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Veröffentlicht am 25.08.2017

Spannende Dystopie, die mit starken Charakteren und liebevoll ausgearbeiteten Details punktet

Die Perfekten
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Da ich Dystopien liebe, musste ich „Die Perfekten“ von Caroline Brinkmann auf jeden Fall lesen. Den Leser erwartet hier eine typische Dystopie aus dem Jugendbereich, in der die Autorin mit vielen Details ...

Da ich Dystopien liebe, musste ich „Die Perfekten“ von Caroline Brinkmann auf jeden Fall lesen. Den Leser erwartet hier eine typische Dystopie aus dem Jugendbereich, in der die Autorin mit vielen Details und starken Charakteren punktet. Man fliegt nur so durch die Seiten und ich warte nun sehnsüchtig auf den zweiten Band.

Rain lebt in einer Welt, in der Menschen nach ihren Genen beurteilt werden. Menschen werden in G1, G2 und G3 eingeteilt. Während man als G1 gute Chancen auf einen Job hat, befinden sich Menschen mit G3 schon am Rande der Gesellschaft. Sie werden häufig vor der Geburt abgetrieben, wenn genug Geld vorhanden ist. Rain ist sogar noch weniger wert als ein G3. Sie ist ein Ghost und existiert für die Gesellschaft nicht. Da Ghosts für Krankheiten oder terroristische Angriffe verantwortlich gemacht werden, gibt sich Rain als G3 aus. Ihr Leben lang muss sie sich verstecken, um nicht aufzufliegen. Doch eines Tages ändert sich alles und Rain begeht einen fatalen Fehler.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des bildhaften und lockeren Schreibstils von Caroline Brinkmann sehr leicht gefallen. Ich hatte direkt Bilder im Kopf und konnte mir die Welt von Rain gut vorstellen. Während ihr Zirkel Grey eher einem Viertel der sozialen Unterschicht gleicht, ist die Welt der Perfekten luxeriös und schillernd. Technisch raffinierte Roboter für alle möglichen Bereiche gehören zum Alltag der Reichen. Dank vieler kleiner Details macht es richtig Spaß, die Welt von Rain und den Gesegneten zu entdecken. Man fliegt nur so durch die Seiten und kommt viel zu schnell am Ende an. Vom Grundgerüst her wird hier zwar nicht das Rad neu erfunden, aber die Autorin punktet mit vielen liebevoll ausgearbeiteten Details und starken Protagonisten. Auf diese Weise gelingt es ihr, sich von ähnlichen Dystopien abzugrenzen und etwas Eigenes zu erschaffen. Die Hauptprotagonistin Rain habe ich von Anfang an ins Herz geschlossen. Sie ist clever, mutig und hat einen starken Willen. Mein absoluter Liebling ist aber unbestritten Rains Fuchsmanguste Cassiopaio. Ich liebe dieses verfressene Tier, das ständig Unsinn im Kopf hat. Cassiopaio lockert die Geschichte an einigen Stellen auf, weil man einfach nicht anders kann, als über ihn zu lachen. Er ähnelt einem Frettchen mit flauschigem roten Fell und großen Ohren. Zudem ist er äußerst verfressen und stibitzt gerne glitzernde Gegenstände. Absolut herrlich! Die Handlung ist durchweg interessant und ich hatte keine einzige Durststrecke. Insgesamt passt hier einfach alles zusammen. "Die Perfekten" ist eine lesenswerte Dystopie, die mir schöne Lesestunden bereitet hat. Da der Cliffhanger wirklich fies ist und das Buch mitten in der Handlung abbricht, ist es so gut wie unmöglich, den Folgeband nicht zu lesen.

Fazit: Ich habe „Die Perfekten“ von Caroline Brinkmann innerhalb von kürzester Zeit verschlungen. Die Autorin konnte mich von Anfang an gut abholen und starke Charaktere sowie liebevolle Details lassen das Leserherz höherschlagen. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 24.08.2017

Ganz anders als erwartet, aber auf ganzer Linie überzeugend

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle
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Auf „Beautiful Liars“ von der Autorin Katharine McGee war ich durch das wunderschöne Cover aufmerksam geworden, das eine lockere Geschichte voller Glamour und Geheimnisse versprach. Überraschenderweise ...

Auf „Beautiful Liars“ von der Autorin Katharine McGee war ich durch das wunderschöne Cover aufmerksam geworden, das eine lockere Geschichte voller Glamour und Geheimnisse versprach. Überraschenderweise versteckt sich hinter der schönen Aufmachung eine teilweise recht düstere Geschichte, die mit berührenden Szenen und unerwarteter Charaktertiefe aufwartet. Obwohl ich etwas völlig anderes erwartet hatte, konnte das Buch mich auf ganzer Linie überzeugen.

New York im Jahr 2118: Eine unglaubliche Anzahl an Menschen leben in einem gigantischen Tower, der 1.000 Stockwerke umfasst. Die Gesellschaft splittet sich in Arm und Reich auf. Während die Oberschicht in den oberen Stockwerken ein Leben voller Glamour und Glitzer führt, können sich die ärmeren Familien die Wohnungen der unteren Ebenen gerade so leisten. Der Leser begleitet fünf Jugendliche, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch sie alle verbindet ein Geheimnis und am Ende bezahlt einer der Protagonisten mit seinem Leben.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des lockeren und flüssigen Schreibstils der Autorin sehr leicht gefallen. Ich hatte vor dem Lesen schon in die Leseprobe hineingeschnuppert und konnte es kaum erwarten weiterzulesen. Bereits zu Beginn der Geschichte ist erkennbar, dass jeder Protagonist ein Problem hat, das er vor den anderen verheimlicht. Die Autorin setzt sehr geschickt Andeutungen ein, die den Leser neugierig machen. Erst nach und nach deckt sie weitere Puzzleteile auf, die später ein großes Ganzes ergeben. Dadurch wird unterschwellig Spannung gehalten. Auch der Einstieg in das Buch wurde von der Autorin sehr clever gewählt. Die Geschichte beginnt quasi direkt mit dem Ende des Buches, ohne dabei zu viel preiszugeben. Ein Protagonist springt oder stürzt in den Tod und natürlich fragt man sich unweigerlich die ganze Zeit, wer das wohl war. Im Laufe der Geschichte beginnt man dann mitzurätseln und eigene Theorien aufzustellen. Das Buch konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln und hat mich auch danach nicht so schnell losgelassen. Auch die Welt im Jahr 2118 ist der Autorin sehr gut gelungen. Es hat Spaß gemacht, die vielen technischen Errungenschaften der Zukunft zu entdecken. Die Geschichte wird aus Sicht der verschiedenen Protagonisten erzählt. Durch die wechselnden Perspektiven kann man sich gut in die Jugendlichen hineinversetzen. Die Charaktere wurden sehr gut ausgearbeitet und verfügen über wesentlich mehr Tiefe, als ich erwartet hatte. Ausgehend vom Cover hatte ich mit einer lockeren Teeniegeschichte gerechnet, deren Charaktere mehr oder weniger oberflächlich gestaltet sind. An diesem Punkt konnte die Autorin mich positiv überraschen. Auf der einen Seite entsteht durch die Schicksalsschläge und Probleme der Charaktere eine gewisse Schwere, die für eine bedrückende und düstere Atmosphäre sorgt. Auf der anderen Seit hat mir genau dieser Umstand wirklich gut gefallen, denn das Buch bleibt dadurch im Kopf. Das Ende konnte mich wirklich überraschen und ich bin wahnsinnig gespannt auf den zweiten Band.

Fazit: „Beautiful Liars - Verbotene Gefühle“ von Katharine McGee ist ein überraschend anderes Jugendbuch, das mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Den Leser erwartet hier eine unerwartet düstere Geschichte über Liebe, Freundschaft und Verrat. Die Autorin setzt sehr geschickt verschiedene Elemente ein, um Spannung zu erzeugen. Von mir gibt es 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 09.07.2017

Spannender Reihen-Auftakt mit starken Charakteren und knisternder Erotik

Secrets
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Ein Blick auf das Cover von "Secrets - Das Geheimnis der Feentochter" und ich wusste, dass ich dieses Buch von Maria M. Lacroix unbedingt lesen muss. Marie Graßhoff hat sich bei der Gestaltung wirklich ...

Ein Blick auf das Cover von "Secrets - Das Geheimnis der Feentochter" und ich wusste, dass ich dieses Buch von Maria M. Lacroix unbedingt lesen muss. Marie Graßhoff hat sich bei der Gestaltung wirklich selbst übertroffen! Auch der Klappentext hörte sich fantastisch an. Ich liebe düstere Fantasygeschichten und war daher wahnsinnig gespannt auf das Buch. Die Geschichte konnte mich von Anfand an fesseln. Ich bin regelrecht darin versunken und habe es an einem Tag gelesen.

Nessya wurde als Magielose in den Feenhügeln des Sid geboren und sollte auf Wunsch ihrer Mutter ermordet werden. Nessya blieb nichts anderes übrig, als in die Menschenwelt zu flüchten und sich in Dublin ein neues Leben aufzubauen. Jahre später wird ihre beste Freundin von einem grausamen Feenprinz entführt und nur der Heeresführer der Seelenfresser ist mächtig genug, um Nessya zu helfen. Doch dieser ist nicht nur gefährlich, sondern verlangt auch einen hohen Preis für seine Hilfe. Er fordert nichts anders als Nessya selbst als Bezahlung.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des modernen und einfachen Schreibstils von Maria M. Lacroix sehr leicht gefallen. Zu Beginn musste ich mich ein wenig daran gewöhnen, weil ich einen umgangssprachlichen Ton in Büchern eigentlich nicht mag. Hier passt es aber einfach super zu den Charakteren und transportiert perfekt Nessyas toughe und Cathal raue Art. Die Charaktere wurden insgesamt sehr gut ausgearbeitet und auch ihre Entwicklung wirkt authentisch und nachvollziehbar. Nessya habe ich von Anfang an ins Herz geschlossen. Sie ist unglaublich mutig und willensstark. Beide Hauptprotagonisten sind sehr starke und polarisierende Charaktere. Cathal ist der Heeresführer der Seelenfresser und ein richtiger Bad Boy. Und zwar nicht die Art raue Schale, weicher Kern. Cathal ist ein mächtiger Fay, der im Sid berüchtigt ist für seine Härte und sein tödliches Heer. Sobald er den Befehl zur Jagt ausspricht, gibt es für das Opfer kein Versteck und keine Rettung mehr. Hin und wieder blitzt eine gute Seite an ihm hervor, wie sein Beschützerinstinkt für Nessya. Nicht zu vergessen seine erotische Ausstrahlung, der man sich nicht entziehen kann. Zwischen Nessya und Cathal knistert es gewaltig. Dadurch zieht sich die erotische Spannung durch das gesamte Buch. Auch in der Welt der Feen dreht sich vieles immer nur um das eine. Was man schon daran erkennt, dass die Feen immer nur einen Hauch von Nichts tragen. Neben ihren erotischen Vorlieben zeichnen sich die Fay für Ihre Hinterlistigkeit und teilweise Grausamkeit aus. Dadurch konnte ich nicht nachvollziehen, warum Nessya sich so sehr nach ihrer Heimat und ihrem Volk sehnt. Für mich klang das Leben dort nicht sonderlich erstrebenswert. Trotzdem hat mir die Darstellung der Feenwelt sehr gut gefallen. Ich liebe die düstere Atmosphäre, die dadurch entsteht. Hier gibt es kein Glitzer und keine Einhörner, die anmutig über den Boden schweben. Nur eine harte Welt, in der es oft grausam und blutig zugeht. Die Handlung ist durchweg spannend und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Starke Charaktere, ein düsterer Weltenentwurf und knisternde Erotik lassen das Leserherz höherschlagen.

Fazit: "Secrets - Das Geheimnis der Feentochter" von Maria M. Lacroix ist eine düstere Fantasygeschichte, die mit starken Charakteren, Spannung und knisternder Erotik überzeugt. Von mir gibt es für diesen gelungenen Reihen-Auftakt 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 30.06.2017

Fantasievolle Liebesgeschichte mit magischen Elementen

Amour Fantastique. Hüterin der Zeilen
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Die Bücher von Sarah Nisse sind für mich immer etwas ganz Besonderes, da die Autorin es immer wieder schafft, mich in den Bann ihrer Geschichten zu ziehen. Die Dilogie "Dunkelherz" gehört zu meinen Lieblingsreihen ...

Die Bücher von Sarah Nisse sind für mich immer etwas ganz Besonderes, da die Autorin es immer wieder schafft, mich in den Bann ihrer Geschichten zu ziehen. Die Dilogie "Dunkelherz" gehört zu meinen Lieblingsreihen und auch mit "Schmetterlingsblau" konnte Sarah Nisse mich begeistern. Daher war ich wahnsinnig gespannt auf ihre neue Romance Fantasy Geschichte "Amour Fantastique". Den Leser erwartet hier eine fantasievolle und zarte Liebesgeschichte, in der man auf so manche bekannte Figuren aus verschiedenen Filmen und Büchern trifft.

Am liebsten würde Lily jede Geschichte entdecken, die sich zwischen den unzähligen Buchdeckeln der Welt verbirgt, denn Bücher und Geschichten sind eng mit Lilys Familienerbe verknüpft. Im zarten Alter von sechs Jahren erhielt Lily ihr Erbe: Eine magische Schreibfeder, mit deren Hilfe sie im Laufe der Zeit zu einer begabten Schreibmagierin wurde. Die Schreibfeder vollbringt unter Lilys Anweisung wahre Wunder und erschafft unglaubliche Geschichten. Mit Hilfe der Schreibfeder arbeitet Lily ab und an als Ghostwriterin um der Familie etwas Geld einzubringen. Ihr neues Projekt ist ein misslungener Liebesroman des Millionärssohns Frédéric Leblanc. Doch Lily ist unaufmerksam und so erwischt Frédéric sie mit der magischen Schreibfeder. Der Millionärssohn verspricht Lilys Geheimnis für sich zu behalten, vorausgesetzt sie entschlüsseln gemeinsam das Geheimnis der Feder und Lilys Erbe. Während sie immer mehr Lügen und Geheimnissen auf die Spur kommen, beginnt es zwischen Lily und Frédéric zu knistern.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen und flüssigen Schreibstils von Sarah Nisse sehr leicht gefallen. Im Gegensatz zu den bisherigen Büchern der Autorin trifft man hier nicht auf einen poetischen, verschnörkelten Schreibstil, sondern auf ein lockeres und modernes Sprachbild, das zur Zielgruppe des Dark Diamonds Labels von Carlsen passt. Zu Beginn erfährt man viel über Lily und ihr Leben mit der magischen Schreibfeder. Obwohl mir dieser Einstieg gut gefallen hat, war ich doch recht ungeduldig zu erfahren, was es mit der Magie der Schreibfeder wirklich auf sich hat. Das Erzähltempo ist eher ruhig, doch durch die bildhafte Schreibweise konnte die Autorin mich gut abholen. Man findet sich von Beginn an sehr gut in der Geschichte zurecht und bekommt einen guten Rundumblick. Das Buch ist in zwei Teile geliedert: Die normale Welt, in der Lily lebt, und die magische Welt der Schreibfeder. Die zweite Hälfte des Buches hat mein Fantasy-Herz höherschlagen lassen. Die magische Welt ist sehr interessant, besonders da man auf einige bekannte Figuren aus verschiedenen Büchern und Filmen trifft. Die Idee des Buches hat mir wirklich gut gefallen und ich wäre gerne länger in die magische Welt der Schreibfeder eingetaucht. Da ich schnulzige und kitschige Liebesgeschichten nicht mag, hat mir das zarte Entstehen der gegenseitigen Zuneigung zwischen Lily und Frédéric sehr gut gefallen. Auf den ersten Blick wirkt Frédéric wie der typische verwöhnte, reiche Jüngling, doch im Laufe der Zeit entdeckt Lily, dass hinter dem aufgesetzten Bild für die Öffentlichkeit ein netter junger Mann steht, der sich nach Zugehörigkeit und Liebe sehnt. Dieses Buch ist zwar ganz anders als "Dunkelherz" oder "Schmetterlingsblau", hat aber durch die jugendliche Art seinen ganz eigenen Reiz.

Fazit: "Amour Fantastique - Hüterin der Zeilen" von Sarah Nisse ist eine interessante Geschichte über Magie und das Finden von wahrer Liebe. Den Leser erwartet hier eine fantasievolle und zarte Liebesgeschichte, in der man auf so manche bekannte Figuren aus verschiedenen Filmen und Büchern trifft.

Veröffentlicht am 04.04.2024

Spannend, überraschend und düster

Foxglove – Das Begehren des Todes (Belladonna 2)
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„Foxglove“ ist der zweite Band der Reihe „Belladonna“ und stammt aus der Feder von Adalyn Grace. Nach dem interessanten Ende des Reihenauftaktes war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung. Die Autorin punktet ...

„Foxglove“ ist der zweite Band der Reihe „Belladonna“ und stammt aus der Feder von Adalyn Grace. Nach dem interessanten Ende des Reihenauftaktes war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung. Die Autorin punktet mit einem weiteren Mordfall sowie einem neuen Gegenspieler, der es auf Signa abgesehen hat. Es wird wieder düster und spannend. Dunkle Geheimnisse, eine verbotene Liebe und das Schicksal in Menschengestalt – die perfekte Mischung für gemütliche Lesestunden.

„Das Haar der Frau war bleich wie Schnee und fiel ihr in eleganten Wellen über den Rücken, die Spitzen reichten bis in den Teich. Ihr hauchdünnes, weißes Kleid wogte ebenfalls im Wasser und war so durchscheinend, dass man ihren Körper erahnen konnte. Hinter ihr stahlen sich Füchse durchs Gras, linsten mit goldfarbenen Augen durch hohes Farnkraut.“ Auszug aus „ Foxglove“, Seite 84.

Kaum ist der erste Mordfall gelöst, ermittelt Signa schon im nächsten. Doch es scheint so, als hätte das Schicksal seine Hände im Spiel. Nachdem der Tod ihm seine große Liebe genommen hat, sinnt das Schicksal auf Rache. Signa steht eine große Herausforderung bevor. Denn um ihre Familie retten zu können, benötigt sie die Hilfe des Schicksals. Ein gefährliches Spiel beginnt. Der Preis ist das Leben von Signas Onkel Elijah.

Der zweite Band schließt nahtlos an den Reihenauftakt an. In diesem Mittelband begleitet der Leser vorwiegend Signa, zum Teil aber auch Blythe. Mir hat die zarte Freundschaft zwischen den jungen Frauen sehr gut gefallen. Beide sehnen sich nach einer Freundin, nach jemandem, dem sie vertrauen können. Und doch stehen so viele Lügen und Geheimnisse zwischen Signa und Blythe. Die Charakterentwicklung ist der Autorin sehr gut gelungen. Beide jungen Frauen wirken erwachsener und selbstbewusster. Gerade Blythe ist mir mit ihrer Lebensfreude, ihrem Starrsinn und ihrer unbändigen Neugier sehr ans Herz gewachsen.

Besonders spannend wird es in diesem Band durch das Auftauchen des Schicksals. Er ist der perfekte Gegenspieler zum Tod. Schon bald verfängt sich Signa in einem Netz aus Lügen und Intrigen. Leben, Tod oder Schicksal – ein gefährliches Spiel beginnt. Ein Handel mit dem Tod endet früher oder später immer auf die gleiche Weise. Doch was passiert, wenn man einen Deal mit dem Schicksal eingeht? Der Love Triangle Part hat mir überraschenderweise sehr gut gefallen. Normalerweise mag ich diesen Trope in Büchern überhaupt nicht. Glücklicherweise verzichtet die Autorin auf ein nervenzehrendes Hin und Her. Man erkennt deutlich, dass Signa erwachsen geworden ist und sich nicht von den Flausen eines Teenagers leiten lässt. Sie ist eine Frau, die weiß, was sie will.

Dieser Band spielt zum Teil in Foxglove, dem Familiensitz von Signa. Auch den verwunschenen Ort Wisteria Gardens betritt der Leser kurz. An dieser Stelle hätte ich mir etwas längere Einblicke gewünscht, um die Atmosphäre beider Orte noch mehr spüren zu können. Doch dem Titel nach dürfen wir uns im Finalband auf einen längeren Ausflug nach Wisteria Gardens freuen.

„Widerwillig musste sie einräumen, dass Wisteria Gardens wunderschön war. Dennoch war irgendetwas an dem Palast befremdlich. Es hing eine Schwere in der Luft, sodass Signa wünschte, der Tod wäre an ihrer Seite.“ Auszug aus Foxglove, Seite 77.

FAZIT: Auch in „Foxglove“ punktet die Autorin wieder mit einer düsteren Atmosphäre, aufsässigen Geistern und herrschaftlichen Schauplätzen. Im Fokus der Geschichte steht das Schicksal, das seine ganz eigenen Pläne mit Signa und dem Tod hat. Der Mordfall gerät zwischenzeitlich etwas in Vergessenheit, was mich aber nicht gestört hat. Viel spannender ist die Dynamik zwischen Signa, Blythe, dem Tod und dem Schicksal. Insgesamt hat mir dieser Band noch besser gefallen als der Reihenauftakt. Das Ende des Buches konnte mich überraschen und lässt auf einen interessanten Finalband hoffen. Ich freue mich sehr darauf, im letzten Band tiefer in Foxglove und Wisteria Gardens eintauchen zu können. Ich bin sicher, dass es an beiden Schauplätzen noch einiges zu entdecken gibt.

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