmal auch etwas beruhigter damit umgehen.



Ein Buch, dass es schafft auf sehr humorvolle Art die Tücken der Kinderaufzucht aufzuzeigen und Hilfestellung zu leisten.

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Veröffentlicht am 22.12.2019

Künstliche Intelligenz als Bedrohung der Menschheit

LifeHack. Dein Leben gehört mir
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"Als sie Ada das erste Mal begegnet, steht Ellie quasi sich selbst gegenüber - ihrer Doppelgängerin. Ada ist so cool und mutig, wie Ellie es selbst gern wäre. Aber Ada ist Ellies lebendig gewordener Albtraum: ...

"Als sie Ada das erste Mal begegnet, steht Ellie quasi sich selbst gegenüber - ihrer Doppelgängerin. Ada ist so cool und mutig, wie Ellie es selbst gern wäre. Aber Ada ist Ellies lebendig gewordener Albtraum: Denn sie ist eine Software und gekommen, um Ellies Leben zu übernehmen!" (Quelle:Verlag)



Ellie ist ein Mädchen wie jedes andere auch, nur dass sie eher zurück gezogen erscheint seit ihre Mutter bei einen Autounfall ums Leben gekommen ist. Richtig ausleben kann sie sich nur in der digitalen Welt, in einen Onlinegame.

Als plötzlich dieses Game gehackt wird beginnt ihr absoluter Albtraum.

Zum ersten Mal erkennt, dass die Verwendung von hausüberwachungssystemen, autonomen Fahrzeugen oder persönlichen Assistenzsystemen eben auch die totale Überwchung bedeutet.

Auch wenn Androiden das Leben der Menschen erleichtern, so können sie es eben auch bedrohen.

Ellies Bedrohung: Ada - denn sie will ihr Leben übernehmen.



June Perry entführt uns ein paar Jahre in die Zukunft, und das nicht mal in so ganz weite Ferne, so dass man schnell im Buch ist und es trotz der zukünftigen Ausblicke durchaus authentisch empfindet und nicht zu sehr Science Fiction.

Durch den lockeren und flüssigen Schreibstil fühlt man sich schnell mit Elllie verbunden und spürt regelrecht wie es ihr geht. Man ist mitgerissen und geschockt zugleich.

Der Beginn erschien mir anfangs etwas holprig, da man druchaus auch zu bekannten TV-Serien Verbindungen erkennen kann, aber schnell wird ein sehr eigenständiges Werk daraus. Es fließt förmlich und man hat kaum Ruhe.

Die Handlungen sind sehr geladen und spannend,so dass man gefesselt ist.

Zudem gibt es unvorhersehbare Wendungen im Buch, so dass man regeleecht geflasht ist und gerührt. Trotz verschiedene Brüche in dieser Handlungsebene nimmt man die Story voll ab.

Gekonnt in Szene gesetzte künstliche Intelligenz.

Was wenn dieses Szenario tatsächlich mal so statt findet?

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Veröffentlicht am 19.12.2019

Ratgeber im humorvollem Gewand

Ich dachte, sie ziehen nie aus
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Alle Eltern kommen wohl mal an den Punkt, dass sie plötzlich entdecken, wie groß die Kinder doch geworden sind.

Und das nicht erst wenn sie ausziehen und ihr eigenes Leben leben wollen, sondern auch schon ...

Alle Eltern kommen wohl mal an den Punkt, dass sie plötzlich entdecken, wie groß die Kinder doch geworden sind.

Und das nicht erst wenn sie ausziehen und ihr eigenes Leben leben wollen, sondern auch schon wenn es heißt ab in den Kindergarten.

Lucine Hutzenlaub und Heike Abidi haben in ihren Buch alle familiären Meilensteine auf sehr hurmorvolle Weise beleuchtet und geben Tipps wie man eben diese schweren Zeit gut und unbeschadet übersteht. Ganz ohne Psychotherapie, aber dafür mit Witz und auch mal nicht ganz so ernst gemeinten Ratschlägen.

Dazu bekommt man einen Einblick, wie es denn in anderen Familien so geht und erkennt schnell, dass es am Ende doch überall gleich ist.

Man liebt, man streitet und man steht kurz vor den Nervenzusammenbruch wenn die Kinder in der Pubertät sind oder gar meinen alles viel besser zu wissen. Wenn sich eben die Kinder in der rasanten Zeit schneller entwickeln, als wir Alten.

Man muss ja loslassen, aber wann am Besten und wie und was macht man dann mit der neu gewonnenen Zeit?

Schon wenn Kind nicht mehr kuscheln will und man bloß nicht einen Kuss in der Öffentlichkeit geben darf kommt es zum ersten Abschiednehmen.

Aber man wird ja auch noch gebraucht, wenn der erste Liebeskummer kommt oder man auch mal die Wäsche waschen muss in den Semsterferien oder später man auf die Enkel aufpassen darf.

Da steht eben das "Loslassen" und das "endlich sind sie weg" in großer Konkurrenz.



Ein Buch mit vielen wahren Geschichten und Geschehnissen, die man durchaus von sich selbst kennt.

Wirklich gelungen und lesenswert.

Veröffentlicht am 17.09.2019

Quer-Feld-Ein und Rund-um-die-Welt

Die Wellenbrecher
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"Als ihm sein Leben an Land zu turbulent wird, begibt sich Mark Herfurt auf hohe See. Ein Stipendium ermöglicht ihm, die »schwimmende Universität« zu besuchen – mit 200 Studenten aus 40 Ländern an Bord ...

"Als ihm sein Leben an Land zu turbulent wird, begibt sich Mark Herfurt auf hohe See. Ein Stipendium ermöglicht ihm, die »schwimmende Universität« zu besuchen – mit 200 Studenten aus 40 Ländern an Bord eines betagten Ozeanliners. Der unscheinbare Durchlavierer Mark sieht die Chance auf eine elitäre Ausbildung gekommen. Doch stattdessen fährt er hinaus ins Abenteuer seines Lebens." (Quelle:Verlag)


Wer träumt nicht einmal im Leben die Chance zu bekommen die ganze Welt zu bereisen und das sogar kostenlos. Als Mark das Glück hat ein Stipendium zu schnappen schlägt er natürlich zu und geht auf Reisen mit dem Studentenschiff.
Schnell spürt Mark, dass dies nicht nur Abenteuer ist, sondern auch eine Auseinandersetzung mit sich selbst.
Er lernt neue Kulturen kennen und die verschiedenen Studenten aus den verschiedenen Ländern öffnen seinen Geist.
Er fängt an an sich selbst zu zweifeln und auch daran, ob dieses Studium denn wirklich was für ihn ist.
Zudem verliert er sich selbst ab und zu im Abenteuer und der Freunde und Losgelöstheit, was diese Reise ihm ermöglicht.

Auch wirklich beeindruckende Weise schafft Christopher David damit ein Buch in das man mit abtauchen kann und sich wohl fühlen kann. Man ist als Leser plötzlich wieder jung und dynamisch und hat das Gefühlt zwischen Lebenszweifel mit Zukunftsangst und Liebesglück und mit dem Gefühl, dass man alles schaffen kann zu taumeln.
Der lockere Schreibstil und die abwechslungsreichen orte lassen es nie langweilig werden und auch die freunde und Mitstudenten von mark fügen sich hier als ganzes zusammen.
Mark ist als Figur sehr authentisch und man möchte ihn hier und da in die richtige Richtung schupsen oder auch mal ermahnen, doch meist kann man einfach seine Begeisterung für dieses besondere Abenteuer einfach teilen.