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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2025

Ein quatschiges Drehradbuch

Dreh-das-Rad-Buch: Füttere dein Monster
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Aus dem Usborne Verlag haben wir schon mehrere Kinderbücher, zum Beispiel ein Gucklochbuch und Bände aus der „Kennst du schon“-Reihe. Im Vergleich zu diesen hat „Füttere dein Monster“ ein etwas größeres ...

Aus dem Usborne Verlag haben wir schon mehrere Kinderbücher, zum Beispiel ein Gucklochbuch und Bände aus der „Kennst du schon“-Reihe. Im Vergleich zu diesen hat „Füttere dein Monster“ ein etwas größeres Format, damit das große Drehrad genug Platz hat und auch von kleinen Kinderhänden genutzt werden kann. Die erste Interaktion findet schon auf dem Cover statt, hier können mit dem Rad die Augen des hungrigen Monsters verändert werden.
Die Texte sind relativ kurz und auch insgesamt wirkt das Buch nicht zu überfrachtet. Auf jeder Seite ist das hungrige Monster zu sehen, das per Drehrad gefüttert werden muss. So wird das Kind beim Vorlesen eingebunden und kann immer auch selbst aktiv werden. Das ganze ist ein Quatschbuch, zum Beispiel lehnt das Monster eine Fischgräte und ein Spielzeugauto ab, um sich dann über eine Stinkesocke zu freuen. Da entweicht vor auch mal ein dicker Pups. Ich habe hier keinen pädagogisch wertvollen Text erwartet, dass sich das Monster vor Zahnpasta ekelt finde ich aber kontraproduktiv.

Die witzigen Illustrationen laden dazu ein, das Monster wieder und wieder zu füttern. Insgesamt ist das Buch ab etwa zwei Jahren geeignet – vorher fällt es den meisten Kindern wohl eher schwer, alle Witze zu verstehen. Ein quatschiges Drehradbuch für alle, die beim Vorlesen viel Spaß haben wollen.

Veröffentlicht am 09.11.2025

Wie viele Leben kannst Du retten?

Die Spur der Vertrauten
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Goliath ist ein Schützer. Wenn sich innerhalb seiner Reichweite jemand in Gefahr befindet, dann kann er nicht umhin, einen Rettungsversuch zu starten. Inzwischen hat er zehn Leben gerettet, im Gegenzug ...

Goliath ist ein Schützer. Wenn sich innerhalb seiner Reichweite jemand in Gefahr befindet, dann kann er nicht umhin, einen Rettungsversuch zu starten. Inzwischen hat er zehn Leben gerettet, im Gegenzug sind seine Arme inzwischen durch Prothesen ersetzt. Doch nur wer vor der Volljährigkeit elf Leben rettet ist ein Tugendhafter und kann den Weg der Heiligung einschlagen. Goliath läuft die Zeit davon. Als er davon hört, dass mehrere junge Erwachsene spurlos verschwunden sind, weiß er: Diesen Fall muss er lösen, dann hat er genug Leben auf seinem Konto. Bei seinen Nachforschungen begegnet ihm die Vertraute Claire. Zunächst widerwillig tun die beiden sich zusammen, ohne zu ahnen, dass ihr Handeln bald von Bedeutung für den gesamten Kontinent sein wird.

Ich habe die Spiegelreisenden-Reihe der Autorin sehr gerne gelesen und mich daher auf ein neues Buch aus ihrer Feder geschmückt. Erneut beweist Christelle Dabos, dass sie großartiges Worldbuilding betreiben kann. Ich fand die Idee der verschiedenen Talente, die innerhalb einer individuellen Reichweite erzwungenermaßen zugunsten des Wir ausgeübt werden müssen, spannend. Dabei gibt es nicht nur Dinge wie reparieren, rechnen oder zuhören, sondern so ziemlich alles. Die Autorin weiß das geschickt einzusetzen, um im Handlungsverlauf immer wieder für Überraschungen zu sorgen.

Schnell hatte ich mich in die Welt der durchs Wir gesteuerten Instinkte eingefunden und war mittendrin in einem spannenden Kriminalfall. Doch dabei bleibt es nicht. Die Geschichte zieht bald sehr viel größere Kreise. Ein schwerwiegendes Geheimnis ruft verschiedene Parteien auf den Plan, die schon zahlreiche Leben gerettet haben und gleichzeitig bereit sind, über Leichen zu gehen. Die Geschichte ist temporeich und spannend, die Überlegungen rund um das Handeln im Wohl des Wirs haben aber auch durchaus philosophische Züge. Zum Ende hin fand ich das Handeln einiger Personen zu naiv und ich hätte mir im Hinblick auf die Ursprünge der Instinkte noch mehr Aufklärung gewünscht. Insgesamt konnte mich die Geschichte wirklich gut unterhalten, weshalb ich sie gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 06.11.2025

Vorfreude auf Weihnachten

Die kleine Rittereule feiert Weihnachten
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Die kleine Rittereule freut sich gemeinsam mit Früher Vogel auf Weihnachten. Es werden Plätzchen gebacken, Geschenke verpackt, Weihnachtslieder gesungen, im Schnee gespielt und natürlich wird der Baum ...

Die kleine Rittereule freut sich gemeinsam mit Früher Vogel auf Weihnachten. Es werden Plätzchen gebacken, Geschenke verpackt, Weihnachtslieder gesungen, im Schnee gespielt und natürlich wird der Baum geschmückt. Auch die Freunde der beiden sind mit dabei. Am Ende heißt es dann: Frohe Weihnachten!

Das Buch ist mein erstes von der kleinen Rittereule und mit seinen dicken Pappseiten super für die kleinen Hände meines Sohnes geeignet. Er war sofort schockverliebt in die liebevollen Zeichnungen. Eigentlich wollte ich es nur ein paarmal mit ihm lesen und dann noch mal für ein paar Wochen auf Seite packen. Doch er hat es gleich zu seinem neuen Favoriten erkoren und damit die Vorbereitung auf die Weihnachtszeit eingeläutet.

Auf den einzelnen Seiten steht nicht viel Text, sondern wir sehen Rittereule und Früher Vogel bei den Weihnachtsvorbereitungen mit ihren Freunden. Die Bilder, auf denen die beiden gemeinsam mit den Drachen Schlitten fahren und den Baum schmücken, schaut sich mein Sohn am allerliebsten an. Die Geschichte vermittelt die Nachricht, dass das schönste an Weihnachten die gemeinsam verbrachte Zeit mit denen ist, die man gern hat. Ich kann dieses schöne Pappbilderbuch für die Weihnachtszeit mit den Kleinsten wärmstens weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 02.11.2025

Schöne Einschlafgeschichte mit Meise, Eichhörnchen, Siebenschläfer und Fuchs

Jetzt schon? Schlummerzeit für kleine Tiere
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Max Meise, Ella Eichhörnchen, Samu Siebenschläger und Franzi Fuchs haben den ganzen Tag gespielt. Doch dann wird es Abend und damit Zeit, schlafen zu gehen. Einer nach dem anderen wird von einem Elternteil ...

Max Meise, Ella Eichhörnchen, Samu Siebenschläger und Franzi Fuchs haben den ganzen Tag gespielt. Doch dann wird es Abend und damit Zeit, schlafen zu gehen. Einer nach dem anderen wird von einem Elternteil nach Hause gerufen – ins Nest, in den Kobel, in die Baumhöhle und ins Wurzelbett. Erst murren die vier – Jetzt schon? – doch dann sind sie bald eingeschlafen und freuen sich auf den nächsten Tag.

Dieses Pappbilderbuch beginnt mit einer hellen, heiteren Szene, in der die vier kleinen Freunde Verstecken spielen. Auf jeder Seite wird es dunkler, womit schön signalisiert wird, dass es nun an der Zeit ist, schlafen zu gehen. Nacheinander wird jedes Kind mal von Mama, mal von Papa nach Hause gerufen und kuschelt sich in sein Bett.

Die vier Doppelseiten, auf denen die Tiere ins Bett gehen, sind vom Text her und optisch sehr ähnlich aufbereitet. Dadurch wird gelungen signalisiert: Jeder muss ins Bett, wenn es dunkel wird! Auf den letzten zwei Doppelseiten sieht man dann erst alle aus der Ferne und dann aus der Nähe schlummern. Der Text ist mal in Reimform und mal normal geschrieben, was mich etwas im Vorlese-Fluss stört. Mal liest man mit und dann wieder ohne Rhythmus. Die weichen Zeichnungen gefallen mir sehr gut und machen gemeinsam mit der Geschichte den Kleinsten Lust, das Buch immer wieder als Einschlafgeschichte auszuwählen.

Veröffentlicht am 12.10.2025

Drei unverhoffte Tage in Würzburg

Katzentage
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Paula und Peter arbeiten bei derselben Firma und haben nach einer Fortbildung die Nacht gemeinsam verbracht. Jetzt sind sie mit dem Zug auf dem Rückweg in die Heimat, doch ein Streik lässt sie in Würzburg ...

Paula und Peter arbeiten bei derselben Firma und haben nach einer Fortbildung die Nacht gemeinsam verbracht. Jetzt sind sie mit dem Zug auf dem Rückweg in die Heimat, doch ein Streik lässt sie in Würzburg stranden. Die beiden beschließen, aus der Not eine Tugend zu machen. Sie buchen sich eine romantische Unterkunft und lassen sich drei verzauberte Tage lang durch die Stadt treiben. Doch während Paula noch nicht daran denken möchte, was danach aus ihnen wird, erhofft Peter sich Klarheit, was die Zukunft angeht.

Paula und Peter kennen sich bislang nur aus dem beruflichen Alltag: Sie ist Ärztin, er arbeitet als Jurist in der Klinikverwaltung. Während es bei der gemeinsamen Nacht nach der Fortbildung nur um Sex ging, beginnen die beiden in Würzburg, sich wirklich wahrzunehmen. In einer ruhigen und poetischen Sprache beschreibt Ewald Arenz die Streifzüge der beiden durch die Stadt, während derer sie miteinander scherzen und mehr übereinander herausfinden. Ich fand es schade, nicht mehr Hintergrundinformationen über die beiden zu erhalten, das Buch bleibt im Moment und gibt darüber hinaus nur wenig preis. Zudem war das Touristenprogramm, das die beiden in Würzburg absolvieren, für meinen Geschmack zu ereignislos.

Die Illustrationen von Florian Bayer sind stimmungsvoll und vermitteln eine herbstliche Stimmung. Einige sind jedoch sehr dunkel, mir haben die helleren besser gefallen. Insgesamt ist „Katzentage“ ein leiser Roman über das Innehalten und Zueinander finden. Auch wenn er mich nicht gänzlich überzeugen konnte, bietet er eine schöne Flucht aus dem Alltag und lädt Leser:innen ein, sich mit Paula und Peter durch Würzburg treiben zu lassen.

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