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Veröffentlicht am 20.09.2023

Typisch Coben - Wahnsinnig spannend!

Nur für dein Leben
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David sitzt lebenslänglich im Gefängnis. Er soll seinen kleinen Sohn Matthew mit einem Baseballschläger getötet haben. Doch er hat keine Erinnerung an die Tat. Als seine Schwägerin Rachel ihn nach fünf ...

David sitzt lebenslänglich im Gefängnis. Er soll seinen kleinen Sohn Matthew mit einem Baseballschläger getötet haben. Doch er hat keine Erinnerung an die Tat. Als seine Schwägerin Rachel ihn nach fünf Jahren besucht und ihm ein Foto zeigt, worauf ein Junge zu sehen ist, der Matthew ähnelt, gerät Davids Welt ins Wanken. Er muss hier raus und seinen Sohn finden. Mit Hilfe seines Patenonkels, der zufällig der Gefängnisdirektor ist, gelingt David die Flucht. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn wenn David gefasst wird, ist alles verloren…

Coben hat mit diesem Thriller wieder ein wahres Meisterwerk geschaffen. Wer seine Bücher kennt, weiß, dass er es versteht, die Spannung direkt zu Beginn aufzubauen und bis zum Ende aufrechtzuerhalten. Sein neuer Thriller knüpft an die bisherige Erfolgsschiene an. Dabei war es nicht nur Cobens fesselnder Schreibstil, der mich durch die Seiten gepeitscht hat. Vielmehr haben mich die komplexen und gut durchdachten Handlungsstränge fasziniert, mit denen der Autor den Leser in Atem hält. Dass er dabei oft familiäre Beziehungen und dunkle Geheimnisse untersucht, die hinter den Fassaden scheinbar glücklicher Familien verborgen sind, gefällt mir besonders gut.

Die Charaktere sind unglaublich authentisch und real gezeichnet. Allen voran David, der mir sofort ans Herz gewachsen ist. Seine Flucht hat mich emotional total berührt, und wäre seine Schwägerin Rachel nicht an seiner Seite gewesen, hätte ich ihn liebend gern unterstützt. So sehr ging mir seine Geschichte unter die Haut. Ich wollte diesem verzweifelten Vater unbedingt dabei helfen, seine Unschuld zu beweisen und die Wahrheit ans Licht zu bringen.

Coben erzählt uns die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Hauptsächlich aber aus Sicht von David und Rachel. Das hat mir sehr gut gefallen und die Handlung für mich aufgelockert. Auch die überraschenden Wendungen haben meine Neugier herausgefordert und mich den Plot hautnah miterleben lassen. Vor allem gegen Ende gab es für mich kein Halten mehr, denn ich wollte unbedingt erfahren, ob David tatsächlich noch ein Happy End bevorsteht und ich erleichtert durchatmen darf.

Fazit: Schon lange hat mich ein Buch nicht mehr so in Atem gehalten. Eine filmreife Flucht, ein verzweifelter Vater und eine tragische Geschichte machen dieses Werk zu einem Pageturner. Wer mal wieder Lust auf eine ordentliche Portion Nervenkitzel hat, ist hier definitiv richtig. Lesen!

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Veröffentlicht am 20.09.2023

In Kürze durchgelesen

Schwarzvogel
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Ermittlerin Fredrika Storm ist gerade erst von Stockholm zurück in ihre Heimat nach Lund versetzt worden, als sie mit ihrem neuen Partner Henry Calment an einen möglichen Tatort gerufen wird. Eine junge ...

Ermittlerin Fredrika Storm ist gerade erst von Stockholm zurück in ihre Heimat nach Lund versetzt worden, als sie mit ihrem neuen Partner Henry Calment an einen möglichen Tatort gerufen wird. Eine junge Frau ist auf dem Eis eingebrochen und zu Tode gekommen. Laut der Zeugin, die zufällig zu Fredrikas Familie gehört, wurde diese von einem Unbekannten aufs Eis gejagt. War es nur ein Unfall, oder steckt doch mehr dahinter? Als immer öfter Spuren in Richtung Fredrikas Familie auftauchen, bringt sie das in große Gewissenskonflikte.

"Schwarzvogel" ist der erste Teil einer neuen Reihe mit Ermittlerin Fredrika Storm und zugleich das Krimidebüt der Autorin Frida Skybäck. Mein erster Gedanke dazu war: "Wieder einer dieser 0815-Ermittler-Krimis mit kaputten Protagonisten". Und ja, so ist es auch.

Zitat S. 13:
"Ihr vorheriger Chef hatte gesagt, sie könne froh sein, dass man sie nach allem, was passiert war, nicht degradiert hatte, wobei sie sich manchmal fragte, ob das nicht besser gewesen wäre. Mit einer handfesten Strafe hätte sie vielleicht besser umgehen können."

Allerdings hatten die Protagonisten bereits ab den ersten Seiten meine volle Sympathie gewonnen, und die Ermittlungen waren durchgehend spannend beschrieben. Der Spannungsbogen baut sich angenehm auf und die Autorin schafft es, den Leser immer wieder zweifeln zu lassen. Auch Fredrikas Gewissenskonflikt wird schnell deutlich und gut nachvollziehbar. Außerdem wird der aktuelle Fall authentisch aufgeklärt und war lange nicht vorhersehbar. Die ganze Familiengeschichte ist interessant und birgt noch ordentlich Stoff für weitere Teile.

Ich hatte das Buch jedenfalls in Kürze durchgelesen und war schlussendlich erstaunt darüber, wie gut die Autorin es geschafft hat, mich mit ihrem Debüt vollständig zu überzeugen.

Fazit: Eine neue Ermittler-Reihe mit geheimnisvollem Background und sympathischen und interessanten Protagonisten, der mich bestens unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Tiefgründig, mitreißend, beeindruckend

Too Late – Wenn Nein sagen zur tödlichen Gefahr wird
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Asas Leben ist ein einziges Chaos. Er dealt, betrügt und benutzt Menschen, um sich zu holen, was er will. So macht er es auch mit Sloan. Sie ist zwar die Liebe seines Lebens, aber dennoch behandelt er ...

Asas Leben ist ein einziges Chaos. Er dealt, betrügt und benutzt Menschen, um sich zu holen, was er will. So macht er es auch mit Sloan. Sie ist zwar die Liebe seines Lebens, aber dennoch behandelt er sie wie sein Eigentum und macht ihr das Leben zur Hölle. Wäre Sloan nicht finanziell abhängig von ihm, wäre ihr eventuell schon die Flucht gelungen. Diese Chance wittert sie, als Carter in das Drogenhaus eingeschleust wird. Dass er ein Undercover Cop ist, weiß Sloan anfangs nicht. Aber ihre Gefühle sprechen direkt Bände, und sie weiß, dass Carter ihr Weg in die Freiheit sein kann. Aber leider auch ihr Todesurteil, wenn Asa davon Wind bekommt…

Hoover erzählt uns mit Too Late eine packende, intensive und hoch emotionale Geschichte aus drei unterschiedlichen Perspektiven. Mit ihrem charakteristischen und fesselnden Schreibstil gelingt es ihr dabei erneut, die Leser von Anfang bis Ende in den Bann zu ziehen und auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitzunehmen. Dabei achtet sie gezielt auf die geschickte Handhabung von Spannung und unerwarteten Wendungen. Die klug konstruierte Story ist mit unvorhergesehenen Ereignissen gespickt, die den Leser ordentlich auf Trab halten.

Sloan ist eine zarte, liebevolle Person, die man einfach nur gern haben kann. Man merkt auffallend schnell, wie sehr sie sich nach Liebe und Zuwendung sehnt und wie stark sie unter Asa leidet. Er selbst ist ein schwer traumatisierter Charakter, der in seiner Kindheit durch die Hölle gegangen ist. Ich gebe zu, dass ich hin und wieder Mitleid mit ihm hatte wegen dem, was ihm angetan wurde. Aber es ist keine Entschuldigung dafür, dass er so ein Verhalten an den Tag legt und andere damit zerstört.

Colleen Hoovers Fähigkeit, die psychologischen Aspekte ihrer Charaktere zu erforschen, ist bemerkenswert. Sie taucht in die dunklen Ecken ihrer Gedanken und Gefühle ein und enthüllt nach und nach die komplexen Hintergründe, die zu ihren Handlungen führen. Dies verleiht der Geschichte eine Tiefe, die weit über eine gewöhnliche (toxische) Liebesgeschichte hinausgeht. Mit Fingerspitzengefühl wagt sich Hoover an sensible Themen wie Missbrauch, Trauma und emotionaler Belastung heran, was dieses Buch für mich zu einer echt herausfordernden Lektüre gemacht hat.

Fazit: Ein Roman, der mich aufgrund seiner tiefgründigen Charaktere, seiner mitreißenden Handlung und der schwierigen Themen, die er behandelt, ziemlich beeindruckt hat. Hoover beweist erneut ihr Talent, Geschichten zu erzählen, die die Leser berühren und nachdenken lassen. Wow! Einfach nur wow!

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Veröffentlicht am 02.09.2023

Ein kleines Meisterwerk

Psyche und Eros
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Psyche wächst als einziges Kind der königlichen Familie von Mykene auf und noch vor ihrer Geburt wird ihr eine Zukunft als Heldin vorausgesagt. Im Gegensatz zu anderen Mädchen in ihrem Alter gilt Psyches ...

Psyche wächst als einziges Kind der königlichen Familie von Mykene auf und noch vor ihrer Geburt wird ihr eine Zukunft als Heldin vorausgesagt. Im Gegensatz zu anderen Mädchen in ihrem Alter gilt Psyches Leidenschaft dem Kämpfen. Darin ist sie richtig gut und zudem bildhübsch, was die Götter, insbesondere Aphrodite, aufhorchen lässt. Aphrodite beauftragt Eros, mit einem magischen und verfluchten Pfeil auf Psyche zu zielen und sie damit in eine andere Richtung zu lenken. Doch die Dinge nehmen eine unerwartete Wendung, als Eros sich selbst mit dem Pfeil trifft und plötzlich unendliche Liebe für Psyche empfindet...

Als Liebhaber von Göttersagen fühlte ich mich von diesem Werk – nicht nur von dem verspielten Cover – ganz besonders angezogen. Der Einstieg in die Geschichte ist mühelos, da der Erzählstil direkt packend und flüssig ist. Luna McNamara wählt bewusst die Ich-Perspektive, welche zwischen den beiden Hauptcharakteren hin und her wechselt. Hiermit vermittelt sie nicht nur eine intensive Nähe zur Geschichte, sie schafft es ebenso, die Sprache der Epoche, in der die Handlung angesiedelt ist, zu übernehmen und lebhafte Bilder im Geist des Lesers entstehen zu lassen. Durch diesen realen und prosaischen Schreibstil begleiten wir Psyche nicht nur in ihrem Heranwachsen. Wir erleben hautnah mit, wie sie zu einer starken Persönlichkeit heranreift.

Die Charaktere sind detailliert ausgearbeitet, insbesondere die beiden Hauptfiguren. Es hat mir gut gefallen, dass McNamara diese facettenreich und tiefgründig dargestellt hat. Ebenso die Götter der griechischen Mythologie, die man am besten kennen sollte, um sich flüssig der Handlung zu widmen. Ansonsten kann die Story durchaus etwas verwirrend sein…

Zusammenfassend hat mir die Erzählung von Psyche und Eros außerordentlich gefallen, vor allem aufgrund ihrer abwechslungsreichen Handlung, die das Lesen zu einem Vergnügen macht. Ich finde jedoch, dass man beim Lesen konzentriert bleiben sollte, da sonst wichtige Details übersehen werden könnten. Diese Geschichte verlangt eine ruhige Leseumgebung, aber sie bietet auch etwas völlig Einzigartiges, das ich bisher noch nicht erlebt habe. Sehr empfehlenswert!

Fazit: McNamara ist ein echtes Meisterwerk gelungen. Mit literarischem Können erzählt sie hier eine unvergängliche Geschichte, die vor Leidenschaft strotzt und der griechischen Saga ein völlig neues Leben einhaucht. Ein Roman der Neuzeit und ein Must-Read für Fans griechischer Mythologie.

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Konnte mich durchweg fesseln

Alles schweigt
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Ich liebe Geschichten, Klatsch und Co. rund um Hollywood. Daher hat mich dieses Buch direkt angesprochen.

Der Schreibstil konnte mich sofort catchen. Der Autor weiß, wie man Emotionen an den Leser bringt. ...

Ich liebe Geschichten, Klatsch und Co. rund um Hollywood. Daher hat mich dieses Buch direkt angesprochen.

Der Schreibstil konnte mich sofort catchen. Der Autor weiß, wie man Emotionen an den Leser bringt. Er schreibt sehr authentisch und lebhaft, sodass man als Leser gut ins Buch reinfindet. Ein wenig verwirrend fand ich das ganze Geographische rund um Los Angeles. Wenn man die Stadt nicht kennt, können einen die Infos zu den Locations et cetera etwas erschlagen.

Die Charaktere, sowohl Hauptcharaktere als auch Nebenprotagonisten, werden sehr gut eingeführt und harmonieren miteinander. Sie wirken authentisch und liebevoll ausgearbeitet. Insbesondere Mae stach aus der Masse heraus. Sie musste sich über die Jahre eine harte Schale zulegen, denn sonst würde sie im Promigewerbe Hollywoods ganz schnell untergehen. Generell haben es alle Charaktere innerhalb des Buches nicht leicht, denn hier heißt es: Fressen oder gefressen werden. Hollywood kennt keinerlei Grenzen. Diese Welt ist schmutzig und oberflächlich, außen glänzt sie, doch innerhalb sieht es ganz anders aus.

Dieses Flair konnte ich durch die ganze Geschichte hinweg spüren. Die Spannung hat sich dadurch kontinuierlich aufgebaut und ist selten abgeflacht. Ich wurde in einen Strudel von Intrigen mit reingezogen, dem ich nur schwer entkommen konnte. Diese allgegenwärtige Spirale des Misstrauens hat mich mitfiebern lassen, und ich habe tatsächlich bis zum Ende hin kaum erahnen können, wie unser Spiel ausgehen wird. Es hat mich stets in Atem gehalten und konnte mich daher stark für sich einnehmen.

Fazit: Ein überaus gelungener Thriller, mit dem ich so nicht gerechnet hab. Denn das Buch wird eigentlich eher in die Romansparte eingestuft. Authentische Charaktere, eine spannende und vielfältige Geschichte sowie eine fesselnde Schreibe machen dieses Buch empfehlenswert.

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