Cover-Bild Mo und die Arier
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 25.02.2016
  • ISBN: 9783596034437
Mo Asumang

Mo und die Arier

Allein unter Rassisten und Neonazis

Wie fühlt sich Fremdenhass auf der eigenen Haut an? 
Die afrodeutsche TV-Moderatorin Mo Asumang wagt ein spektakuläres und einzigartiges journalistisches Experiment. Mutig und entschlossen sucht sie die offene Konfrontation mit rechten Hasspredigern – unter 3000 Neonazis auf dem Alex, bei einem rechten Star-Anwalt, unter braunen Esoterikern, auf einer Neonazi-Dating-Plattform, ja sogar bei Anhängern des Ku-Klux-Klan in den USA. Sie begegnet Menschen, die sie hassen – und entlarvt sie dadurch. Und sie begibt sich auf die Suche nach den »echten Ariern« .
»Manche würden, was ich erfahren habe, Rassismus nennen, manche sagen Fremdenfeindlichkeit, und das wird es immer geben, viele erkennen es wieder als eine Form des Mobbing. Doch egal, wie man dazu sagt, es wird verübt von Menschen, die einen aus den unterschiedlichsten Beweggründen heraus klein machen, die einem das Selbstbewusstsein rauben wollen oder sogar das Leben. Aber es gibt Gegenmittel. Die Beobachtungen, die der Leser in meinem Buch machen kann, sollen zeigen, wie man langsam lernt, die Kampfstrategien der Rassisten umzudrehen, ohne jedoch selbst diesem Hass zu verfallen.« 
Ein bestürzender Blick in die rechte Szene und ein Mut machendes und mitreißendes Beispiel, die eigene Angst zu überwinden und sich zur Wehr zu setzen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2019

Überraschend und informativ

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Mo Asumang ist Mitte der 1960er Jahre in Kassel geboren. Ihr Vater war gebürtiger Ghanaer und ihre Mutter gebürtige Deutsche. Allerdings wuchs Mo die ersten Jahre in einem Kinderheim auf. Später nahm ihre ...

Mo Asumang ist Mitte der 1960er Jahre in Kassel geboren. Ihr Vater war gebürtiger Ghanaer und ihre Mutter gebürtige Deutsche. Allerdings wuchs Mo die ersten Jahre in einem Kinderheim auf. Später nahm ihre Großmutter Charlotte sie zu sich, wo sie dann weiterlebte. Anfang der 1960er Jahre lernten sich ihre Eltern kennen; für die damalige Zeit waren diese bilingualen Beziehungen weniger als heute. Der Anstoß für dieses Buch war ein Song für Mo Asumang, den ein rechtsextremer Neonazi aus der rechtsextremen Szene publik machte, und später bei einer öffentlichen Sendung vorgespielt wurde. Mo war schockiert von dem Text, weil ihr Name darin vorkam. Nachdem Mo recherchiert hat, und mittlerweile auch weiß, dass ihre Großmutter Charlotte als junge Frau bei der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg war, geht ihr das Zunehmen der agierenden Rechtsextremen, der AFD- und Pegida-Anhänger nicht mehr aus den Kopf. Deshalb begibt sie sich auf eine Reise – man könnte auch sagen eine Mission – zu der Geschichte der Nationalsozialisten von der Vergangenheit bis in die Gegenwart. Sie trifft sich mit unterschiedlichen Personen in Burschenschaften, mit einem angehenden Aussteiger aus der Szene und sie reist sogar in den Iran. Denn der Begriff „Arier“ lässt ihr ebenso keine Ruhe. Datingportale, Rockergruppen und Konzerte waren ebenso ihre Treffpunkte, um die Szene besser kennenzulernen, um die Menschen zu verstehen, dass sie rassistisch agieren.
Dieses Sachbuch, das man auch als Biografie bezeichnen kann, ist informativ, vor allem zu dem Begriff „Arier“ und dessen Ursprung. Mo Asumang beging gefährliches Terrain für ihre Recherchen, aber sie ist mutig gewesen, sich mit teilweise gefährlichen Menschen zu treffen. Im Nachhinein wundert es einen, dass diese Menschen gesprächsbereit waren, und nicht Gewalt ihr gegenüber ausgeübt haben. Mich überraschte das Gespräch zwischen Mo und dem Aussteiger Chris, der davon erzählte, dass man nur noch für die rechtsextremen Gruppierungen lebt. Manche werden auf Dauer krank – psychisch krank bis hin zu Selbstmordgedanken – weil sie nur noch für die Szene leben, und kein richtiges Sozialleben mehr haben wie Freundin und Freunde sowie Familienbezug.
Meiner Meinung nach bietet dieses Sachbuch genug Diskussionsgrundlage in der Bildung wie zum Beispiel im Geschichts-, Politik und Sozialkundeunterricht, aber auch in außerschulischen Einrichtungen wie Jugendvereine. Denn Rassismus und Diskriminierung trifft immer mehr Menschen aus verschiedenen Sozialgruppen, nicht immer nur Menschen mit Migrationserfahrungen.

Veröffentlicht am 19.03.2019

Rassismus auf der eigenen Haut

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Mo Asumang wird von einem Nazi durch ein ließ bedroht. Plötzlich ist da Angst in ihrem Leben. Sie versucht die Nazis besser zu verstehen, sie kennen zu lernen und dadurch ihre Angst zu verlieren.

Das ...

Mo Asumang wird von einem Nazi durch ein ließ bedroht. Plötzlich ist da Angst in ihrem Leben. Sie versucht die Nazis besser zu verstehen, sie kennen zu lernen und dadurch ihre Angst zu verlieren.

Das Buch und die Herangehensweise sind sehr spannend. Mir fehlte leider etwas die Ordnung und der rote Faden. Immer wieder blitzen Rassismuserfahrungen auf, aber vielleicht wäre das als Kapitel vorweg besser gewesen. Dann kann man Mo auch besser verstehen. Besonders berührt hat mich das Gespräch mit ihrer jüdischen Freundin. Diese Frau möchte man gerne selbst kennenlernen.

Insgesamt geht die Autorin das Thema anders an. Reden mit statt über Nazis.