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Veröffentlicht am 30.03.2023

Unter der Haube ...

Die Wallflowers - Daisy & Matthew
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Kommt jemand "unter die Haube", heiratet er oder sie, bei meiner „Wallflowers-Buch-Serie“ ist das zumindest so und insgeheim freut mich das auch. Nach und nach sind 3 von den 4 Mauerblümchen-Freundinnen ...

Kommt jemand "unter die Haube", heiratet er oder sie, bei meiner „Wallflowers-Buch-Serie“ ist das zumindest so und insgeheim freut mich das auch. Nach und nach sind 3 von den 4 Mauerblümchen-Freundinnen jetzt glücklich verheiratet. Meine aufgeschnappte Redewendung bezieht sich auf eine alte Tradition, nach der verheiratete Frauen ihr Haar mit einer Haube verdeckten, falls jetzt jemand fragt „warum“? Und nun hoffe ich, dass „Daisy und Matthew“ mich ebenfalls in den Bann ziehen und verzaubern werden. Dem finalen Abschluss der Reihe habe ich gespannt und erwartungsvoll entgegengesehen, schließlich möchte ich wissen, was da passiert. Die Protagonistin Daisy tauchte auch schon in den ersten drei Bänden hin und wieder auf und konnte mit ihrer lebenslustigen Art punkten. Als Leser erfährt man jetzt mehr über ihr Leben und ihr Schicksal. Aber auch Annabelle, Simon, Lillian, Marcus, Evie und Sebastian kommen nicht zu kurz und tauchen regelmäßig in der neuen Geschichte auf, ohne sich allerdings zu sehr in den Vordergrund zu drängen und dem neuen Paar „Konkurrenz a la Ochsenknecht“ mit Heiratsantrag auf der Hochzeit der Schwester zu machen. Ihr wisst, was ich meine … Der Wallflowers -Titel ist bereits auf Deutsch unter »Verbotene Früchte« erschienen und ist nicht so ganz neu, dies sollte man allerdings wissen und vielleicht berücksichtigen. Mich stört dies allerdings nicht, da ich die Serie bisher nicht kannte und die Teile 1 bis 3 als „Neuerscheinung“ gelesen habe. Auf dem Cover sieht man einen jungen Mann. Das Gesicht ist angeschnitten. Die Kleidung ist in einem dunklen Fliederton mit schwarzen karierten Einschlüssen, dieses wirkt edel und elitär. Der Plot spielt wieder in England, was ich sehr schön finde, denn ich liebe dieses Land sehr. Der Klappentext verspricht gute Unterhaltung, Spannung, einen Hauch Erotik und die Macht der Vorbestimmung. Die Dialoge sind fein erdacht und wirken auf mich zeitgemäß. Der Plot hat zudem eine logische und authentische Handlungsstruktur, aber auch einiges an überflüssigem Sexappeal, was mir beim Lesen immer wieder auffällt. Allerdings ist in dem Zusammenhang für meinen Geschmack „weniger“ mehr und ich bin bestimmt nicht prüde. Die Story spielt an der Südküste Englands, in der Grafschaft Hampshire, genau so stelle ich mir die damalige Zeit vor, die im Buch so bildgewaltig und farbenprächtig von der Autorin beschrieben wird. Die Handlung spielt an verschiedenen Orten. Als Leser ist man ruckzuck wieder mitten im Geschehen. Die Dialoge, von Daisy und Matthew gefallen mir sehr, insbesondere ihre erste Begegnung am „Wunschbrunnen“ mag ich sehr! Und am Anfang merkt man Daisy ihre Verzweiflung direkt an, den von ihrem Vater vorgeschlagenen, amerikanischen Geschäftspartner Mr. Swift, ehelichen zu sollen. Sie tut mir richtig leid, mein Kopfkino springt an, ich träume mich mitten ins Geschehen. Auch das Volkslied „Alte Jungfer in der Mansarde“ S.26 scheint mir typisch für die damalige Zeit und ihre Verhältnisse, Sitten und Gebräuche.

… Alte Jungfer in der Mansarde:

Komm reicher Mann, komm armer Mann,
seist du auch dumm oder gescheit,
Hauptsache, es kommt ein Mann!
Willst du nicht heiraten aus Mitleid? …


Der Schreibstil von Lisa Kleypas ist flüssig und gut lesbar, bis auf die pikanten Szenen. Ich bin ein Fan ihrer historischen Liebesromane. Das Geschriebene wirkt teilweise romantisch, aber auch ein wenig altmodisch, auf mich. Im Mittelpunkt des Romans steht das unbeschwerte Lebensgefühl, die sexuelle und finanzielle Freiheit und die Unabhängigkeit. Eine spannende Zeitepoche, trotz der trügerischen „Freiheiten“, die man als Frau nicht wirklich hatte. Die Standesunterschiede zwischen arm und reich waren heftig. Die Rollen zwischen Frau und Mann sehr starr festgelegt. Die beiden Protagonisten Daisy und Matthew spielen hier fantastisch das „Gänseblümchen-Spiel“: „Er liebt mich, er liebt mich nicht, er liebt mich, er…“ Daisy die erst gar nichts mit Matthew anfangen konnte schwärmt plötzlich für das einstige „Klappergestell“, aber Mr.Swift „geht er nicht ins Netz“. Das hätte man als Leser so nicht erwartet und macht die Lektüre für mich zusätzlich unterhaltsam inklusive der geheimnisvollen Vergangenheit des plötzlich Angebeteten. Trotzdem stören mich beim Lesen auch diesmal wieder einige Details, sein es historische Unkorrektheiten (ohne Anstandsdame unterwegs) oder aber auch die “seichten und schlüpfrigen Szenen“, für meinen Geschmack müsste das „Kopf-Porno-Kino“ nicht wirklich sein. Trotz allem finde ich den Mix historisch, Arm, Reich, Adel, Liebe, Heirat und die Idee mit den Mauerblümchen aber ganz niedlich und ich freue mich natürlich, dass am Ende auch Daisy endlich glücklich „unter der Haube ist“ und stoße in Gedanken mit einem gekühlten Glas Champagner auf die Mauerblümchen und ihre Gatten an!

Inhalt:

Die lebenslustige Daisy Bowman hat es, anders als ihre Freundinnen, auch nach zwei Londoner Saisons nicht geschafft, einen Ehemann zu finden. Am Ende seiner Geduld stellt ihr Vater, ein reicher Industrieller, ihr ein Ultimatum: Sollte sie auch in dieser Saison keinen Erfolg haben, muss sie seinen Geschäftspartner heiraten. Matthew Swift ist clever, ernst und schrecklich langweilig – Daisy kann ihn nicht ausstehen. Jeder Mann wäre besser als er. Doch als Matthew nach England reist, ist Daisy überrascht, wie sehr sie sich plötzlich zu ihm hingezogen fühlt. Die Sache hat nur einen Haken: Matthew hat nicht vor, Daisy zu heiraten …


Die Autorin:
Lisa Kleypas ist die Autorin von 16 historischen Liebesromanen, die in 12 verschiedenen Sprachen veröffentlicht wurden. Nachdem sie ihren Abschluss in Politikwissenschaften auf dem Wellesley College in der Tasche hatte, veröffentlichte sie ihren ersten Roman im Alter von 21 Jahren. Ihre Bücher tauchten seitdem auf zahlreichen Bestsellerlisten auf – unter anderem auf der der New York Times. Lisa lebt mit ihrem Ehemann Gregory und ihren beiden Kindern Griffin und Lindsay in Texas.

Weitere Bücher:
Wallflowers 1-3, u.v.m. (Englisch)

Fazit: ****Der Roman „Die Wallflowers - Daisy & Matthew“ von Lisa Kleypas ist im Goldmann Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat mit Epilog zirka 411 Seiten.




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Veröffentlicht am 12.03.2023

Wie aus einer anderen Zeit …

Tod in Siebenbürgen
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Anfang März hatte ich diese unerwartete Buch-Überraschung im Briefkasten und habe mich als echte Krimi-Tante und Vielleserin sehr darüber gefreut. Das Cover wirkt geheimnisvoll und etwas altmodisch. Als ...

Anfang März hatte ich diese unerwartete Buch-Überraschung im Briefkasten und habe mich als echte Krimi-Tante und Vielleserin sehr darüber gefreut. Das Cover wirkt geheimnisvoll und etwas altmodisch. Als Betrachter sieht man eine bergige Landschaft, die in gleisendes Licht getaucht ist, das sagenumwobene Schloss Bran und dunklen Wald. „Tod in Siebenbürgen“: Paul Schwarzmüller ermittelt. Die Titelfarbe ist in schwarz/rot. Das schwarz symbolisiert für mich das Geheimnisvolle und Unbekannte und vielleicht auch ein wenig Okkultismus. Das kräftige rot steht für mich für Gefahr, Blut, Wut und Leidenschaft. Der Klappentext ist ganz nach meinem Geschmack, denn dort steht: „Ein spektakulärer Mord, ein kauziger Ermittler, und ein Land, das viele Überraschungen bereithält“. Band 1 der neuen Krimireihe um Paul Schwartzmüller scheint spannend und aufregend zu sein. Das Buch beginnt mit einem Prolog, der wie aus einer anderen Zeit, zu sein scheint und einige Fragen aufwirft. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur zu ungeduldig und bekomme später meine Erklärungen dazu. In Kapitel eins lernt man dann Paul Schwarzmüller kennen. Dieser ist Investigativ-Journalist und lebt in Köln. Seine Kindheit hat er allerdings in Rumänien verbracht und dort erbt er nun überraschend einen Bauernhof von seiner Tante Zinzi. Er macht sich auf den Weg nach Siebenbürgen, um sein Erbe anzutreten. Doch das gestaltet sich schwieriger als gedacht. Widrigkeiten und Unannehmlichkeiten treten auf. Besonders schwierig wird es, als Sorin, Pauls Freund aus Kindertagen, verdächtigt wird einen Touristen ermordet zu haben. Der Plot wirkt geheimnisvoll und mystisch. Der Schreibstil ist bildgewaltig und leicht lesbar. Die Wortwahl wirkt etwas altbacken, was aber zur Geschichte passt. Die Romanfiguren wirken stimmig und gut beschrieben, an das „Dracula-Schloss“ und die Umgebung samt Menschen muss ich mich lesetechnisch allerdings erst gewöhnen. Diesen Ort finde ich für einen Krimi recht ungewöhnlich. Allerdings werten die beiden Mädchen Maja und das Sinti-Mädchen Pusomori die Story ungemein auf. Nach meinem holprigen Lese-Einstieg gefällt mir die Story dann aber doch ganz gut. Die Stimmung, die Menschen, deren Besonderheiten, die Kultur und die Mythologie werden perfekt von Lioba Werrelmann eingefangen und zum Leser transportiert. Man erfährt ganz nebenbei einige spannende historische Fakten, lernt die Lügenbrücke in Hermannstadt (Sibiu) kennen und darf einige rumänische Produkte und Lebensmittel kennenlernen, wie zum Beispiel den köstlichen Maisbrei, die dampfenden Suppen oder den regionalen Alkohol. Als begeisterte Köchin hätte ich gerne noch das ein oder andere Rezept hierzu im Klappentext oder am Ende des Buches. Nur so als Idee ! Der Spannungsbogen plätschert so dahin, aber auch das passt meines Erachtens zur Thematik und zum Krimi. Mal was ganz anderes ! Beim Lesen des Buches gibt es „Entschleunigung“, „zurück in eine andere Zeit“, „ein paar Gedanken zum Grafen Dracula“ und „Rückbesinnung zu den Wurzeln“ gratis… Krimi-Feeling hingegen weniger, trotz einiger überraschender Wendungen und eines unvorhergesehenen Endes. Nichtsdestotrotz behalte ich Paul Schwarzmüller und Lioba Werrelmann mal im Auge und freue mich jetzt schon auf Band 2 zur neuen Serie von der Autorin.

Inhalt:
Seit Jahrzehnten hat Paul Schwartzmüller Rumänien, das Land seiner Kindheit, nicht mehr besucht. Nun macht sich der Investigativjournalist auf den Weg nach Siebenbürgen, um das Erbe seiner kürzlich verstorbenen Tante anzutreten.
Paul will den ihm vermachten Bauernhof schnell loswerden, doch die Reise nimmt eine überraschende Wendung. Als er in Siebenbürgen ankommt, schlägt ihm zunächst wenig Begeisterung entgegen. Nur Sorin, Pauls Freund aus Kindheitstagen, empfängt ihn herzlich. Als man auf dem sagenumwobenen Dracula-Schloss Bran einen Touristen tot auffindet, wird ausgerechnet Sorin zum Hauptverdächtigen - und Paul stellt selbst Ermittlungen an. Dabei wird er auch mit seiner eigenen Familiengeschichte konfrontiert.
Die Autorin:
Lioba Werrelmann stammt aus dem Rheinland und hat Politische Wissenschaften studiert. Sie ist für verschiedene Tageszeitungen, Radio- und TV-Sender als Redakteurin tätig. Die Bestsellerautorin lebt und arbeitet in Köln.

Weitere Bücher:
Hinterhaus, Stellen Sie sich nicht so an: Meine Odyssee durch das deutsche Gesundheitssystem, Erzähl mir was Schönes
Fazit: **** Der Krimi „Tod in Siebenbürgen: Paul Schwarzmüller ermittelt“ von Lioba Werrelmann ist im Eichborn Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 304 Seiten, die ungewöhnlich und andersartig sind und einen lesetechnisch einen Ausflug ins geheimnisvolle Transsilvanien unternehmen lassen.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Das „schickt“ sich nicht …

Ein Graf auf Abwegen
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Ein Graf auf Abwegen: Roman - (Die Lilienpalais-Reihe, Band 2)

Das „schickt“ sich nicht …

Diane Jordan

Passend zum Valentins-Tag, der ja morgen ist, habe ich mir jetzt den Taschenbuch-Roman „Das Lilienpalais ...

Ein Graf auf Abwegen: Roman - (Die Lilienpalais-Reihe, Band 2)

Das „schickt“ sich nicht …

Diane Jordan

Passend zum Valentins-Tag, der ja morgen ist, habe ich mir jetzt den Taschenbuch-Roman „Das Lilienpalais – Ein Graf auf Abwegen, Band 2) gegönnt. Das Cover ist schlicht, aber ansprechend gestaltet. Als Betrachter sieht man ein angeschnittenes Paar, dass sich innig an den Händen hält. Als Betrachter spürt man förmlich das Prickeln und die Spannung, die zwischen den beiden herrscht. Die Frau trägt ein Kleid in der auffälligen Farbe türkis. Für mich deutet die Farbe auf „Emotionen“ und „Kommunikationswege zwischen den Herzen“ hin. Der Mann trägt Bekleidung, die zur damaligen Zeit passt. Rechts oben auf dem Buchdeckel ist eine weiße Lilie, die auf das Lilienpalais hindeutet. Der Buchrücken verspricht „Liebe, die über Standesgrenzen“ hinausgeht. Uiiiii, das hört sich doch spannend an. Der Plot spielt in
München um 1828. Die Protagonisten sind Louisa und Maximilian sowie deren Familien. Für mich ist dies der zweite Band der Lilienpalais-Reihe von Hannah Conrad. Teil eins „Eine fast perfekte Debütantin“ habe ich letztes Jahr gelesen. Schlägt man das Cover auf, darf man sich über den Grundriss des Palais freuen. Ich finde es immer besonders schön, wenn ich so etwas entdecke. Dient es doch der besseren Orientierung und Vorstellungskraft. Dann folgt in schnörkeliger Schrift: München – Zum Ball lädt ein: Das Haus von Seybach. Das wirkt edel und elitär. Ebenso wie „auf die Tanzkarte möchten“ und „unverzichtbar im Hintergrund“. In meinem Kopfkino zeigen sich die ersten Bilder. Das Buch startet mit einem Zitat von Nanette:

„Wer tanzen will, folgt der Melodie seines Herzens, aller Brüche und Narben zum Trotz“.

Meine Zeitreise beginnt in München, Ende März 1828. Als Leser lernt man Louisa und Maximilian kennen. Der Plot wird abwechselnd von beiden, aus der jeweiligen Sicht wiedergegeben. Der Schreibstil und die Wortwahl von Hannah Conrad gefallen mir. Die Beletage, der Dienstbotentrakt, die tödlichen Krankheiten, die sozialen Unterschiede sowie die Standesunterschiede werden perfekt erfasst und fein in Szene gesetzt. Mich erinnert das Ganze ein wenig an „Das Haus am Eaton Place“. Das ist eine Serie, die es früher (70ziger Jahre) einmal im TV gab. Wohlhabende Familie versus Hausangestellte. Da sich Maximilian von Seybach (Arzt) in das einfache Hausmädchen Louisa verguckt, scheinen Probleme vorprogrammiert zu sein. „Das schickt sich nicht“, besonders zur damaligen Zeit und in diesen Kreisen. Und als Leser fragt man sich: „Kann wahre Liebe alle Grenzen überwinden? Oder passieren solche Dinge nur im Märchen, wie zum Beispiel bei Dornröschen/Aschenputtel?“ Mir ist das letzte Drittel des Romans zu unrealistisch. Das es prekäre Situationen und Liebelein zwischen Adeligen und Dienstboten gab, kann ich mir schon vorstellen, dass allerdings etwas „Ernstes“ daraus wurde oder sogar eine Heirat, wie hier, glaube ich weniger. Trotz allem scheint mir die Geschichte gut recherchiert und bis auf die „Umkrempelung von Louisa“ vom Dienstmädchen zur standesgemäßen Braut für Maximilian von Seybach, ganz nett für zwischendurch. Jetzt warte ich auf Band 3 „Wirbel um die Komtess“ Mai 2023, um zu erfahren, wie es der Familie weiter ergeht.

Inhalt:
Kann wahre Liebe alle Grenzen überwinden?

Maximilian von Seybach ist Arzt aus Leidenschaft. Sein größter Wunsch ist es, besonders den Ärmsten der Gesellschaft zu helfen. Das passt ganz und gar nicht zu den ehrgeizigen Plänen seiner Familie. Als er erfährt, dass seine Großmutter bereits eine Ehe mit der wohlhabenden Sophie de Neuville arrangiert hat, ist er außer sich vor Wut. Heimlich hat Maximilian schon lange ein Auge auf die schöne und kluge Louisa geworfen. Das Problem: Louisa ist Dienstmädchen im Hause von Seybach. Er will nicht riskieren, dass sie ihre Stellung verliert, aber gegen seine Gefühle ist er machtlos. Unaufhaltsam kommen sie sich immer näher. Doch für ihre Liebe gibt es keinen Platz in der Gesellschaft. Und Maximilians Heirat mit Sophie steht kurz bevor …


Die Autorin:
Hannah Conrad hat bereits viele erfolgreiche Romane in verschiedenen Genres veröffentlicht. Sie studierte Germanistik und Kulturjournalismus, wurde mit dem DeLiA-Literaturpreis sowie dem Selfpublisher-Preis ausgezeichnet und hat einen Kurzgeschichtenwettbewerb gewonnen. Ihre Reisen nutzt sie gerne zur Recherche zu ihren Romanen, und sie ist in mehreren Städten Deutschlands zu Hause. Hinter Hannah Conrad verbergen sich vier Autorinnen: Laila El Omari, Frieda Bergmann, Monika Pfundmeier und Persephone Haasis.

Weitere Bücher:
Das Lilienpalais Band 1, Das Lilienpalais Band 3 (Mai 2023), Das Lilienpalais Band 4 (August 2023)

Fazit: **** Der Roman „Ein Graf auf Abwegen“ (Lilienpalais-Reihe Band 2) ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 350 Seiten die den Leser in eine Welt voller Skandale, Liebschaften und Geheimnisse ziehen.

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Veröffentlicht am 20.11.2022

Vive la France …

Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire (Die Unverbesserlichen 1)
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Vive la France Der neue Kobr "Die Unverbesserlichen" gefällt mir ausgesprochen gut. Die humorvolle Kriminalkomödie ist meiner Meinung nach ein perfekter Einstieg in die neue Buchreihe. Diese kommt anders ...

Vive la France Der neue Kobr "Die Unverbesserlichen" gefällt mir ausgesprochen gut. Die humorvolle Kriminalkomödie ist meiner Meinung nach ein perfekter Einstieg in die neue Buchreihe. Diese kommt anders als die sonst gewohnten Allgäu-Krimis daher. Auffällig ist schon das witzige Cover. Ein Handabdruck in den typisch französischen Farben der Trikolore, darunter die angedeutete Sonne Südfrankreichs mit Palmen und Häusersilhouette, dem Wasser und einem Ruderboot. Bei mir ist es dagegen eisigkalt, nass und grau, Novemberwetter eben. Der Klappentext zieht mich schnell in den Bann. Gespannt fange ich an zu lesen und freue mich über das auffällig hübsche dreigeteilte Lesebändchen in blau, weiß und rot. Die Protagonisten wirken frisch, frech, dilettantisch und etwas chaotisch. Sie werden mit # Hashtag vorgestellt. Als Leser lernt man den Gelegenheitsgauner Guillaume Lipaire, den Wassertaxifahrer Karim, Eisverkäuferin Jacqueline oder Ex – Fremdenlegionär Paul kennen. Dazu kommen dann noch Delphine und die betagte Lebedame Lizzy, die ich besonders gut beschrieben und getroffen fand. Kicher und irgendwie erinnert sie mich heimlich an meine Ü-90 Nachbarin, die es tatsächlich so gibt. Dem Autoren Duo gelingt es prima mich bestens zu unterhalten. Der Plot ist schräg, ungewöhnlich und durch die eben erwähnten Romanfiguren herrlich skurril und unterhaltsam. Die Beschreibungen sind gut gewählt und wirken realistisch und treffend. Ebenso die Wortwahl und der Schreibstil. Besonders gut gefällt mir das Küstenstädtchen. Ich muss oft schmunzeln und fiebere aber auch eifrig mit, ob das ungewöhnliche Trüppchen, mit seinen unkonventionellen Machenschaften, Erfolg haben wird. Das Rätsel, der Familienschatz, das malerische Port Grimaud, Herz was willst du mehr. Ich verschlinge Seite um Seite des gebundenen Buches und träume mich an den Ort des Geschehens. Zu gerne wäre ich jetzt vor Ort und würde das erleben, was dort abgeht. Mein Kopfkino tut sein Übriges. Eine gelungene Abwechslung! Humorvoll und witzig zudem. Auch wenn es manchmal etwas überzogen ist, aber meines Erachtens passt das perfekt zur Thematik und zum Plot. Cool finde ich auch das Glossar am Ende des Buches. Dort lernt man ganz nebenbei die wichtigsten französischen Begriffe oder kann sein Französisch wieder aufpolieren.
Merci an die beiden Autoren für diesen tollen Auftakt zur neuen Reihe.

Inhalt:
Charmante Dilettanten: Monsieur Lipaires Gauner-Truppe träumt vom großen Coup an der Côte d’Azur - doch irgendwas geht immer schief
Ein Rätsel, das zum Familienschatz einer südfranzösischen Adelsdynastie führt, versteckt im Kanallabyrinth der malerischen Küstenstadt Port Grimaud? Das klingt zu formidable, um wahr zu sein. Gelegenheitsgauner Guillaume Lipaire sieht endlich seine Chance, schnell an viel Geld zu kommen. Er versammelt ein ungewöhnliches Team um sich, das ihm dabei helfen soll, das Rätsel zu lösen: Wassertaxifahrer Karim, Eisverkäuferin Jacqueline, Ex-Fremdenlegionär Paul, Delphine, die den örtlichen Handyladen betreibt, und die 84-jährige Lebedame Lizzy. Zusammen sind sie die Unverbesserlichen von der Côte d’Azur. Dumm nur, dass keiner von ihnen weiß, wie man einen großen Coup aufzieht und ihnen die Adeligen langsam, aber sicher auf die Schliche kommen. Ein turbulentes Katz-und-Maus-Spiel durch den pittoresken Urlaubsort beginnt, bei dem eine Katastrophe die nächste jagt.
Nach dem Allgäu mit Kommissar Kluftinger entführt uns das Bestsellerduo Klüpfel & Kobr an die traumhaft schöne Côte d’Azur.
Das Lesevergnügen geht weiter:
Band 1: Die Unverbesserlichen. Der große Coup des Monsieur Lipaire, November 2022
Band 2 : Die Unverbesserlichen. Die Revanche des Monsieur Lipaire, Mai 2023
Die Autoren:
Altusried hat einen prominenten Sohn: Kommissar Kluftinger. Volker Klüpfel, Jahrgang 1971, kommt wenigstens aus dem gleichen Ort. Nach dem Abitur zog es ihn in die weite Welt – nach Franken: In Bamberg studierte er Politikwissenschaft und Geschichte. Danach arbeitete er bei einer Zeitung in den USA und stellte beim Bayerischen Rundfunk fest, dass ihm doch eher das Schreiben liegt. Seine letzte Station vor dem Dasein als Schriftsteller war die Feuilletonredaktion der Augsburger Allgemeinen. Die knappe Freizeit verbringt er am liebsten mit seiner Familie, mit der er im Allgäu lebt. Sollte noch etwas Zeit übrig sein, treibt er Sport, fotografiert und spielt Theater. Auf der gleichen Bühne wie Kommissar Kluftinger.

Michael Kobr, geboren 1973 in Kempten im Allgäu, studierte in Erlangen ziemlich viele Fächer, aber nur zwei bis zum Schluss: Germanistik und Romanistik. Nach dem Staatsexamen arbeitete er als Realschullehrer. Momentan aber hat er schweren Herzens dem Klassenzimmer den Rücken gekehrt – die Schüler werden’s ihm danken –, um sich dem Schreiben, den ausgedehnten Lesetouren und natürlich seiner Familie widmen zu können. Kobr wohnt mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern im Unterallgäu – und in einem kleinen Häuschen mitten in den Bergen, wo die Kobrs im Winter häufig auf der Skipiste, im Sommer auf Rad- und Bergtouren unterwegs sind. Wenn nicht gerade mal wieder eine gemeinsame Reise ansteht ...
Weitere Bücher:
Affenhitze, Funkenmord, Kluftinger, Morgen, Klufti, wird’s, Herzblut, Grimmbart, Rauhnacht, Milchgeld, Erntedank, Laienspiel, Himmelhorn, Schutzpatron, Mahlzeit, u.v.m.
Fazit: **** „Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire“ von Klüpfel / Kobr ist im Ullstein Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 496 Seiten, die mir sehr gut gefallen haben und mich das Novembergrau in Pinneberg lesetechnisch vergessen lassen haben.




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Veröffentlicht am 14.10.2022

Bücherliebe ...

Fräulein Wünsche und die Wunder ihrer Zeit
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Das Cover meines neusten Romans „Fräulein Wünsche und die Wunder ihrer Zeit“ von Juliane Michel wirkt wie aus einer anderen Zeit. Auf dem Buchumschlag sieht man teilendsättigt und coloriert beeindruckende ...


Das Cover meines neusten Romans „Fräulein Wünsche und die Wunder ihrer Zeit“ von Juliane Michel wirkt wie aus einer anderen Zeit. Auf dem Buchumschlag sieht man teilendsättigt und coloriert beeindruckende Gebäude, davor in einem erdbeerroten Kleid mit Tupfen, eine junge blonde Frau. Diese trägt keck ein modisches Hütchen, feuerrote Pumps und in der linken Hand ein blau-goldenes Buch. Der Titel ist in einer altmodischen Schrift in blau mit goldenem Schatten, so wie es in den 50ziger Jahren modern war. Der Klappentext ist spannend und verführt mich zum sofortigen Lesen. Die Protagonisten Karin Wünsche sowie deren Familie sind fein erdacht und gut beschrieben. Sie könnten so tatsächlich irgendwo gelebt und das alles erlebt haben. Der Roman startet mit einem packenden Prolog im Juni 1946. Dann folgt ein Zeitsprung nach Silvester 1949. Der Plot hat einige Stärken, aber auch Schwächen. Der Neuanfang, die Widerstände, der Neuaufbau sowie die Entbehrungen werden glaubhaft dargestellt. Die „Träume von der weiten Welt“ finde ich auch noch nachvollziehbar. Allerdings ist mir Karin irgendwie zu impulsiv und leicht entflammbar. Sie scheint mir etwas unreif für ihr Alter, manche spontanen Entscheidungen hätten besser zu einer etwas jüngeren Frau gepasst, wie ich finde. Auch die Liebelei mit dem afroamerikanischen GI Billy beginnt mir zu stürmisch. Was mir allerdings sehr gut gefällt, ist das die Liebe zu Büchern und das Lesen Grenzen überwindet. Seien es Sprachbarrieren, Standesunterschiede, sozialer Status, Nationalität oder auch Einheimische und Besatzer. Man lernt dabei, wird kreativ und es beflügelt gleichzeitig die Phantasie. Mir geht es genauso. Mein Kopfkino springt an und ich male mir die gelesen Szenen in den passenden Farben, wie bei einem Bild. Stück für Stück wird so nach und nach ein Gesamtes daraus, so auch hier. Als Leser darf man Kapitel um Kapitel erfahren, wie es Karin und ihrem Billy ergeht. Den „Zauber vom Anfang“, über die Träume der jungen Leute bis hin zum „Besatzungs-Baby“ Caroline. Einige Tabus werden durch diese Geschichte in den Fokus gerückt. Verhaltensweisen die uns heute „normal“ erscheinen, waren es zur damaligen Zeit noch lange nicht. Das Schicksal der Mütter und Besatzer-Kinder oder auch deren Väter wurde stillschweigend von allen toleriert. Diskriminierung war damals noch schlimmer als heute und kam sogar in Büchern wie „10 kleine Negerlein“ vor, was heute so bestimmt kein Verlag mehr drucken würde. Benachteiligung von dunkelhäutigen Personen wurde nicht gemaßregelt. Das Frauenbild in den 50ziger Jahren war klassisch. Sie dürfen weder über sich selbst bestimmen, siehe Kündigung des Lehrvertrages ohne Unterschrift des Vaters, noch andere wichtige Entscheidungen alleine und verantwortlich treffen. Das Karin und ihre Schwester von einer besseren Zeit oder Welt träumen ist da mehr als verständlich. Und das die Geschichte am Ende (fast) ein Happy End hat, passt für mich ebenfalls. Aber lest bitte selber, es lohnt sich!

Inhalt:
Ein Land wagt den Neuanfang und eine junge Frau kämpft gegen alle Widerstände um ihr Glück

Frankfurt, 1950: Zwischen den Trümmern ist der Wiederaufbau der Stadt in vollem Gange. Nach der Flucht aus Leipzig will sich auch Karin Wünsches Familie hier eine neue Existenz aufbauen. Die 20-jährige liebt Bücher und Geschichten und träumt von der großen weiten Welt. Als sie sich in den afroamerikanischen GI Billy verliebt, schwebt sie im siebten Himmel. Doch dann muss Billy zurück in die USA, und Karin macht eine Entdeckung, die ihr Leben auf einen Schlag verändert: Sie ist schwanger! Und sie ahnt, dass das Leben für die Mutter eines Besatzerkindes nicht leicht sein wird. Aber sie will kämpfen. Für sich und ihr Kind.

Die Autorin:
Bücher begleiten Juliane Michel schon ihr Leben lang. Sie wurde in Darmstadt geboren und studierte in Frankfurt am Main Bibliothekswissenschaften. Seit Jahren schreibt sie bereits erfolgreich Romane. Heute lebt sie mit ihrem Mann in der Nähe von Würzburg, ist aber in ihrem Herzen immer noch eine Hessin. Für die Geschichte von Fräulein Wünsche recherchierte sie akribisch über das Frankfurt der Nachkriegsjahre und sprach mit Menschen, deren Schicksal eng mit den amerikanischen Besatzern verbunden ist.

Fazit: **** „Fräulein Wünsche und die Wunder ihrer Zeit“ von Juliane Michel ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 432 Seiten, die eine „unmögliche“ Liebe und deren Folgen in den Nachkriegsjahren thematisieren und sensibel für Diskriminierung und Anfeindungen machen.

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