Cover-Bild Wer den Wind sät
14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: C.H.Beck
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 175
  • Ersterscheinung: 22.07.2019
  • ISBN: 9783406677496
Michael Lüders

Wer den Wind sät

Was westliche Politik im Orient anrichtet
"LIEST SICH WIE EIN POLIT-THRILLER" BERND SCHEKAUSKI, MDR FIGARO

Wer den Wind sät, wird Sturm ernten - Michael Lüders beschreibt die westlichen Interventionen im Nahen und Mittleren Osten seit der Kolonialzeit und erklärt, was sie mit der aktuellen politischen Situation zu tun haben. Sein neues Buch liest sich wie ein Polit-Thriller - nur leider beschreibt es die Realität.

Eine Geschichte erscheint in unterschiedlichem Licht, je nachdem, wo man beginnt sie zu erzählen. Und wir sind vergesslich. Das iranische Verhältnis zum Westen versteht nur, wer den von CIA und MI6 eingefädelten Sturz des demokratischen Ministerpräsidenten Mossadegh im Jahr 1953 berücksichtigt. Ohne den Irakkrieg von 2003 und die westliche Politik gegenüber Assad in Syrien lässt sich der Erfolg des "Islamischen Staates" nicht begreifen. Wer wissen will, wie in der Region alles mit allem zusammenhängt, der greife zu diesem Schwarzbuch der westlichen Politik im Orient.

  • Die verheerenden Folgen westlicher Politik im Orient
  • Geschrieben von einem der besten Kenner

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2017

Zeit für Windmühlen?

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"Wer den Wind sät" von Michael Lüders ist ein hoch interessantes Sachbuch über die Auswirkungen und Konsequenzen der westlichen Politik im Orient.

Dieses Buch rechnet ab mit westlicher Politik die mit ...

"Wer den Wind sät" von Michael Lüders ist ein hoch interessantes Sachbuch über die Auswirkungen und Konsequenzen der westlichen Politik im Orient.

Dieses Buch rechnet ab mit westlicher Politik die mit Hilfe ihres "werteorientierten" handelns eine Blutspur durch den Orient zieht, oder wie es ein Freund des Autors beschreibt "How the American and British fucked up the Middle East and happily continue to do so" (Lüders, 2016, p.7). Wer den Wind sät ist mit seinen 175 Seiten eine sehr übersichtliche Darstellung der Amerikanischen, aber spätestens seit 9/11, auch Europäischen Außenpolitik.

Lüders beginnt seine Darstellung beim Sündenfall, dem Putsch in Teheran 1953, der Iranischen Revolution 1979 bis hin zu aktuelleren Geschehnissen die den 50-tägigen Gaza-Krieg 2014 mit einschließen. Er erläutert sehr präzise die komplexen Vernetzungen dieser Ereignisse und ihre Auwirkungen auf das Wachstum von Islamistischen Terrormilizen.

Dieses Buch eignet sich sowohl für "Leihen" ohne großes Vorwissen, als auch für bereits informiertere Leser die nach interessanten neuen Rechercheimpulsen suchen. Einziges Manko ist der Mangel an wissenschaftlicher Quellen, geschweige denn eines allgemeinen Literaturverzeichnis/Quellenvezeichnisses.

Nichtsdestotrotz ist insbesondere das Kapitel "Freibrief für Israel? Der Gazakrieg 2014" sehr lesenswert und zeigt deutlich das bestehende Wachstumspotenzial des Islamischen Staates auf.

Besonders hervorzuhebende Denkanstöße gibt die Frage, ob ethische und völkerrechtliche Normen universelle Gültigkeit haben oder aber Palästinenser, Araber und Muslime Abstriche hinnehmen müssen aufgrund der von Deutschen eingerichteten Todesfabrik Ausschwitz. Können wir deshalb eine von Israel angestrebte Ethnokratie dulden?


Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen (Lüders, 2016, p. 173)

Veröffentlicht am 28.02.2017

„Was westliche Politik im Orient anrichtet“ (Buchuntertitel).

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Inhalt (gemäß Umschlaginnenseite):
„Eine Geschichte erscheint in unterschiedlichem Licht, je nachdem, wo man beginnt, sie zu erzählen. Das iranische Verhältnis zum Westen etwa versteht nur, wer den von ...

Inhalt (gemäß Umschlaginnenseite):
„Eine Geschichte erscheint in unterschiedlichem Licht, je nachdem, wo man beginnt, sie zu erzählen. Das iranische Verhältnis zum Westen etwa versteht nur, wer den von CIA und MI6 eingefädelten Sturz des demokratischen Ministerpräsidenten Mossadegh im Jahr 1953 berücksichtigt. Ohne den Irakkrieg von 2003 und die westliche Politik gegenüber Assad in Syrien lässt sich der Erfolg des „Islamischen Staates“ nicht begreifen. Eindrücklich zeigt dieses Buch, wie in der Region alles mit allem zusammenhängt und wie sich der Westen seine Feinde immer wieder selber schafft.“

Meine Meinung:
Der Autor stellt die Verhältnisse der Länder des Nahen Osten in einen größeren Zusammenhang und zeigt somit die Hintergründe auf.
Den Schreibstil finde ich sehr gut verständlich, so dass ich als Laie den Schilderungen gut folgen konnte.

Zitat (S. 112):
„Das Ideal Washingtons ist der „delegierte Krieg“: Europäer oder regionale Akteure, bis hin zu „guten“ Dschihadisten, übernehmen, gewissermaßen im Franchise-Verfahren, Ordnungsaufgaben im Sinne der USA. Deutsche Politik hat diese neue Arbeitsteilung bereitwillig angenommen, am sinnfälligsten zum Ausdruck gebracht in der Formulierung „mehr Verantwortung übernehmen“ - eine rhetorische Chiffre für deutsche Militäreinsätze im Ausland, von Bundespräsident Gauck auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2014 wirksam lanciert.“

Fazit: Lesenswert, da erkenntnisreich!

Veröffentlicht am 14.05.2019

Gute Informationen, lesenswert

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Das Buch stellt kurz, knapp, informativ und äußerst lesenwert das dar, was der Untertitel verheißt: Was westliche Politik im Orient anrichtet. Oder: Wie das vermeintlich zur Hilfe dienende Eingreifen der ...

Das Buch stellt kurz, knapp, informativ und äußerst lesenwert das dar, was der Untertitel verheißt: Was westliche Politik im Orient anrichtet. Oder: Wie das vermeintlich zur Hilfe dienende Eingreifen der westlichen Supermächte im Orient für dauerhaften Unfrieden und das (Wieder)erstarken diverser radikal islamistischer und/oder terroristischer Vereinigungen sorgt. Wer darüber einen ersten Überblick gewinnen möchte oder, noch einen Schritt weiter zurück, wer sich darüber überhaupt erst einmal die Augen öffnen lassen und vielleicht neue Denkansätze erkennen möchte, sollte unbedingt zu diesem Buch greifen.

Denn nein, es ist nicht nur bloße Hilfsbereitschaft, die die Westmächte, allen voran die USA und GB, immer wieder in Irak, Syrien, Iran, Israel und Co. kräftig und nachhaltig mitmischen lässt. Es geht um Macht (wer hält zu uns, wer ist gegen uns?), um Verbreitung der eigenen Weltanschauung (dass es Völker/Gesellschaften gibt, die aus welchen Gründen auch immer [noch] anders denken und/oder leben [wollen] wird oftmals ausgeblendet bzw. grundsätzlich für nicht vorstellbar erachtet) und um Geld (ÖL! ÖL! ÖL!). Altruismus? Musste woanders suchen.

Soweit in aller Kürze zur Stoßrichtung des Buches, die entsprechend tendenziös ausfällt. Aber da viele westliche Medien den Hang zu ehrlicher Selbstkritik gänzlich vermissen lassen, ist dieses Buch durchaus als frische Brise willkommen zu heißen. Und es gibt ja gute weiterführende, neutralere Literatur, z.B. Die schwarze Macht zum Thema IS.

Was mich irritiert hat, ist, dass bei einem Buch dieser Thematik und Machart weder Literatur- noch Quellenangaben oder überhaupt (weiterführende) Fußnoten vorhanden sind. Zwar sind die Quellen teils im Fließtext gekennzeichnet, doch das ist schon ziemlich dürftig. Das wirkt unprofessionell und wird dem Buch, das gut und solide recherchiert wirkt, nicht gerecht.