Die Kuppel

Im Jahr 2035 ist Europa ein autoritärer Überwachungsstaat. Der junge Militärpolizist Vincent Höfler wird zu einem Fall nach Deutschland geschickt. In der Nähe eines gigantischen Kuppelbaus, welcher eine luxuriöse Seniorenresidenz beheimatet, wird ein alter Mann erfroren aufgefunden. Durch seine Ermittlungen bringt sich Vincent selbst in Gefahr.

„Die Kuppel“ zeigt eine nahe Zukunft. Schon früh ist zu erahnen, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird. Dies nimmt dem Buch jedoch keineswegs die Spannung.

Die verschiedenen Charaktere sind nur so weit ausgearbeitet, wie es für die Geschichte unbedingt notwendig ist. Ebenso gibt es eine kurze Beschreibung der Umgebung. Wendungen sind gut gesetzt. Es werden Fragen aufgeworfen, die durchaus schwer zu beantworten sind. Wie hätte man sich selbst verhalten? Wofür hätte man sich entschieden?

Dieser Thriller zwingt den Leser schon fast dazu, im Anschluss an das Buch gedanklich weiter zu philosophieren. Ich empfehle diesen Thriller gerne weiter.

Ich bin mir gar nicht mehr sicher, wie dieses Buch auf meinem SUB gelandet ist, aber da ich es einer lieben Lesefreundin versprochen hatte, wollte ich es auch nicht ungelesen ziehen lassen. Obwohl SciFi sonst so gar nicht mein Ding ist, zog mich aber dieses Buch schnell in seinen Bann. Geschrieben wurde das Buch bereits im Jahr 2012 als Corona noch nicht mal ein kleines Lichtlein am Horizont war und auch Klimaerwärmung eher noch als „underdog“ Thema behandelt wurde. Umso erschreckender die Weitsicht des Autors Markus Stromiedel, der mir mit seinem Roman mehr als einmal Gänsehaut bescherte. In seinem Roman scheint das tägliche Leben im Jahr 2035 geprägt zu sein von virtuellen Themen, Rohstoffknappheit, Global Warming und einem großen „Überschuss“ an alten Menschen. Das bis dahin biblische Alter von 100 Jahren zu erreichen scheint inzwischen eher die Norm als die Ausnahme. Doch wohin mit diesen gesunden Senioren, wer soll das bezahlen? Langsam aber sicher tastet sich der junge Vincent Höfler in dem Fall „erfrorene männliche Leiche“ heran, doch er ist nicht allein. Schritt auf Schritt wird er beobachtet und überwacht. Wird sein Leben je wieder ihm gehören?

Leider kippt die Geschichte schnell von „geniale Zukunftsvision“ in „rasante Räuberpistole“ um, in der viele recht unglaubwürdige Irrungen und Wirrungen verarbeitet werden. Schade, ich habe in dem Buch durchaus Potential gesehen und habe es dann aber ein wenig enttäuscht zugeklappt. Für echte Fans des Genres spreche ich eine Leseempfehlung aus, für mich selbst kann ich leider nur drei von fünf Sternen vergeben.

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