Cover-Bild Das alte Böse
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 20.02.2018
  • ISBN: 9783499271151
Nicholas Searle

Das alte Böse

Jan Schönherr (Übersetzer)

Ein Mann und eine Frau lernen sich über ein Datingportal kennen. Er ist über achtzig. Ein Mann mit Vergangenheit. Sie ist über achtzig. Ein ideales Opfer. Eigentlich klar, wie die Sache ausgehen wird - doch Roy hat seine Rechnung ohne Betty gemacht.
Ab November 19 im Kino, verfilmt mit Helen Mirren und Ian McKellen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2017

Was sind die wahren Absichten von Roy und Betty?

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Roy und Betty sind beide über 80 Jahre alt und lernen sich mittels Online-Dating kennen. Im Nu sind sie zusammengezogen, um sich Gesellschaft zu leisten, auch wenn Roy hauptsächlich meckert und im Haushalt ...

Roy und Betty sind beide über 80 Jahre alt und lernen sich mittels Online-Dating kennen. Im Nu sind sie zusammengezogen, um sich Gesellschaft zu leisten, auch wenn Roy hauptsächlich meckert und im Haushalt nicht mithilft, ganz zum Missfallen von Bettys Enkel Stephen. Doch Betty ist entschlossen, das Arrangement beizubehalten. Roy hat unterdessen ganz eigene Pläne und zeigt auffälliges Interesse an Bettys finanzieller Situation. Hat er mit ihr die richtige Person gewählt?

Das Cover des Buches ziert eine Schlange, die in Kombination mit dem Titel verspricht, dass jemand nichts Gutes im Sinn hat. Die Geschichte startet ein wenig skurril mit dem Blind Date von Betty und Roy, die sich unter falschen Namen im Internet kennengelernt haben. Offensichtlich erfüllen sie die Kriterien des jeweils anderen, denn schon im nächsten Kapitel wohnen sie seit zwei Monaten zusammen.

Roy ist von Beginn an alles andere als ein sympathischer Zeitgenosse. Er ist meist mürrisch, starrt jungen Mädchen hinterher und lässt Betty seine Urinspritzer im Bad wegputzen. Schnell wird außerdem klar, dass er sich gebrechlicher gibt, als er ist. Will er sich damit nur vor den Haushaltsaufgaben drücken oder noch etwas anderes erreichen? Gleichzeitig begann ich mich zu fragen, warum die Betty das mit sich machen lässt. Sie ist gebildet, hat Witz und kann auch resolut auftreten. Wieso ist sie Roy gegenüber also so nachsichtig und bereit, mit ihm zusammenzuleben?

Die Geschichte springt bald in die Vergangenheit und man erfährt mehr über Roys bisheriges Leben. Dabei bestätigt sich der Eindruck, dass er wirklich kein angenehmer Kerl ist. Mit jedem Kapitel geht es in der Zeit ein Stück weiter zurück und ich erfuhr von verschiedensten Verbrechen, an denen er beteiligt gewesen ist. Dabei geht es meist um Betrügereien und Täuschungen, und mein negatives Bild von ihm wurde immer umfassender.

Zwischen den einzelnen Rückblicken erfährt man in der Gegenwart mehr über das weitere Zusammenleben der beiden Alten. Roy befragt Betty auffällig unauffällig zu ihrer finanziellen Situation aus und legt ihr seinen Berater ans Herz, der dem Leser schon aus der allerersten verbrecherischen Rückblende bekannt ist. Wird Betty darauf eingehen? Die Kapitel in der Gegenwart waren im Gegensatz zu den Rückblenden relativ kurz. Ich hätte mir ein etwas ausgewogeneres Verhältnis gewünscht. Bei der Schilderung von Roys Verbrechen nimmt der Autor immer viel Anlauf, wodurch sich die Kapitel für mich ein wenig gezogen haben.

Früh vermutete ich, dass noch irgendeine größere Überraschung auf mich wartet, und behielt Recht. Die Rückblenden in Roys Vergangenheit werden immer brisanter und schockierender, sodass die schon bekannten Betrügereien bald geradezu harmlos wirken. Und auch rund um Betty erlebte ich schließlich eine große Überraschung. Auf diese wartet man aufgrund zahlreicher Andeutungen von Beginn an, dennoch entwickelte ich erst kurz vor der Lüftung des Geheimnisses eine Ahnung, worum es sich drehen könnte. Es kommt zu einer genial angelegten Wendung, mit der mich der Autor begeistern konnte. Etwas enttäuscht war ich jedoch von den Konsequenzen. Das Verhältnis von Aufwand und Wirkung passte für mich nicht ganz und ich hätte insgesamt gern noch mehr darüber erfahren.

In „Das alte Böse“ lernen sich Roy und Betty, beide über 80 Jahre alt, via Online-Dating kennen und ziehen schon bald zusammen. Während Roys Absichten schnell klar sind und seine abstoßende Vergangenheit immer weiter enthüllt wird, fragt man sich, warum Betty überhaupt freiwillig mit ihm zusammenlebt. Trotz kleiner Längen und einem etwas enttäuschenden Schluss hat mich der Aufbau des Romans, sein schrittweises Annähern an die Wahrheit, sehr gut unterhalten können. Eine ungewöhnliche und eindringliche Geschichte über Verbrechen in der Gegenwart und aus alter Vergangenheit.

Veröffentlicht am 03.08.2021

Date mit Hintergedanken

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Ich bin ohne große Erwartungen an das Buch herangegangen, weil ich den Film nicht kannte und der Klappentext auch nicht wirklich große Hinweise liefert. Und das ist eigentlich immer ganz gut, denn so kann ...

Ich bin ohne große Erwartungen an das Buch herangegangen, weil ich den Film nicht kannte und der Klappentext auch nicht wirklich große Hinweise liefert. Und das ist eigentlich immer ganz gut, denn so kann man sich einfach auf den Plot einlassen.

Das Buch ist so aufgebaut, dass man mal durch die Augen von Betty, mal durch die Augen von Roy blickt. Immer wieder gibt es Rückblenden in die Vergangenheit, in denen man immer mehr Details über Roys Vergangenheit erfährt. Dadurch wird einem schnell klar, dass er eine sehr unangenehme Person ist. Man merkt auch schnell, dass es ihm gar nicht um Betty geht.

Sie hingegen bleibt länger blass. Man erfährt keine Details, aber man hat das Gefühl, dass sie doch nicht so naiv ist, wie Roy glaubt. Sie scheint sich in dieser Rolle wohlzufühlen.

Also ahnt man beim Lesen, dass hinter allem noch mehr steckt. Was es dann ist, hat mich auch wirklich sprachlos zurückgelassen. Denn es ist heftig und erschütternd.

Allerdings war der Weg dahin sehr holprig. Das Buch zieht sich, man möchte endlich, dass es weitergeht oder man mehr Informationen bekommt, aber diese kommen nur sehr zäh.

Alles in allem kann ich mich der Begeisterung anderer Leser nicht anschließen. Es hat mich einfach nicht abgeholt. Allerdings kann ich mir vorstellen, den Film zu sehen. Ich bin sogar richtig neugierig, wie die Geschichte umgesetzt wurde. Als Buch allerdings gibt es von mir nur 2,5 Sterne.

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