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Veröffentlicht am 15.01.2020

Als ob die Erde leise bebt, kurz bevor der Vulkan ausbricht…

Der Attentäter
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Im historischen Thriller „Der Attentäter“ von Ulf Schiewe dreht sich alles um den Zeitraum der letzten 7 Tage bis zum Attentat von Sarajevo vom 28. Juni 1914, bei dem der Thronfolger Österreich-Ungarns, ...

Im historischen Thriller „Der Attentäter“ von Ulf Schiewe dreht sich alles um den Zeitraum der letzten 7 Tage bis zum Attentat von Sarajevo vom 28. Juni 1914, bei dem der Thronfolger Österreich-Ungarns, Franz Ferdinand, ermordet wurde und dies zum Beginn des 1. Weltkrieges führte.
Der Roman ist aus 3 verschiedenen Sichtweisen geschrieben:
1. Die Sicht von Franz Ferdinand selbst und seiner Gattin, der Herzogin Sophie von Hohenberg
2. Die Sicht der Attentäter
3. Die Sicht der Sicherheitsbehörden und des Geheimdienstes in Sarajevo
Das Cover des Buches zieht den Leser sofort in seinen Bann. Es ist eine blutgetränkte Uniform zu sehen, bei der man augenblicklich ein Erschüttern verspürt. Recht düster gehalten und somit sehr passend zum Thema des Buches.
Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig. Es wechseln immer wieder die Sichtweisen der o.g. Personenkreise. Dies ist jedoch gut durch Zwischenüberschriften, Orts- und Zeitangaben gekennzeichnet, sodass man in die Geschichte schnell reinfindet.
Die Namen machen zu Beginn ein paar Schwierigkeiten, man lernt die handelnden Personen jedoch schnell kennen und lieben und kommt somit auch mit den vielen ausländischen Namen gut zurecht.
Im Mittelpunkt stehen hier vor allem der Geheimdienstler Markovic, der versucht, die Attentäter dingfest zu machen.
Weiterhin natürlich das Thronfolgerpaar, bei dem der Leser immer wieder auch ein paar private Einblicke erhält.
Die Attentäter lernt der Leser im Laufe der Geschichte nicht nur als grausame Verbrecher, sondern auch als einsame, verbitterte, aber auch verwirrte Seelen kennen, sodass selbst hier ein gewisses Mitgefühl entsteht.
Somit ist es dem Autor gelungen, alle Seiten gleichermaßen zu beleuchten. Der Leser fiebert mit allen handelnden Personen mit – verflucht die einen aufgrund ihres Unwissens und fehlerhaften Verhaltens, möchte die anderen von ihrem Tun abhalten…
Genau das macht für mich ein gutes Buch aus; dass man mitfiebert bis zur letzten Seite, obwohl man den Ausgang der Geschichte eigentlich schon kennt. Dies ist dem Autor hervorragend gelungen.
Der Spannungsbogen der Geschichte ist auch dahingehend gut gestrickt, dass zwischendurch immer mal wieder historische Zeitungsartikel eingestreut wurden. Diese sind sehr interessant zu lesen.
Zum Ende hin werden die Perspektivwechsel immer rasanter; die Geschichte nimmt Fahrt auf und man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen!!!
Für mich war dies eines der besten Bücher, welches ich in den letzten Monaten gelesen habe. Ich war zunächst skeptisch, wie man ein Thema spannend umsetzen kann, dessen Ausgang für alle seit dem Geschichtsunterricht in der Schule klar ist, ABER: ich bin positiv überrascht worden von sehr spannenden Details, die mir bisher nicht bekannt waren. Natürlich gibt dem Roman auch der fiktive Teil seine Würze, der jedoch super in die Geschichte eingeflochten wurde.

Von mir eine klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Spannung
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Thema
Veröffentlicht am 18.05.2018

Aufwühlend...

Der Hexenschöffe
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Nach langer Zeit habe ich mal wieder ein historisches Buch in die Hand genommen und muss sagen, dass mich bei der Lektüre von "Der Hexenschöffe" nicht nur einmal die Gänsehaut überkommen hat. Dieses Buch ...

Nach langer Zeit habe ich mal wieder ein historisches Buch in die Hand genommen und muss sagen, dass mich bei der Lektüre von "Der Hexenschöffe" nicht nur einmal die Gänsehaut überkommen hat. Dieses Buch beschreibt unglaublich intensiv und ohne Umschweife wie schnell man in der damaligen Zeit in die Fänge der Hexenrichter geriet und keine Chance hatte zu entkommen... Es fällt einem teilweise schwer die Grausamkeiten zu lesen, doch gleichzeitig kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Sehr empfehlenswert!!!

Veröffentlicht am 25.08.2017

Super geschrieben!

Outlander – Die geliehene Zeit
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Auch der 2. Band dieser Reihe hat mich wieder gepackt. Ich habe von Anfang an mitgefiebert - sowohl mit Jamie als auch mit Claire... Nach so langer Zeit (mittlerweile ist es das Jahr 1968) fängt sie die ...

Auch der 2. Band dieser Reihe hat mich wieder gepackt. Ich habe von Anfang an mitgefiebert - sowohl mit Jamie als auch mit Claire... Nach so langer Zeit (mittlerweile ist es das Jahr 1968) fängt sie die schmerzhafte Recherche an und die Hoffnung wächst, dass ihre große Liebe doch nicht in der Schlacht von Culloden umgekommen ist.
Ihrer Tochter Brianna will sie nun auch endlich die Wahrheit über ihren biologischen Vater erzählen, doch das ist natürlich nicht so einfach... Zurück in den Highlands ist alles wieder da...

Die parallel dazu verlaufende Geschichte von Jamie ist super spannend und von so vielen Wendepunkten in seinem Leben gefüllt, dass man einfach mitfiebert...

Durch und durch zu empfehlen. Ich werde mich sofort an den 3. Band setzen und wieder in der Welt der Highlands entschwinden.

Veröffentlicht am 09.03.2024

Eine Playlist, die Rätsel aufgibt

Playlist
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Mit „Playlist“ setzt Sebastian Fitzek seine Tradition der Psychothriller fort. Dieser nimmt Bezug auf die beiden Vorgänger „Der Augensammler“ und „Der Augenjäger“, kann aber auch ohne deren Vorwissen und ...

Mit „Playlist“ setzt Sebastian Fitzek seine Tradition der Psychothriller fort. Dieser nimmt Bezug auf die beiden Vorgänger „Der Augensammler“ und „Der Augenjäger“, kann aber auch ohne deren Vorwissen und unabhängig von ihnen gelesen werden. Ich empfehle jedoch diese vorher zu lesen, um die Zusammenhänge zu kennen.
Die 15-jährige Schülerin Feline verschwindet spurlos und es ist schnell klar, dass sie entführt wurde. In ihrer Verzweiflung wendet sich deren Mutter Emilia an den Privatermittler Alexander Zorbach, der kurz vor seiner Haft steht, um doch noch auf die Spur des Entführers zu kommen. Auch Alina Gregoriev ist wieder mit von der Partie. Gemeinsam entdecken sie schnell, dass Feline die Playlist ihres MP3-Players geändert hat. Doch was sollen ihnen die 15 Songs sagen, die sich auf dem Gerät befinden und können sie das Mädchen noch schnell genug finden? Schnell wird klar, dass die Rätsel die Handschrift des immer noch nicht gefassten Augensammlers tragen und damit alle in höchster Gefahr schweben, doch nicht alles ist so wie es auf den ersten Blick scheint.
Fitzek versteht es wie kein Zweiter, die Handlungsstränge zu verwirren, sodass man als Leser von Anfang an miträtseln kann und doch am Ende die Handlung eine Wendung nimmt, mit der man nicht gerechnet hat.
Die Schreibweise ist wie immer sehr spannungsgeladen, wobei es in diesem Thriller am Anfang zunächst etwas dahinplätscherte bevor es zum Schluss richtig Fahrt aufgenommen hat.
Da ich die ersten beiden Teile bereits kannte, habe ich mit den handelnden Personen mitgefiebert und empfehle daher auch, diese vorab zu lesen.
Sehr interessant war in diesem Psychothriller auch die Playlist an sich, da aus Songs besteht, die von den Künstlern extra für die Geschichte komponiert wurden.
Mir hat es wieder spannende Lesestunden bereitet, diesen Psychothriller zu lesen und ich würde mich freuen, wenn ich Alexander Zorbach und Alina Gregoriev in einem weiteren Ermittlungsfall begleiten dürfte.
Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.10.2023

Ein gefühlvoller Roman

Die Löffelliste
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„Die Löffelliste“ von Blanca Imboden ist ein Roman, der sich mit dem nahenden Tod, aber auch mit Neuanfang beschäftigt.
Die 45-jährige Karin arbeitet als Pflegefachfrau und kommt nicht nur beruflich, sondern ...

„Die Löffelliste“ von Blanca Imboden ist ein Roman, der sich mit dem nahenden Tod, aber auch mit Neuanfang beschäftigt.
Die 45-jährige Karin arbeitet als Pflegefachfrau und kommt nicht nur beruflich, sondern auch privat an ihr Limit, sodass sie entscheidet, ihrem Leben auf dem Dach der Klinik ein Ende zu setzen. Bevor sie jedoch springen kann, entdeckt sie den im Endstadium an Lungenkrebs erkrankten Patienten Reto Rösti, der rauchend auf dem Dach sitzt.
Die beiden beginnen ein Gespräch und eh sich Karin versieht, macht Reto ihr den Vorschlag, sie als seine persönliche Pflegefachfrau die letzten Tage seines Lebens nach St. Moritz zu begleiten und seine persönliche Löffelliste abzuarbeiten.
Das Cover des Buches zeigt die zwei sehr bekannten Engelfiguren eines berühmten Gemäldes. Man kann zunächst keine Verbindung zur Geschichte herstellen, was sich jedoch im Laufe des Lesens ergibt.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und so bildreich, dass man die Landschaft rund um St. Moritz und die Schönheit der Natur förmlich greifen kann.
Die vielen versteckten Informationen über Kunst und Kultur waren sehr interessant und zu keiner Zeit aufdringlich. Mir selber hat es Lust gemacht zu reisen und mehr über diese Gegend zu erfahren.
Die Hauptfiguren wurden sehr authentisch beschrieben.
Die Auseinandersetzung mit dem Thema Pflege und Tod und vor allem auch der Umgang von Angehörigen mit dem Sterbenden wurde sehr gefühlvoll umgesetzt.
So hat dieser Roman ein ernstes Thema als Grundlage, hat mich aber immer wieder zum Lächeln gebracht.
Am Ende bleibt man nicht mit Trauer zurück, sondern mit dem Gefühl, dass jedem Ende ein Anfang mit neuem Zauber innewohnt!

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