Cover-Bild Das Haus der Verlassenen
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 18.03.2019
  • ISBN: 9783453272125
Emily Gunnis

Das Haus der Verlassenen

Roman
Carola Fischer (Übersetzer)

Sussex, 1956. Als die junge Ivy Jenkins schwanger wird, schickt ihr liebloser Stiefvater sie fort – ins St. Margaret's Heim für ledige Mütter. Sie wird den düsteren, berüchtigten Klosterbau nie mehr verlassen ...

Sechzig Jahre später stößt die Journalistin Sam in der Wohnung ihrer Großeltern auf einen flehentlichen Brief Ivys. Er ist an den Vater ihres Kindes adressiert – aber wie ist er in den Besitz von Sams Großvater gelangt? Sam beginnt die schreckliche Geschichte von St. Margaret's zu recherchieren. Dabei stößt sie auf finstere Geheimnisse, die eine blutige Spur bis in die Gegenwart ziehen. Und die tief verstrickt sind mit ihrer eigenen Familiengeschichte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2019

Eine herzzerreißende Geschichte! - Nichts für schwache Nerven!

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Dieses Buch hat mich ganz klar von sich überzeugt. Von der ersten Seite an, war es einfach nur spannend und mitreißend. Ivys Geschichte zereist einem innerlich das Herz. Ich musste mich teilweise dazu ...

Dieses Buch hat mich ganz klar von sich überzeugt. Von der ersten Seite an, war es einfach nur spannend und mitreißend. Ivys Geschichte zereist einem innerlich das Herz. Ich musste mich teilweise dazu zwingen, das Buch aus der Hand zu legen und das gelesene erst mal verdauen zu können. Es ist unvorstellbar, dass das der Inhalt von Ivys Briefen tatsächlich einmal für viele Frauen die Realität darstellte. Beim letzten drittel des Buches nahm die Geschichte eine plötzliche Wendung ein, was mir erst mal den Atem raubte. Das Buch kahm hier noch einmal richtig in Fahrt und bis auf den Schluss, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Eine Szene am Ende war dann - naja, wie soll ich es sagen - eher etwas weit hergeholt, was mich dann auch ehrlich gesagt etwas gestört hat. Der Schreibstil war sehr angenehm und Detailreich, wodurch sich in meinem Kopf ein fortlaufender Film abspielte. (Nachteil: Der Film spielte sich auch nachts noch in meinem Kopf ab) Die Bilder des St. Margaret´s Heim mit den verschiedensten Räumen habe ich jetzt noch klar abgebildet in meinem Kopf. Der Autorin gelang es, eine gute Portion Emotionen in die Zeilen zu legen, sodass man einfach mit den einzelnen Personen mitfühlen musste.

Veröffentlicht am 11.01.2021

Macht fassungslos

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Mein erstes Buch von Emily Gunnis und ein Thema, das mich in letzter Zeit nun schon öfters begleitet hat: Heime und körperliche Züchtigung. Es ist unfassbar, was ledige Frauen oder Kinder oftmals bis in ...

Mein erstes Buch von Emily Gunnis und ein Thema, das mich in letzter Zeit nun schon öfters begleitet hat: Heime und körperliche Züchtigung. Es ist unfassbar, was ledige Frauen oder Kinder oftmals bis in die späten 1960iger Jahren mitmachen mussten, oftmals unter dem Decknamen der Kirche. Menschenverachtender geht es oftmals nicht.....

Schon der Prolog, der im Jahre 1959 spielt, hat es in sich. Ivy verhilft einer jungen Frau zur Flucht aus dem St. Margret's und übergibt ihr einen Brief. Kurz darauf begeht sie Selbstmord...

Die junge Ivy kommt 1956 in eines der gefürchteten Magdalenenheime, als sie ungewollt schwanger wird. Der gestrenge Stiefvater lässt das junge Mädchen ins St. Margareth's Heim bringen, denn der Ruf der Familie ist ihm wichtiger, als seine Stieftochter. Bereits in Rebecca Michéles Buch "Auf den zerbrochenen Flügeln der Freiheit" habe ich über diese Einrichtungen gelesen und war schockiert! Die Frauen werden misshandelt und kaum verköstigt. Die Kinder, die die gefallenen Mädchen zur Welt bringen, werden zur Adoption freigegeben und den Müttern erzählt, sie wären verstorben. Ivy schreibt verzweifelte Briefe an ihre große Liebe, den Vater des Kindes, doch der nimmt ihre Erzählungen nicht ernst. Zusätzlich war sie für ihn nur ein kleiner Flirt...

Rund sechzig Jahre später findet die Journalistin Sam die verzweifelten Briefe von Ivy in den Unterlagen ihres verstorbenen Großvaters. Sie wittert eine interessante Geschichte, die ihr Karriere pushen soll und beginnt zu recherchieren. Doch sie muss sich beeilen, denn das Gebäude soll bald abgerissen werden. Bald schon entdeckt sie grausame Wahrheiten und möchte nur mehr die damaligen Zustände aufdecken. Außerdem stolpert sie über das Verschwinden des ehemaligen Priesters des Heimes im Jahr 2000 und dem Fund seiner Leiche 2016 ...

Im selben Zeitstrang lernen wir Kitty, die berühmte Moderatorin einer Talkshow kennen, die sich nach zwanzig Jahren im Rampenlicht zurückzieht. Samantha entdeckt, dass sie irgendwie eine Verbindung zum St. Margret's haben muss...

Der Roman wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Abwechselnd erfahren wir wie Sam bei ihren Nachforschungen vorgeht und Geheimnisse aufdeckt und wie Ivy ins Heim kommt und was sie dort erlebt. Stück für Stück kommt Sam der Wahrheit näher und ist schockiert über die Vorkommnisse in St. Margarets. Die beiden weiblichen Protagonisten sind sehr lebendig gezeichnet, trotzdem fieberte ich im Vergangenheitstsrang mit Ivy mehr mit, als mit Sam. Ihre Geschichte machte mich fassunglos und den Grausamkeiten, denen die jungen Frauen in St. Margrets - nur eines der vielen Magdalenenheime in Irland und Großbritannien - ausgesetzt waren, sind oftmals unbegreiflich.
Samantha Geschichte in der Gegenwart war mir etwas zu konstruiert und manchmal auch unlogisch. Zusätzlich konnte ich ich einige ihrer Handlungen nicht nachvollziehen. Dazu kommen noch einige Mysteryelemente, die nicht vollständig erklärt werden.

Da ich bereits einiges über die katholischen Heime für ledige Mütter in "Auf den zerbrochenen Flügeln der Freigheit" gelesen habe, überraschte mich kaum, was die jungen Frauen damals erleiden mussten. Trotzdem war ich auch diesmal wieder nur schockiert und entsetzt.
Vorallem kann man kaum glauben, dass diese Methoden noch vor 60 Jahren angewendet wurden.

Schreibstil:
Emily Gunnis schreibt sehr lebendig, fesselnd und hat in ihrer fiktiven Geschichte um Ivy und Sam einige überraschende Wendungen eingebaut. Leider verlaufen aber auch einige Stränge im Sand.
Im Nachwort erklärt die Autorin ausführlich über ihre Recherchen zu den Magdalenenheimen.


Fazit:
Ein bedrückendes Thema, das die Autorin in ihrem Roman auf zwei Zeitebenen aufgreift. Es ist immer wieder unglaublich, wozu Menschen fähig sind. Spannend geschrieben, aber noch nicht ganz ausgereift.

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Veröffentlicht am 30.10.2019

Nicht durchgehend fesselnd

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Die Journalistin Samantha findet in der Wohnung ihrer Großmutter einen Brief einer gewissen Ivy. Ihre Großmutter sagt, sie hätte diesen und weitere Briefe bei den Sachen ihres verstorbenen Mannes gefunden, ...

Die Journalistin Samantha findet in der Wohnung ihrer Großmutter einen Brief einer gewissen Ivy. Ihre Großmutter sagt, sie hätte diesen und weitere Briefe bei den Sachen ihres verstorbenen Mannes gefunden, dem als Antiquitätenhändler öfter mal ähnliche Dinge in alten Möbelstücken in die Hände gefallen sind. Sam wittert eine große Story, denn sie muss nach der Trennung von ihrem Mann alleine für ihre Tochter sorgen.
Der Brief stammt aus dem Jahr 1956 und daraus geht hervor, dass die unverheiratete Ivy ungewollt schwanger wurde. Um einen Skandal zu vermeiden, schickt ihr Stiefvater sie nach St. Margaret's, einem Mutter-Kind-Heim in Sussex. Hierher werden ledige Mütter abgeschoben, um ihre Kinder zu bekommen und diese nach der Geburt zur Adoption freizugeben. In diesem von Nonnen geleiteten Heim herrschen grausame Zustände. Die Mädchen müssen hart arbeiten, obwohl sie hochschwanger sind und werden hart bestraft, wenn sie sich weigern.
Sam erfährt, dass St. Margaret's kurz vor dem Abriss steht und sie hat nur zwei Tage Zeit, um die dunklen Geheimnisse des Hauses aufzudecken.

Danke erst einmal an das Blogger-Portal, das mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

Ich bin ehrlich gesagt ein bisschen unentschlossen, was ich nun schreiben soll. Auf jeden Fall ist es ein wichtiges Thema, das hier publik gemacht wurde und es ist heute fast unvorstellbar, wie noch im letzten Jahrhundert mit den Mädchen und jungen Frauen umgegangen wurde, welche Grausamkeiten ihnen in diesen Heimen angetan wurde. Von Frauen, die eigentlich Nächstenliebe im Namen Gottes spenden sollten. Das hat mich wirklich wütend gemacht.
Trotzdem hat mir der Teil, der in der Vergangenheit spielt, besser gefallen. Mit Ivy habe ich sofort mitgefühlt und sie war mir gleich sympathisch. Sie ist sehr authentisch dargestellt.
Mit Sam wurde ich dagegen nicht so recht warm. Auch fand ich die Passagen in der Gegenwart ein wenig verwirrend, es gibt viele Namen und ab einem bestimmten Punkt hätte man einer der Personen ihren richtigen Namen geben sollen, das wäre eindeutiger gewesen. Wer das Buch kennt, weiß vielleicht wen ich meine.
Im Großen und Ganzen spielt die Geschichte auf zwei Zeitebenen, aber zwischendurch gibt es immer mal wieder weitere Zeitsprünge, die meiner Meinung nach nur für mehr Verwirrung sorgen. Mir fehlte ein roter Faden und ein wirklicher Lesefluss in der gesamten Geschichte.

Veröffentlicht am 23.07.2019

Spannend, dramatisch und erschreckend real

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Als die junge unverheirate Ivy 1956 schwanger wird schickt sie ihr gewaltsamer Onkel in das Mutter-Kind-Heim St. Margaret's. Es ist ein katholisches Heim, das von Nonnen und einem Pater geführt wird. ...


Als die junge unverheirate Ivy 1956 schwanger wird schickt sie ihr gewaltsamer Onkel in das Mutter-Kind-Heim St. Margaret's. Es ist ein katholisches Heim, das von Nonnen und einem Pater geführt wird. In dieses Heim kommen junge, leidige schwangere Mädchen, die ihre Familie verstoßen hat. Den 1956 ist es eine Sünde unverheirat schwanger zu werden. In dem Heim geht es sehr, sehr streng zu. Die Mädchen müssen schwer arbeiten bis zur Entbindung. Die Arbeit in der Wäscherei ist ein Knochenjob, noch hinzu kommt das sie schwer bestraft werden wenn sie sich auch nur kurz unterhalten und von der Arbeit ablenken lassen. Ivy schreibt dem Kindesvater herzzerreißende Briefe, doch er antwortet nie. Und somit ist das Schicksal von Ivy und ihrem Baby besiegelt.
2017 findet Sam, nach dem Tod ihres Großvaters Briefe aus jener Zeit. Als Journalistin geht sie dem auch nach den in diesen Briefen geht es um das St. Margaret's Heim das in wenigen Tagen abgerissen werden soll. Doch sie ahnt nicht auf welche Geheimnisse sie stoßen wird, und das selbst ihre ganze Familiengeschichte bald auf den Kopf gestellt werden wird.

Ein extrem spannendes Buch!! Wir springen immer wieder in der Zeit zwischen 1956 und 2017 hin und her und so nach und nach kommen immer mehr Geheimnisse ans Tageslicht. Ich habe mich voll in diese Geschichte fallen lassen und werde auch nicht ganz so schnell wieder davon ablassen können. Am besten hat mir die Sicht von Ivy 1956 gefallen. Ich habe mit diesem Mädchen so sehr mitgelitten!! Fast fehlen mir hier die Worte. Ich finde dieses Buch einfach großartig und kann es sehr gerne jedem weiterempfehlen der gerne Geschichten mit Tiefgang mag. Den hier muss man sich wieder mal vor Augen halten, das solche Geschichten zu der damaligen Zeit sicher Realität waren.

Veröffentlicht am 29.05.2019

geht unter die Haut

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Inhalt
Sam stößt bei ihrer Großmutter auf alte Briefe einer gewissen Ivy, die ihren Geliebten anfleht, sie und ihr Baby aus einem Mutter-Kind-Haus zu holen. als Sam beginnt Nachforschungen anzustellen, ...

Inhalt
Sam stößt bei ihrer Großmutter auf alte Briefe einer gewissen Ivy, die ihren Geliebten anfleht, sie und ihr Baby aus einem Mutter-Kind-Haus zu holen. als Sam beginnt Nachforschungen anzustellen, stößt sie auf die schrecklichen Verbrechen, die damals vertuscht wurden. Und je tiefer sie gräbt, desto persönlicher wird es.

Eigene Meinung
Man wird von Anfang an von der Geschichte mitgerissen und auch später reißt der Spannungsbogen nicht ab. Geschickt wird zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her gesprungen. Mal erfahren wir, was in Ivys Briefen steht, mal begleiten wir die Ivy von damals selber und erfahren, was sie und andere schreckliches erlebt haben.

Die vielen Perspektiv- und Zeitwechsel haben der Geschichte total viel gegeben. Als Leser wurde man immer hungriger darauf zu erfahren, was damals geschehen ist und wie Sam und ihre Großmutter da reinpassen.

Zwar ist die Geschichte fiktiv, doch so oder so ähnlich ging es damals wirklich in den Heimen zu. Wer zu zart besaitet ist, sollte die Finger von dem Buch lassen.

Zum Ende hin wurde es sogar noch ein richtiger Krimi, wobei mir das stellenweise schon zu sehr an den Haaren herbeigezogen war.

Fazit
Ansonsten hat es mir aber sehr gut gefallen und allein auf Grund der vielen Perspektivwechsel lohnt es sich "Das Haus der Verlassenen" zu lesen.