Nica Stevens/Andreas Suchanek – Rachejagd, Gequält

Vor drei Jahren ist es der Journalistin Anna gelungen ihrem Peiniger zu entkommen. Sie musste ihre Freundin Nathalie zurücklassen und als sie endlich in der Lage war, den Ermittlern zu erklären was passierte und ihnen den Ort zu zeigen, wo sie gefangen gehalten wurden, war der Täter samt Nathalie verschwunden. Nur drei Tage später wurde Nathalies Leiche gefunden.
Jetzt scheint Edward Harris wieder da zu sein und Anna bittet den FBI-Agenten und Jugendfreund Nick Coleman.
Nick macht sich gleich auf den Weg und leitet Ermittlungen ein.
Doch die Motivation des Täters ist noch haarsträubender als zunächst vermutet.
Schon bald gerät auch Nick in das Visier des Täters.

Ich habe von Nica Stevens noch nichts gelesen, von Andreas Suchanek habe ich aber schon sehr viele Bücher gelesen (Erbe der Macht, Heliosphere, MORDs-Team, Schicksalswächter, Flüsterwald,...).
Der Thriller lässt sich flüssig und leicht lesen, sodass ich praktisch durch die Seiten gejagt bin. Das Tempo ist sehr hoch, die Spannung wird ebenfalls durchgängig auf hohem Niveau gehalten. Das Autorenduo spielt mit den Emotionen der Figuren, sodass sich Schrecken, Ängste aber auch die üblichen Emotionen gut auf den Leser übertragen lassen.
"Gequält" ist das erste Buch der Thriller-Reihe "Rachejagd" und ich freue mich schon auf die Fortsetzung. Am Ende gibt es einen kleinen Cliffhanger, der vorliegende Fall um Nathalie wird aber restlos aufgeklärt.
Die Charaktere sind lebendig, facettenreich und detailliert beschrieben, sodass ich mir einen guten Eindruck verschaffen konnte.
Ich mochte Nick auf Anhieb. Er ist jemand, bei dem man sich wohl fühlt, der die Sache anpackt und sich beschützt fühlt. Er mag Anna, das spürt man gleich, und doch steht hier keine Liebesgeschichte im Fokus, viel mehr wird auf Freundschaft und Verbundenheit gesetzt.
Auch Anna mochte ich gern. Sie ist in einer verzwickten Lage, hat sich nach den Schrecken der Entführung und Misshandlung aufgerappelt und arbeitet wieder. Das sie nun panisch wird, wo nach und nach ihre mühsam aufgebaute Mauer wieder eingerissen wird, ist nachvollziehbar.
Es gab auch einige Nebenfiguren wie den besten Freund und Kollegen Zane, der ebenfalls in die Ermittlungen involviert wird und auch die Profilerin Lynette, die mir sehr gut gefielen.
Ich hätte gern mehr über die beiden gelesen, wobei ich gespannt bin, ob sich meine Vermutung im Laufe der Bücher bestätigen wird.

Die Schauplätze sind gut herausgearbeitet, aber das habe ich auch nicht anders erwartet. In den Büchern von Andreas Suchanek sind die Schauplätze immer sehr bildhaft und anschaulich, und das ist auch hier der Fall.

Ich habe die Story sehr gern gelesen, sehr spannend, extrem temporeich, dazu verschiedene Plottwists, Sackgassen und Irrwege inklusive. Es gibt kaum ruhige Passagen, die Unruhe der Chraktere überträgt sich beim lesen, und das gefällt mir gut, denn es erhöht die Spannung. Es gibt viele verschiedene Schauplätze und inszenierte Tatorte. Es wird blutig, und die Gewalt ist präsent.
Ich möchte den Thriller auf jeden Fall weiter empfehlen.
Das Autorenduo werde ich auf jeden Fall im Kopf behalten.

Das Cover ist schwarz mit gelber Schrift, das rautenförmige Muster wird zum Blickfang.

Fazit: hochspannender, temporeicher Thriller. Ich bin auf die Fortsetzung gespannt. 5 Sterne.

Ilona Andrews – Hidden Legacy, 6, Rubinglut

Für Catalina ist es einer dieser typischen Montage die scheinbar nie enden wollen. Neben Streitgesprächen mit Kunden, der eigenständigen Nachforschungen der Kleinen im Hause Baylor und der Suche nach einem neuen Familiensitz sowie einem Mord an einer Politikerin, verschwindet auch noch ihr Chef und der oberste Wächter von Texas Linus. Zum Glück hilft ihr ihr Verlobter Alessandro, doch der scheint irgendwie auch abgelenkt zu sein.
Kaum ins neue Haus gezogen, meldet sich auch Arkan wieder, der ihr direkt einen Attentäter ins Haus schickt und die Fehde erneut aufleben lässt.
Catalina weiß gar nicht was sie als erstes tun soll, doch ihr oberstes Ziel ist es, die Verantwortlichen zu finden, die Linus verletzt haben. Und wenn es nicht schon stressig genug wäre, taucht plötzlich eine Verlobte von Alessandro auf und ein russischer Prinz macht ihr schöne Augen.
Catalina muss das Chaos ordnen und ihre Lieben beschützen, denn Arkan scheint immer einen Schritt voraus zu sein und er hat vor Haus Baylor und alle Verbündeten zu vernichten.

Ich habe von der Hidden Legacy Reihe bereit alle Bücher gelesen und ich finde die Reihe einfach nur genial. Aus der schüchternen eher zurückhaltenden Catalina ist eine starke, mächtige junge Frau geworden, die zwar viel um die Ohren hat, aber tough und klug ist und die Dinge anpackt.
Der Erzählstil des Autorenduos ist wie immer sehr flüssig, die Story lässt sich in einem Rutsch weglesen und mir gefallen besonders die schlagfertigen Dialoge. Die Story nimmt schnell an Spannung und Tempo auf und diese wird das gesamte Buch auf hohem Niveau gehalten. Natürlich wird das eine oder andere Klischee bedient, aber das erwarte ich auch. Eine gute Portion Humor fehlt ebenfalls nicht.
Wir fallen von einem Schauplatz in den nächsten, die im übrigen alle bildhaft ausgearbeitet sind.
Das Autorenduo hält uns ganz schön auf Trapp, denn es wird teilweise richtig brenzlig und Catalina muss beweisen was in ihr steckt.
Die Charaktere sind lebendig und facettenreich herausgearbeitet, einen Großteil davon kennen wir nun vom ersten Band an, und es ist trotzdem schön, dass wir immer wieder neue Seiten entdecken können. Um es auch im romantischen Bereich weiterhin spannend zu machen, gibt es den einen oder anderen Stolperstein den Catalina und ihr Verlobter Alessandro zu bewältigen haben.
Ich bin absolut begeistert, wie der Familienzusammenhalt dargestellt wird. Jeder ist für jeden da im Hause Baylor, und vor allem erfahren wir auch noch das eine oder andere aus Nevadas und Rogans Leben, denn der kleine Arthur hält die beiden Magier ganz schön auf Trapp.
Viele Nebenfiguren sind sehr interessant.

Ich habe mich wieder super unterhalten gefühlt. Ich mag die Familie Baylor, sobald ich ein Buch aus der Hidden Legacy Reihe in die Hand nehme ist es wie nach hause kommen. Deswegen habe ich mit den Figuren mitgelitten und mich mitgefreut. Ich mochte das hohe Tempo, die verschiedenen Handlungsstränge und das die Baylors füreinander da sind. Natürlich gibt es auch die eine oder andere prickelnde Szene, letztendlich besticht die Story mit den cleveren Ideen, die bunte Mischung aus Spannung, Fantasy, Magie, Romantasy, Humor und einem Touch Crime. Von mir gibt es natürlich eine Leseempfehlung und auch wenn "Rubinglut" eigenständig gelesen werden könnte, empfehle ich doch, die Reihe von Anfang an zu lesen um all die kleinen versteckten Anspielungen auch verstehen zu können.
Ich hatte zauberhafte Lesestunden und werde sicherlich weitere Bücher des Autorenduos lesen.

Das Cover passt zu der übrigen Reihe, mir gefällt es.

Fazit: Super Fortsetzung der Hidden Legacy-Reihe. Rubinglut ist für mich wieder einmal ein Highlight. 5 Sterne.

Tanja Neise – Kiss and Cook in Schottland

Fiona reist von Berlin nach Schottland um dort ihr neues Leben samt neuem Job anzutreten. Doch in Schottland angekommen muss sie feststellen, dass die Bäckerei, in der sie hätte arbeiten sollen, geschlossen ist. Enttäuscht mietet sie sich ein Zimmer und die beiden älteren Ladys aus der Pension schleppen sie kurzerhand mit zu einem Dorffest, auf dem sie den bekannten Musiker und Songwriter Adam Ward kennenlernt.
Doch Adam, der eigentlich nur seine Ruhe haben und von niemanden erkannt werden will, wird völlig überrumpelt als die beiden Ladys nachhelfen und Fiona sich einen Job als Haushilfshilfe bei ihm erschleicht. Er setzt alles daran, Fiona so schnell wie möglich aus seinem Heim loszuwerden, allerdings hat er nicht damit gerechnet Gefühle für sie zu entwickeln.
Aber Fionas Vergangenheit folgt ihr nach Schottland und plötzlich kämpft sie nicht nur für ihre Liebe zu Adam sondern auch ums Überleben.

Ich habe von der Autorin schon Bücher gelesen und ich mag den leichten, angenehmen Erzählstil und die schönen, teils humorvollen aber auch prickelnden Liebesgeschichten der Autorin.
"Kiss and Cook in Schottland" ist eine zauberhafte Story, die mich unterhalten und berühren konnte. Ich mag die gute Portion Humor, die schlagfertigen Dialoge, aber auch die kuschelige, ruhigere Zeit. Eine kleine Portion Crime fehlte ebenfalls nicht.
Die Figuren wirken lebendig und wie aus dem Leben gegriffen, ab und zu schleichen sich ein paar Klischees ein, aber die gehören für mich einfach dazu und das erwarte ich in Liebesromanen auch.
Fiona ist tough, sie hat aber auch eine fragile Seite. Ihre Vergangenheit ist kein Spaß. Ich mag wie sie mit Adam umgeht, der sie anfänglich eher meidet und ihr zusätzliche Arbeit beschert, sie nimmt es gelassen, kann trotzdem auch ihre Meinung vertreten. Mir gefällt das sie vielseitig dargestellt wird.
Adam ist eigentlich ein Schatz, deswegen passen die etwas bösen Aktionen so gar nicht zu ihm. Noch während er diese plant, hat er ein schlechtes Gewissen, denn eigentlich mag er Fiona von der ersten Sekunde an, will aber seine Privatsphäre nicht aufgeben. Der Zwiespalt ist gut dargestellt und hat mich oft zum Lächeln gebracht.

Eingelesen wird das Hörbuch von Petra Preuß. Die Synchronsprecherin hat eine angenehme Stimme, haucht den Figuren Leben ein und spricht das Hörbuch in einem angenehmen Tempo. Das ungekürzte Hörbuch hat eine Dauer von 6 Stunden und 15 Minuten, ist in kürzere Tracks unterteilt und kann gut weggehört werden.

Mir hat die Story gut gefallen und natürlich werde ich weitere Bücher der Autorin hören oder lesen. Von mir gibt es für die zauberhafte, lockerleichte und humorvolle Lovestory auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

Das Cover gefällt mir gut, passt auch zum Inhalt der Geschichte.

Fazit: zauberhafte, leichte und prickelnde Lovestory. 5 Sterne.

Stephenie Meyer - Biss zum Ende der Nacht, 4

Nach der letzten großen Schlacht sind die Werwölfe und die Cullens ein weiteres Bündnis eingegangen, doch Jacob will sich nicht damit abfinden, dass sich Bella verwandeln lassen will, da er sie immer noch liebt. Als sie und Edward endlich heiraten und anschließend in die Flitterwochen fliegen macht auch Edward sein versprechen wahr: mit ungeahnten Folgen. Bella ist schwanger. Während Edward das Kind töten will, da es Bella verletzt, hat diese Unterstützung von Rosalie, um das Baby zu schützen. Alle wissen, das Bella das nicht überleben kann...
Doch es kommt wie es kommen muss, Bella wird nach der Geburt zum Vampir und die Cullens haben ein neues Problem: die Volturi haben sich entschlossen auszurücken um die Familie zu eliminieren...

Der Finalband der Twillight/Biss-Reihe ist hier wieder ein sehr schönes Highlight und ein toller Abschluss der Reihe. Stephenie Meyer setzt ihre flüssigen, modernen und temporeichen Erzählstil auch hier weiter fort, sodass der über 800 Seiten fassende Band ein richtiger Pageturner ist, den man kaum aus der Hand legen will. Die Spannung wird schleichend aufgebaut, durchgängig aber auf hohen Niveau gehalten und die Emotionen werden sehr gut eingefangen und auf den Leser transportiert. Mir gefällt sehr gut, dass hier die losen Fäden zusammengefügt werden und bis auf eine winzige Ausnahme auch auch alle zusammenlaufen.

Wie auch bei den Vorgängerbänden schon, habe ich hier die Printversion und die gekürzte Hörbuchfassung paralell verschlungen, und kann daher sagen, dass sich auch hier die gekürzte Fassung überhaupt nicht lohnt, weil viele wichtige Punkte weg gelassen werden. Ganz gravierend beim Finale, sodass man nicht wirklich versteht, warum es so kommt wie es mit den Volturi eben kommt. Das ist sehr schade.
Die beiden Synchronsprecher Ulrike Grote und Peter Jordan kann ich aber nur loben, sie haben die Story sehr intensiv und spannend erzählt, jeweils aus der Sicht von Bella und Jacob. Sie bringen genau die richtige Stimmung auf, um mit den Figuren mitzuleiden und mitzufiebern. Es bleibt von der ersten Minute an spannend und ich werde gezielt nach den beiden Synchronsprechern Ausschau halten, um weitere Bücher von ihnen zu hören.
Jede CD ist noch mal in mehrere, kürze Tracks unterteilt, die einen Wiedereinstieg jeder Zeit ermöglichen.

Zurück zum Buch, das sehr umfangreich, aber trotzdem auch fesselnd und vor allem kurzweilig bleibt. Die Charaktere bekommen hier einen weiteren Feinschliff, wirken noch lebendiger, bekommen noch mehr Tiefe und das Schöne ist, dass in diesem Buch alle Charaktere noch mal auftauchen, sodass man sich von ihnen “verabschieden” kann.
Bella ist hier diesmal sehr vielschichtig und facettenreich dargestellt, als Mensch verletzlich, körperlich schwach aber mit einer ausgeprägten Willensstärke, als Vampir schön, strahlend, mutig aber auch hier vergisst sie ihr Herz nicht, und macht sich Sorgen um die, die sie liebt, und sie hat allen Grund dazu, war die Gefahr in der sie schweben noch nie größer.
Edward mochte ich eine ganze Zeit nicht, klar er macht sich Sorgen, will Bella nicht verlieren, übertreibt in seiner Fürsorge, sodass Bella ausgerechnet auf Rosalie zurück greifen muss, um Schutz zu bekommen. Natürlich verstehe ich die Beweggründe, aber der Wechsel kam mir einfach zu abrupt.
Jacob, ja was soll ich nur zu ihm sagen? Die Dreiecksgeschichte war stellenweise wirklich sehr anstrengend, aber zumindest gibt es hier ein Happy End, auch wenn es anders ist, als gedacht. Aber schlussendlich ist es logisch und stimmig, hier hätte ich nur gern noch ein wenig mehr gelesen, aber vielleicht entschließt sich die Autorin irgendwann noch mal eine Fortsetzung zu schreiben? Wer weiß, ich wäre sicherlich dabei.
Allerdings halte ich es auch gern mit dem Satz: “Man soll aufhören, wenns am schönsten ist”.
Alle Charaktere sind detailreich beschrieben, glaubhaft dargestellt und es machte mir beim Lesen Spaß, mit ihnen Zeit in ihrer Welt zu verbringen.

Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ, das “Biss”-Universum ist stimmig gestaltet und durchweg in den Büchern anschaulich und bildhaft dargestellt.

Ich werde sicherlich weitere Bücher von der Autorin lesen, die mich mit Schreibstil und Handlung überzeugen konnte. Bei der “Biss”-Reihe handelt es sich um eine Fantasy-Jugendbuchserie, von daher sollte man auch das Teenie-Verhalten bestimmter Charaktere einplanen. Doch ich kann behaupten, dass sich Bella im Verlauf der Bücher zu einer sehr starken Persönlichkeit verändert hat, die mir gut gefällt.
Es ist eine Reihe die polarisiert, Mittelmaß scheint es nicht zu geben, entweder man liebt die Serie oder man man mag sie eben nicht. Mich konnte sie auf ganzer Linie begeistern und ich habe sie sehr gerne gelesen (und wahrscheinlich werde ich sie irgendwann wieder hervorholen und erneut lesen).

Da es mittlerweile verschiedene Cover zu den Büchern, Hörbüchern gibt, was ich persönlich nicht so gut finde, kann ich sagen, dass zumindest das erste Cover ein Hingucker ist und mir gut gefällt, denn das habe ich im Schrank stehen.

Fazit: fantastischer Abschluss der Reihe. Print 5 Sterne, gekürzte Hörbuchfassung nur knappe 3 Sterne, weil viel zu viele Wichtigkeiten weg gelassen wurden.

Stephenie Meyer - Biss zum Abendrot, 3

Der Besuch bei den Volturis in Italien hat für Edward einen bitteren Nachgeschmack. Um seine Bella zu retten, hat er zugestimmt sie in einen Vampir zu verwandeln. Doch zuvor hat er noch eine Bedingung. Noch bevor die beiden weiter planen können, kommt es in Seattle zu Großangriffen auf Menschen. Alles sieht nach einer jungen Horde neuerschaffener Vampire aus, doch warum reagieren die Volturi nicht? Und wieso kann Alice die Zukunft in dieser Hinsicht nicht sehen?
In Forks gibt es aber dringendere Probleme, das Werwolfrudel und die Cullens müssen sich arrangieren, denn der schon lange Jahre bestehende Vertrag ist mit der geplanten Verwandlung von Bella gefährdet. Und Jacob hat nicht vor, klein beizugeben... denn er liebt Bella noch immer...

Ich habe auch diesmal wieder die gekürzte Hörbuchfassung, gelesen von Ulrike Grote und Peter Jordan, gehört und die Printausgabe zeitgleich gelesen. Hier sind mir allerdings sehr große, teils auch sehr wichtige Unterschiede aufgefallen, sodass ich die gekürzte Version hier eher nicht empfehlen kann. Das Hörbuch lässt sehr viele Stränge im Bezug auf das Rudel Wölfe weg, genauso wie fast alles, was mit Bellas Schulleben zu tun hat, das war für mich sehr ernüchternd. Sieht man mal davon ab, kann ich auch hier wieder Ulrike Grote für ihre Darbietung loben. Emotional stets an der Situation angepasst bereitet sie dem Hörer ein schönes Hörbucherlebnis, ich habe ihr gerne zugehört, wie sie jedem Charakter eine besondere Facette gegeben hat, wie sie den verschiedenen Figuren Lebendigkeit eingehaucht und ihnen eine eigene Note gegeben hat.
Auch Peter Jordan, der nur wenige Passagen liest, konnte mich mit seiner Stimme gefangen nehmen und ergänzte die Story gut.

Nichtsdestotrotz kann ich an dieser Stelle das gekürzte Hörbuch nicht empfehlen, einfach weil so viel wichtiges fehlt.
Das Buch selbst, bekommt von mir auf jeden Fall wieder volle Punktzahl und empfehle ich uneineingeschränkt weiter.

Am Schreibstil hat die Autorin nichts verändert, immer noch lockerleicht, spannend und mitreißend erzählt Stephenie Meyer die Dreiecksgeschichte von Bella, Edward und Jacob, die neben einer guten Portion Humor, Spannung und Action, auch jede Menge Gefühle beinhaltet. Die Balance wird hier sehr gut gehalten, sodass eine schöne, temporeiche und fesselnde Geschichte entsteht, die ich gerne gelesen habe.
Wiedereinmal entführt uns die Autorin in eine Welt voller Gefahren, “guten” und “schlechten” Vampiren, Werwölfen, familiäre Streitigkeiten, Sehnsüchte und tiefer Liebe, die an einigen Stellen vielleicht etwas dick aufträgt, mich aber beim Lesen nicht gestört hat. Ich empfand diese Geschichte als sehr stimmig, die Figuren wirkten wieder lebendig und gut ausgearbeitet, man darf hier nicht vergessen, dass es sich um eine jugendliche Fantasy-Liebesgeschichte handelt, und da habe ich ganz andere Ewartungen, und die wurden allesamt erfüllt.
Immer wieder beeindruckt mich die Autorin mit den anschaulichen Beschreibungen der Schauplätze, die ich mir sehr gut vorstellen kann. So fühle ich mich in Forks fast schon zu hause, wenn ich von den Wäldern, Bellas und/oder Edwards Haus lese, mit in die Schule gehe, oder im Reservat bin.
Für mich ist der dritte Band auch deshalb ein weiteres Highlight, weil man die Entwicklung der Figuren sehr gut beobachten kann, alles wirkt irgendwie “erwachsener”, auch wenn unsere liebe Bella davon noch weit entfernt ist, wenn es um das Liebeschaos geht. Ja, an manchen Stellen will ich gerne zugeben, dass Bellas Unentschlossenheit, Starsinn und das verzweifelte Bemühen, alles richtig zu machen, mich etwas genervt haben. Dennoch kann ich diese Reaktion größtenteils nachempfinden, was wiederum dazu führt, dass ich hier keine Punkte abziehe.

Wenn eine Story so kurzatmig und mitreißend geschrieben ist, mich von der ersten bis zur letzten Seite durchgängig gut unterhalten konnte, dann bekommt es von mir die volle Punktzahl.

Auch hier habe ich noch die “alte” Hardcover-Version und dieses Cover gefällt mir eindeutig besser als die neuere Version.

Fazit: Der dritte Band ist ebenfalls ein Highlight, allerdings nur in der Buchversion. Buch: 5 Sterne. Gekürztes Hörbuch: 3 Sterne.