Cover-Bild Amsterdam blutrot
9,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 16.07.2015
  • ISBN: 9783954516612
Lena Avanzini

Amsterdam blutrot

Grausame Morde an erfolgreichen Frauen erschüttern das Venedig des Nordens. Die Farben hörende Klavierlehrerin und Hobbykriminologin Maxi Mikulicz mischt sich in die Ermittlungen von Hoofdinspecteur Cornelius Bontekoe ein und folgt einer heißen Spur ins Callboy-Milieu. Dort erwartet sie allerdings kein lustvolles, sondern ein lebensgefährliches Abenteuer.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.01.2018

Fesselnd bis zur letzten Seite

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“Am Fis hätte sie es merken müssen. Der Ton, den Maximiliane Mikulicz sonst immer dunkelorange und eiförmig wahrnahm, blitzte an diesem Montag im Mai blutrot und scharfkantig vor ihrem inneren Auge auf. ...

“Am Fis hätte sie es merken müssen. Der Ton, den Maximiliane Mikulicz sonst immer dunkelorange und eiförmig wahrnahm, blitzte an diesem Montag im Mai blutrot und scharfkantig vor ihrem inneren Auge auf. Wie eine gut geschliffene Mordwaffe. Eine benutzte Mordwaffe.”

Damit beginnt das 2. Kapitel von “Amsterdam blutrot”. Maximiliane, Maxi genannt, ist Klavierlehrerin in Amsterdam und reich gesegnet mit untalentierten und faulen Klavierschülern. Sie hat eine gar nicht so seltene Gabe: Sie hört einen Ton und verbindet ihn sofort mit einer Farbe. Das F der C-Dur Tonleiter, das sie an dieser Stelle im Musikstück erwartet, sollte als sanftes Blau erscheinen. “Synästhesie” ist der Fachbegriff dieser Erscheinung.

Doch das ist nicht das einzige Ungewöhnliche an Maxi, die eigentlich aus Wien stammt. Sie lebt mit zwei Mitbewohnern, der Medizinstudentin und Model Tess, die oft wechselnde Männerbekanntschaften und manchmal auch Leichenteile zum Experimentieren mit nach Hause nimmt und Fotograf Rudel, der leider jede Pflanze inbrünstig zu Tode pflegt und dessen Zimmer einer Müllhalde gleicht, auf ihrem Hausboot. Maxi liest mit Vorliebe indische Krimis und stolpert selbst gerne über reale Leichen.

Die aktuelle Leiche ist die Mutter eines Klavierschülers, was Maxi dazu verleitet, sich in die Ermittlungen “einzubringen”. Und, sie wird nicht die einzige Tote bleiben.
Der ermittelnde Kriminalbeamte, Hoofdinspecteur Cornelius Bontekoe, ist ebenfalls ein etwas schräger Charakter, hat er doch eine ausgesprochene Klavierlehrerinnenphobie und lebt mit Karin, einer 70-jährigen Schildkröte zusammen.

Bald macht die Theorie eines Serienmörders die Runde. Was haben die ermordeten Frauen gemeinsam? Den Callboy?

Die Musikerin Lena Avanzini hat einen spannenden und gleichzeitig unterhaltenden Krimi geschrieben. Humor und Nervenkitzel bilden eine interessante und außergewöhnliche Symbiose. Die eigenwilligen, aber liebenswerte Charaktere geben dem Krimi genauso eine besondere Note, wie das Lokalkolorit in Amsterdam.

Die Autorin führt ihre Leser mehrfach an der Nase herum und präsentiert eine überraschende, aber plausible Lösung.

Fazit:

Ein Krimi der bis zur letzten Seite fesselt. Gerne gebe ich fünf Sterne.

Veröffentlicht am 19.04.2018

Ein Kriminalfall der vielschichtig gestaltet ist und mit seinen unkonventionellen Ermittlern hervorsticht

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Der Inhalt klang für mich mal etwas anders und ich war auf das Buch gespannt.
Der Einstieg verlief für mich jedoch etwas schwierig.
Ich hatte Mühe reinzukommen was vor allem an der Klavierlehererin Maxi ...

Der Inhalt klang für mich mal etwas anders und ich war auf das Buch gespannt.
Der Einstieg verlief für mich jedoch etwas schwierig.
Ich hatte Mühe reinzukommen was vor allem an der Klavierlehererin Maxi lag, die sich doch mehr oder weniger mehr schlecht als recht mit ihren Schülern rumplagt.
Gleich zum Anfang tauchen wir ein, in eine Stunde von ihr.
Ich konnte damit jedoch gar nichts anfangen und es hat mir irgendwie nichts gegeben.
Aber ok, ich war ja gespannt auf den Kriminalfall.
Das ging auch recht bald los. Maxi gerät in einen Leichenfund, als sie ihren Schüler besuchen will.
Und sofort ist ihr kriminalistischer Spürsinn wieder geweckt.
Sie liebt Kriminalromane und so etwas hat man das Gefühl, das sie das reale Leben doch etwas damit vergleicht.
Aber ich mag unkonventionelle Ermittler und war gespannt auf ihr Treiben.
Sie begibt sich auf eigene Spurensuche, nachdem einige angesehene Frauen auf brutale Art und Weise umgebracht wurden.
Doch sollte sie nicht besser die Finger davon lassen?
Sie bringt sich dabei selbst in Gefahr.
Wird sie trotz allem den Fall lösen können?

Neben Maxi lernen wir auch den Hoofdinspecteur Cornelius Brontekoe kennen. Leider konnte mich seine Figur auch nicht so recht überzeugen.
Er ist doch etwas von sich eingenommen und hat seine eigenen Methoden.
Seine Liebe zu seiner Schildkröte Karin macht ihn jedoch nach und nach sympathisch.
Der Fall ansich gestaltete sich als interessant und zunächst etwas wirr.
Vieles war zunächst unzusammenhängend, es hat etwas gedauert bis ich durchgestiegen bin.
Durch einige unvorhergesehene Wendungen schafft es die Autorin den Fall immer wieder in eine andere Richtung zu lenken.
Dabei ist man immer an der Seite von Maxi und verfolgt ihre Spuren.
Nach und nach finden die Fäden langsam zusammen und es wird immer schlüssiger.
Was ich schade fand, großartige Ermittlungsmethoden konnte man nicht mitverfolgen.
Man erfährt zwar schon einiges an Ermittlungsarbeit, aber nicht genug.
Aus der Sicht der Inspecteure hätte ich gern mehr erfahren.
Auch die Charaktere blieben ziemlich flach, da hätte ich mir einfach mehr Hintergrundwissen gewünscht. Das hätte sie auch insgesamt sympathischer gemacht.
So fand ich nicht recht Zugang zu Ihnen.
Einzig Tess, Maxis Mitbewohnerin konnte mir hin und wieder ein schmunzeln entlocken. Ich mochte sie einfach von Anfang an.
Die Mordserie ansich gewinnt schnell Auftrieb und wurde auch recht authentisch dargestellt.
Aber durch vielen Beschreibungen wurde es auch mitunter ziemlich langatmig.
Dabei hält man sich auch viel mit Alltagsdingen auf.
Der Täter blieb bis zum Schluss im Dunkeln, da blieb einfach kein herankommen. Das hat mir doch recht gut gefallen, da man so immer weiter rätselte.
Der Schlussakt gestaltete sich als sehr dramatisch und explosiv.
Der Abschluss ist recht gut gelungen.
Leider konnte ich bei diesem Kriminalroman nur hin und wieder Emotionen entwickeln und es wurde für mich auch nur stellenweise spannend.
Dieses Buch erzählt von Macht, Abgründigkeit und Wahnsinn.
Die Spannung ist eher unterschwellig spürbar, sie erhält jedoch hin und wieder Auftrieb.
Man kann jedoch toll mit den Personen mitfiebern und mitzittern.
Toll fand ich, daß sich dieser Roman mit seinen Ermittlern und der Vielschichtigkeit doch ziemlich heraushebt aus der Masse.

Hierbei erfahren wir ziemlich viele Perspektiven, am meisten jedoch die von Maxi und Brontekoe.
Einerseits lernt man sie dadurch etwas kennen, aber insgesamt bleiben sie noch zu sehr im Dunkeln.Ihr Handeln und Fühlen war für mich auch nicht immer nachvollziehbar.
Der Schreibstil der Autorin ist trocken, aber auch irgendwie einnehmend. Ich hatte jedoch meine Schwierigkeiten damit.
Die Kapitel sind normal bis lang gehalten.
Durch die wenigen Seiten kommt man jedoch relativ schnell durch.
Das Cover und auch der Titel sind gut gewählt.
Insgesamt muss ich sagen hätte ich mir einfach für das Gesamtgeschehen und die Ermittler mehr Tiefe gewünscht.

Fazit:
Ein Kriminalfall der vielschichtig gestaltet ist und mit seinen unkonventionellen Ermittlern hervorsticht.
Aber aufgrund des Schreibstils und kleineren Schwächen konnte er mich nur bedingt überzeugen.