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Veröffentlicht am 21.02.2023

Wichtige historische Erzählung

Die Erfindung der Flügel
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Sue Monk Kidd hat mit diesem Buch zwei Frauen ein Denkmal gesetzt, die regelrecht aus der Geschichte gestrichen wurden: die Grimke Schwestern Sarah und Nina. Zwei Töchter des Richters Grimke und Plantagenbesitzer ...

Sue Monk Kidd hat mit diesem Buch zwei Frauen ein Denkmal gesetzt, die regelrecht aus der Geschichte gestrichen wurden: die Grimke Schwestern Sarah und Nina. Zwei Töchter des Richters Grimke und Plantagenbesitzer aus Charleston, die sich aktiv gegen die Sklavenhaltung ausgesprochen hatten und auch zu den ersten feministischen Aktivistinnen Amerikas zählen.
Die Geschichte beginnt 1803 als Sarah mit 11 Jahren ihre erste Sklavin geschenkt bekommt, die genauso alt ist wie sie. Hetty ist eine halbfiktive Figur, die Monk Kidd eingebracht hat, da sie die Zeit und das Geschehen auch aus der Sicht einer Sklavin erzählen wollte. Und so wichtig und großartig dieses Buch ist, genau in der Erzählform liegt meiner Meinung nach die größte Schwäche.
Es kann ein gutes Stilmittel sein, eine Geschichte aus zwei Blickwinkeln in der Ich-Form zu erzählen, bei diesem Buch hätte ich mir einen allwissenden Erzähler gewünscht, um einfach etwas objektiver zu bleiben und mehr das Historische zu würdigen. Leider klingen die Protagonistinnen zu modern und auch zu ähnlich und die Schilderungen klingen wenn sie Kinder sind kaum anders als erwachsene Frauen… und das nimmt der ganzen Sache leider die Authentizität.
Ich bin dennoch dankbar für dieses Stück Geschichte, das mir bisher unbekannt war und deswegen gibt es eine absolute Leseempfehlung.
Die Übersetzerin war Astrid Mania.

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Veröffentlicht am 14.01.2023

Ende zu abrupt

Das Mädchen, das rückwärts ging
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Das Kind auf dem Buchcover fand ich arg gruselig, aber der Klappentext hat mich neugierig gemacht.
Die achtjährige Carmel verschwindet auf einem Fest im chaotischen Gewimmel und ihre Mutter wird schier ...

Das Kind auf dem Buchcover fand ich arg gruselig, aber der Klappentext hat mich neugierig gemacht.
Die achtjährige Carmel verschwindet auf einem Fest im chaotischen Gewimmel und ihre Mutter wird schier verrückt vor Angst… es wird lange dauern bis sie einander wieder finden.
Bis dahin lesen wir abwechselnd in der Ich-Form, was im Leben Carmels passiert und wie Beth, ihre Mutter, mit dem Verlust umzugehen lernt.
Das Buch entwickelte eine ungeheure Sogwirkung, für mich war speziell das Kapitel vom Verschwinden der blanke Horror, da eine meiner Töchter als kleines Kind auch gerne mal in Menschenmengen abtauchte, das Entsetzen und die Panik konnte ich beim Lesen körperlich spüren.
Für meinen Geschmack war das Ende einfach zu schnell erzählt und ich konnte gar nichts dabei empfinden, das ist schade, da das Buch dadurch schon arg verloren hat.
Die etwas eigenartige Übersetzung kommt von Brigitte Jakobeit.

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Etwas unrund, aber nett

Zeit deines Lebens
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Ein - leider - unsympathischer Protagonist, eine mystische Figur, die gehörig in sein Leben eingreift, eine große Erkenntnis und viel Lebensweisheit für den Leser.... ein wenig Puderzucker, Glitzer und ...

Ein - leider - unsympathischer Protagonist, eine mystische Figur, die gehörig in sein Leben eingreift, eine große Erkenntnis und viel Lebensweisheit für den Leser.... ein wenig Puderzucker, Glitzer und Punschgewürz und fertig ist die bitter-süße Weihnachtsgeschichte.

Wäre der Hauptprotagonist ein wenig liebenswerter gewesen und hätte es weniger krude Metaphern gegeben, hätte ich diesem Buch sogar 5 Sterne vergeben... aber diese beiden Faktoren und ein etwas unschlüssiges Ende, haben die Erzählung etwas unrund wirken lassen.
Aber insgesamt eine nette Weihnachtsgeschichte, mit Punkten über die man nachdenken und die man gut zwischendurch weglesen kann.

Übersetzt von Christine Strüh.

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Veröffentlicht am 04.10.2022

Stellenweise sehr zäh und langatmig

ALLES WAS ICH DIR GEBEN WILL
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Puuuhh... es fällt mir diesmal schwer, die richtigen Worte zu finden, da ich nicht wirklich weiss, ob ich das Buch nun mochte oder nicht.
Es hat sich durch viele Längen enorm gezogen, wie zäher alter ...

Puuuhh... es fällt mir diesmal schwer, die richtigen Worte zu finden, da ich nicht wirklich weiss, ob ich das Buch nun mochte oder nicht.
Es hat sich durch viele Längen enorm gezogen, wie zäher alter Kaugummi, aber der Plot war nicht so schlecht, dass ich es abbrechen hätte mögen. Irgendwie wollte ich dann doch wissen, was da nun genau passiert ist.
Ich kann auch nicht sagen, dass es mir stilistisch nicht gefallen hätte, ich habe ja auch gar kein Problem mit langsamer Art des Erzählens, das ist ja oft gut für die Charakterbildung oder die Atmosphäre. Aber ich habe Probleme mit langen und detailierten Beschreibungen von Dingen, die nichts zur Sache beitragen... stellenweise hatte ich das Gefühl, dass ich mir jetzt einen Weinberg kaufen kann und sofort loslegen mit dem Winzern und Keltern. Manchmal musste ich mich tatsächlich zum Weiterlesen zwingen. Wäre dies ein Film gewesen, hätte ich bei den Pinkelpausen keine Stop-Taste gedrückt, weil: hätt ja eh nichts Wichtiges verpasst.

Hat es sich gelohnt das Buch zu Ende zu lesen? Jain... ich wollte ja wissen was denn da vorgefallen war und wer wem dann was angetan hat, also von daher: Ja. Hat es mein literarisches Leben bereichert: Nein.

Meine Empfehlung? Kann man lesen, muss man aber nicht. Übersetzt von Lisa Grüneisen.

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Veröffentlicht am 22.09.2022

Ein etwas schwächerer Coben

Ich vermisse dich
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Ich muss zugeben: wäre es kein Harlan Coben, hätte ich wohl nach dem ersten Drittel abgebrochen, weil es einfach ein wenig zu langatmig war und ich keinen Plan hatte, wohin die Reise eigentlich geht, nachdem ...

Ich muss zugeben: wäre es kein Harlan Coben, hätte ich wohl nach dem ersten Drittel abgebrochen, weil es einfach ein wenig zu langatmig war und ich keinen Plan hatte, wohin die Reise eigentlich geht, nachdem gefühlt 10 "Baustellen geöffnet" wurden. Aber da ich Coben wirklich sehr mag bin ich dran geblieben und das war gut so.
"Ich vermisse dich" gehört sicherlich nicht zu seinen Meisterwerken, aber letztendlich war es spannend und am Ende sogar fast genial.
Die Charaktere waren - bis auf die Hauptprotagonistin - etwas flach, aber durch die komplexe Handlung fällt das nicht so sehr ins Gewicht. Alle Fragen werden am Ende zufriedenstellend gelöst.
Also alles in allem eine unterhaltsame Story, die sich anfangs ein wenig arg in die Länge zog.
Generell hätte es die eine oder andere sexistische Bemerkung nicht gebraucht, aber das sollte wohl diverse Charaktere nach vorne bringen... kann man sicherlich auch anders lösen.

Auf jeden Fall trage ich einen fiesen Ohrwurm davon und werde künftig mit noch mehr Freude all die Fake-Freundschaftsanfragen von alleinerziehnden amerikanischen Militärärzten kicken (um das zu verstehen sollte man auf FB und Instagram unterwegs sein und das Buch gelesen haben).

Das Buch wurde übrigens von Gunnar Kwisinski übersetzt.

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