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Veröffentlicht am 16.01.2021

Schön für den Winter

Schnee ist auch nur hübschgemachtes Wasser
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Schnee ist auch nur hübsch gemachtes Wasser“ beinhaltet zehn Kurzgeschichten, die zur Winter- und Weihnachtszeit spielen. Drei dieser Storys haben mir richtig gut gefallen, der Rest war aber auf jeden ...

Schnee ist auch nur hübsch gemachtes Wasser“ beinhaltet zehn Kurzgeschichten, die zur Winter- und Weihnachtszeit spielen. Drei dieser Storys haben mir richtig gut gefallen, der Rest war aber auf jeden Fall auch schön für zwischendurch. Da ist sehr emotionales dabei, aber auch humorvolles und sogar kurioses, mit dem man so gar nicht gerechnet hätte. Es geht unter anderem um Familie, Nachbarschaft, Freundschaft und Liebe. Außerdem trifft der Leser auf ein paar bereits bekannte Charaktere aus Dora Heldts anderen Romanen.

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Veröffentlicht am 07.01.2021

Vereint Liebe zu Büchern mit der Leidenschaft für gebackene Köstlichkeiten

Winter in Bloomsbury
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Früher hat Mattie Weihnachten geliebt. Doch dann wurde ihr ausgerechnet zur schönsten Zeit des Jahres das Herz gebrochen. Seit dem ist ihr klar, dass sie die Liebe nie mehr in in ihr Leben lassen will. ...

Früher hat Mattie Weihnachten geliebt. Doch dann wurde ihr ausgerechnet zur schönsten Zeit des Jahres das Herz gebrochen. Seit dem ist ihr klar, dass sie die Liebe nie mehr in in ihr Leben lassen will. So steckt sie ihr ganzes Herzblut in ihre Teestube, denn sie liebt es ihre Freunde und ihre Kundschaft mit süßen Köstlichkeiten zu verwöhnen. Doch zur Weihnachtszeit läuft in der angrenzenden Buchhandlung plötzlich alles drunter und drüber und so wird sie mit dem einzigen konfrontiert, was sie neben Weihnachten am meisten aufregt: dem unverschämten, aber leider ebenso attraktiven Buchhändler Tom.

Dies ist der vierte Band, der sich um die Mitarbeiter der Buchhandlung „Happy Ends“ und der angeschlossenen Teestube dreht. Alle Geschichten können separat gelesen werden, man erfährt aber natürlich jeweils grob, wie die Vorgänger ausgegangen sind. Schön finde ich jedoch grade, dass man im Verlauf mitbekommt wie es im Leben von Posy, Verity und Nina weitergeht. Auch der Buchladen spielt wieder eine Rolle, was mir sehr gut gefällt, schließlich habe ich ihn direkt zu Beginn der Reihe in mein Herz geschlossen.

Generell mag ich alle Charaktere. Sie sind auf ihre eigene Art und Weise liebenswürdig, charmant und etwas besonderes. Es ist einfach schön und oft auch ziemlich lustig ihr Untereinander und Miteinander zu beobachten. Obwohl es über viele Seiten ein ewiges Hin und Her sowie Gekabbel zwischen Mattie und Tom war, ging es mir am Ende dann doch tatsächlich ein bisschen zu schnell mit den beiden. Auch Matties Problem, welches sie bereits seit zwei Jahre mit sich schleppt, wurde mir etwas zu einfach abgehandelt, da hätte ich noch mehr erwartet. Die großen Geheimnisse, die bezüglich Tom aufgedeckt wurden, fand ich hingegen ziemlich amüsant und hätte überhaupt nicht damit gerechnet.

Der Schreibstil ist gewohnt locker und leicht. „Winter in Bloomsbury“ vereint die Liebe zu Büchern mit der Leidenschaft für gebackene Köstlichkeiten. Wer auf der Suche nach einer süßen Lovestory ist, die zur Winter- und Weihnachtszeit spielt, wird hier fündig.

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Veröffentlicht am 07.01.2021

Märchenhafte Geschichte, die winterlichen und weihnachtlichen Zauber einfängt

Das Winterkarussell
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Nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter findet sich die fünfzehnjährige Antonia bei ihrem Großvater Otto wieder, von dessen Existenz sie bisher noch nicht einmal etwas geahnt hat. Er ist griesgrämig, scheint ...

Nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter findet sich die fünfzehnjährige Antonia bei ihrem Großvater Otto wieder, von dessen Existenz sie bisher noch nicht einmal etwas geahnt hat. Er ist griesgrämig, scheint eher ein Einsiedler zu sein und auch im Ort ist er nicht sonderlich beliebt. Doch dann entdeckt das Mädchen in der Scheune ein altes Karussell und ist völlig verzaubert von dem nostalgischen Fahrgeschäft, welches Otto wie seinen Augapfel hütet.

Erzählt wird in zwei Perspektiven und Zeitsträngen. Einerseits erfährt der Leser die aktuellen Ereignisse aus Antonias Sicht. Den Verlust ihrer Mutter und die damit verbundene Trauer habe ich als sehr bewegend empfunden und konnte mich sehr gut in ihre Gefühlswelt hineinversetzen. Umso schöner war es dann zu sehen, wie Enkelin und Großvater sich langsam annähern.

In Rückblenden ins Jahr 1938 berichtet Otto von seinem Leben als Schausteller des Frankfurter Weihnachtsmarktes, bei dem das Karussell natürlich eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Er spricht von seiner großen Liebe, den Unterschieden und Vorurteilen zwischen armen und reichen Bevölkerungsschichten und letztendlich ist auch der Krieg ein Thema. Nach und nach versteht man, warum aus einem sympathischen, etwas naiven, aber hoffnungsvollen jungen Mann ein derartig ruppiger alter Mann geworden ist. Es ist eine tragische und emotionale Geschichte, die mich sehr berührt hat.

Grade dieser Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart macht den besonderen Reiz des Buches aus. Die jeweiligen Abschnitte enden immer besonders spannend, so dass ich unbedingt wissen wollte wie es weiter geht. Interessant war außerdem das vergangene Frankfurt im Vergleich zur heutigen Stadt kennenzulernen. Ein Großteil der Geschichte spielt auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt, der eine ganz spezielle und feierliche Atmosphäre verbreitet.

Auch die Charaktere konnten mich überzeugen. Neben Antonia und Otto treten noch einige Personen auf, die alle irgendwie charmant, liebenswert und besonders sind. Das Untereinander war einfach schön zu beobachten und erleben. Grade Otto sorgte durch seine verschrobene Art und Weise immer wieder für ein Schmunzeln bei mir.

Zugegeben, das Ende kommt jetzt nicht wirklich unerwartet. Aber insgesamt ist „Das Winterkarussell“ eine mitreißende, schon fast märchenhafte Geschichte, die den winterlichen und weihnachtlichen Zauber einfängt. Eine Geschichte über Freundschaft, Familie und die erste Liebe, aber eben auch über Verlust und Trauer, verpasste Chancen.

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Veröffentlicht am 15.12.2020

Schwein müsste man haben

Mookie – Weihnachten mit Schwein
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Joachim ist am Boden: seit Monaten hockt er zuhause, schlägt die Tage tot und versucht die wirren und ausweglosen Gedanken im Alkohol zu ertränken. Er vernachlässigt Freunde, Familie, die Arbeit und nicht ...

Joachim ist am Boden: seit Monaten hockt er zuhause, schlägt die Tage tot und versucht die wirren und ausweglosen Gedanken im Alkohol zu ertränken. Er vernachlässigt Freunde, Familie, die Arbeit und nicht zuletzt sich selbst. Doch am 24. Dezember steht plötzlich ein an ihn adressiertes Paket vor seiner Haustür und darin befindet sich nichts anderes als ein quicklebendiges Schwein. Doch wer würde ihm ein solch ungewöhnliches Haustier schenken? Er begibt sich zusammen mit seinem neuen tierischen Begleiter Mookie auf die Suche nach dem mysteriösen Absender.

Natürlich befindet er sich letztendlich nicht nur auf den Spuren des heimlichen Schenkers, sondern auch auf der Suche nach sich selbst und der Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens. Dabei erhält er einige Erkenntnisse über sich, seine Vergangenheit und die Menschen, die er aufsucht.

Auf den ersten Seiten zieht das Buch doch ein wenig runter. So beschreibt Joachim die jüngsten Ereignisse, die zu seinem Zustand führten, lässt sich über seinen trostlosen Alltag aus und tut allerlei verrückte und wenig durchdachte Dinge, die schon fast Verzweiflungstaten gleichen. Kurzum: man merkt wie schlecht es ihm geht. Dementsprechend werden Depressionen, Angststörungen und auch Panikattacken thematisiert. Obwohl der Protagonist einem nicht unbedingt immer sympathisch ist, kann man sich dennoch sehr gut in ihn hineinversetzen und fühlt seinen Leidensdruck. Daher kann man teilweise schon verstehen, warum er sich manchmal merkwürdig verhält.

Das Hausschwein Mookie spielt natürlich auch eine nicht unerhebliche Rolle. Auch wenn es gar nicht so viel macht, sondern manchmal einfach nur da ist und rumschnüffelt, versprüht es einen einzigartigen Charme und gibt dem Buch das gewisse Etwas.

Für mich ist "Mookie Weihnachten mit Schwein" kein typisches Weihnachtsbuch, das diese spezielle Stimmung und Atmosphäre verbreitet. Joachim an sich mag das Fest noch nicht mal besonders. Es ist eher die Botschaft, die Hoffnung macht. Depressionen müssen nicht das Ende sein, manchmal kann eine Kleinigkeit dafür sorgen, das Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Mir haben diese teils tiefgründigen und emotionalen Parts ebenso gut gefallen wie die amüsanten und süßen Situationen, die hauptsächlich durch Mookie ausgelöst werden. Lesenswert.

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Veröffentlicht am 07.12.2020

Urban Fantasy, Steampunk und sprechende Tiere

Die Weltenatlas-Chroniken, Band 1
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Wenn Roo träumt verlässt er seinen Körper und reist an den düsteren und unheimlichen Asphodeliengrund. Dies ist ein Ort in der Astralwelt, an dem schwarze Seelen verfallen, also jene die nicht für eine ...

Wenn Roo träumt verlässt er seinen Körper und reist an den düsteren und unheimlichen Asphodeliengrund. Dies ist ein Ort in der Astralwelt, an dem schwarze Seelen verfallen, also jene die nicht für eine Wiedergeburt vorgesehen sind. Er ahnt nicht in welcher Gefahr er sich befindet, grade auch weil der Dunkle Astralat - ein Mörder und Verräter - zurück ist und es auf den Achtjährigen abgesehen hat. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Es handelt sich hier um Urban Fantasy, die Ende des 19. Jahrhunderts in London spielt und einige Steampunk-Elemente enthält. Nach dem Tod gelangen Seelen in die Astralwelt. Astralaten bringen sie an ihren Bestimmungsort. Andere sorgen dafür, dass die Menschen nichts von der Astralwelt erfahren oder sind generell für die Sicherheit zuständig. Ich finde dieses Setting sehr interessant, auch wenn ich bestimmt noch nicht alles verstanden habe.

Besonders gut gefallen haben mir die sogenannten intellektuellen Tiere. Roos bester Freund Findus ist nämlich ein Kater, der sprechen kann und obendrein noch ziemlich klug ist. Die Vorstellung ein solches "Haustier" an meiner Seite zu haben ist einfach nur cool. Er ist dementsprechend natürlich auch mein Liebling im Buch gewesen.

Doch man begleitet nicht nur Findus und Roos Weg, sondern erhält auch Einblicke in die Erlebnisse anderer Personen wie des Dunklen Astralaten selbst oder weiterer Astralaten, deren Aufgabe es ist Roo zu finden und zu schützen. Es ist spannend jeden einzelnen zu begleiten, allerdings konnte ich mich nur in Roo richtig hineinfühlen. Die anderen Charaktere bleiben eher distanziert und sind relativ undurchsichtig. Es werden eine Vielzahl von Fragen aufgeworfen, die dann wahrscheinlich in den weiteren Teilen beantwortet werden. Dieser Auftakt macht also definitiv Lust auf mehr.

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