Nichts für schwache Nerven
Das GeburtstagsfestDieses Buch hat mich zum einen überrumpelt, weil ich mir von der Geschichte etwas anderes erwartet habe, und zum anderen verwirrt zurückgelassen, weil ich scheinbar mehrere Hinweise übersehen und dadurch ...
Dieses Buch hat mich zum einen überrumpelt, weil ich mir von der Geschichte etwas anderes erwartet habe, und zum anderen verwirrt zurückgelassen, weil ich scheinbar mehrere Hinweise übersehen und dadurch einen ganz anderen Eindruck der Protagonisten erhalten habe. Eigentlich müsste ich das Buch nochmal lesen, aber aufgrund der schweren Kost und der schrecklichen Schilderungen der Gräueltaten, die die Roten Khmer während ihrer Schreckensherrschaft in Kambodscha begangen haben, muss ich leider davon absehen.
Die Autorin beschreibt eindrücklich, mit welchen Instrumentarien die Roten Khmer die Bevölkerung zum Kommunismus umerziehen wollten und wie die Städte entvölkert wurden. Viele Kinder wurden zu Kindersoldaten ausgebildet. Die Bevölkerung wurde mit Gewalt attackiert, musste unter menschenverachtenden Bedingungen leben und arbeiten, war der Willkür einzelner Soldaten z.T. ohne jegliche Kontrolle ausgesetzt und wurde letztendlich auch aufgrund von Banalitäten getötet, wenn die Menschen nicht schon bei der Arbeit in den Arbeitslagern einfach tot umgefallen sind. Insgesamt sind während des grausamen Regimes der Roten Khmer mindestens 1,7 Millionen Menschen gestorben.
In dieser schrecklichen Zeit leben auch Kim und Tevi, die unterschiedlichen Bevölkerungsschichten angehören und ganz unterschiedliche Erfahrungen machen, aber gemeinsam nach Thailand flüchten können und in Österreich erstmal neu Fuß fassen können. Auch Jahre später sind die traumatischen Erlebnisse noch nicht verarbeitet, dabei gehen Kim und Tevi ganz unterschiedlich damit um.
Das Buch ist nichts für schwache Nerven, aber sehr aufschlussreich über die Schreckenszeit der Roten Khmer in Kambodscha.