Ein wenig seicht und flach, aber mit hohem Wahrheitsgehalt
Stillen und ChillenAutorin Katrin Tempel hat in diesem Buch auf ihre eigenen Erfahrungen zum Thema Schwangerschaft und Mutter sein zurückgegriffen. Dazu gepackt hat sie noch ein wenig künstlerische Freiheit und die Erfahrungen ...
Autorin Katrin Tempel hat in diesem Buch auf ihre eigenen Erfahrungen zum Thema Schwangerschaft und Mutter sein zurückgegriffen. Dazu gepackt hat sie noch ein wenig künstlerische Freiheit und die Erfahrungen und Meinungen von Freundinnen. Herausgekommen ist ein seichter, aber durchaus unterhaltsamer Chick lit Roman.
Meine Erwartungen an die literarische Qualität des Buches waren eher gering und in diesem Punkt wurde ich auch nicht enttäuscht. Wie Cover und Klappentext versprechen handelt es sich hier um einen locker-flockigen Frauenroman, den man ohne Probleme an einem Nachmittag auf der Couch lesen kann. Natürlich unter der Voraussetzung das das Kind einen lässt.
Besonders gut gefallen hat mir, dass trotz aller Klischees und Übertreibungen viel Wahrheit in diesem Buch steckt. Manch einer mag sich vielleicht an den unrealistischen Vorstellungen der Protagonistin Alex stören vor allem, was das Thema Figur nach der Schwangerschaft oder das Arbeiten betrifft. Aus zuverlässiger Quelle weiß ich aber, dass dies sehr wohl der Wahrheit entspricht. Manch eine Frau glaubt fest daran, dass sie nach der Schwangerschaft wieder ganz schnell die Figur von früher hat und bei einigen funktioniert das ja auch tatsächlich, leider sind das die Ausnahme.
Ebenfalls sehr amüsiert habe ich mich über die Szenen im Geburtsvorbereitungskurs. Auch diese fand ich sehr realistisch und gerade deswegen konnte ich hier auch herzhaft lachen.
Etwas schade fand ich, dass der Charakterentwicklung zu wenig Raum gegeben wurde. Dadurch sind bis zum Ende die meisten Charaktere recht flach und eindimensional geblieben. Meiner Meinung nach hätte der Roman gerne ein paar Seiten mehr haben können. Dann hätte man allen Beteiligten ein klein wenig mehr Leben einhauchen können. Dies ist auch mein größter Kritikpunkt und verantwortlich für die mittelmäßige Bewertung.