Zwischenzeitlich leider etwas zu konstruiert, trotzdem durchweg spannend
Emma erlebt eines Nachts in einem Hotelzimmer den Albtraum aller Frauen: Ein Serienmörder überfällt sie in ihrem Hotelzimmer, vergewaltigt sie brutal und schneidet ihr alle Haare ab - der Modus Operandi ...
Emma erlebt eines Nachts in einem Hotelzimmer den Albtraum aller Frauen: Ein Serienmörder überfällt sie in ihrem Hotelzimmer, vergewaltigt sie brutal und schneidet ihr alle Haare ab - der Modus Operandi des "Friseurs". Doch in einem Schritt weicht er von seiner Routine ab, denn er lässt Emma am Leben. Für sie beginnt die schlimmste Zeit ihres Lebens, denn niemand scheint ihr so recht zu glauben, was in dieser Nacht wirklich geschehen ist. Emma beginnt langsam, an ihrem Verstand zu zweifeln - bis eines Tages ein Paket bei ihr abgegeben wird, das ihr Leben noch einmal völlig auf den Kopf stellt.
Wie alle Fitzek-Bücher ist man auch bei diesem vom ersten Moment an völlig gefangen in der Story. Sie hat ein unglaublich hohes Erzähltempo und so liest sich der Thriller in einem Rutsch weg. Durch die geschickten Cliff-Hänger am Ende jedes Kapitels kann man nur sehr schwer aufhören mit dem Lesen. So gewinnt die Geschichte ein unglaubliches Tempo, dem man sich kaum entziehen kann.
Leider hat das Buch meiner Meinung nach aber auch so seine Schwächen: Zum einen finde ich die Zwischenhandlung, die ich wegen der Spoilergefahr nicht näher benennen möchte, etwas kosntruiert. Fast verzwungen scheint Fitzek hier zu versuchen, Spannung zu erzeugen. Dies macht er sehr geschickt und es gelingt ihm auch sehr gut, aber im Rückblick erscheint diese Passage wie ein purer Seitenfüller, als hätte Fitzek keine andere Idee gehabt, wie er denn die Rahmenstory mit Inhalt füllen soll. Außerdem gibt es meiner Meinung nach einige Logikfehler oder unsauber ausgearbeitete Erklärungen bei der Auflösung des Ganzen. Die Story ist bei Fitzek normalerweise so clever und perfek aufgelöst, dass man in diesem Fall schon etwas darüber stolpert.
Doch zurück zum Lob, die Auflösung ist so, wie sie jeder Fitzel-Liebhaber haben möchte: Man wird sich bewusst, dass man ihm nichts glauben kann, dass er mit dem Bewusstsein des Lesers spielt. Die Auflösung macht die kleinen Schwächen in der Mitte des Buches wieder wett, trotzdem konnte das Buch nicht zu 100 % überzeugen.