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Veröffentlicht am 15.08.2020

Am Ende der Geschichte hatte ich Tränen in den Augen

Wind und der geheime Sommer
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„Wer … wohnt hier?“
„Oh nur ein ganz kleines Monster, es frisst gerne zehnjährige Jungen.“
„Elf“, sagte John-Marlon ärgerlich. „Ich bin elf.“
„Na, dann bist du ja aus dem Schneider.“
Seite ...

„Wer … wohnt hier?“
„Oh nur ein ganz kleines Monster, es frisst gerne zehnjährige Jungen.“
„Elf“, sagte John-Marlon ärgerlich. „Ich bin elf.“
„Na, dann bist du ja aus dem Schneider.“
Seite 33

Inhalt:

Hinter der Lücke im Bauzaun liegt ein verzauberter Dschungel. Hier trifft der 10-jährige John-Marlon auf das Mädchen Wind, die Anführerin einer Gruppe von ganz unterschiedlichen Kindern. Gemeinsam erleben sie eine unglaubliche Zeit voller Abenteuer und Fantasie inmitten wilder Natur und bröckelnder Mauerreste, denn die Dinge, die Wind erzählt, scheinen hier Wirklichkeit zu werden. Doch Wind weiß etwas … am Ende des Sommers wird sie verschwinden – und mit ihr, die Magie.
Wind und der geheime Sommer von Antonia Michaelis
Meinung:

Ich habe dieses Buch bei einer Lovelybooks Leserunde gewonnen und möchte mich sehr beim Oetinger Verlag und bei Lovelybooks dafür bedanken!

Ich bin total gut in das Buch reingekommen und freu mich einfach über diesen Schreibstil, in dem so viel drin liegt, der aber trotzdem ganz leicht zu verstehen ist.

John-Marlon ist ein ganz schrecklicher Name. Aber seine Figur ist toll, ich kann ihn mir richtig gut vorstellen. Ein kleiner, etwas pummeliger Junge, der mit den Tücken des Lebens kämpft. Seine Eltern sind nicht mehr zusammen und seine Mum arbeitet super viel, um sich und ihrem Sohn ein gutes Leben zu ermöglichen. Seinen Vater sieht er nicht so oft. Es gibt zwar die Vater-Dienstage, aber selbst da hat sein Dad nur wenig Zeit. Außerdem versucht er seinen Sohn zu etwas zu machen, was er nicht ist, zu einem Fußballer und Sportler. John Marlon ist froh, um jede Sekunde mit seinem Vater und geht deshalb sogar
mit ihm joggen, obwohl er sich dabei unwohl fühlt.

An einem der Vater-Dienstage, die sein Vater wegen einem wichtigen Termin nicht einhalten kann, entdeckt John Marlon die Lücke im Bauzaun und kriecht hindurch. Hier trifft er auf Wind, das schönste Mädchen, das er je gesehen hat, die alleine in einem Bauwagen lebt und die wunderlichsten Dinge sagt. Doch als Wind sagt, sie lebt in einem Dschungel, verwandelt sich die Gegend um John Marlon plötzlich in einen und er hört die Affen in ihren Bäumen kreischen. Er kommt immer öfter hier her und trifft schließlich auch auf die anderen Kinder, die Wind besuchen kommen.

„Du bist schon eine komische Sorte von Eindringling.“
Seite 16

Die Zusammensetzung dieser Kindergruppe fand ich super interessant und gut aufgebaut. Da ist John Marlon, der die Erwartungen seines Vaters nicht erfüllen kann. Jojo, der nicht stillsitzen kann und zu immer mehr Therapeuten geschickt wird, Alicia, das Mädchen im Kleid, bei der sich Zuhause alles nur noch um die neugeborene kleine Schwester dreht und die Geschwister Goran und Esma, die aus Mazedonien kommen. Esma spricht nicht gut Deutsch und wird dafür in der Schule gemobbt. Goran versucht seine Schwester zu verteidigen und handelt sich immer wieder Ärger ein, bis sein Vater damit droht, ihn zurück
nach Mazedonien zu schicken.

„Und wenn ich wüsste, was du meinst, wäre es dann klug von mir, es laut zu sagen? Manche Arten von Zaubern zerbrechen, wenn man zu laut über sie spricht.“
Seite 161

Auf den ersten Blick, wirkt diese Geschichte, wie ein normales Kinderbuch, aber es steckt so viel mehr dahinter! Die ganze Thematik über ausländische Kinder, die halt nicht so gut deutsch können ist total gut eingeflochten und verleiht dem Ganzen eine ernste Seite, die ich überhaupt nicht erwartet hatte. Genauso wie die Sache mit dem Vater, der so blind ist für die Gefühle seines Sohnes oder Alicia, die sich durch ihre kleine Schwester ersetzt fühlt. Und sie alle flüchten zu Wind. Sie ist irgendwie eine Art Peter Pan für mich und der Dschungel ist Nimmerland, ein Ort, wo verlorene Kinder Zuflucht finden. Sie gibt ihnen Hoffnung und Mut, zeigt ihnen, wie sie sich zusammenschließen können, um z.B. dem fiesen Felix die Stirn zu bieten. Ich mochte Winds Charakter am liebsten, ihre ganze Art, der geheimnisvolle Hintergrund, ihre Fantasie … aber sie hat auch eine traurige Seite und sagt John Marlon schon recht am Anfang, dass das alles hier noch diesen Sommer enden
wird.

Die erlebten Abenteuer der Kinder sind so magisch und ich finde es mega cool, wie hier die kindliche Fantasie hervorgehoben wird, die alles verändern kann! Aber wer verliert die Blütenblätter und warum wird Wind am Ende des Sommers nicht mehr da sein? Und was suchen die düsteren Gestalten, auf die die Kinder immer wieder treffen? Oder suchen sie jemanden? Etwa Wind?

Was mich ein ganz bisschen stört sind die langen Kapitel, für Bahnfahrer sehr ungeeignet, aber die Absätze, die zwischendurch kommen, machen das wieder gut. Ich gestehe, ich habe direkt am Anfang durchs Buch geblättert und mir die Zeichnungen angesehen, die sind wahnsinnig schön!

„Ich bin nur erwachsen nicht behindert.“
Seite 183

Am Ende der Geschichte hatte ich Tränen in den Augen. Einen zweiten Band fände ich wirklich toll!

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.08.2020

Diese Reihe hat mich völlig überzeugt

Die Beschwörung des Lichts
0

Lila hatte gedacht, das Reisen zwischen den Welten sei eine
einfache Sache. Entweder man überlebte oder man starb. Sie hatte sich gründlich
getäuscht.
(Seite 11)

Inhalt:

Etwas Böses ist erwacht ...

Lila hatte gedacht, das Reisen zwischen den Welten sei eine
einfache Sache. Entweder man überlebte oder man starb. Sie hatte sich gründlich
getäuscht.
(Seite 11)

Inhalt:

Etwas Böses ist erwacht und streckt seine Klauen nach dem Roten London aus. Osaron ergreift Besitz von den Bewohnern der Stadt und nur wenigen gelingt die Flucht in den Palast, der durch Schutzzauber gesichert wurde. Von hier schmieden Kell, Lila, Rhy und Emery Pläne zur Rettung ihrer Stadt. Ein magisches Artefakt birgt Hoffnung und dann ist da noch Holland, der Antari des Weißen Londons – doch kann man ihm wirklich trauen?
Weltenwanderer: Die Beschwörung des Lichts V. E. Schwab
Meinung:

Die Welt liegt in Scherben. Kell wurde von Holland in eine Falle gelockt und seiner Magie beraubt, Ryhs kämpft um sein Leben, während Emery Alucard hilflos daneben steht und zusehen muss, wie ihm der Geliebte entgleitet. Währenddessen bricht Osaron, die Ausgeburt der dunklen Magie, in seinem nun ganz eigenen Körper auf, um die Welt zu erobern. Doch da ist noch Lia, die Magierin, die gekommen ist, um Kell zu retten. Schon auf den ersten Seiten bewahrheitet sich der Verdacht, den man als Leser schon seit einer Weile hegt – Lila ist eine Antari. Sie überlebt den Sprung in die andere Welt und es
gelingt ihr, Holland und Kell zu befreien und mit ihnen in das Rote London zu fliehen.

Ich wäre lieber ein richtiger Magier, als ein König.
Seite 26

Jetzt muss die Stadt kämpfen, gegen das böseste Wesen, das sie je gesehen hat und dessen dunkle Kräfte die Bewohner zu Sklaven machen. Im Palast entstehen schon bald Streitigkeiten über die Vorgehensweise, Lila will Holland tot sehen, Kell glaubt aber, dass der Antari noch hilfreich sein kann. Rhy und Emery lieben und streiten, während der König seine ganz eigenen Pläne schmiedet.

Je größer unsere Liebe, desto mehr haben wir zu verlieren.
Jedoch ist die einzige Möglichkeit das Leid zu vermeiden, der Liebe zu
entsagen. Wie traurig wäre dann unsere Welt.“
Seite 441

Und dann offenbart der oberste Magier plötzlich das Geheimnis eines magischen Artefakts, mit dem man Osaron vielleicht aufhalten kann. Kell, Lila, Holland und Emery brechen auf, um es zu suchen und geraten dabei mehr als einmal in Schwierigkeiten, währen Osaros Sklaven versuchen den Palast zu stürmen.

Der dritte Band der Weltenwandler Reihe wechselt sehr oft seine Erzählperspektive. Das macht das Bild äußerst umfassend, aber auch sehr rasant. Man klebt förmlich an den Seiten, in gefühlt jeder Szene passiert irgendetwas Schreckliches und im nächsten Moment, ist man schon wieder mitten in den Erlebnissen eines der anderen Protagonisten.

„Es tut mir Leid, dass ich dich verlassen habe. So
schrecklich leid! Aber jetzt bin ich hier, jetzt darfst du nicht mehr sterben.
Das wäre unfassbar unhöflich von dir, nachdem ich so weit gereist bin.“
Seite 32

Die Liebesgeschichte von Kell und Lila, geht ganz leicht und sanft weiter und fügt sich sehr gut in das Geschehen ein. Lila ist weiterhin meine liebste Prota, sie entwickelt sich noch weiter, stößt aber auch an Grenzen.

Ich war total froh, dass Holland noch eine so große Rolle in diesem Buch spielen durfte. Für mich hat er irgendwie ein bisschen was von Loki aus den Marvel Filmen. Nicht wirklich gut, aber auch nicht ganz böse und man schafft es einfach nicht ihn ganz zu durchschauen. Ich mochte diesen Charakter sehr gerne.

Und dann natürlich noch Emery und Rhy, beide sorgen für jede Menge Humor und geben der ganzen Geschichte noch einen besonderen Touch, ohne, dass es irgendwie albern wird.

„Ich befahl Euch, auf ihn aufzupassen, von Kuscheln war
keine Rede.“
Seite 119

Ich liebe die Charaktere, die Gestaltung der Welt, die Handlung, einfach alles an diesem Buch! Dieser Band steht seinen Vorgängern in nichts nach und ich kann die Reihe wirklich jedem Fan von Fantasy Büchern absolut empfehlen.

Es gibt eine Sache, die mich gestört hat, die enthält aber einen kleinen Spoiler, also wer es nicht wissen möchte, sollte jetzt direkt zum Urteil springen:



ACHTUNG SPOILER:
Die Herkunft, sowohl von Lila, als auch von Kell wird nicht aufgeklärt. Das fand ich ein bisschen schade.


Urteil:

Diese Reihe hat mich völlig überzeugt und wird von mir in nächster Zeit sehr oft zum Geburtstag verschenkt werden. Eine klare Empfehlung für jeden High Fantasy Fan.

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Veröffentlicht am 15.08.2020

Ein Muss für alle Fans

Lord of Shadows
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Ich bin schon einmal aus dem Land unter den Hügeln
zurückgekehrt und ich werde das wieder schaffen.
Seite 164
„Und wenn uns keine Kraftrunen zur Verfügung stehen müssen
wir uns unsere Energie ...

Ich bin schon einmal aus dem Land unter den Hügeln
zurückgekehrt und ich werde das wieder schaffen.
Seite 164
„Und wenn uns keine Kraftrunen zur Verfügung stehen müssen
wir uns unsere Energie eben auf gute, altmodische Art und Weise besorgen.“
Mark musterte Emma verwirrt. „Mit Drogen?“
Seite. 186

Emma Castairs ist eine vielversprechende junge
Schattenjägerin, die endlich den Tod ihrer Eltern gerächt hat, doch Emma findet
trotzdem keinen Frieden. Denn sie liebt Julian, ihren Parabatai und diese Liebe
ist nach den Gesetzten der Schattenjäger aufs strengste verboten. Emma versucht, sich und Julian zu schützen, doch das ist mehr als nur schwierig.
Außerdem brodelt und kocht es in der Unterwelt. Die
Feenwesen begehren gegen den Kalten Frieden auf und haben ein Druckmittel gegen Emma und ihre Freunde. Gefangen zwischen den Intrigen der Feen und der
unerbittlichen Härte von Gesetzen müssen Carstairs, Blackthorns und Herondales
ihre privaten Sorgen vergessen und gemeinsam für all das kämpfen, was sie
lieben – bevor es zu spät ist und ein weiterer Krieg ausbricht…
Willkommen zurück im Institut der Schattenjäger! Die
Geschichte setzt sehr nahe am Ende von Lady Midnight ein. Malcom ist tot (ich
komme nicht darüber hinweg, dass er böse ist! O.o), alle sind geschockt und
verletzt.
Diego und Christina sind jetzt wieder ein Paar und Emma tut
so, als wäre sie mit Mark zusammen, um Julian und sich vor dem Parabatai-Fluch
zu beschützten.

Julian war einst der Mensch gewesen, dem sie alles hatte
erzählen können. Aber jetzt war er der einzige Mensch, dem sie nichts mehr
erzählen durfte.
Seite 21

Doch es herrscht nicht lange Ruhe, bald schon taucht eine
Gruppe Zenturio im Institut auf, Kameraden von Diego. Und darunter befindet
sich auch seine Verlobte, Zara. Die Zenturio sollen die Leiche von
Malcom und das schwarze Buch finden. Seit Malcoms Tod ist die Aktivität von
Wasserdämonen ungewöhnlich hoch, sie bedrohen sowohl Schattenjäger, als auch
Menschen.
Kit, der verschwundene Herondale lebt jetzt ebenfalls im
Institut. Er ist ein toller Charakter, der herrlichen Sarkasmus in die die
Geschichte bringt. Er ist verwirrt, was sehr verständlich ist, immerhin war er
quasi bis gestern der Sohn eines mächtigen Mannes auf dem Schattenmarkt, jetzt
auf einmal ist er der Sohn einer heroischen Familie. Er unternimmt ein paar
Fluchtversuche, die jedoch vereitelt werden und führt eine Liste, warum ihn die
Schattenjäger so nerven. („Erlauben mir keine Kekse zu essen.“) Schließlich
jedoch schließt er sich mit den Zwillingen zusammen (Ty sucht einen Watson zu
seinem eigenen Sherlock), eine sehr spannende Verbindung.

„Bin ich der Einzige hier, der X-Men gelesen hat und dem
klar ist, warum das eine schlechte Idee ist?“
Seite 125

Für ein paar Szenen trifft man immer wieder auf alte
Bekannte. Jace und Clary, die unterwegs ins Feenreich sind um eine mächtige
Waffe zu finden. Magnus und Alec, die mit ihren Kids Emma und ihren Freunden zu
Hilfe eilen. Es war schön sie „wiederzusehen“ ich mag Magnus unheimlich gerne!
Mark ist ebenfalls noch da, er hat sich für seine Familie
und gegen die Wilde Jagd entschieden.
Es braut sich allerdings noch eine neue Bedrohung an. Eine
Gruppierung aus Schattenjägern fordert die Auflistung und Entmachtung der
Schattenwesen, das würde auch Mark und seine Schwester Helen betreffen und
außerdem natürlich Magnus.

„Wir könnten gemeinsam einen Frostriesen niedermetzeln oder
einen Hirsch erlegen.“
„Ich möchte weder das eine, noch das andere (…) Aber ich
bin durchaus bereit, mit dir auszugehen.“
Seite 361

Stimmung, Humor, Bildgewaltigkeit, Gefühle – all das kann mit
Band I absolut mithalten. Jeder Charakter ist noch da, die Kinder sind toll, es
gibt immer wieder Szenen zum Lachen, aber auch mit Gänsehaut und leichten
Tränen in den Augen. Die Kapitel sind teilweise recht lang und innerhalb
wechseln dann die Perspektiven und Geschehen sehr häufig, was ich teilweise
etwas anstrengend fand. Auf der anderen Seite fesselt es einen aber auch sehr
an die Geschichte.
Als Kieran, Marks ehemaliger Verbündeter bei der Wilden Jagd
des Mordes angeklagt und zum Tode verurteilt wird, zieht Mark los, um ihn zu
retten. Dicht gefolgt von Emma, Jules und Christina
Doch während diese drei auf Rettungsmission sind, ist das
New Yorker Institut keinesfalls sicher. Es gibt einen Angriff und ein Mitglied
der Familie beschließt ein Opfer zu bringen, das alles verändern wird.

„Ich bin lieber auf meine Weise verrückt, als auf deine.“
Seite 326

Die Liebesgeschichte von Julian und Emma ist stellenweise
ein ganz klein bisschen nervig, aber bei weitem nicht so sehr, wie bei Jace und
Clary, also alles okay. Dafür fand ich Dianas Hintergrund komplett Banane. Also echt, das scheint irgendwie ein neuer Trend zu sein.
Und dann das Ende … hui ich war fix und alle und habe
schlimmer geschimpft, als ein Rohrspatz. Aber meine Chefin sagt, ich sollte lieb
und objektiv sein.

„Ich schleiche mich bei der Hochzeit rein“, schlug Emma vor.
„Und springe aus der Hochzeitstorte, aber nicht auf eine sexy Weise, sondern
mit Handgranaten.“
Seite 107

Lord of Shadows von Cassandra Clare ist eine absolut gelungene Fortsetzung an der ich, bis
auf ein paar kleine Längen und etwas anstrengende Liebe nichts auszusetzten
habe. Ein Muss für alle Fans. Fünf Sterne von mir!

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Veröffentlicht am 15.08.2020

tarke Charaktere und eine noch viel stärkere Handlung

Das Blaubeerhaus
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Jemand – oder eigentlich das ganze Haus – schien mich zu
beobachten, es war nicht einfach nur ein Haus; es atmete, ein und aus, wie ein großes
Wesen voller Erinnerungen und Geheimnisse.
Seite ...

Jemand – oder eigentlich das ganze Haus – schien mich zu
beobachten, es war nicht einfach nur ein Haus; es atmete, ein und aus, wie ein großes
Wesen voller Erinnerungen und Geheimnisse.
Seite 18

„Langsam glaube ich, irgendwer hier macht eine Menge Zauberkunststücke“,
sagte Tante Betti.
„Langsam glaube ich, es laufen doch sehr ausgeprägte
Wasseradern unter dem Fußboden lang“, sagte Tante Fee.
„Langsam glaube ich“, sagte Papa. „Das ist kein Haus sondern
ein Bermudadreieck.“
Seite 133

Ein Haus mitten im Wald, kein Strom, kein fließend Wasser,
kein Internet. Hier sollen Leo und Imke mit ihren Familien die Ferien
verbringen, denn die alte Lene hat ausgerechnet ihnen dieses Haus vererbt. Aber
was geht hier nur vor sich? Elfen im Wald, Schatten in Spiegeln, verschwundenes
Brot und seltsame Geräusche. Und ganz plötzlich steckt die ungleiche Familie in
einem riesigen Abenteuer, dessen Spuren bis in die Vergangenheit führen.

„Eine Menge Geschichten beginnen damit, dass jemand mit dem
Auto irgendwohin fährt.
Diese Geschichte beginnt damit, dass jemand mit dem Auto
nirgendwohin fährt.“

Mit diesem ersten Satz hat mich das Blaubeerhaus gleich in
seinen Bann gezogen. Die Geschichte wird abwechselnd von Leo und Imke erzählt,
Cousin und Cousine. Leo ist eher öko aufgewachsen, Imke super modern. Die
Familie hat ein Haus geerbt, das sie jetzt in den Ferien besichtigen wollen,
darum sind sie alle 10 unterwegs im großen gelben Bus von Leos Papa.
Schlaglöcher säumen ihren Weg, dann endlich taucht das Haus auf. Alt und
schief, von einer dichten Hecke umgeben – das Blaubeerhaus. Drinnen ist es
zugig, schimmelige Decken, knarrende Schränke und mehrere Tierfamilien, die
sich hier niedergelassen haben. Kein Strom, kein fließend Wasser, die nächste
Stadt ist zwei Tage entfernt. Doch davon lassen sich unsere Abenteurer nicht
aufhalten.

„Auf dem Grund liegt etwas“, wiederholte ich, und ich
dachte, dass das nicht nur für Imkes See galt. Es galt auch für das
Blaubeerhaus und für so ziemlich die ganze Welt. Etwas war unter der Oberfläche
verborgen – eine geheime Wahrheit.
Seite 84

Doch schon kurze Zeit später legt irgendetwas (oder
irgendwer?) den Bus lahm. Essen verschwindet, zwischendurch auch mal Menschen,
dafür taucht ein geheimnisvolles Tagebuch auf, das einen unheimlichen Blick in
die Vergangenheit des Blaubeerhauses wirft. Im Wald werden wundersame Dinge
gefunden und manche auch nur vermutet. Die Kinder ziehen erst alleine und dann,
als man mitten im Schlamassel steckt auch gemeinsam los, um herauszufinden, was
hier genau vor sich geht.

Zettel beruhigen Erwachsene immer ungemein, du kannst quasi
ans Ende der Welt oder in den Krieg aufbrechen, Hauptsache, du schreibst es
ihnen auf einen Zettel. Bestenfalls mit der Telefonnummer vom Ende der Welt.
Seite 40

Es gibt so coole Charaktere! Tante Fee, die immer nur
meditiert und überall böse Wasseradern wittert. Die um ihr Chakra fürchtet,
weil sie ohne Strom nicht googlen kann, welcher ihrer Energiesteine für die
anstehende Mondphase geeignet ist. Leos Vater, der immer nur „Der Riese“
genannt wird und das kleine Baby Mattis, dass mit Blaubeermarmelade manscht und
sich den halben Tag über seine Familie totlacht, aus irgendwelchen
unerfindlichen Gründen. Die Zwillinge Juni und Juli, die eigentlich gar keine
Zwillinge sind, aber des Öfteren super gruselig in der Ecke stehen und starren,
als wären sie soeben einem Horrorfilm entsprungen. Die im Wald mit den Elfen
tanzen und das Einhorn jagen gehen.

„Wir machen einen Zauber“, erklärte Juli.
„Für das Einhorn“, fügte Juni hinzu.
„Prima Idee“, knurrte ich. „Wenn ich ein Einhorn wäre, würde
ich sicherlich aus dem Wald kommen, wenn zwei verrückte kleine Kinder in
Nachthemden hinter Mänteln herumstehen würden.“
Seite 211

Die Sprache ist einfach, teilweise wunderschön poetisch und
voller Humor. Die ganze Idee ist am Anfang so verrückt und dann mit einer
Tiefgründigkeit versehen, die ich so niemals erwartet hatte. Es gibt Magie und
Verrücktheit, Familie mit Drama und ohne, Liebe unerwidert und erwidert, Tofu
Kriege und zahme Eichhörnchen. Ein
wahnsinniger Plot, indem sich ein Familientripp zu so viel mehr entwickelt.
Ich hab das Buch eben beendet und sofort zwei weitere Bücher
von der Autorin bei Tauschticket angefordert. Ich hoffe auf noch viel viel mehr
Magie von Antonia Michaelis.

Wenn der Nachtmittag auf dem Blaubeerhaus lag, war es ein
blau-grüner Juwel im Wald, ein schiefes und altes, aber blühendes Tor zum
Paradies. Seite 29

„Das Blaubeerhaus“ ist eine traumhaft schöne Geschichte über Freundschaft, Familie, Vergangenheit, Jetzt, Magie, Traum und Wirklichkeit. Starke Charaktere und eine noch viel stärkere Handlung. Mein absolut liebstes Kinderbuch und ihr müsst es unbedingt sofort alle lesen!

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Veröffentlicht am 15.08.2020

liebe ich!

Die Verzauberung der Schatten
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Die Worte des Gedichts erklangen in ihrem Kopf, während die
Hitze ihre Handflächen kitzelte. Kell würde behaupten, dass das unmöglich sei.
Doch in einer Welt voller Magie war alles möglich.
Seite 62
Vor ...

Die Worte des Gedichts erklangen in ihrem Kopf, während die
Hitze ihre Handflächen kitzelte. Kell würde behaupten, dass das unmöglich sei.
Doch in einer Welt voller Magie war alles möglich.
Seite 62
Vor vier Monaten brach die Dunkelheit über das Rote London
herein und nur mit Mühe gelang es Kell und Lila, sie aufzuhalten. Doch ihr Opfer
war groß. Nun gehen die beiden getrennte Wege. Lila hat auf dem Nachtfalken
angeheuert und segelt unter der Flagge des berüchtigten Piraten Alucard Emery.
Kell ist unter strengen Auflagen im Roten London und leidet unter Albträumen.
Doch das Spiel der Elemente lockt viele Gestalten in Kells
Heimat, denn bei diesem Turnier wollen Magier aus aller Welt ihre Kräfte
messen. Und während London im Trubel versinkt, erwacht anderswo etwas aus einem
dunklen Schlaf.

Ich muss sagen, dass mir „Die vier Farben der Magie“
wirklich super gut gefallen hat und ich mir den zweiten Band direkt gekauft
habe, trotz meines „Hey, ich kaufe mir einfach vor der Buchmesse keine Bücher,
dann ist es okay, da ganz viel zu kaufen“-Plans. Meine Erwartungen waren also
super hoch!
Zu Beginn erfahren wir, was aus Lila geworden ist, nämlich
das, was sie immer sein wollte: eine Piratin. Zwar bezeichnet sich Alucard
Emery lieber als Freibeuter im Dienste der Majestät, aber naja, damit kann man
wohl leben. Lila ist an Bord des Nachtfalken gleichzeitig gefürchtet und Teil
der Mannschaft. Man bezeichnet sie als Sarows, was wohl so viel wie ein
Schreckgespenst ist. Sie ist noch immer in der Welt des Roten Londons und
segelt über die Meere, auf der Suche nach ihren Fähigkeiten und sich selber.
Alucard
lehrt sie abends in seiner Kajüte heimlich ihre Magie zu nutzen. Er ahnt,
dass Lila nicht aus seiner Welt ist, doch sie lässt ihn nicht hinter ihre
Fassade blicken.

Ihn zu verlassen war ihr leichtgefallen. Sich nicht
umzusehen, war viel schwerer gewesen. Seite 33

Kell ist währenddessen zurück im Palast. Er und Rhy haben
gestanden, was sie getan und welches Unglück sie damit über London gebracht
haben. Das Königspaar ist wütend und enttäuscht und besonders Kell kann sich
nicht mehr ohne eine Wache bewegen, es ist ihm verboten eigenmächtig in die
anderen London zu reisen und in der Stadt fürchtet man ihn – als den Schuldigen
an der Schwarzen Seuche.
Außerdem leiden die Brüder an ihrer Verbindung, die sie den
Schmerz und irgendwann auch die Gefühle des anderen spüren lassen. Rhy ist
zornig und nicht sicher, ob er im Leben noch etwas zu suchen hat, während Kell
unter einer ruhelosen Wut und Schuldgefühlen leidet. Außerdem muss er immer
wieder an Lila denken und fragt sich, was wohl aus ihr geworden ist. Und dann
fasst Rhy einen gewagten Plan, um seinen Bruder wieder zurück zu sich selbst zu
bringen. Das Spiel der Elemente. Hier treten die größten
Magier der Lande gegeneinander an. Und unter ihnen auch Kell.

„Worauf ich hinauswill, ist“, fuhr Rhy fort, „dass auf zehn
Menschen, die dich verehren, einer kommt, der dich brennen sehen will. Bei Persönlichkeiten
wie dir und mir ist das ganz normal.“
Seite 81

Durch das Spiel der Elemente kommen unsere Protagonisten wieder an
einen Ort. Alucard Emery bricht mit dem Nachtfalken nach London auf, um
teilzunehmen und Lila verfolgt ihre ganze eigenen und wie gewohnt, sehr
waghalsigen Pläne. Das Spiel der Elemente hat etwas von den Kämpfen in „Die rote
Königin“ falls ihr das gelesen habt. Es ging aber nicht so sehr um die Kämpfe,
als vielmehr das Drumherum, aber das müsst ihr selber rausfinden.
Dann ist ja noch die Frage, was aus dem Weißen London wird,
jetzt wo die Dane Zwillinge tot sind. Hier taucht ein Charakter auf, den wir
bereits aus dem ersten Band kennen und ich bin seeeeehr froh darüber und
wahnsinnig gespannt, was hier noch passieren wird.
Victoria Schwabs Schreibstil ist wie in Band I, eine ruhige Spannung,
ohne viel Spielereien oder Metaphern. Es ist nicht super dramatisch und doch
klebt man förmlich an den Seiten und kann das Buch nicht aus der Hand legen.
Die Figuren wachsen einem mehr und mehr als Herz, besonders Lila und auch den
Kapitän mochte ich sehr gerne. Kell ist ziemlich düster, durch alles, was ihm
passiert ist, was logisch ist. Da erhoffe ich mir für Band III allerdings
Besserung. Es gibt einiges an Humor, besonders durch Alucard, was mir sehr gut
gefallen hat und auch das Setting hat mir gut gefallen, obwohl das
Weltenwandeln jetzt beinahe gar keine Rolle mehr spielt, da alles im roten
London stattfindet.

„Bestimmt ist das Teil deiner geheimnisvollen Vergangenheit.
Nein, nein erzähl mir bloß nichts, was mich interessieren könnte – schließlich
bin ich nur dein Kapitän und habe dir geholfen einen Unschuldigen ins Nirgendwo
zu schicken, damit du an einem Turnier teilnehmen kannst, für das du in keiner
Weise befähigt bist.“
„Wie du willst, dann erzähle ich dir eben nichts.“ Seite 431

Das Ende war dann noch einmal richtig rasant und ich bin total gespannt, wie es im dritten Band weitergeht!!

PS: wer das Buch schon gelesen hat: Ich habe da eine
Theorie, über die ich mich gerne austauschen würde!

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