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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2025

Ein wenig seicht und flach, aber mit hohem Wahrheitsgehalt

Stillen und Chillen
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Autorin Katrin Tempel hat in diesem Buch auf ihre eigenen Erfahrungen zum Thema Schwangerschaft und Mutter sein zurückgegriffen. Dazu gepackt hat sie noch ein wenig künstlerische Freiheit und die Erfahrungen ...

Autorin Katrin Tempel hat in diesem Buch auf ihre eigenen Erfahrungen zum Thema Schwangerschaft und Mutter sein zurückgegriffen. Dazu gepackt hat sie noch ein wenig künstlerische Freiheit und die Erfahrungen und Meinungen von Freundinnen. Herausgekommen ist ein seichter, aber durchaus unterhaltsamer Chick lit Roman.
Meine Erwartungen an die literarische Qualität des Buches waren eher gering und in diesem Punkt wurde ich auch nicht enttäuscht. Wie Cover und Klappentext versprechen handelt es sich hier um einen locker-flockigen Frauenroman, den man ohne Probleme an einem Nachmittag auf der Couch lesen kann. Natürlich unter der Voraussetzung das das Kind einen lässt.
Besonders gut gefallen hat mir, dass trotz aller Klischees und Übertreibungen viel Wahrheit in diesem Buch steckt. Manch einer mag sich vielleicht an den unrealistischen Vorstellungen der Protagonistin Alex stören vor allem, was das Thema Figur nach der Schwangerschaft oder das Arbeiten betrifft. Aus zuverlässiger Quelle weiß ich aber, dass dies sehr wohl der Wahrheit entspricht. Manch eine Frau glaubt fest daran, dass sie nach der Schwangerschaft wieder ganz schnell die Figur von früher hat und bei einigen funktioniert das ja auch tatsächlich, leider sind das die Ausnahme.
Ebenfalls sehr amüsiert habe ich mich über die Szenen im Geburtsvorbereitungskurs. Auch diese fand ich sehr realistisch und gerade deswegen konnte ich hier auch herzhaft lachen.
Etwas schade fand ich, dass der Charakterentwicklung zu wenig Raum gegeben wurde. Dadurch sind bis zum Ende die meisten Charaktere recht flach und eindimensional geblieben. Meiner Meinung nach hätte der Roman gerne ein paar Seiten mehr haben können. Dann hätte man allen Beteiligten ein klein wenig mehr Leben einhauchen können. Dies ist auch mein größter Kritikpunkt und verantwortlich für die mittelmäßige Bewertung.

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Veröffentlicht am 24.03.2025

Unterhaltsamer Roman, aber kein wirklicher Krimi

Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein
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In der Ankündigung zu diesem Buch heißt es: „Der Auftakt einer neuen Krimireihen im malerischen Süden Englands – charming und mörderisch“. Okay, so neu ist die Reihe nicht mehr, dieser Band ist bereits ...

In der Ankündigung zu diesem Buch heißt es: „Der Auftakt einer neuen Krimireihen im malerischen Süden Englands – charming und mörderisch“. Okay, so neu ist die Reihe nicht mehr, dieser Band ist bereits 2022 erschienen. Das dieser Teil nicht mehr wahr ist, kann man weder der Autorin noch dem Verlag anlasten, aber wie sieht es mit dem Rest der Ankündigung aus? Auch hier fällt meine Bewertung durchwachsen aus. Den malerischen Süden Englands habe ich wieder gefunden, charming war das Buch auf jeden Fall auch. Nur das mit dem mörderisch und der Krimireihe sehe ich ein wenig kritisch.
Beginnen möchte ich aber damit, was mir an dem Buch sehr gut gefallen hat. Das waren vor allem die interessanten und gut ausgearbeiteten Charaktere und die aussagekräftigen Beschreibungen der Landschaft und der Umgebung. Das kleine Örtchen Shaftesbury gefällt mir gut und versprüht einen angenehmen Dorfcharme. Die Charaktere sind teilweise ein wenig klischeehaft und überzeichnet, aber dies gehört für mich irgendwie dazu. Die eigentliche Hauptperson Penelope St. James ist ein etwas schwieriger Charakter und nicht immer ganz sympathisch. Ihre Handlungen sind manchmal widersprüchlich, dies trägt meiner Meinung nach aber auch zu ihrer Authentizität bei. Tierarzt Dr. Sam und seine Tochter haben mir auch gut gefallen. Für manch einen mag die Kleine ein wenig zu altklug sein und mich persönlich hat es nicht gestört.
Beim Lesen des Buches kam bei mir immer wieder der Gedanke an die Agatha Raisin Reihe von M.C. Beaton auf. Für mich haben die beiden Reihen viele Gemeinsamkeiten, wenn es natürlich auch Unterschiede gibt. Der größte Unterschied und leider auch der größte Schwachpunkt des vorliegenden Buches ist, dass der Krimianteil ein wenig zu gering ausfällt. Meiner Meinung nach ist dieses Buch nichts für wirkliche Krimifans. Das Zwischenmenschliche und das Dorfleben haben hier einen deutlich höheren Stellenwert.
Der Schreibstil der Autorin Emily Winston hat mir zugesagt und ich empfand das Buch als äußerst kurzweilig. Da der Mordfall keine große Rolle spielt, entfiel auch das große Rätselraten und Kopfzerbrechen, wer denn der Mörder ist. Die Auflösung des Falles passierte eher nebenbei und ging in der ganzen Geschichte ein wenig unter.
Da ich mich ein klein wenig in Land und Leute verliebt habe, werde ich sicher auch die weiteren Bücher der Reihe lesen. Hoffentlich wird der Krimianteil dann auch von Buch zu Buch ein wenig mehr. Außerdem ist für mich persönlich noch immer die Frage offen, von welchem Mordclub im Titel die Rede ist.

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Veröffentlicht am 18.03.2025

Teilweise langatmig, aber ich erkenne großes Potential

Der Sternenstaubdieb
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Hafsah Faizals Dilogie "Die Reiche von Arawiya" hat mich auf den Geschmack gebracht, was Fantasy Bücher mit einem arabischen Setting betrifft. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich mit diesem Buch ...

Hafsah Faizals Dilogie "Die Reiche von Arawiya" hat mich auf den Geschmack gebracht, was Fantasy Bücher mit einem arabischen Setting betrifft. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich mit diesem Buch wieder in eine arabische Welt eintauchen kann. Wobei ich hier die Werke der beiden Autorinnen nicht vergleichen möchte. Sie spielen in völlig unterschiedlichen Welten und haben eine völlig andere Vorstellung von Magie.
Das Eintauchen in die Geschichte und die Welt, die sich dahinter verbirgt, ist mir eigentlich recht leichtgefallen. Die wichtigsten handelnden Personen werden vorgestellt und man bekommt bereits einen guten ersten Eindruck, auch wenn ich sagen muss, dass ich mir bezüglicher der Sympathie noch unsicher war. Das bunte Treiben des Basars, die exotischen Gerüche und fantastischen Geschichten haben mich gleich in den Bann gezogen. Leider hat sich dieser Zauber dann aber auch wieder recht schnell verflüchtigt. Dies lag vor allem an den teilweise doch sehr langatmigen und ausufernden Beschreibungen. Wobei ich das vielleicht anders formulieren muss. Es war die Langatmigkeit zum falschen Zeitpunkt die mich gestört hat und mich persönlich immer wieder im Lesefluss gestört hat. Dieser abrupte Wechsel zwischen ganz viel Action und dann wieder quälende Langweile. Dazu kamen noch Einschübe, also Geschichten oder Träume, die zwar wichtig für das Buch sind, aber nicht wirklich mit der derzeitigen Handlung in Verbindung stehen. Dies führt dazu, dass ich mehrmals den Faden verlor und nicht mehr genau wusste, wo in der Geschichte ich mich befinde und wo ich eigentlich hinmöchte.
Positiv hervorheben möchte ich die Idee mit der Dschinn Magie. Vor allem da sich von meiner Vorstellung unterschied. Denn in diesem Buch geht es nicht um den Disney Dschinn aus der Lampe mit den 3 Wünschen. Dieser Teil, die Dschinn und die magischen Relikte sind es auch die mich salopp gesagt bei der Stange gehalten haben. Und das wunderschöne und exotische Setting. Interessanterweise waren es dieses Mal nicht die handelnden Personen. Denn weder die Mitternachtshändlerin Loulie al-Nazari noch Prinz Mazen oder die Räuberin Aisha konnten mich wirklich begeistern.
Besonders spannend fand ich, dass Autorin Chelsea Abdullah vor allem in Bezug auf die Dschinn eine genderneutrale Sprache verwendet hat. Für mich war es das erste Buch mit genderneutraler Sprache und beim ersten Vorkommen in der Geschichte war ich ein wenig irritiert und fühlte mich beim Lesen gestört. Nach einem kurzen Nachdenken musste ich über mich selbst den Kopf schütteln. Ich lese Fantasy Bücher, die teilweise frei erfundene Sprachen enthalten, habe kein Problem mit den arabischen Begriffen in dem Buch, aber genderneutrale Pronomen stören mich? Das kann doch eigentlich nicht sein. Also ja, am Anfang war ich irritiert, danach war das für mich aber ein Teil der Geschichte und keinesfalls störend. Ich bin gespannt, ob ich in Zukunft noch mehr Bücher mit genderneutraler Sprache entdecken werde.
Meine Erwartungen an das Buch wurden nicht ganz erfüllt. Dies liegt vor allem daran, dass die Fantasy Elemente und die magischen Komponenten eher ein wenig kurz gekommen sind. Dafür gab es viel mehr Action, Verfolgungsjagden und Kämpfe.
Das Ende des ersten Bandes macht aber Hoffnung, dass der magische Anteil im zweiten Teil deutlich höher ist. Ich denke daher schon, dass ich der Autorin und der Reihe treu bleiben werde, auch wenn ich dieses Buch nur durchschnittlich unterhaltsam fand.

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Veröffentlicht am 28.02.2025

Leider nicht mein Fall

How To Kill a Guy in Ten Ways
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Ab und zu braucht man mal ein etwas anderes Buch, etwas das nicht zu den Genres gehört, die man sowieso immer liest. Etwas Neues und vor allem, etwas Unterhaltsames. Ein schwarzhumoriger Female Revenge ...

Ab und zu braucht man mal ein etwas anderes Buch, etwas das nicht zu den Genres gehört, die man sowieso immer liest. Etwas Neues und vor allem, etwas Unterhaltsames. Ein schwarzhumoriger Female Revenge Roman klang da einfach perfekt. Leider hat sich für mich dann herausgestellt, dass das Buch und ich kein „perfect match“ sind.
Dabei klang am Anfang alles so vielversprechend und ich kann sogar behaupten, dass das Buch eigentlich auch das geliefert hat, was es versprochen hat. Aber eben nur eigentlich. Female Revenge gab es, sehr viel davon und auch teilweise sehr detailreich beschrieben. Es war eher der Punkt mit dem schwarzen Humor, der nicht so ganz stimmig war. Die Geschichte und seine Charaktere sind zwar äußerst skurril, aber amüsiert habe ich mich leider nur wenig.
Wahrscheinlich liegt mein Problem aber vor allem bei der Protagonistin Millie. Diese war mir nämlich überhaupt nicht sympathisch. Ihre Beweggründe für ihre Handlungen kann ich zwar, bis zu einem gewissen Punkt, nachvollziehen, aber mit ihren Gedanken und Gefühlen zu dem Ganzen habe ich so meine Probleme. Wobei sich hier die Frage stellt, in weit einem eine Person sympathisch sein kann oder muss, die zur Selbstjustiz greift und nicht nur das, die auch noch den einen oder anderen Mord begeht.
Den Schreibstil von Eve Kellman würde ich als eher nüchtern und sachlich beschreiben. Dies steht zwar ein wenig im Kontrast zu der teilweise doch sehr emotionalen Handlung und den detailreichen Beschreibungen. Wobei genau dieser Kontrast das Buch für mich so interessant und lesenswert gemacht hat. Ich würde sogar behaupten, dass wenn der Erzählstil der Autorin nicht so fesselnd gewesen wäre, ich das Buch wahrscheinlich nicht beendet hätte.
Es gibt Bücher, die meiner Meinung nach einfach nur schlecht sind. Dies kann viele Gründe haben, die Handlung ist nicht durchdacht und unglaubwürdig, die Charaktere sind platt und unausgereift, der Schreibstil ist mangelhaft und langweilig, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Nichts davon trifft auf dieses Buch zu. Es ist per se kein schlechtes Buch und ich würde es weiterempfehlen, es hat nur einfach meinen Geschmack nicht getroffen.

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Veröffentlicht am 19.02.2025

Keine Liebe auf den ersten Blick

We hunt the Flame
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Es gibt Bücher die schlägt man auf, ist sofort in der Geschichte gefangen, man will das Buch nicht aus der Hand legen und kann es trotzdem kaum erwarten das Ende zu erreichen, damit man weiß, wie die Geschichte ...

Es gibt Bücher die schlägt man auf, ist sofort in der Geschichte gefangen, man will das Buch nicht aus der Hand legen und kann es trotzdem kaum erwarten das Ende zu erreichen, damit man weiß, wie die Geschichte ausgeht.
"We hunt the Flame" war kein so ein Buch für mich. Ich habe zuerst überhaupt nicht in die Geschichte hineingefunden, konnte mit der Welt, obwohl sie eigentlich recht gut beschrieben ist, wenig anfangen und fand auch die Charaktere irgendwie seltsam. Da hat so gar nichts gestimmt für mich. Ich war mehrmals kurz davor das Buch abzubrechen, habe es immer wieder weggelegt und andere Bücher gelesen. Trotzdem hat mich die Geschichte nicht losgelassen und ich wollte es unbedingt fertiglesen. Zum Glück habe ich es dann doch noch gemacht. Denn nach ziemlich vielen Startschwierigkeiten ist mir die Geschichte dann doch noch nahe gegangen.
Arabisch inspirierte Fantasy ist für eher noch etwas Neues und Unbekanntes. Auch wenn natürlich der Dämonenzyklus von Peter V. Brett einige arabische Elemente beinhaltet hat, war das doch deutlich weniger als hier in diesem Buch. Daher hatte ich auch immer wieder Schwierigkeiten mit den Begriffen, da ich nicht so ganz wusste, was genau gemeint ist, auch wenn einiges aus dem Kontext erklärbar war. Das Glossar am Ende des Buches habe ich ehrlich gesagt erst recht spät entdeckt und finde so etwas bei einem e-book, vielleicht liegt es auch an meinem e-reader, ein wenig unpraktisch.
Aller Schwierigkeiten zum Trotz kann ich sagen, dass ich das Lesen des Buches dann doch noch genossen habe. Der Erzählstil von Autorin Hafsah Faizal ist wunderbar poetisch und passt perfekt zu dem arabisch angehauchten Setting. An manchen Stellen war mir das Ganze zwar ein wenig zu getragen und dadurch hat sich die Geschichte ein wenig in die Länge gezogen. Im Großen und Ganzen habe ich ihre blumige Sprache aber sehr zu schätzen gelernt.
Die Charaktere sind auf den ersten Blick sehr eindimensional und einfach gestrickt. Allerdings merkt man recht schnell, wenn man sich wirklich auf die Geschichte einlässt, wie vielschichtig sie sind. Und dies gilt in diesem Fall nicht nur für die beiden Hauptpersonen Zafira und Nasir. Auch die Nebencharaktere, wenn man sie, denn als solche bezeichnen kann, denn auch sie haben eigentlich tragende Rollen, werden von der Autorin detailliert beschrieben und sind mehr als nur bloße Statisten.
Der Spannungsbogen steigt meiner Meinung nach nur langsam an. Auch dies ist vielleicht ein Punkt, warum ich schwer in die Geschichte hineinfinden konnte. In den meisten Fällen ist die Spannung gleich zu Beginn recht hoch, flacht dann im obligatorischen langatmigen Mittelteil noch einmal stark ab um dann zum offenen Finale, immerhin ist dies der erste Band, wieder ins Unermessliche zu steigen. Bis auf den ersten Teil trifft alles hier auch zu. Was bedeutet: Langsamer Anstieg, nochmaliges Abflachen und gegen Ende wird das Tempo fast rasend, die Ereignisse überschlagen sich, bis plötzlich alles vorbei ist. Man sitzt da und hat genauso viele beantwortete wie offene Fragen im Kopf. Ein Glück, dass der zweite Teil auch bereits auf Deutsch erschienen ist.
Auch wenn ich es mir nach den ersten qualvollen Seiten nicht gedacht hätte, aber ich freue mich auf den zweiten Teil. Ich möchte unbedingt wissen, wie die Geschichte der schönen Gazelle und des Prinzen des Todes weitergeht.

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