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Veröffentlicht am 06.07.2020

Unterhaltsamer Psychothriller mit unerwarteten Wendungen, allerdings auch in einer gemächlich erzählten Gangart dargeboten

Die Nacht in dir
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Lucy verschlägt es, auf der Flucht vor ihrem brutalen, stalkenden Exfreund Davis, ins beschauliche Städtchen Woodstock. Hier ticken die Uhren völlig anders, als im pulsierenden New York, doch Lucy ist ...

Lucy verschlägt es, auf der Flucht vor ihrem brutalen, stalkenden Exfreund Davis, ins beschauliche Städtchen Woodstock. Hier ticken die Uhren völlig anders, als im pulsierenden New York, doch Lucy ist froh darüber, denn sie hofft, dass Davis sie hier niemals aufspüren wird. In dem gemieteten Häuschen das sie, von nun an, zusammen mit ihrem kleinen Hund Dusty bewohnen wird, findet sie beim Einräumen in der Schrankschublade Photos eines ihr unbekannten Mannes, doch sie denkt sich zunächst nichts dabei.

Erst als sie ihre Nachbarn, das Künstlerehepaar Vera und John, näher kennenlernt, das sie zum Essen eingeladen hat, erkennt Lucy in John den Mann auf den Photos wieder. Lucy ist überglücklich darüber, so schnell Anschluss gefunden zu haben, denn sie fühlt sich sehr einsam. Und obwohl sie von einer älteren Nachbarin davor gewarnt wird, sich lieber nicht zu sehr mit den beiden anzufreunden, schlägt Lucy alle Bedenken in den Wind. Im Gegenteil, sie hat Mitleid mit Vera, die sich kurz zuvor mit Rachel, Lucys Vormieterin überworfen hatte. Warum Rachel Bilder von John in ihrem Haus aufbewahrte, ist Lucy nach wie vor ein Rätsel, doch sie schweigt sich lieber darüber aus, um Vera und John nicht unnötig aufzuregen.
Denn das Paar hat sowieso schon unter schlimmen Gerüchten zu leiden, die über sie kursieren und besonders John schwer zu schaffen machen. Als Lucy, Vera und John eines Abends auf der Veranda zusammensitzen, kommt ihnen eine folgenschwere Idee. John muss lediglich für eine Weile von der Bildfläche verschwinden, bis die Gerüchte über seine Person verstummt sind. Doch nur wenige Stunden nach einem inszenierten Unfall ist John mausetot; er wurde ermordet aufgefunden. Und Lucy, die zuvor aussagte, Johns Unfall im Wald mit angesehen zu haben, rückt plötzlich ins Visier der Ermittler. Lucy würde zu gerne so schnell wie möglich Woodstock den Rücken kehren, weil sie ahnt, dass Davis ihr bereits auf der Spur ist, doch wegen der laufenden Mordermittlungen darf die junge verzweifelte Frau den Ort nicht verlassen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…

„Die Nacht in dir“ fiel mir ins Auge, weil ich eine Schwäche für Psychothriller habe und der Klappentext mir eine spannende Story mit vielen unerwarteten Wendungen suggerierte. Der Roman wird in „Ich-Form“ aus Sicht er Romanheldin Lucy geschildert. Lucy ist eine junge, verschlossene Frau, die sich unsicher, einsam und ungeliebt fühlt. Man ahnt, dass Lucy nicht immer so war und ihr Exfreund einen großen Anteil an ihrem jetzigen Verhalten hat, doch trotz der Tatsache, dass ich Mitleid mit ihr entwickelte, blieb sie mir, auch im Verlauf der Story, fremd. Und auch die übrigen Akteure dieses Romans, sind leider durchweg keine Sympathieträger. Die Akteure wirken unterkühlt, egozentrisch und manches Mal auch wieder zu überschwänglich agierend, was nicht so recht ins Gesamtbild passen will.

Dennoch, jeder von ihnen hat Geheimnisse und diese sorgten, während ich Lea Kohnens Thriller las, dafür, dass meine Neugierde geweckt blieb. Die erste Hälfte des Thrillers plätschert in einem eher gemächlichen Tempo vor sich hin und der zwar gute, aber eigenwillige Schreibstil der Autorin, der mir leider nicht ganz so lag, brachte meinen Lesefluss dann und wann ins Stocken. Zudem glaubt man, man könne den Ausgang der Story bereits erahnen. Allen Lesern, denen es nach 150 Seiten ebenfalls so gehen sollte, empfehle ich aber unbedingt durchzuhalten, denn die Autorin hält tatsächlich noch einige unerwartete Überraschungen parat, die meinen zunächst verhaltenen Leseeindruck den ich gewonnen hatte, in der zweiten Hälfte des Buches, in ein positiveres Licht zu rücken vermochten.

Bei meiner Bewertung schwankte ich zwischen 3.5 und 4 von 5 Punkten, habe mich allerdings dann doch für die bessere Benotung entschieden, weil die Story in der zweiten Hälfte atmosphärischer und auch ein Tickchen packender erzählt wird. Es ist zwar kein Thriller, der wie eine blutige Schlachtplatte daher kommt oder mörderisch spannend erzählt wird, doch die Geheimnisse der Romanfiguren lassen den Leser nicht los und so manche Wendung, die die Geschichte nimmt, hat es durchaus in sich. Richtig gut gefallen hat mir das unerwartete (wirkliche) Ende; allerdings kann ich nicht zu sehr ins Detail gehen, sonst würde ich zuviel verraten. Die Romanheldin Lucy jedoch, nun, sie hat es mir leider nicht einfach gemacht. Denn ihre Naivität und Passivität ist so manches Mal kaum zum Aushalten. Erst wenn man gewisse Gründe für ihr Handeln erfährt, ergibt so manches einen Sinn.
„Die Nacht in dir“ ist das richtige Buch für alle diejenigen Leser, die eher eine Schwäche für subtilen Thrill und die mit einer etwas gemächlicher erzählten Story kein Problem haben.

Kurz gefasst: Dunkle Geheimnisse kommen immer ans Tageslicht- Unterhaltsamer Psychothriller mit unerwarteten Wendungen, allerdings auch in einer gemächlich erzählten Gangart dargeboten.

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Guter Schmöker, wenn auch das letzte Tickchen fehlt

Insel der Schatten
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Hallie James fällt aus allen Wolken als sie eines Tages das Schreiben eines Rechtsanwaltes mit Sitz auf der Insel Grand Manitou bekommt, in dem ihr mitgeteilt wird, dass ihre Mutter, eine angesehene Starfotografin ...

Hallie James fällt aus allen Wolken als sie eines Tages das Schreiben eines Rechtsanwaltes mit Sitz auf der Insel Grand Manitou bekommt, in dem ihr mitgeteilt wird, dass ihre Mutter, eine angesehene Starfotografin verstorben ist.
Hallie wuchs allein bei ihrem Vater auf, der seine Tochter stets in dem Glauben ließ, ihre Mutter wäre schon seit langer Zeit tot.
Als Hallie ihren Vater, der schwer an Alzheimer erkrankt ist, nach Madlyn Crane befragen will, kann dieser ihr leider nicht mehr helfen und verstirbt kurz nach ihrem letzten Gespräch.
Und so macht sich die allein stehende Hallie, auch um sich vom Kummer über den Tod ihres Vaters zu erholen und abzulenken, auf nach Grand Manitou um mehr über ihre leibliche Mutter herauszufinden.
Dort angekommen erfährt sie, dass der Rechtsanwalt ein ehemaliger Spielkamerad von ihr ist, doch seltsamerweise hat Hallie keinerlei Erinnerungen an ihre Kindheit auf der Insel.

Will hat jedoch noch weitere Neuigkeiten für sie. Hallie ist die Alleinerbin des Vermögens ihrer Mutter. Zudem hat sie auch den Familiensitz auf der Insel geerbt, den sie jedoch auf ausdrücklichen Wunsch der Verstorbenen niemals verkaufen darf.

Das Anwesen entpuppt sich als Traumhaus und Hallie ist zunächst glücklich etwas Eigenes zu besitzen, doch dann geschehen unerklärliche Dinge im Haus. Immer wieder begegnen Hallie geisterhafte Erscheinungen und sie hört aus allen Ecken Kinderstimmen schallen.
Zunächst zweifelt die junge Frau an ihrem Geisteszustand, doch als sie die betagte Haushälterin Iris kennen lernt, die schon für ihre Großmutter arbeitete und diese Hallie, unheimliche Familiengeschichten erzählt, beginnt sie zu verstehen, dass sie zunächst ihre Vergangenheit kennen bzw. wieder aufarbeiten muss, um in diesem Haus glücklich zu werden. Zum Glück hat Hallie Will, der ihr bei ihren Nachforschungen zur Seite steht und ihr Halt gibt…

Meine Einschätzung:

Schaut man sich die Covergestaltung des Romans an, glaubt man zunächst man halte einen typischen Frauenroman oder vielleicht sogar eine Familiensaga in Händen. Doch obwohl durchaus die Geschichte einer Familie erzählt wird, ist „Insel der Schatten“ in erster Linie ein sehr unterhaltsamer Mystery- Roman, in denen Geister und Hexen ihr Unwesen treiben. Dieser Roman ist jedoch keinesfalls vergleichbar mit den zur Zeit sehr gefragten Para-Romances- es ist eher eine Art Grusel/Schauerroman, den ich kaum zur Seite legen konnte, weil ich unbedingt erfahren wollte, wieso Hallie keinerlei Kindheitserinnerungen mehr besaß, was es mit der rätselhaften Greisin Iris und Hallies Vorfahren auf sich hatte und vor allem warum Hallies Vater damals mit seiner Tochter Hals über Kopf von der Insel flüchtete und nie wiederkehrte, obwohl Hallies Mutter Madlyn seine große Liebe war.

Die Autorin erzählt eine interessante und rätselhafte Geschichte, in dessen Fokus ihre Heldin Hallie steht. Hallie brennt darauf, mehr über ihre Familie zu erfahren- man erfährt dass sie bereits geschieden ist und trotz ihrer Einsamkeit Angst davor hat, sich neu zu verlieben. Doch darüber hinaus widmet sich Webdy Webb leider mehr der geisterhaften Story als dem Ausarbeiten ihrer Romanfiguren und obwohl, bzw. weil ich mich ansonsten sehr gut von diesem Roman unterhalten gefühlt habe, fand ich es umso trauriger, dass sie dagegen die Charakterisierung ihrer Haupt und Nebenfiguren ein wenig vernachlässigt hat. Hallie und Will blieben mir auch im Verlauf der Handlung einfach zu blass und zu stereotyp beschrieben- ich fand daher keinen rechten Zugang zu ihnen und hatte weniger das Gefühl mittendrin im Geschehen zu sein, als eher eine spannende Erzählung zu verfolgen, aber dennoch gefühlsmäßig außen vor zu sein.
Dennoch ist mein Kritikpunkt weniger einschneidend, als man vielleicht annehmen könnte, denn man wird dafür mit einer Gänsehaut erzeugenden Gruselgeschichte belohnt. Die Autorin spart hier nicht mit den passenden Zutaten als die wären: ein ungeklärter Mord an einem Kind, einer mystischen Insel auf der Geister ihr Unwesen treiben und undurchsichtigen Inselbewohnern. Besonders atmosphärisch dicht fand ich auch die einzelnen Geschichten über Hallies Familie, die Haushälterin Iris zum Besten gibt und die Stück für Stück die Wahrheit ans Licht bringen.

Die Liebesgeschichte zwischen Will und Hallie ist zwar sehr nett, doch sie hätte für meinen Geschmack ebenfalls ein wenig mehr Raum zur Entfaltung haben dürfen- allerdings spielt auch diese nur eine untergeordnete Rolle.

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Ein sympathisches Heldenpaar das sich etwas im Kreis dreht- doch die sexy Liebesszenen und eine unterhaltsame, romantische Liebesgeschichte sorgen dennoch für gute Leseunterhaltung, wenn auch mit kleinen Längen

Zwei sündige Herzen
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Als Kind war die schöne und mittlerweile verwitwete Meredith Maddox unsterblich verliebt in den Sohn des Earls, der zusammen mit seiner Familie das mächtige Anwesen Nethermoor Hall bewohnte, das zum beschaulichen ...

Als Kind war die schöne und mittlerweile verwitwete Meredith Maddox unsterblich verliebt in den Sohn des Earls, der zusammen mit seiner Familie das mächtige Anwesen Nethermoor Hall bewohnte, das zum beschaulichen Dörfchen Buckleigh in the Moor gehörte. Doch Rhys nahm die Schwärmerei der damals noch kindlichen Meredith gar nicht wahr; er hatte einst ganz andere Probleme. Nach dem Tod von Rhys Mutter entwickelte sich sein Vater zum brutalen und kaltblütigen Schläger und ließ all seine Aggressionen an Rhys aus, der innerhalb kürzester Zeit von Narben übersäht war.

Meredith und ihr Vater, der Stallmeister von Nethermoor Hall hatten Mitleid mit dem Jungen, doch war es ihnen als einfache Dörfler nie gegeben, sich einzumischen, wenn Rhys mal wieder verprügelt wurde. Doch eines Nachts, als es wieder einmal zu einem Streit zwischen Rhys und seinem Vater im Stall kam, brach plötzlich ein Feuer aus. Nethermoor Hall brannte bis auf die Grundmauern ab und Meredith Vater, dem es noch gelang, den jungen Rhys aus den Flammen zu ziehen, wurde durch seine schweren Brandverletzungen zum Krüppel. Der Earl zog schließlich weg und mit ihm Rhys, den sie, so glaubte Meredith, niemals mehr wieder sehen würde.

16 Jahre später, mittlerweile ist Meredith durch Heirat im Besitz der Gast und Schankwirtschaft „The Three Hounds“, betritt eines Tages ein Fremder Merediths ganzen Stolz und verlangt ein Zimmer für eine Nacht. Schnell erkennt sie in dem Fremden „ihren“ Rhys wieder, doch dieser fühlt sich plötzlich von ihr angezogen, als er erfährt, wer sie ist und dass ihr Mann bereits verstarb. Rhys möchte nach langen Jahren des Krieges, endlich Wiedergutmachung leisten, denn er glaubt ganz fest daran, dass er die Schuld daran trägt, dass Buckleigh in the Moor am Rande des Existenzminimums vor sich hinvegetiert. Außerdem will er Meredith zur Frau nehmen, da er es nie vergessen konnte, dass es ihr Vater war, der ihn einst rettete. Doch Meredith hat ganz andere Pläne mit Rhys, der trotz seiner zahlreichen Narben immer noch höllisch attraktiv ist. Sie will ihn keinesfalls heiraten, sondern erst einmal ordentlich verführen…

Der zweite Teil der „Stud Club“ Trilogie von Tessa Dare erzählt nun die Geschichte eines sogenannten „tortured heroes“, also eines Mannes, der durch seinen lieblosen und brutalen Vater und nicht zuletzt durch die Schrecken des Krieges viele seelische Pein erdulden musste und immer noch tut. Er glaubt, er allein wäre am Untergang von Nethermoor Hall schuld und will, obwohl ihn die Dörfler so schnell wie möglich wieder los werden wollen, da er ihre Schmuggelgeschäfte gefährdet, unbedingt Wiedergutmachung leisten.
Er glaubt ferner daran, dass es Schicksal wäre, dass Meredith und er ein Paar werden, doch Meredith will davon nichts hören und vor allem will sie keinen Mann heiraten, der sie nur aus reinem Schuldbewusstsein ehelicht.

Rhys ist allerdings ein Mann, der sich nicht von seinem Vorhaben abbringen lässt- auch wenn Meredith da ein eindeutiges „Nein, ich will Dich nicht heiraten!“, in den Raum wirft. Allerdings entwickelt er sich keinesfalls zum Stalker. Vielmehr knistert es von Anfang an zwischen Rhys und Meredith, wobei Rhys sich aber auf körperlicher Ebene alles andere als aufdrängt. Stattdessen lässt er Taten sprechen um seine Meredith überzeugen zu können. Er verspricht Merry, deren Gasthaus auszubauen und ihnen beiden schließlich ein Cottage herzurichten, in dem sie leben können, nach ihrer Hochzeit. Doch die Dörfler legen ihm im wahrsten Sinne einige Steine in den Weg wobei jedoch gerade auf den ersten 200 Seiten zwischen beiden Parteien so sehr die Fetzen fliegen, dass man gebannt weiterliest. Auch sind die weltoffene Meredith, die bereits einige Liebhaber und einen Ehemann vor Rhys hatte und der sensible Rhys ein interessantes Paar, das ich schnell in mein Leserherz geschlossen habe.

Jedoch schlichen sich, wie ich fand, nach besagten ersten 200 Seiten kleine Längen ein, da Meredith und Rhys, weiter auf ihrem Standpunkt beharren (also er will heiraten, sie nicht) und auch die Nebenstory dieser Trilogie um die Aufklärung an dem Mord von Rhys Bekannten, nicht so spannend gestrickt war, wie ich es mir eigentlich erhofft hatte. Dafür dürfen sich Fans sehr erotik-lastiger Historicals dann auf viele prickelnde und sexy Liebesszenen freuen, die mehrere Seiten lang sind, sich aber gut in die Story einfügen.
Am Ende des Romans werden dann noch gewisse Geheimnisse der Vergangenheit gelüftet und es wird noch einmal kurz spannend.

Die Übersetzung fand ich im Großen und Ganzen diesmal ok, doch war ich hinsichtlich der Tatsache, dass die Autorin/Übersetzerin einen regelrechten Verschleiß bei der Benutzung des Wortes „Fürwahr“ an den Tag legte, etwas genervt.
Zwar muss man als Leser einige Abstriche in Sachen glaubwürdige Story“ machen, denn im wahren Leben hätte ein Adliger wohl kaum eine Ehe mit einer verwitweten Schankwirtin in Betracht gezogen, doch wenn es einem gelingt diesen Punkt auszuklammern, wird man mit einem sehr netten, sehr leichten aber auch sehr erotischen Liebesroman belohnt.

Kurz gefasst: Ein sympathisches Heldenpaar das sich etwas im Kreis dreht- doch die sexy Liebesszenen und eine unterhaltsame, romantische Liebesgeschichte sorgen dennoch für gute Leseunterhaltung, wenn auch mit kleinen Längen.

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Der dritte Teil der Spindle Cove Reihe- Süße, romantische Love Story; allerdings auch mit einigen Längen behaftet.

In den Armen eines Gentlemans
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Kate Taylor, lebt allein in dem kleinen, beschaulichen Örtchen Spindle Cove. Seitdem zwei ihrer Freundinnen den Mann fürs Leben gefunden haben, wünscht sie sich insgeheim ebenfalls ein wenig Glück im Leben. ...

Kate Taylor, lebt allein in dem kleinen, beschaulichen Örtchen Spindle Cove. Seitdem zwei ihrer Freundinnen den Mann fürs Leben gefunden haben, wünscht sie sich insgeheim ebenfalls ein wenig Glück im Leben. Zumindest aber würde sie endlich gerne wissen, wer ihre Eltern sind. Ein Besuch im Nachbarort, in dem die ehemalige Erzieherin des Kinderheims lebt das Kate einst beherbergte, birgt leider nur eine große Enttäuschung und Tränen, denn die herzlose Erzieherin beschimpft Kate lediglich als Kind der Schande und weigert sich, Namen zu nennen.

Kopflos stürzt Kate auf die Straße und wird dort ausgerechnet von Corporal Thorne aufgelesen, der sich zufällig ebenfalls im Ort befindet. Thorne, ein attraktiver Soldat, dem zahlreiche Frauengeschichten nachgesagt werden, hat um Kate allerdings bislang einen großen Bogen gemacht und gehört auch sonst nicht gerade zur redseligen Sorte Mensch. Seine Schroffheit, hat schon einige ihrer Schülerinnen; denn Kate unterrichtet Musik, in die Flucht geschlagen, doch Kate ist überaus dankbar, als Thorne ihr anbietet, sie auf seinem Pferd zurück nach Spindle Cove zu begleiten. Unterwegs lernt sie auch eine andere, verwirrend beschützende Seite von Thorne kennen und sie beginnt sich für ihn zu interessieren.

Als eine recht unkonventionelle Adelsfamilie nach Spindle Cove kommt und glaubt, in Kate eine lang verschollen geglaubte Erbin zu erkennen, ist es abermals Thorne, der Kate zur Seite steht. Er gibt sich kurzerhand als Kates Verlobter aus und setzt so unbewusst Kates innigsten Wunsch in Kraft. Doch von Thornes Seite soll es lediglich eine Verlobung auf Zeit sein, da er glaubt, dass Kate viel zu gut für ihn ist. Zudem will er sich alsbald auf den Weg in die Kolonien machen, um dort ein neues Leben zu beginnen. Kann Kate ihn umstimmen?

Der bereits dritte Teil der Spindle Cove Reihe, erzählt nun die Geschichte von Kate und Samuel- beides Außenseiter, die eine bewegte, gemeinsame Vergangenheit haben. Jedoch kann allein Samuel sich daran erinnern, was ihn im Zuge der Story auch belastet. Samuel schlägt sich zudem mit einem Kriegstrauma herum, dass ihn ab und an heimsucht und auch so gibt sich Samuel, der in seinem Leben bislang keine Liebe kennenlernen durfte, sehr zugeknöpft. Doch Kate, die ein weiches Herz besitzt, knackt nach und nach seine raue Schale und legt den empfindsamen Kern frei. Gerade in diesen Momenten, fand ich „In den Armen eines Gentlemans“ , anrührend und es knistert gewaltig zwischen dem Heldenpaar. Die Liebesszenen sind schon recht prickelnd geraten, allerdings fand ich sie zum Teil auch etwas schwülstig beschrieben, was womöglich auch an der deutschen Übersetzung liegt, die mir diesmal nicht ganz so sehr behagte, wie noch im ersten Teil der Reihe.

Obwohl Kate und Samuel einige traurige Erlebnisse in ihrem Leben haben erdulden müssen, hat die Autorin aber dennoch einen Roman abgeliefert, der beschwingt und leicht daher kommt und in dem auch der Humor nicht zu kurz kommt. „Stichwort: Kürbis“.

Man kann sich gut in das Heldenpaar hineindenken und auch nachvollziehen, wieso sie sich ineinander verlieben.

Dennoch gibt es aber ein paar Kritikpunkte anzumerken. Zum einen fand ich Kates mögliche Anverwandte (ob sie es nun sind oder nicht, möchte ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten!) einfach zu schräg und unkonventionell für meinen Geschmack gestrickt. Zudem blieben sie, abgesehen von ihren Schrullen, die mehrfach erwähnt werden, einfach zu blass. Und auch die Wendung gegen Ende des Romans war mir einfach „too much“. Sie ist viel zu unglaubwürdig geraten, als zumindest im Kern wahr zu wirken. Und dazu diese „Friede, Freude, Eierkuchen- Mentalität“ der Aristokraten in diesem Band, war einfach nicht zu fassen. Vor allem, was ihre Beweggründe anging, Kate im Kreise der Familie aufzunehmen. Zwar wartet Tessa Dare hier durchaus mit einer süßen, romantischen und ans Herz gehenden Liebesgeschichte auf und man bekommt es mit einem charismatischen, liebenswerten Heldenpaar zu tun, doch leider waren für meinen Geschmack im Laufe des Romans einige Längen zu beklagen und das Hin und Her zwischen Kate und Samuel hätte ebenfalls ein wenig gestraffter erzählt werden können.

Kurz gefasst: Der dritte Teil der Spindle Cove Reihe- Süße, romantische Love Story; allerdings auch mit einigen Längen behaftet.

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Mit viel Bildhaftigkeit, Humor und Wärme schildert die Autorin nicht nur den Alltag des kleinen Ortes Treviso und seinen Bewohnern, ihr gelingt es auch die Dörfler sympathisch und herrlich schrullig wirken zu lassen

Das Wunder von Treviso
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Da der Klappentext den Inhalt perfekt wieder gibt, verzichte ich in diesem Fall auf eine eigene Zusammenfassung. „Das Wunder von Treviso“ ist ein kleiner aber feiner heiterer Roman für alle diejenigen ...

Da der Klappentext den Inhalt perfekt wieder gibt, verzichte ich in diesem Fall auf eine eigene Zusammenfassung. „Das Wunder von Treviso“ ist ein kleiner aber feiner heiterer Roman für alle diejenigen Leser, die einen etwas hintersinnigen Humor haben. Da der Humor der Autorin mit meinem scheinbar konform geht, hatte ich sehr viel Spaß beim Lesen des Büchleins, das meiner Meinung nach auch ruhig etwas dicker hätte sein können. Die Geschichte spielt in Italien, das ist wahr und auch der Pfarrer der Gemeinde entpuppt sich als gewitztes Schlitzohr, doch Don Camillo & Peppone Vergleiche würde ich allein deswegen jetzt nicht unbedingt ziehen.

Mit viel Bildhaftigkeit, Humor und Wärme schildert die Autorin nicht nur den Alltag des kleinen Ortes Treviso und seinen Bewohnern, ihr gelingt es auch die Dörfler sympathisch und herrlich schrullig wirken zu lassen. Neben der Story um die Madonnenstatue, werden auch zwei kleine Liebesgeschichten erzählt- zudem beschreibt Susanne Falk auch die langsame Annäherung zwischen Antonio (dem Pfarrer) und seiner Schwester Maria nach einer Familientragödie mit einer ordentlichen Portion Herz und Wärme ohne jedoch in Kitsch und Schmalz abzudriften.
Man sollte jedoch Sinn für Humor besitzen, wenn man sich auf dieses Büchlein einlässt- dann wird man, wie ich, sicherlich viel Spaß damit haben!

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