Cover-Bild Der Fluch der Spindel
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16,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Knesebeck
  • Genre: Weitere Themen / Comics, Cartoons, Humor
  • Seitenzahl: 72
  • Ersterscheinung: 17.09.2015
  • ISBN: 9783868738728
Neil Gaiman

Der Fluch der Spindel

Reinhard Tiffert (Übersetzer), Chris Riddell (Illustrator)

Neil Gaiman und Illustrator Chris Riddell verweben zwei Märchen in der Art von Schneewittchen und Dornröschen miteinander und statten sie mit einer spannenden Handlung voll dunkler Magie aus: Am Vorabend ihrer Hochzeit macht sich eine junge Königin auf, eine Prinzessin von einem Fluch zu erlösen. Sie tauscht ihre feine Hochzeitsrobe gegen Kettenhemd und Schwert und folgt ihrem Zwergen-Hofstaat zu dem in Schlaf gefallenen Königreich. Doch die Prinzessin, die gerettet werden muss, ist nicht, was sie zu sein scheint. Prächtig illustriert mit Metallic-Druckfarbe und voll schwarzem Humor – das spektakuläre neue Meisterwerk von Neil Gaiman!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.08.2021

Von zwei Frauen, einem tiefen Schlaf und dem Warten auf Rettung

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Eine junge Prinzessin sticht sich an einer Spindel und fällt in einen langen Schlaf. Auch ihr Königreich, das von hohen Dornenhecken bewacht wird, ereilt in ›Der Fluch der Spindel‹ das gleiche Schicksal. ...

Eine junge Prinzessin sticht sich an einer Spindel und fällt in einen langen Schlaf. Auch ihr Königreich, das von hohen Dornenhecken bewacht wird, ereilt in ›Der Fluch der Spindel‹ das gleiche Schicksal. So weit, so bekannt?

An einem anderen Ort lebt eine junge, bildschöne Frau mit schwarzen Haaren, der Zwerge mit Rat und Tat zur Seite stehen. Eine Frau, die selbst einmal in einen tiefen Schlaf gefallen war und deren Hochzeit nun kurz bevorsteht. Klingt das ebenfalls bekannt?

Wer nun glaubt, es lediglich mit einer Kombination der Märchen Dornröschen und Schneewittchen zu tun zu haben, der irrt sich. Als die junge Frau mit dem schwarzen Haar vor der Prinzessin hört, die durch eine Spindel in einen tiefen Schlaf gefallen ist, zieht sich diese kurzerhand ihr Kettenhemd an. Geheiratet werden kann später, eine Prinzessin gerettet werden jedoch nicht. Und warum sollte stets auf einen Mann gewartet werden, der den Kuss der Erlösung bringt?

»Eigentlich war es das Nachbarreich der Königin, aber die Berge, die sich an der Grenze auftürmten, waren so hoch, dass selbst die Vögel sie nicht überwanden, geschweige denn Menschen. Die Berge galten als unpassierbar.«

Selbst ist die Frau in ›Der Fluch der Spindel‹, ohne Männern jedoch vorteilhafte Eigenschaften abzusprechen. Verstecken müssen sie sich hinter diesen jedoch nicht. Doch nicht nur in der Kombination der beiden Märchen und in der Figur der Retterin unterscheidet sich dieses Buch von den Märchengrundlagen. Um die in einen tiefen Schlaf gefallene Prinzessin ranken sich weitere Geheimnisse.

Obwohl ›Der Fluch der Spindel‹ nur 72 Seiten lang ist, steckt in diesen Seiten jede Menge Fantasie und Schönheit. Eine faszinierende Protagonistin, zahlreiche atmosphärische und wunderschöne Illustrationen und eine fesselnde Geschichte, die trotz der vertrauten zugrundeliegenden Geschichten überraschen kann.

»An jenem Tag erwachte die Königin zur führen Stunde. ›Heute in einer Woche‹, sagte sie laut zu sich selbst, ›heute in einer Woche bin ich verheiratet.‹«

›Der Fluch der Spindel‹ ist wunderschön und passend durch Chris Riddell illustriert worden. So wird jede Seite in doppelter Hinsicht zu einem wahren Schatz und zu einem Lesevergnügen. Nicht nur das Cover ist ein Augenschmaus, die zahlreichen Illustrationen sind voller Details und wunderbar einzigartig. Da lohnt sich doch ein Blick darauf, was Chris Riddell bislang noch so illustriert hat, darunter weitere Bücher von Neil Gaiman oder beispielsweise von Terry Pratchett.

Dass Neil Gaiman ein Händchen für die Neuerzählung von Märchen, Mythen oder Legenden hat, konnte der Autor bereits in ›Nordische Mythen und Sagen‹ zeigen. Einen Hang zur Phantastik wird auch in seinen weiteren Werken sichtbar, wie in ›Der Ozean am Ende der Straße‹. Ich bin jedenfalls gespannt, noch viele weitere Werke von diesem wunderbaren Autor zu lesen und habe mir bereits einige auf meine Leseliste gesetzt.

»Sie ließ sich ihr Schwert bringen.
Sie ließ die Taschen mit Proviant füllen und ihr Pferd satteln.
Und dann ritt sie aus dem Palast davon Richtung Osten.«

›Der Fluch der Spindel‹ ist ein wahrer Bücherschatz. Leider konnte ich das Buch nur noch antiquarisch erhalten, es war es aber auf jeden Fall wert, danach zu suchen und zu warten. Ich würde mir jedenfalls wünschen, dass es bald wieder leichter zugänglich wird, damit es noch viel mehr Lesern und Leserinnen bekannt wird. Es ist ein wunderbares Zusammenspiel aus bekannten Märchenelementen, modernen Ideen und charakteristischen Illustrationen, das ich sehr empfehlen kann. Nicht nur für Liebhaber von Schneewittchen und Dornröschen ist dieses Buch definitiv einen näheren Blick wert.

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Veröffentlicht am 23.02.2021

Nicht nur von außen wundervoll!

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Chris Riddell und Neil Gaiman sind schon lange mein liebstes Duo, was gelungene illustrierte Geschichten angeht. "Coraline" oder zuletzt auch die illustrierte Ausgabe von "The Graveyard Book" haben mir ...

Chris Riddell und Neil Gaiman sind schon lange mein liebstes Duo, was gelungene illustrierte Geschichten angeht. "Coraline" oder zuletzt auch die illustrierte Ausgabe von "The Graveyard Book" haben mir sehr gut gefallen und zählen zu den schönsten Büchern, die ich in meinen Regalen stehen habe. Chris Riddell ist nun seit Jahren mein Lieblingsillustrator und über ihn habe ich auch glücklicherweise zu Neil Gaiman gefunden, weswegen ich sehr gespannt auf diese Zusammenarbeit war. Was soll ich sagen - ich bin erneut hin und weg!

Zum Cover & den Illustrationen: eine schlafende Frau mit wallendem Haar, dazu an den Seiten gewundene Dornenranken - sofort assoziiert man diese Geschichte mit Dornröschen. Es passt wirklich sehr gut zur Handlung des Buches und zieht einen beinahe magisch an. Auch die restlichen Illustrationen sind (wie von Chris Riddel gewöhnt) ganz fantastisch geworden. Seine Menschen und Wesen haben einfach einen ganz eigenen Charakter, sprühen vor Charme und besonders seine Art Schatten zu setzten und zu Schraffieren bringt eine gewisse Dynamik mit, die ich selten bei Illustrator:innen sehe. Besonders der Mix aus "klassisch" schönen Elementen und Makabren hat mir hier besonders gut gefallen!

Zur Handlung: in dieser Geschichte verfolgen wir eine mutige und emanzipierte Königin, die sich, zusammen mit einer Gruppe von Zwergen, auf den Weg macht, um den Fluch der Prinzessin zu brechen. Dabei werden die verschiedensten Märchenelemente von Dornröschen und Schneewittchen miteinander verwoben, sodass ein ganz eigenes Märchen erzählt wird. Die Geschichte ist nicht besonders lang, jedoch lässt sie einen beim Lesen zu keiner Zeit los und man fliegt nur durch die Seiten. Es ist ein Märchen mit vielen unerwarteten Wendungen, einer unabhängigen Protagonistin und Magie.

Die Charaktere: durch die geringe Seitenanzahl war es schwierig, den Charakteren eine Entwicklung oder Tiefe zu ermöglichen, hier wurde sich wirklich eher auf die Handlung fokussiert. Jedoch hat mir unsere Protagonistin, die Königin, unheimlich gut gefallen. Ohne groß zu überlegen macht sie sich auf den Weg, um die Prinzessin zu retten, beweist unterwegs Mut und Stärke und bleibt sich dabei selbst treu. Zusammen mit den Zwergen hat sich dabei eine tolle Gruppe ergeben, die man gerne während der Reise begleitet hat.

Ich kann wirklich nicht meckern. Das Buch hat mich von vorne bis hinten begeistern können und durch die wunderschöne Aufmachung einen Ehrenplatz im Regal gesichert. Von mir gibt es klare 5/5 Sternen und eine wirklich gut gemeinte Leseempfehlung! :)

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Veröffentlicht am 10.05.2017

Wow..

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“Der Fluch der Spindel“ von Neil Gaiman ist 2015 endlich auf deutsch mit 72 Seiten, gebunden, im Knesebeck Verlag erschienen und kostet 16,95€.

“Der Fluch der Spindel“ ( im Original “The Sleeper and ...

“Der Fluch der Spindel“ von Neil Gaiman ist 2015 endlich auf deutsch mit 72 Seiten, gebunden, im Knesebeck Verlag erschienen und kostet 16,95€.

“Der Fluch der Spindel“ ( im Original “The Sleeper and the Spindel“) ist ein tolles, magisches Märchen mit düsteren Illustrationen für Erwachsene. Neil Gaiman versteht es mal wieder zu fesseln. Ich möchte jetzt über den Inhalt nicht viel erzählen, da das Buch leider nur 72 Seiten lang ist. Das Einzige was ich sagen möchte, es ist eine gelungene Mischung aus Dornröschen und Schneewittchen, mit einem doch etwas unerwartetem Ende:) Außerdem lässt es noch auf einigen Seiten, auf denen nur Illustrationen abgebildet sind, Platz für eigene Interpretationen.


Wow! Dieses Buch ist so wunderschön und ein absolutes Highlight in jedem Bücherregal! Die Illustrationen von Chris Riddell sind ein Augenschmaus und im Buch und auf dem Cover findet man überall Goldelemente im Metallic-Look, außerdem besitzt das Buch einen transparenten, mit goldenen Ranken versehenen Schutzumschlag. Die Kombination der Illustrationen vom Buchcover und dem Schutzumschlag ist einfach göttlich.


Für mich haben Neil Gaiman und Chris Riddell ein kleines Meisterwerk erschaffen.

Veröffentlicht am 23.08.2018

enttäuschend – hatte mehr erwartet

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Ich hatte mich wahnsinnig auf die Hardcoverausgabe der Märchenadaption mit tollen Zeichnungen um Schneewittchen und Dornröschen gefreut. Doch der abgehackte Schreibstil des Autoren Neil Gaiman mit kurzen ...

Ich hatte mich wahnsinnig auf die Hardcoverausgabe der Märchenadaption mit tollen Zeichnungen um Schneewittchen und Dornröschen gefreut. Doch der abgehackte Schreibstil des Autoren Neil Gaiman mit kurzen knappen Sätzen und fehlenden Szenen war für mich absolut nicht märchenhaft und flüssig zu lesen. Die Sätze waren kurz, teils nicht zusammenhängend verständlich und manches Mal fehlten Verben und Substantive, was das Lesen erschwerte. Zudem wurden einige Handlungen/Szenen einfach weggelassen, so nach dem Motto: Der Leser kann sich denken, was hier geschieht. Kann der Leser vermutlich, aber beschrieben wäre es doch viel schöner mit märchenhaften Worten des Autors. Doch diese vermisste ich im gesamten Buch total. Man hätte so viel mehr daraus machen können oder war diese Kurzgeschichte auf eine bestimmte Zeichenanzahl begrenzt? Es hat mir absolut keinen Spaß gemacht, bei diesem unschönen Schreibstil der Geschichte zu folgen, die eh nur 72 Seiten lang war und sehr oft von Illustrationen in schwarz-weiß mit einem Klecks gold unterbrochen wurde.

Die Geschichte entwickelt sich anfangs wie ein Märchen, doch dann verwandelt sie sich in eine Art Zombi-Apokalypse, in der die Schlafenden die Hauptakteure verfolgen. Viel Gefahr konnte ich jedoch nicht spüren.

Und dann gibt es noch die böse Hexe … wie in jedem Märchen.

Das Ende hat mich etwas fragend zurückgelassen und war anders als erwartet. Es gibt einige Situationen, für die ich gern noch eine Erklärung gehabt hätte, um zu verstehen wieso ein Protagonist so gehandelt hat wie er es in dieser Kurzgeschichte tat.

Mit den Protagonisten bin ich nicht warm geworden. Sie waren alle recht oberflächlich dargestellt. Ich konnte als Leser nicht in ihre „Köpfe“ sehen und ihre Handlungen teilweise nicht nachvollziehen. Besonders was die Königin betrifft, die durch diese Geschichte führt und Schneewittchen ist. Aber Namen gibt es nicht. Überhaupt nicht. Alle werden nur durch ihr Äußeres bzw. ihren Beruf beschrieben. Von den 7 Zwergen aus Schneewittchen gibt es auch nur 3.

Nachvollziehen kann ich auch Folgendes nicht: Alles schläft. Mensch und Tier. Außer Spinnen. Die weben ganz vergnügt seit über 80 Jahren ihre Fäden. Maden sind ebenso wach. Wieso sind Spinnen und Maden munter, während alles andere in einen Tiefschlaf verfallen ist? Leider gibt es keinerlei Erklärungen dazu. Vielleicht sollte es nur den Grusel-Ekel-Faktor unterstützen?

Das Cover mit seinen verspielten goldenen Elementen und schwarzen Rosen auf halb transparentem Papier, das dahinter Dornröschen verbirgt und der verheißungsvolle Titel hatten mich magisch angezogen. Ich hoffte deshalb, eine fantastische Märchenadaption zu lesen, die genauso bezaubernd und wortgewaltig ist, wie Titel und Cover versprechen. Leider blieb es bei der Hoffnung …

Die Illustrationen von Chris Riddell sind toll gezeichnet und zeugen von Talent. Allerdings verstehe ich nicht ganz, was goldene Totenköpfe in den Zeichnungen zu suchen haben. Denn Zombies kommen nicht in der Kurzgeschichte vor, maximal Schlafwandler.

Das Hardcoverbuch ist größer als ein Taschenbuch (27 cm), dafür jedoch sehr schmal (1 cm). Es erinnert vom Äußeren stark an ein Kinder-/Märchenbuch, jedoch kann ich keine Empfehlung für Kinder aussprechen. Vielleicht für Teenager, aber nicht jünger!

Fazit:

Ich bin ehrlich gesagt enttäuscht, hatte ich doch aufgrund der anderen Werke des Autors wesentlich MEHR und einen deutlich besseren Schreibstil erwartet.

Trotz des schönen Covers, der tollen Zeichnungen und des verheißungsvollen Titels kann ich nur 2,5 von 5 Punkten vergeben.