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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Seelenleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 151
  • Ersterscheinung: 18.08.2020
  • ISBN: 9783351037222
Han Kang

Weiß

Ki-Hyang Lee (Übersetzer)

»Ich glaube, dass dies die besten Worte für einen Abschied sind. Bitte stirb nicht. Lebe.«

Während eines Aufenthalts in einer europäischen Stadt, die im weißen Winterschlaf liegt, überfällt die Erzählerin plötzlich die Erinnerung an ihre Schwester, die als Neugeborenes in den Armen der Mutter starb. Sie ringt mit dieser Tragödie, die das Leben ihrer Familie bestimmt hat, ein Ereignis, das in Bildern von Weiß wieder und wieder aufscheint: das Weiß der Muttermilch, der Windel, der reiskuchenweißen Haut des kleinen Mädchens. Nur eine Autorin wie Han Kang vermag es, aus einer so zutiefst persönlichen Erinnerung eine große literarische Erzählung zu erschaffen: »Weiß« ist ein Buch über Trauer und die Widerstandskraft des menschlichen Daseins - Han Kangs persönlichstes Buch und zugleich ihr literarisches Meisterstück.

»›Weiß‹ ist ein tiefgründiges und kostbares Werk. Die Sprache ist schmerzlich persönlich, jedes Bild wahrhaftig und tief bewegend. Eine ungeheure Leistung, Han Kang ist ein Genie.« Lisa McInerney

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2020

Eine literarische Perle!

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Dieser Roman war ein „must read“, weil ich schon von den beiden Vorgänger-Romanen der Autorin, „Die Vegetarierin“ und „Menschenwerk“, äußerst angetan war.
Und es hat sich wieder einmal gelohnt!

Das Cover, ...

Dieser Roman war ein „must read“, weil ich schon von den beiden Vorgänger-Romanen der Autorin, „Die Vegetarierin“ und „Menschenwerk“, äußerst angetan war.
Und es hat sich wieder einmal gelohnt!

Das Cover, ganz schlicht und zart in weiß mit schwarzer Schrift und einer darüber schwebenden feinen Feder gehalten, machte mich neugierig.
Wenn man den Schutzumschlag entfernt, erblickt man eine einfache und filigran gezeichnete graue Feder auf weißen Grund.

Ein Schmuckstück mit gewichtigem Inhalt... so viel möchte ich schon vorab verraten.

Der Tod ihrer Schwester, die als zu früh geborenes Neugeborenes in den Armen ihrer Mutter starb, lag wie eine düstere Wolke aus Verlust, Abschied, Sehnsucht und lähmender Melancholie über der ganzen Familie und bestimmte ihr Werden und Sein.
Ein erschütterndes Ereignis, das unterschwellig immer vorhanden war und seine tieftraurigen Schatten auf die einzelnen Familienmitglieder und die Familie als Ganzes warf.

Den Tod ihrer Schwester verbindet die Erzählerin mit der Farbe Weiß. Weiß wie die Muttermilch.
Weiß wie die Windeln.
Weiß wie die Haut des kleinen Mädchens.

Eines Tages überfallen sie in einer winterweißen europäischen Stadt Erinnerungen, Gedanken und Assoziationen an ihre verstorbene Schwester.
Und genau diese hält sie in dem kleinen aber feinen Buch fest.
Sie assoziiert und meditiert, skizziert und tupft Bilder auf‘s Papier.
Es entstehen regelrechte Perlen aus starken und imposanten Bildern, Prosa-Gedichte und poetische Texte, die für sich alleine stehen könnten.

Die südkoreanische Schriftstellerin Han Kang schreibt bedächtig und unaufgeregt, poetisch, lyrisch und kraftvoll. Sie schuf ein intimes, zartes, intensives und autobiographisch inspiriertes Werk, in dem sie ihre Trauer um den Verlust ihrer Schwester verarbeitet, die nicht mal einen Tag alt wurde.

Wie es ihr gelingt, mit so wenigen Worten und auf so wenigen Seiten eine derart eindrückliche und spürbar melancholische Stimmung zu vermitteln, ist für sich gesehen schon eine Meisterleistung.

Ich empfehle diesen nur ca. 150 Seiten langen bewegenden, ausdrucksstarken und tiefgründigen Roman, der aus kurzen Kapiteln mit besonderen Überschriften (weißer Gegenstand oder eine entsprechende Erinnerung) besteht, sehr gerne weiter.

Es ist ein literarisches Kunstwerk aus leisen Tönen, angereichert mit Schwarz-Weiß-Fotografien, die den Text atmosphärisch ergänzen.
Es lohnt sich sehr, sich auf diese kurze Reise einzulassen.

Ich möchte mich inzwischen gut und gerne als Fan der 50-jährigen Autorin Han Kang bezeichnen, die in Seoul Koreanische Literatur studiert hat und vielfach ausgezeichnet worden ist.
Für ihren Roman „Die Vegetarierin“ erhielt sie den Man Booker International Prize.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Sehr melancholisch und berührend

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Eine zweiundzwandzigjährige junge Frau bringt in einer europäischen Hauptstadt ein Mädchen zur Welt. Das Kind kommt zwei Monate zu früh. Die junge Mutter durchtrennt die Nabelschnur selbst und das Kind ...

Eine zweiundzwandzigjährige junge Frau bringt in einer europäischen Hauptstadt ein Mädchen zur Welt. Das Kind kommt zwei Monate zu früh. Die junge Mutter durchtrennt die Nabelschnur selbst und das Kind lebt nur zwei Stunden, es stirbt in den Armen seiner Mutter.

Han Kang schreibt über den frühen Tod ihrer Schwester. Es ist ein Buch voller Trauer, Abschied und Sehnsucht und mit jedem Satz spürt man ihren großen Verlust, der sich natürlich auch auf die ganze Familie auswirkte.

Der Schreibstil ist einfach großartig, tiefgründig, melancholisch, poetisch. Ein sehr persönliches Werk. Es gibt besondere Überschriften, die Han Kang mit Sicherheit sehr bewusst ausgewählt hat.

Dieser Roman ist eine Verarbeitung der Tragödie der Autorin, die bei einem Aufenthalt in dieser europäischen Hauptstadt von Erinnerungen an das Geschehene überwältigt wird.

Die Farbe weiß ist in Korea mit Trauer verbunden, so wie bei uns die Farbe schwarz. Daher heißt nicht nur der Roman "Wei?", sondern auch das Cover ist weiß und schlicht gehalten, mit einer weißen Feder behaftet. Einfach schlicht und wunderschön.

Dieser Roman hat mich sehr berührt, man spürt immer noch die tiefe Trauer und man leidet einfach mit. Man muss nicht mehr viel sagen, man muss dieses Buch einfach nur lesen, genießen und mitfühlen.

Fazit:

Ein sehr tiefgründiges, melancholisches Buch, das mich sehr berührt und mir sehr gut gefallen hat.

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