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Veröffentlicht am 19.11.2022

Die Spannung in diesem Buch schwankt ziemlich stark und wird durch endlose Belehrungen fast vernichtet.

Das verlorene Symbol
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Allgemeines:
Die Thrillerreihe "Robert Langdon", des Autors Dan Brown, erschien von 2003 – 2017 im Bastei Lübbe Verlag. Die Buchreihe beinhaltet aktuell 5 Titel.

Band 1: Illuminati (Ersterscheinung: ...

Allgemeines:
Die Thrillerreihe "Robert Langdon", des Autors Dan Brown, erschien von 2003 – 2017 im Bastei Lübbe Verlag. Die Buchreihe beinhaltet aktuell 5 Titel.

Band 1: Illuminati (Ersterscheinung: 01.01.2003)
Band 2: Sakrileg (Ersterscheinung: 01.01.2004)

Band 3: Das verlorene Symbol (Ersterscheinung: 12.10.2009)
Band 4: Inferno (Ersterscheinung: 01.01.2013)
Band 5: Origin (Ersterscheinung: 04.10.2017)


Klappentext:
Washington, D.C.: In der amerikanischen Hauptstadt liegt ein sorgsam gehütetes Geheimnis verborgen, und ein Mann ist bereit, dafür zu töten. Aber dazu benötigt er die Unterstützung eines Menschen, der ihm freiwillig niemals helfen würde: Robert Langdon, Harvard-Professor und Experte für die Entschlüsselung und Deutung mysteriöser Symbole.

Nur ein finsterer Plan ermöglicht es, Robert Langdon in die Geschichte hineinzuziehen. Fortan jagt der Professor über die berühmten Schauplätze der Hauptstadt. Doch er jagt nicht nur - er wird selbst zum Gejagten. Denn das Rätsel, das nur er zu lösen vermag, ist für viele Kreise von größter Bedeutung - im Guten wie im Bösen. Danach wird die Welt, die wir kennen, eine andere sein.

Meinung:
Dieses Buch vermochte mich, im Gegensatz zu seinen Vorgängern, nicht wirklich zu fesseln. Ich glaube, ich bin mittlerweile etwas übersättigt, was seine Bücher betrifft. Ich muss da wohl eine etwas längere Lesepause einlegen, um wieder in den alten "Sog" zu finden.

Dieses Buch ist, analog den vorherigen Büchern, genau gleich aufgebaut – nur die Thematik ist jeweils eine andere – und wie gewohnt, stolpert Robert Langdon von einer Gefahrensituation in die nächste und entkommt dabei nur knapp dem Tod.

Mir gefällt Dan Browns Schreibstil außerordentlich gut und auch die Themen, die er aufgreift, finde ich sehr interessant. Ebenso mag ich Robert Langdon wirklich gerne und ich höre ihm gerne zu, wenn er etwas erklärt. Ich liebe es, wie Dan Brown Fakten mit Fiktion vermischt und in der Geschichte verstrickt. Doch diesmal war es eine Aneinanderreihung endloser Belehrung über die Freimaurersymbolik, Mystik und Religion. Auch für mich, die solche Bücher eigentlich liebt, war es diesmal zu viel des Guten.

Die Spannung war diesmal stark schwankend, denn die vielen Belehrungen macht die Spannung wieder zunichte. Auch der Schluss war etwas enttäuschend und hätte, meines Erachtens, deutlich gekürzt werden können.

Fazit/Empfehlung:
Das Buch ist ein typisches Dan Brown-Buch mit dem immer gleichen Aufbau, dafür einer neuen Thematik.

Grundsätzlich mag ich seine Bücher sehr gerne, habe aber nun gemerkt, dass man irgendwann übersättigt ist. Ich für meinen Teil werde nun eine längere Lesepause bei seinen Büchern einlegen und hoffen, dass mich der "Zauber" wieder erreicht und ich wieder mit voller Neugier und Spannung seine Bücher verschlingen kann.

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Noch nicht überzeugend. Meiner Meinung nach besteht noch deutlich Luft nach oben.

Percy Jackson 1: Diebe im Olymp
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Allgemeines:

Percy Jackson ist eine fünfbändige Fantasy-Buchreihe des US-amerikanischen Autors Rick Riordan, welche im Carlsen Verlag erschienen ist.

Band 1: Diebe im Olymp
Band 2: Im Bann des Zyklopen
Band ...

Allgemeines:

Percy Jackson ist eine fünfbändige Fantasy-Buchreihe des US-amerikanischen Autors Rick Riordan, welche im Carlsen Verlag erschienen ist.

Band 1: Diebe im Olymp
Band 2: Im Bann des Zyklopen
Band 3: Der Fluch des Titanen
Band 4: Die Schlacht um das Labyrinth
Band 5: Die letzte Göttin


Klappentext:

Irgendjemand hat etwas gegen ihn, da ist sich Percy sicher. Ständig fliegt er von der Schule, immer ist er an allem schuld und dann verwandelt sich sogar seine Mathelehrerin plötzlich in eine rachsüchtige Furie. Wenig später erfährt Percy das Unglaubliche: Er ist der Sohn des Meeresgottes Poseidon - und die fiesesten Gestalten der griechischen Mythologie haben ihn ins Visier genommen! Percys einzige Chance: Er muss sich mit den anderen Halbgöttern verbünden.

Die wichtigsten Charaktere:

Percy Jackson: Der 12-jährige Percy ist eine Demigottheit (Halbgott) und der Sohn von Poseidon, weshalb er Wasser kontrollieren kann. Er wird beschuldigt, Zeus Herrscherblitz gestohlen zu haben. Um einen Krieg unter den Göttern zu verhindern, muss er den Herrscherblitz finden und, bis zur Sommersonnenwende, in den Olymp zurückbringen.

Annabeth Chase: Annabeth ist ebenfalls eine Demigottheit und die Tochter von Athene. Sie und Percy haben sich anfangs nicht sonderlich gut verstanden, doch mit der Zeit werden sie zu guten Freunden. Annabeth ist außerordentlich klug und besitzt ein grosses Wissen über Kampfkünste und griechische Sagen, was ihnen im Verlauf der Reise von grossem Nutzen ist.

Grover Underwood: Grover ist ein Satyr und Percys bester Freund. Als Hüter ist es seine Aufgabe, die Halbgötter unversehrt ins Camp Half-Blood zu bringen. Leider kam einst ein Halbgott dabei ums Leben und Grover ist seither auf Bewährung. Indem er nun Percy und Annabeth auf ihrer Reise unterstützt und ihnen hilft, erhofft er sich eine Suchlizenz, die es ihm ermöglicht, nach dem verschwundenen Naturgott Pan zu suchen.

Meinung:

Bisher bin ich nie über den ersten Band hinausgekommen, obwohl ich schon seit Jahren den Schuber Zuhause stehen habe. Ich habe mich im Nachhinein oft gefragt, warum das so ist. Eigentlich liebe ich die griechische Mythologie und verschlinge gerne Bücher, die damit zusammenhängen. Also habe ich mir den ersten Band nochmal zur Brust genommen und versteh nun wieder, wo mein Problem mit dem Buch liegt.

Die Idee, die griechischen Mythologie in eine moderne "neue" Geschichte zu verweben, finde ich großartig. Im Großen und Ganzen wurde dies auch gut umgesetzt. Nur leider gibt es vieles, was mich gestört hat.

Alles in allem hatte ich beim Lesen durchgehend das unangenehme Gefühl, dass der Autor die Geschichte so schnell wie möglich auf den Markt werfen wollte. Etwas mehr Tiefgang hätte dem Buch bestimmt nicht geschadet, denn die Geschichte war meines Erachtens nicht wirklich ausgereift. Etwas mehr Eigenleistung und mehr eigene Fantasie des Autors hätten der Geschichte sicher gutgetan. Die Erklärungen zu den Gottheiten hätte ich zudem lieber detailreicher in der Geschichte aufgenommen, anstatt im Anhang des Buches als eine Art Glossar. Gleichzeitig fand ich es trotzdem gut, dass überhaupt ein Glossar vorhanden war. Nichtsdestotrotz sollte ein Glossar niemals die Erklärungen innerhalb einer Geschichte ersetzen.

Die Überschriften der Kapitel empfand ich als absolut schrecklich. Dann doch lieber keine Überschriften, sondern nur simple Zahlen, als so etwas. Zudem legt der Autor in diesem Buch einen ziemlich heftigen Patriotismus an den Tag. Er stellt Amerika über alle anderen Nationen, sodass sogar die Götter aus Athen fliehen. Naja… Patriotismus ist ja gut und auch recht, aber es war mir stellenweise dann doch etwas zu viel.

Positiv aufgefallen ist mir, dass Percy nicht den idealen Helden porträtiert und seine eigenen kleinen Macken und Schwierigkeiten hat. Die Charaktere an sich blieben jedoch sehr oberflächlich und hatten keinen Tiefgang. Ich habe kaum Bindung zu ihnen aufgebaut, wobei Grover hier noch der interessanteste Charakter von allen war. Interessante Dialoge waren ebenfalls sehr rar gesät und Percys 0815-Sprüche fand ich so semi-lustig. Auch Percys Verhalten, als seine Mutter "verschwindet", hat mich mit offenem Mund und ungläubig weiterlesen lassen. Die Trauer wurde vollkommen ausgelassen, stattdessen ging es so weiter, als wäre nichts passiert.

Des Weiteren ging alles viel zu schnell. Percy und seine Freunde rutschen von einem Abenteuer in das nächste, ohne dass dabei echte Spannung aufgebaut wurde. Die Kampfszenen im Buch werden recht übereilt und einfach dargestellt. Percy gewinnt jeden Kampf locker und ohne Probleme. Er ist zwar ein Halbgott, was natürlich übermenschliche Fähigkeiten mit sich bringt, aber er hat trotzdem kaum Kampferfahrung. Dennoch gelingt ihm alles viel zu schnell und viel zu einfach und er besiegt sogar Ares, den Gott des Krieges, problemlos. Das ist einfach nicht realistisch…

Unter anderem gab es auch Fehler im Lektorat – zum Beispiel hieß Annabeth plötzlich Annabell. Solche Fehler müssten eigentlich in einem Lektorat behoben werden.

Der Schreibstil an sich ist locker und leicht.

Fazit/Empfehlung:

Die Reihe um Percy Jackson hat noch deutlich Luft nach oben und ich hoffe, dass der Autor das Potenzial noch ausschöpfen wird.

Für Kinder ist es bestimmt ein hervorragendes Buch, zumal sie hier auch in die griechische Mythologie eingeführt werden.

Obwohl mich das Buch etwas ernüchtert zurücklässt, werde ich dem zweiten Band diesmal bestimmt eine Chance geben.

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Alles in allem bietet das Buch eine tolle Grundidee, doch die Umsetzung konnte mich nicht überzeugen – leider.

Der Circle
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Allgemeines:

„Der Circle“ ist ein Roman von Dave Eggers und im Jahr 2015 im Kiepenheuer & Witsch Verlag erschienen.

Klappentext:

Huxleys schöne neue Welt reloaded: Die 24-jährige Mae Holland ist überglücklich. ...

Allgemeines:

„Der Circle“ ist ein Roman von Dave Eggers und im Jahr 2015 im Kiepenheuer & Witsch Verlag erschienen.

Klappentext:

Huxleys schöne neue Welt reloaded: Die 24-jährige Mae Holland ist überglücklich. Sie hat einen Job ergattert in der hippsten Firma der Welt, beim »Circle«, einem freundlichen Internetkonzern mit Sitz in Kalifornien, der die Geschäftsfelder von Google, Apple, Facebook und Twitter geschluckt hat, indem er alle Kunden mit einer einzigen Internetidentität ausstattet, über die einfach alles abgewickelt werden kann. Mit dem Wegfall der Anonymität im Netz – so ein Ziel der »weisen drei Männer«, die den Konzern leiten – wird die Welt eine bessere. Mae stürzt sich voller Begeisterung in diese schöne neue Welt mit ihren lichtdurchfluteten Büros und High-Class-Restaurants, wo Sterne-Köche kostenlose Mahlzeiten für die Mitarbeiter kreieren, wo internationale Popstars Gratis-Konzerte geben und fast jeden Abend coole Partys gefeiert werden. Sie wird zur Vorzeigemitarbeiterin und treibt den Wahn, alles müsse transparent sein, auf die Spitze. Doch eine Begegnung mit einem mysteriösen Kollegen ändert alles ...

Meinung:

Der Gedanke, der dieser Geschichte zugrunde liegt, ist beängstigend, bedrückend aber durchaus auch sehr real. Gerade deswegen hat mich das Buch sofort angesprochen. Trotzdem lag es ganze 6 Jahre auf meinem SuB, bis ich es endlich davon erlöst habe. Leider muss ich auch gleich zugeben, dass ich ziemlich enttäuscht bin.

Die Spannung bleibt auf einem wahnsinnig niedrigen Niveau und die Handlung an sich plätschert nur so dahin – ohne spannende Wendungen, Dramatik und ohne größere Probleme, die es zu bewältigen gab. Ständig schaut man Mae bei ihrer Arbeit in der Costumer Experience oder bei ihren Social-Media-Aktivitäten über die Schulter und das war mir persönlich viel zu langweilig, eintönig und nervig. Das Buch hätte man deutlich kürzen können, ohne dass dabei etwas wirklich Wichtiges verloren gegangen wäre. Ich kann zwar verstehen, dass der Autor veranschaulichen wollte, inwiefern sich eine solche Gehirnwäsche, wie es beim Circle der Fall ist, auf den Menschen auswirkt. Sprich, dass so etwas langsam und stetig fortschreitet und sich wie ein Geschwür im Kopf eines Menschen festsetzt und sich dann wie ein Parasit ausbreitet. Nichtsdestotrotz ist für mich viel zu wenig Spannung aufgekommen und ich bin der Meinung, dass man das deutlich spannender hätte handhaben können.

Die Charaktere an sich haben, meiner Meinung nach, zu wenig Tiefgang. Man weiß wenig darüber, was sie wirklich antreibt, was sie denken und empfinden, usw. Zudem, wenn man bedenkt, dass der Circle nur die Besten der Besten anstellt, dann ist es absolut erschreckend wie naiv und oberflächlich alle zusammen sind. Die Protagonistin Mae verursachte bei mir regelmäßiges Augenrollen und Kopfschütteln – zum Glück habe ich kein Schleudertrauma davongetragen. Diese junge Erwachsene hat ihre Fähigkeit verloren, rational zu denken. Es scheint ihr sogar vollkommen egal zu sein, dass sie ihre Eltern bloßgestellt hat, dass ihr Exfreund stirbt und dass ihre Eltern auch noch den Kontakt zu ihr abgebrochen haben. Nicht mal da scheint sie ordentlich darüber nachzudenken, was der Circle mit seinem Vorhaben anrichtet. Sämtliche Kritik am System Circle prallen vollkommen an ihr ab. Zudem erschließt sich mir überhaupt nicht, warum sich eine gewisse Person ausgerechnet an Mae hängt und in ihr seine Vertraute sieht. Sie hat kein einziges Mal durchblicken lassen, dass sie auf seiner Seite stehen würde. Wegen der Spoilergefahr kann ich hier leider nicht weiter darauf eingehen.

Die Circle-Gründer an sich (insgesamt sind es 3 an der Zahl), wissen auf jeden Fall, wie sie die Menschen um ihren Finger wickeln und auf ihre Seite ziehen können. Sie packen dort zu, wo es am meisten wehtut und bieten gleich eine Lösung für das Problem an. Wer weiß, ob nicht auch wir auf diesen trügerischen Schein reinfallen würden? Der Circle hat nicht nur schlechte Ideen ...

Was mir in der Geschichte jedoch vollkommen gefehlt hat, war der Aufstand und die Rebellion der Gegenseite. Bei einem solchen Vorhaben, wie es der Circle geplant hat, müssten energische Gegenreaktionen, Demonstrationen, etc. erfolgen. Das blieb vollkommen aus. Na gut, nicht ganz: Die wenigen, die sich dagegen ausgesprochen haben, werden sofort aus dem Verkehr gezogen. Also, keine wirkliche Gefahr für den Circle.

Das abrupte und offene Ende wirkt unfertig. Es fühlt sich tatsächlich so an, als wollte der Autor nicht mehr weiterschreiben, sondern einfach nur schnell aufhören.

Der Schreibstil an sich ist locker und leicht. Zudem wird nicht mit hunderten von Fachbegriffen um sich geworfen, was mir gut gefallen hat.

Fazit/Empfehlung:

Alles in allem bietet das Buch eine tolle Grundidee, doch die Umsetzung konnte mich nicht überzeugen – leider. Tatsächlich fand ich den Film deutlich besser als das Buch.

Alles in allem kann man das Buch durchaus lesen, muss man aber nicht unbedingt.

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Veröffentlicht am 08.07.2022

Keine richtige Biografie, nur eine Zusammenstellung von 11 Essays...

Von Beruf Schriftsteller
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Allgemeines:

"Von Beruf Schriftsteller" ist eine Biografie von Haruki Murakami und im Jahr 2018 im btb Verlag erschienen.

Klappentext:

Haruki Murakami verkörpert den Typus des zurückgezogenen Schriftstellers ...

Allgemeines:

"Von Beruf Schriftsteller" ist eine Biografie von Haruki Murakami und im Jahr 2018 im btb Verlag erschienen.

Klappentext:

Haruki Murakami verkörpert den Typus des zurückgezogenen Schriftstellers wie wenige andere. Der japanische Bestsellerautor gilt als ausgesprochen scheu. Doch nun bricht Murakami das Schweigen und lässt uns an seiner reichen Erfahrung als Schriftsteller teilhaben. Anhand von Kafka, Raymond Chandler, Dostojewski und Hemingway sowie anderen Vertretern der Weltliteratur reflektiert er über Literatur und ihre Bedeutung für ihn selbst. Und der Leser begegnet zum ersten Mal dem Menschen Murakami. Wer weiß schon von seiner großen Kennerschaft der klassischen Musik, seiner Leidenschaft für Jazz? Ein einmaliger Blick in die Werkstatt und das Herz eines der größten und erfolgreichsten Schriftsteller unserer Zeit. Und im Grunde das, was Murakami in seiner Zurückhaltung nie schreiben würde: eine Autobiographie.

Meinung:

Wer hier eine richtige Biografie oder gar eine Art Schreibratgeber erwartet, wird ziemlich enttäuscht werden. Haruki Murakami gibt, wie man es wohl von ihm gewohnt ist, sehr wenig über sein Privatleben und sein Leben als Schriftsteller preis. Klar soll und darf sich ein Schriftsteller bedeckt halten, aber ich hätte mir hier etwas mehr versprochen. Etwas mehr Haruki Murakami.

Bei dem Buch handelt es sich um eine Zusammenstellung von 11 Essays, weshalb ein durchgehender roter Faden fehlt. Murakami wandert beinahe ziellos von einem Thema zum nächsten. Zudem erzählt er eher kühl und distanziert, mit viel zu vielen Wiederholungen, von seinem Leben. Auffallend ist, dass er auch ziemlich gerne um den "heißen Brei" herumredet.

Zudem gibt es so einige Widersprüchlichkeiten in dieser Biografie. Zum einen beteuert er, seine Leserschaft nicht zu kennen, gleichzeitig sagt er aber auch, wie wichtig ihm seine Leser sind und dass unter seinen Lesern viele attraktive Frauen seien. Zum anderen beteuert er, wie egal ihm die Literaturkritik ist und wenig später, wie sehr es ihn trotzdem verletzt habe. Ja, Murakami-san, was stimmt denn nun?

Nichtsdestotrotz bietet das Buch einige spannende Einblicke in seine Welt, seine Erlebnisse und sein Schaffen und es findet sich auch der ein oder andere hilfreiche Tipp für angehende Schriftsteller. Beispielsweise fand ich es sehr eindrücklich, dass er gesagt hat, man solle auf sein eigenes Bauchgefühl hören, den Mut aufbringen und es einfach mal versuchen.

Fazit/Empfehlung:

Im Großen und Ganzen hat mich die Biografie etwas ernüchtert zurückgelassen. Ich hätte gerne mehr von Haruki Murakami erfahren. Dennoch fühlte sich das Lesen an, wie eine nette Plauderei unter Kumpels.

Wer sich das Buch jedoch als eine Art Schreibratgeber anschaffen will, dem rate ich eher vom Kauf ab.

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Veröffentlicht am 08.07.2022

Solche Bücher sind der Hauptgrund, warum ich eher selten zu Liebesromanen greife.

The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman
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Klappentext:

Die Ehe von Profisportler Gavin Scott steckt in der Krise. Genau genommen ist sie sogar vorbei, wenn es nach seiner Frau Thea geht. Und das darf nicht sein. Thea ist die Liebe seines Lebens! ...

Klappentext:

Die Ehe von Profisportler Gavin Scott steckt in der Krise. Genau genommen ist sie sogar vorbei, wenn es nach seiner Frau Thea geht. Und das darf nicht sein. Thea ist die Liebe seines Lebens! Und er versteht, verdammt noch mal, nicht, was überhaupt passiert ist. Eigentlich müsste SIE sich bei IHM entschuldigen! Gavin ist ratlos und verzweifelt – bis einer seiner Freunde ihn mit zu einem Treffen nimmt. Einem Treffen des Secret Book Club. Hier lesen und diskutieren Männer heimlich Liebesromane, um ihre Frauen besser zu verstehen. Gavin hält das für Schwachsinn. Wie sollen Liebesschnulzen ihm helfen, seine Ehe zu retten? Doch die Lektüre überrascht ihn. Und Thea steht eine noch viel größere Überraschung bevor!

Meinung:

Es nervt mich echt, dass einige Frauen, in Liebesromanen, immer das Gefühl haben, der Mann müsse Ihnen die Wünsche/Bedürfnisse von den Augen ablesen. Wie soll ein Mann wissen, was er „falsch“ macht, was er tun soll & was die Frau sich wünscht, wenn die Frau nicht fähig ist, den Mund zu öffnen und es auszusprechen? Verdammte Axt! Wir sind hier doch nicht im Kindergarten. Ich habe noch keinen Menschen gesehen, der Gedanken lesen kann. Tut mir leid, aber solche Dinge kann und werde ich nie verstehen. Was ist so schwer, miteinander zu kommunizieren?

Mehr als nur lächerlich empfinde ich Theas Grund, die Scheidung einzureichen. Oh bitte, was soll das? Soll das Liebe sein? Da kommt mir die Liebe ziemlich einseitig vor. Die Frau wurde hier massiv in die Opferrolle gedrängt, obwohl sie meiner Meinung nach nicht das eigentliche Opfer ist. Da sehe ich Gavin viel eher als das Opfer. Immerhin wurde er jahrelang belogen und an der Nase herumgeführt. Gegen Ende des Buches wurde zwar aufgedeckt, welche Probleme Thea in ihrem Inneren mit sich herumschleppt und das hat ihre Reaktionen einigermaßen verständlich gemacht. Immerhin hat sie zum Schluss auch eingesehen, dass sie selber Fehler gemacht hat und nicht nur Gavin schuld an diesem Desaster ist.

Die Charaktere im Buch waren etwas stereotypisch und hatten wenig Tiefgang. Für die Geschichte hat es jedoch allemal gereicht. Die größten Sympathiepunkte hat sich der Nebencharakter Braden Mack eingeheimst. Die Szenen mit ihm waren wirklich sehr lustig. Theas Schwester, Liv, ging mir sogar noch mehr auf die Nerven als Thea selbst. Sie versucht ihrer Schwester dauernd ein schlechtes Gewissen zu bereiten und ihr die Beziehung mit Gavin auszureden. Wie toxisch ist das bitte? Ihr Männerhass ist echt überbordend. Schade, dass sich mein Lieblingscharakter Braden Mack, im nächsten Band, ausgerechnet diese Frau aussucht. Mir wird jetzt schon angst und bange, wenn ich daran denke. Etwas unrealistisch war auch das Verhalten der beiden Zwillingsmädchen. Theas und Gavins Töchter verhielten sich nicht wie 3-jährige, sondern wirkten deutlich reifer.

Die Idee von einem Männer-Buchclub fand ich sehr toll, leider hat mich die Umsetzung nicht überzeugt. Mir fehlte eindeutig der Aspekt „Buchclub“. Gavin hat zwar hin- und wieder in besagtem Buch gelesen aber im Grunde genommen wurde eher wenig darüber diskutiert. Nichtsdestotrotz wurde die Buch-im-Buch-Situation gut umgesetzt.

Es war auch schön, zu lesen, wie Gavin, völlig unbeholfen, versucht um seine Ehe zu kämpfen. Leider kam von Thea sehr wenig zurück. Entschuldigt, aber wie oben erwähnt, verstehe ich nicht, warum immer nur der Mann kämpfen muss. Zu einer funktionierenden Partnerschaft gehören immer zwei Menschen.

Der Schreibstil an sich war flüssig, locker und leicht zu lesen, weswegen man förmlich durch die Seiten fliegt. Abgesehen davon, dass Thea mich genervt hat, fand ich es gut, dass die Autorin abwechselnd die Geschichte aus Gavins und Theas Sicht erzählt hat.

Trotz aller genannter Kritikpunkte gab es durchaus auch schöne, romantische und sehr witzige Szenen – insbesondere, wenn die Männerclique sich getroffen hat.

Fazit/Empfehlung:

Solche Bücher sind der Hauptgrund, warum ich eher selten zu Liebesromanen greife. Ich kanns hier einfach nicht ertragen, wie die Frau ungerechtfertigt in die Opferrolle gedrängt wird und der Mann an allem Schuld ist und um alles kämpfen muss.

Auch sollte sich niemand vom Titel „The Secret Book Club“ täuschen lassen. Der klassische Buchclub ist hier nicht das Hauptthema und kriegt, für meinen Geschmack, zu wenig Beachtung.

Das Buch kann man durchaus lesen, muss man aber nicht. Daher keine klare Leseempfehlung von mir.

Da ich jedoch die ersten drei Teile der Buchreihe geschenkt bekommen habe, werde ich der Reihe auf jeden Fall noch eine weitere und vielleicht auch noch eine dritte Chance geben.

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