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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2021

Sveas 2. Fall

Tod an der Alster
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Hauptkommissarin Svea Kopetzki und ihr Team haben es mit einem sehr undurchsichtigen Mord an einer Schönheitschirurgin zu tun. Was zuerst nach einem Verkehrsunfall mit einem Ausflugsbus aussieht, entpuppt ...

Hauptkommissarin Svea Kopetzki und ihr Team haben es mit einem sehr undurchsichtigen Mord an einer Schönheitschirurgin zu tun. Was zuerst nach einem Verkehrsunfall mit einem Ausflugsbus aussieht, entpuppt sich durch eine Stichwunde am Hals schnell zu einem Mord. Die Täterspuren in der Arztpraxis werden als fingiert entlarvt, doch die Tätersuche wird dadurch nicht einfacher.
Es kommen unzufriedene Patienten ebenso in Verdacht wie der Kollege oder der gehörnte Ehemann. Mit der Zusammenarbeit im Team läuft es zurzeit leider auch nicht gerade rund. Der Leser erfährt einige Probleme aus dem Privatleben der Kommissare, außerdem gibt es einen schnöseligen Kollegen, der ganz massiv an Sveas Stuhl sägt.
Ich finde den Plot etwas anstrengend, doch der Schauplatz Hamburg macht einiges wett. Der Spannungsbogen ist auf jeden Fall sofort da, die Autorin drückt sich klar und verständlich aus, und die Kapitel haben eine angenehme Länge.
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 04.09.2021

Gärtnerin auf Spurensuche

Je tiefer man gräbt
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Wer schon mal in Cornwall war und dort die wunderbaren Landschaftsgärten gesehen hat, kann sich besonders gut in das Setting
der englischen Krimi-Reihe rund um die Gärtnerin Mags Blake hineindenken. "Je ...

Wer schon mal in Cornwall war und dort die wunderbaren Landschaftsgärten gesehen hat, kann sich besonders gut in das Setting
der englischen Krimi-Reihe rund um die Gärtnerin Mags Blake hineindenken. "Je tiefer man gräbt" ist der erste Band und dient vornehmlich dazu, den Leser mit den Protagonisten bekannt zu machen. In erster Linie geht es dabei natürlich um Mags selbst, die mit Spürsinn und gärtnerischem Wissen einen 5 Jahre alten Mordfall aufklären kann.

Bestimmt wird man einigen der sympathischen Personen in den Folgebänden wiederbegegnen. Allen voran Sam Hawthorn, mit dem sich schon eine Liebesbeziehung erahnen lässt.
Die Autorin hat sehr viel, eigentlich zu viel Energie in die Beschreibung der Gärten und der Gartenarbeit gesteckt. Durch die ausführliche Charakterisierung wird schnell eine Beziehung zu den handelnden Personen aufgebaut, doch zusammengenommen kommt dabei die eigentliche Kriminalhandlung viel zu kurz und ganz besonders die Aufklärung wird nur oberflächlich abgehandelt. Schade eigentlich, denn dieser Roman ist sehr charmant und lässt sich gut lesen.
Besonders gut gefallen hat mir die Sprecherin Demet Fey, die mit ihrem Lächeln in der Stimme noch eine eigene Note einbringt.
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Manchmal muss man sich einfach trauen

Mord auf Reisen - Tödliches St. Tropez
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Claire arbeitet in einem Reisebüro. Sie liebt ihren Job, sie liebt ferne Länder, aber sie steigt in kein Transportmittel. Deswegen ist ihr Radius eng begrenzt. Als ihre Kollegin nach einem Urlaub vermisst ...

Claire arbeitet in einem Reisebüro. Sie liebt ihren Job, sie liebt ferne Länder, aber sie steigt in kein Transportmittel. Deswegen ist ihr Radius eng begrenzt. Als ihre Kollegin nach einem Urlaub vermisst wird, wächst Claire über sich hinaus und schafft es bis nach Frankreich, um Leslie aufzuspüren. Mit von der Partie ist ein Privatdetektiv, der unter einer Krankenhausphobie leidet. Die beiden sind wirklich ein interessantes Gespann und sie geraten in eine merkwürdige Situation nach der anderen, kommen trotzdem dem Verbrechen auf die Spur.
Die Handlung ist zugegebenermaßen nicht sonderlich kunstvoll entworfen. Der Roman lebt von der Situationskomik, den liebenswert schrulligen Charakteren (nebst einem frechen Kakadu) und ein wenig auch von der netten Reisebeschreibung, die den Leser von England nach Frankreich führt. Man sollte den Inhalt mit viel Humor konsumieren. Ich hatte meinen Spaß damit und vergebe 4 Lesesterne.
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Kalte Bergwelt

Waldeskälte
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Vor 21 Jahren entkam Valeria knapp ihrem Entführer, doch ihre beiden Freundinnen konnten sich nicht retten und fanden einen grausamen Tod. Mittlerweile ist Valeria eine erfolgreiche Ermittlerin bei Interpol. ...

Vor 21 Jahren entkam Valeria knapp ihrem Entführer, doch ihre beiden Freundinnen konnten sich nicht retten und fanden einen grausamen Tod. Mittlerweile ist Valeria eine erfolgreiche Ermittlerin bei Interpol. Doch der Hilferuf eines Jugendfreundes holt sie in ihr abgelegenes Heimatdorf in den Schweizer Bergen zurück. Wieder ist ein junges Mädchen verschwunden.
Eigerstal liegt in einer abweisenden Gebirgswelt. Die Wälder sind neblig, nass und durchdringend kalt. Die Bevölkerung ist ebenso abweisend und äußerst wortkarg.
Die Polizei ist mit ihren Ermittlungen noch keinen Schritt weiter gekommen, doch Valeria setzt sich schnell auf eine vielversprechende Spur. Mir persönlich dauert es viel zu lange, bis sich ein anhaltender Spannungsbogen aufbaut. Der dunkle Wald wird quasi mystifiziert. Nebel, Regen und Kälte werden andauernd erwähnt und bedrohliche Schatten scheinen überall zu lauern. 
Im letzten Drittel kommt dann die erwartete Thrillerspannung auf. Es gibt neue Indizien, es gibt Action und vor allem eine Wendung, die mit Sicherheit keiner so hat kommen sehen.
Diese lang andauernde, beklemmende Düsternis ist mir zu viel geworden, ebenso die schwierigen, wenig kommunikativen Charaktere, doch das Finale hat viel Boden wettgemacht und ich vergebe deswegen 4 Lesesterne.
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 27.08.2021

Breitgefächerte Reportage

Das Lemming-Projekt
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Der Autor Wolfgang Kaes ist in erster Linie Journalist. Er hat ergiebig und umfassend über diverse Themen recherchiert und seine Erfahrungen in einen Roman gepackt. 
Seine Hauptfigur ist Alejandro aus ...

Der Autor Wolfgang Kaes ist in erster Linie Journalist. Er hat ergiebig und umfassend über diverse Themen recherchiert und seine Erfahrungen in einen Roman gepackt. 
Seine Hauptfigur ist Alejandro aus Andalusien, ein studierter Historiker, der in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit gezwungen ist, für einen Hungerlohn bei der Firma CleanContent das Internet von verstörenden Bildern zu reinigen. Dabei stößt er auf Fotos seines älteren Bruders, der im Alter von acht Jahren in ein katholisches Erziehungsheim abgeschoben worden ist. Seitdem hat man nichts mehr von ihm gehört.
Diese Rahmenstory ist der Aufhänger, um über die Machenschaften großer Internet-Firmen aufzuklären. Weitere Themen sind die Missbrauchsvorwürfe gegen die katholische Kirche oder auch Auswüchse des Franco-Regimes bis in die Gegenwart, um nur einige der Themen zu nennen. Es ist ein allseitiger Rundumschlag, den der Autor sich auf die Fahne geschrieben hat. Die fiktiven Personen, die seine Thesen vermitteln sollen, sind sehr klischeehaft: die strenggläubige katholische Witwe, der homosexuelle Priester, der anarchistische ungebildete Arbeiter....
Da der Plot im Grunde der reinen Informationsvermittlung dient, gewinnt er nicht an Tiefe. Die Charaktere bleiben auf Distanz. Natürlich sind die Fakten interessant und wichtig, aber wenn man einen "normalen" Roman erwartet, kann einen die sachliche Erzählweise nicht fesseln.
Der Sprecher macht seine Sache gut, aber auch ihm gelingt es nicht, Spannung in den Text zu bringen.
In der Bewertung bin ich noch zwiegespalten. Ich war froh, als das Buch zu Ende war. Aber aufgrund der Brisanz und Aktualität der Informationen vergebe ich 4 Lesesterne und danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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