Cover-Bild Das Testament der Jessie Lamb
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - SciFi: Nahe Zukunft
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Science Fiction
  • Ersterscheinung: 13.05.2013
  • ISBN: 9783641104061
Jane Rogers

Das Testament der Jessie Lamb

Roman
Norbert Stöbe (Übersetzer)

Was wäre, wenn eines Tages keine Kinder mehr geboren würden?

Die junge Jessie Lamb lebt in einer Welt, in der jede Frau, die nach ihrem sechzehnten Geburtstag schwanger wird, stirbt. Die Ursache ist ein bisher unerforschtes Virus, die Folgen sind katastrophal: Es werden keine Kinder mehr geboren, die Wissenschaft ist ratlos, und die Menschheit geht langsam, aber sicher ihrem Ende entgegen. Doch das kann und will Jessie nicht akzeptieren: Sie möchte dieser Welt etwas Gutes hinterlassen. Sie möchte neues Leben schenken, auch wenn das bedeutet, dass sie mit ihrem eigenen dafür bezahlen muss ...

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2023

Etwas enttäuschend

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Inhalt:
Eine schreckliche Krankheit ist ausgebrochen: Die gesamte Menschheit ist mit MTS infiziert, sodass jede Frau die schwanger wird qualvoll sterben muss. Dadurch werden in der Zukunft also alle Menschen ...

Inhalt:
Eine schreckliche Krankheit ist ausgebrochen: Die gesamte Menschheit ist mit MTS infiziert, sodass jede Frau die schwanger wird qualvoll sterben muss. Dadurch werden in der Zukunft also alle Menschen aussterben, weil es keinen Nachwuchs gibt. Die Wissenschaftler experimentieren natürlich fleißig und es bilden sich viele Gruppierungen von Aktivisten. Schon bald gibt es eine Lösung, die einem aber das Leben kostet... Jessie Lamb möchte nicht tatenlos dabei zusehen, wie die Menschen sterben, daher sucht sie nach einer Möglichkeit sich nützlich zu machen - aber ist der Preis nicht etwas zu hoch?

Sprache:
Meine Meinung zu dem Schreibstil hat sich während dem Lesen sehr stark verändert: Zu Beginn des Buches fand ich ihn noch ganz alltäglich und nicht irgendwie besonders - aber das sollte sich später ändern. Das Buch las sich zwar von der ersten Seite an richtig gut, aber zum Ende hin wurde der Schreibstil wunderschön! Ganz plötzlich sind mir die super gelungenen Beschreibungen aufgefallen, wobei mir persönlich besonders die Metaphorik gefallen hat. Stellenweise hat mich ein innerer Monolog auch ein wenig an ein Gedicht erinnert - eine wirklich schöne Wortwahl mit viel Bedeutung dahinter. Allerdings finde ich es sehr schade, dass es so lange gedauert hat, bis der Schreibstil so gut wurde. Denn sonst hätte mir das Buch ganz bestimmt viel besser gefallen!

Charaktere:
Ich habe leider keinen wirklichen Zugang zu den Charakteren gefunden und das hat mehrere Gründe. Jessie Lamb's Denkweise war mir beispielsweise total unverständlich. Ihr Entscheidungsprozess sich wirklich Aufzuopfern fehlte mir sehr. Denn so habe ich nicht wirklich verstanden woher auf einmal ihr Sinneswandel kam, sodass ich auch keine Nähe zu ihr aufbauen konnte. Dabei war dies für mich ein riesiger Spannungsfaktor! Aber ohne eine zufriedenstellende Antwort auf die Frage wurde der Geschichte dann so ziemlich die Luft aus den Segeln genommen. Später gab es dann glücklicherweise doch noch ein paar refektierende Szenen und ich habe auch noch begonnen zu hoffen, dass sie ihren Weg gehen darf - wenn auch eher aus dem Grund, dass ein Mensch selbst entscheiden sollte und nicht weil ich Jessie's Einstellung nachvollziehen konnte.
Die anderen Charaktere waren auch eher unnahbar. Es war zwar interessant zu sehen wie unterschiedlich Jessie's Eltern mit der Entscheidung umgehen, aber ansonsten schienen die Charaktere alle nicht sonderlich wichtig für den weiteren Verlauf zu sein. Viele Randcharaktere treten nur ein oder zwei Mal auf, sodass man kaum die Möglichkeit bekommt sie näher kennenzulernen.

Handlung:
Von der Handlung an sich habe ich sehr viel erwartet, aber ich wurde leider enttäuscht. Dies liegt allerdings nicht nur an der angesprochenen Problematik mit Jessie's Entscheidung, sondern auch an dem Zusammenfügen der Szenen an sich. Denn es gibt häufiger mal Lücken zwischen den Kapiteln und da habe ich mich immer gefragt, was denn wohl dazwischen passiert ist. Außerdem bestehen Gespräche oft nur aus ein paar Floskeln, während der interessante Teil des Gesprächs dann nur indirekt geschildert wird, was ich sehr schade finde. Aber dies besserte sich zum Ende hin. Ganz gut gelungen finde ich, dass es zwei Handlungsstränge gibt, die in unterschiedlichen Zeiten spielen. Für mich war das sehr spannend, aber enttäuschenderweise fehlte hier die Zusammenführung. Es gibt zwar ein paar Hinweise, aber wie auch bei der Entscheidung von Jessie hat mich hierbei insbesondere das "wie" interessiert. Ich finde es wirklich schade, dass das Buch an einigen Stellen schwächelt, weil ich die Grundidee richtig gut finde und sie auch richtig viel Potential bietet!

Mich hat das Buch leider sehr enttäuscht, weil in meinen Augen ein paar Schlüsselszenen fehlten - aber trotzdem ist das Buch lesenswert, denn insbesondere zum Ende hin wird es deutlich besser!

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Veröffentlicht am 01.02.2017

*Tolle Idee, Potential nicht ausgeschöpft*

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Eine Zukunftswelt in der jede Frau, die schwanger wird an MTS erkrankt und sofort stirbt. Die Menschheit steht quasi vor ihrem aus. Forscher arbeiten rund um die Uhr, um eine Lösung zu finden und mittendrin ...

Eine Zukunftswelt in der jede Frau, die schwanger wird an MTS erkrankt und sofort stirbt. Die Menschheit steht quasi vor ihrem aus. Forscher arbeiten rund um die Uhr, um eine Lösung zu finden und mittendrin ist die 16 jährige Jessie Lamb.

Klingt das nicht so richtig spannend? Ja das dachte ich mir auch und konnte es gar nicht erwarten, endlich mit diesem Horrorszenario zu beginnen. Aber schon nach den ersten 50 Seiten merkte ich schnell: das ist absolut kein Buch wie ich es erwartet habe. Es hat sich auch nicht auf den restlichen 330 Seiten gebessert.

Es fängt schon mal alles damit an, das der Leser bis zum Schluss nicht aufgeklärt wird, woher die Krankheit kommt, wer sie entwickelt hat, warum, ob ein Heilmittel gefunden wird und und und. Für mich sind solche Sachen wichtig, der Autorin anscheinend nicht. Sie hat vielmehr Wert auf ihre Hauptfigur der Jessie Lamb gelegt.

Wo wir gleich mein nächstes Problem haben: Jessie. Ich wurde nicht eine Sekunde warm mit ihr. Ich wusste nie recht wie sie aussieht. Ihre Gedankengänge waren mit teilweise zuwider: wer beschreibt denn das Grinsen seines Vaters als Affengrinsen? Ihre Beziehung zu ihren Eltern kam mir auch sehr lieblos vor. Ich konnte und wollte mich nicht in Jessie hinein versetzen.

Die Geschichte wird testamentarisch erzählt und in einigen kurzen Abschnitten in der Gegenwart. Der Leser erfährt also immer wieder rückblickend was passiert ist. Spannung kommt so keineswegs auf, man weiß ja vorher was passiert. Nichts kommt überraschend, dieses Buch ist also gähnend langweilig.

Mitunter werden wichtige Ethikthemen angesprochen. Aber nur angesprochen, Weisheiten und/oder Lösungsansätze wurden nicht gemacht. Auch die vielen Nebenfiguren blieben rätselhaft blass und völlig uninteressant. Stellenweise gefiel mir auch der überaus nüchterne Erzählstil nicht. Hätte nie gedacht, das eine AutorIN so etwas emotionsloses schreiben kann, wenn das Thema an sich doch nicht wirklich emotionslos sein kann. Wenn Vergleiche gemacht wurden, dann hat die Autorin manchmal eine halbe Seite mit einem Vergleich verbraucht- viel zu ausufernd!

Ich musste mich zum Weiterlesen regelrecht zwingen. Lesefreude kam leider nie auf. Ich kann daher dieses Buch nicht wirklich weiter empfehlen und befürchte einfach das viele, die den Klappentext lesen, etwas völlig anderes erwarten als sie dann präsentiert bekommen. Lest lieber erst mal eine Leseprobe (hätte ich das doch nur getan!).

Veröffentlicht am 02.12.2018

klingt toll, ist es aber leider nicht

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Mich hat sowohl der Titel, wie auch das Cover und der Klappentext total neugierig gemacht und ich habe dementsprechend auch sehr viel vom Buch erwartet, wurde aber leider extrem enttäuscht.

Die Welt ist ...

Mich hat sowohl der Titel, wie auch das Cover und der Klappentext total neugierig gemacht und ich habe dementsprechend auch sehr viel vom Buch erwartet, wurde aber leider extrem enttäuscht.

Die Welt ist von einem Virus befallen, der dafür sorgt, dass jede Schwangere Frau, direkt daran stirbt. Leider wird auf diesen Virus nicht wirklich intensiv eingegangen. Man erfährt nicht wirklich, wie der Virus entstand, ob es dagegen ein Heilmittel gibt, ob es bestimmte andere Ausmaße hat etc.

Kommen wir zur Protagonistin Jessie. An sich konnte ich mich nicht wirklich in sie hineinversetzen und sie wurde mir auch nicht wirklich sympathisch. Um ehrlich zu sein, hab ich sogar eine Abneigung gegen sie entwickelt.

Der Schreibstil an sich hat mir leider auch nicht wirklich gefallen, es waren immer eher Flashbacks beziehungsweise natürlich testamentarisch geschrieben, mag ich nicht so sehr, weil ich einfach den aktuellen Bezug doch deutlich vermisst habe.

Zeitgleich wurden sehr sehr viele Themen angerissen, direkt danach aber auch schon wieder abgebrochen und es wirkte ein wenig so, als ob Jane Rogers einfach Angst gehabt hätte, sich mit mehr Bezug auf diese Themen in eine ethnische Diskussion stellen könnte.

Fazit: Äußerlich verspricht dieses Buch extrem viel und sieht auch vielversprechend aus, ist aber aus meiner Sicht ein TOTALER Flop.