Cover-Bild Dampfer ab Triest
Band 1 der Reihe "Inspector Bruno Zabini"
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13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Ersterscheinung: 10.03.2021
  • ISBN: 9783839267042
Günter Neuwirth

Dampfer ab Triest

Roman
Inspector Bruno Zabini ist ein wahrer Triestiner, er spricht mehrere Sprachen und liebt Kaffee. Seine Heimatstadt Triest ist für die Donaumonarchie der »Hafen zur Welt«. Als Bruno den Befehl erhält, zum Schutz des Grafen Urbanau an Bord des Kreuzfahrtschiffs »Thalia« zu gehen, ist er nicht erfreut. Viel lieber hätte er ein paar schöne Tage mit seiner Geliebten verbracht. Inkognito begibt er sich auf das Schiff und mischt sich unter die illustren Fahrgäste. Denn einer unter ihnen trachtet dem Grafen nach dem Leben …
Ein Roman vor der wunderbaren Kulisse der »Stadt der Winde«.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Venatrix in einem Regal.
  • Venatrix hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2021

Entschleunigung mal anders - Eine Seefahrt in eine andere Zeit

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Die Vergnügungsfahrt auf der Thalia führt ins vergangene Jahrhundert und weckt längst vergessene, wunderbare Worte wieder zum Leben. Es entstehen Bilder des vergangenen Jahrhunderts vor dem inneren Auge ...


Die Vergnügungsfahrt auf der Thalia führt ins vergangene Jahrhundert und weckt längst vergessene, wunderbare Worte wieder zum Leben. Es entstehen Bilder des vergangenen Jahrhunderts vor dem inneren Auge und dennoch bleibt Raum, sich diese in den schönsten Farben auszumalen. Die ein oder andere starke Persönlichkeit kreuzt den Weg des Lesers und ganz nebenbei wird in einem Kriminalfall ermittelt...

Fazit: Wunderbar entspannt spannend!

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Ein gelungener Reihenauftakt

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Günter Neuwirth, den ich als Autor mehrerer Wien-Krimis kenne, entführt uns diesmal in die Donaumonarchie, genauer gesagt in das Jahr 1907 in die k & k Hafenstadt Triest.

Dort versieht Bruno Zabini seinen ...

Günter Neuwirth, den ich als Autor mehrerer Wien-Krimis kenne, entführt uns diesmal in die Donaumonarchie, genauer gesagt in das Jahr 1907 in die k & k Hafenstadt Triest.

Dort versieht Bruno Zabini seinen Dienst als Inspektor 1. Klasse in der dortigen Polizeidirektion. Zabini ist wie viele seiner Generation, Sohn einer österreichischen Mutter und eines italienischen Vaters und daher zweisprachig aufgewachsen. Diese Zweisprachigkeit ist es auch, die ihm zu einem mehrwöchigen Aufenthalt auf der „Thalia“, einem Vergnügungsdampfer, verhilft, der von Triest aus die Adria bis Konstantinopel befahren soll. Seine Aufgabe an Bord ist es, den pensionierten Oberst und ehemaligen Militärattaché Graf Urbanau und seine Tochter zu beschützen. Denn kurz nach deren Ankunft in Triest stirbt Urbanaus Fahrer bei einem Attentat, das eigentlich dem Grafen gegolten hat. Man hat, wie der technisch versierte Zabini festgestellt hat, die Bremsseile seines Automobiles angesägt.

Überhaupt, Zabinis Interesse an Technik im Allgemeinen und moderner Kriminaltechnik im Besonderen, spielen hier eine große Rolle, denn Urbanau verbittet sich Personenschutz. Deshalb schleust man Zabini als Schiffbauingenieur des Triestiner Lloyd auf dem Dampfer ein. Seiner Beobachtungsgabe entgeht wenig, dennoch kann er einen Mord an Bord nicht verhindern.

Meine Meinung:

Mit Bruno Zabini ist Günter Neuwirth ein sympathischer Ermittler gelungen, der das Zeug zum Serienhelden hat.

Zabini ist charmant und gut aussehend. Er kommt bei der (meist verheirateten) Damenwelt - sowohl am Festland als auch auf dem Dampfer - gut an. So hat er gleich zwei Gsupis in Triest und die eine oder andere Dame der illustren Dampferfahrt macht ihm Avancen. Doch er ist nicht der Einzige mit amourösen Abenteuern. Die Comtess Urbanau hat ihrem Geliebten, dem mittellosen Schauspieler Friedrich Grüner, die Passage auf dem Dampfer bezahlt, um ihm nahe zu sein.

Auch die anderen Charaktere sind liebevoll und detailliert gezeichnet. Meine zweite Lieblingsfigur ist die Reiseschriftstellerin Therese Wundrak.

Dieser Krimi vermittelt völlig unaufgeregt historisches Hintergrundwissen, wie der Dialog zwischen Therese und Hermine Seefried beweist:

„Eine akademische Karriere war mir als Frau mit unbeugsamen Willen von vornherein versagt, weil die Universitäten die kleingeistigen Kampfarenen eitler alter Gockel sind, denen eine junge Frau mit großer Energie panische Angst einjagt.“ (S. 117)

Auch politische Themen wie das Risorgimento in Italien oder die anderen nationalistischen Strömungen der habsburgischen Länder finden Eingang. Hier darf bei Zigarre und Hochprozentigem im Rauchsalon diskutiert werden.

Im Anhang findet der interessierte Leser Informationen zum historischen Umfeld und Personen dieses Krimis.

Die Handlung ist komplex und vielschichtig, verästelt sich gekonnt und kehrt wieder zum Ausgangspunkt, nämlich zur Verhinderung eines Attentats auf Graf Urbanau zurück. Die Leser werden eingeladen, ihre Beobachtungen mit jenen von Bruno und der toughen Therese Wundrak zu teilen. Wundrak hat recht bald durchschaut, dass Bruno mehr ist, als ein Schiffsingenieur. Ihn fasziniert ihr scharfer Verstand und wünscht sich Frauen bei der Polizei. Ach ja, Polizei: Zabini hat mehrere Monate bei Professor Hans Gross (1847-1915), dem Begründer der modernen Kriminalistik in Graz studiert. Gross hat die „Kommissionstasche“ erfunden, die Bruno Zabini auf seiner Reise begleitet.

Fazit:

Ein gelungener historischer Krimi, der das Fin de Siècle mit all seinen Anachronismen farbenprächtig auferstehen lässt und das Potenzial zu einer Reihe hat. Gerne gebe ich hier 5 Sterne und hoffe auf eine Fortsetzung.