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9,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 01.08.1999
  • ISBN: 9783423126663

Sanditon

Roman

Eine turbulente Gesellschaft...

Bei Jane Austen geht es wie immer ums Ehestiften, diesmal ist der Schauplatz der idyllische englische Badeort Sanditon. Als Charlotte Heywood dort eintrifft, gerät sie sofort in eine turbulente Gesellschaft. Als Jane Austen 1817 starb, war der Roman unvollendet. 1975 unternahm es die Austen-Verehrerin Marie Dobbs, die Handlung kunstvoll fortzuspinnen, und brachte auf so unterhaltsame Weise etliche glückliche Paare zusammen, daß es schwerfällt zu glauben, Jane Austen habe nicht selbst den Schlußpunkt gesetzt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2021

Jane Austen und Marie Dobbs: Eine unschlagbare Kombi zweier Autorinnen!

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Worum geht’s?
„Sanditon“ von Jane Austen (vollendet von Marie Dobbs), erzählt Geschichten rund um den fiktiven Bade- und Kurort Sandition.

Im Mittelpunkt dieses Romans steht die zweiundzwanzig jährige ...

Worum geht’s?
„Sanditon“ von Jane Austen (vollendet von Marie Dobbs), erzählt Geschichten rund um den fiktiven Bade- und Kurort Sandition.

Im Mittelpunkt dieses Romans steht die zweiundzwanzig jährige Charlotte Heywood, die durch einen Zufall durch neugewonnene Freunde ihrer Eltern das Örtchen kennenlernt.
Sie ist zunächst beeindruckt von der Idylle und den Menschen des Ortes, da sie mit ihrer Familie abgelegen auf dem Land gelebt hat.

Mr. & Mrs. Parker, die neuen Bekannten der Heywoods, führen Charlotte in eine faszinierende neue Welt, zumal sucht das Paar nach einem neuen Kurarzt für Sandition. Vor Ort lernt Charlotte einige neuen Leute kennen. Einige werden zu guten Freunden, andere stellen sich als Intriganten heraus. Bis Charlotte erkennt, wer es ehrlich mit ihr meint und wer nicht, vergehen viele Tage voller Spaziergänge, Badegänge und Gespräche. Charlotte liebt es Personen zu analysieren, kommt dabei aber auch auf den ein oder anderen falschen Entschluss. Ihr größter Konkurrent beim Philosophieren über die menschlichen Eigenarten und Gepflogenheiten ist ein junger Mann namens Sidney Parker, der jüngere Bruder von Mr. Parker. Auch über ihn gibt es Gerüchte, die Charlotte zunächst bestätigten will. Jedoch, irrt sich die junge Frau vielleicht und muss sich eingestehen, dass nicht alles so ist wie es scheint? Sidney weißt sie auf seine Art und Weise zurecht, die sie irgendwie verärgert, aber auch komplett verwirrt. Und warum überhaupt ist seine Meinung ihr so wichtig?

Meine Meinung:
Ich liebe Jane Austen und es ist kaum verwunderlich, dass auch dieses Werk mit zu meinen Lieblingen gehört. Ich persönlich finde, dass Marie Dobbs einen super Job gemacht hat diese Geschichte zuende zu führen. Ich kenne auch die TV-Serie von 2019, die mir bis zu verletzen Folge auch relativ gut gefallen hat (außer dass sie sich ab und an zu moderner Wörter bezichtigt, aber das kann auch an der deutschen Übersetzung liegen). Dennoch war ich einfach maßlos enttäuscht über das Ende der Serie – absolut nicht Jane Austen like! Ich dachte, dass bestimmt noch eine zweite Staffel geplant sei, dann macht ein Bad End auch Sinn, aber leider kam nie eine neue Staffel.
Das stärkte meine Meinung über Marie Dobbs noch mehr: Sie hat es geschafft wie Jane Austen zu denken und es auch umzusetzen. Es mag für den ein oder anderen Leser langweilig sein, aber was die TV-Serie daraus gemacht hat ist einfach gruselig. Jane Austen würde sich im Grabe umdrehen!

Ich mag es, dass die Story in einem Kurort spielt und unsere Hauptprotagonistin fernab von ihrer Familie ihre eigenen Erfahrungen macht. Die Heywoods scheinen liebe und hilfsbereite Menschen zu sein, was natürlich auch auf ihre älteste Tochter Charlotte zutrifft. In Sandition zeigt sich wie beeinflussbar Menschen sind, aber auch wie man den Weg zu sich selbst wiederfindet.

Sidney Parker ist im Buch wesentlich harmloser dargestellt als in der Serie. Natürlich ist unser Serien Sydney nett anzusehen, aber für eine Jane Austen Charaktere wirkt er hier zu übertrieben wie der „scheinheiliger Bad Boy“. Darum ziehe ich wieder meinen Hut vor seiner Darstellung im Buch. Allgemein empfinde ich alle Charaktere im Roman schlichter und passender designed als in der Verfilmung. Ich kann nicht aufhören Marie Dobbs zu loben und ihr innerlich immer wieder zu danken für dieses zuende geführte Meisterwerk!

In Sanditon merkt man, dass Jane Austen schon einige Romane verfasst hat. Im Gegensatz zu „Die Watsons“, wo man deutliche Parallelen zu uns bekannten Charaktere wie Elizabeth oder Lydia Bennet wiederfindet, empfand ich Charlotte Heywood und auch den Rest der fiktiven Personen als eigenständige Neuentwicklung.

Fazit:
Für mich ist Sanditon mal wieder ein Highlight gewesen! Ich liebe das früher 19.Jahrhundert und das immer wiederkehrende Verwirrspiel der Autorin.
Diesmal muss ich sagen, waren auch die Beschreibungen von Natur & Landschaft einzigartig. Ich konnte mir den Badeort regelrecht in all seiner Pracht vorstellen. Ebenso fühlte ich die Leidenschaft von Mr. Parker, der sich so sehr für diesen Ort einsetzt, als wäre er mit ihm verheiratet. Obgleich mir Mrs. Parker an manchen Stellen etwas leid tat, aber sie und ihr Mann ziehen meistens an einem Strang, sodass sie mir als Paar allgemein sehr gefallen haben. Zu den einzelnen Nebencharakteren wie Arthur Parker, möchte ich gar nicht soviel verraten, aber ich habe es selten erlebt, dass mir so gut wie alle Figuren in einem Buch sympathisch waren.

Auch wenn dies keiner der berühmten sechs „Hauptromane“ von Jane Austen ist, kann ich nur sagen: LEST ES! ES LOHNT SICH!

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Veröffentlicht am 08.12.2017

Sanditon

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„Sanditon“ wurde von Jane Austen begonnen und von der Autorin (und Fan von Jane Austen) Marie Dobbs weitergeführt. Da nur die ersten 11 Kapitel von Jane Austen sind würde ich es nicht als Jane Austen Roman ...

„Sanditon“ wurde von Jane Austen begonnen und von der Autorin (und Fan von Jane Austen) Marie Dobbs weitergeführt. Da nur die ersten 11 Kapitel von Jane Austen sind würde ich es nicht als Jane Austen Roman bezeichnen. Für mich ist es eher ein Roman von Marie Dobbs das von Jane Austen begonnen und der weitere Verlauf von ihr angeregt wurde.

Die Geschichte an sich war wieder ein gewohnter Jane Austen mit gut eingeführten Charakteren und einem idyllischen Badeort. Der Schreibstil ist in den ersten Kapiteln gewohnt von Jane Austen, etwas ausführlich aber leicht zu lesen. Danach merkte man einen Stilbruch. Denn schon bald wo die Geschichte von Marie Dobbs beginnt merkt man das sie sehr modern schreibt. Der Sprachstil, die Handlungsweise und das öffentliche Leben war doch sehr gegenwartsnah und hatte wenig mit der Zeit Jane Austens zu tun. Gerade in den letzten Kapiteln kam dies immer wieder zum Vorschein. An manchen Stellen versucht Marie Dobbs sich an der ausführlichen Schreibweise Jane Austens, was ihr eher weniger gelungen ist, da manche Passagen dadurch eher langweilig und langatmig waren.

Alles in allem war es ein nettes Buch was aber nicht an die Original Werke herankommt. Der Vollständigkeitshalber würde ich es jedem Jane Austen Fan empfehlen, aber ein muss ist es nicht. Und wenn ihr es lest, lest es als Roman von Marie Dobbs die ein Roman verfasst hat der in die Zeit der Jane Austen Werke passt. Dann habt ihr ein wirklich gutes Buch was ihr lest.