Emotionen blieben aus
Die Zeitspringerin𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩:
Faye ist glücklich verheiratet, liebt ihren Mann, der Pfarrer werden will, und ihre kleine Tochter sehr. Doch eines nagt seit vielen Jahren an ihr: Sie hat ihre Mutter sehr früh verloren, ...
𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩:
Faye ist glücklich verheiratet, liebt ihren Mann, der Pfarrer werden will, und ihre kleine Tochter sehr. Doch eines nagt seit vielen Jahren an ihr: Sie hat ihre Mutter sehr früh verloren, und dieser Verlust quält
sie wie ein Phantomschmerz. Da erhält sie eines Tages die Möglichkeit, in die Vergangenheit zu reisen, in die Zeit, als sie sechs Jahre alt war. Die Begegnung mit ihrer Mutter und ihrem kindlichen Ich wirft Faye völlig aus der Bahn, schenkt ihr aber auch neue Hoffnung. Wird sie endlich erfahren, was damals mit ihrer Mutter passierte? Wird sie ihr endlich all das sagen können, was ihr seitdem auf der Seele
brennt? Ein bewegender Roman über eine Frau auf der Suche nach sich selbst und über existenzielle Fragen wie: Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich die Vergangenheit verändern? oder: Was bedeutet es eigentlich zu glauben?
Ein Zeitreise-Roman der ganz besonderen Art.
𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜:
Die Prämisse, fand ich wegen meiner eigenen Erfahrungen, super. Als ich von dieser Geschichte gehört hatte, gefiel mir, vor allem, der hypothetische Gedanke, der Zeitreise. Was wäre, wenn ich meiner Mutter nochmal gegenüber treten könnte? Was würde ich ihr sagen? Und worauf möchte ich noch Antworten? Allein dabei kommen mir die Tränen. Emotional war ich somit auf alles vorbereitet. Ich wollte sogar, dass ich zutiefst berührt werde und wollte auch Tränen vergießen. Einfach ein bisschen Ballast loswerden.
Leider blieben hier die Gefühle aus. Zu Beginn dachte ich noch, das wird eine einzigartige Geschichte. Doch relativ schnell merkte ich, dass es nicht das war, was ich mir gewünscht hatte. Allein die Vorstellung, wie die Protagonisten in die Vergangenheit reist, war schon komplett anders. Was ja grundsätzlich nicht schlecht ist. Hätte mich schließlich auch positiv überraschen können. Dass sie aber selbst in dem Alter bleibt, wie auch in der Gegenwart, gefiel mir irgendwie nicht. Dass die jetzt erwachsene Tochter mit ihrer, zu dem Zeitpunkt jüngeren Mutter, eine Freundschaft aufbaut, gemeinsam kifft und ihrem jüngeren Ich gegenüber tritt, "ja, ich heiße auch Faye", macht es nicht nur kompliziert, sondern auch fragwürdig. Dadurch, dass diese Zeitreisen quasi nur 3 mal stattfanden oder war es sogar nur 2 mal?, kamen bei mir einfach auch die gewünschten Emotionen nicht an. Viel zu sehr beschäftigt die Geschichte sich mit dem Zeitsprung ansich, dem Für und Wider und mit dem blinden, schwulen Freund, der Faye immer zur Seite steht.
Gegen Ende kam nochmal eine kleine Überraschung, aber letztendlich überzeugte mich der Schluss dann auch nicht mehr. Vielleicht bin ich für solch eine Art, von Mischmasch aus Fiktion und Realität, nicht mehr gemacht. Die Grundidee, wie gesagt, gefiel mir aber irgendwie.
Dass die Autorin immer mal wieder zu dem Leser spricht, aus der Sicht von Faye, hat mir irgendwie gefallen und zu Beginn, gibt sie einem auch die Möglichkeit, dieses Buch abzubrechen. Wobei mich das eher neugierig gemacht hat, da bin ich ehrlich. Und ich möchte auch nicht unerwähnt lassen, dass mir der Schreibstil richtig gut gefiel, genauso wie das dezente, hübsche Cover.
𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩:
Ein Zeitreise-Roman der ganz besonderen Art? Für mich nicht! Ich wollte #Taschentuchalarm, doch leider habe ich nicht ein Tränchen verdrückt, weil bei mir die großen Gefühle gar nicht erst ankamen.