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5teffi

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2023

Nervenkitzel pur

Der Follower (Tom-Bachmann-Serie 3)
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Im dritten Band der Tom-Bachmann-Reihe wird ein Killer gejagt, der es auf Influencerinnen abgesehen hat. Wieder war es ein grossartiges Leseerlebnis, Profiler Tom Bachmann, der nicht ohne Grund "der Seelenleser" ...

Im dritten Band der Tom-Bachmann-Reihe wird ein Killer gejagt, der es auf Influencerinnen abgesehen hat. Wieder war es ein grossartiges Leseerlebnis, Profiler Tom Bachmann, der nicht ohne Grund "der Seelenleser" genannt wird, bei seinen Ermittlungen zu begleiten.
Auch in diesem Teil geht es wieder spannend, kurzweilig und sehr drastisch zur Sache. Dies ist sicher keine Lektüre für Zartbesaitete, wer allerdings auf brutale und sehr anschaulich beschriebene Thriller steht, kommt hier sicher nicht zu kurz. Für mich persönlich waren manche Szenen teils zu heftig, sodass ich kleine Lesepausen einlegen musste. Trotzdem reizt die riesige Spannung immer wieder zum Weiterlesen.
Sowohl Schreibstil wie auch die Ausdrucksweise sind absolut passend zur Handlung gewählt.
Gut gefällt mir auch, dass man die einzelnen Bücher auch ohne Vorkenntnisse der beiden Vorgänger recht gut versteht (ich habe zuvor nur den 1. Teil gelesen). Einzig für die persönlichen Beziehungen sollte man vielleicht die anderen Teile auch kennen, um dies besser nachvollziehen zu können.

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Sachbuch und Roman in einem

Das Licht im Rücken
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Im Buch "Das Licht im Rücken" verbindet die Autorin Sandra Lüpkes die Geschichte einer einmaligen Erfindung mit den Schicksalen zweier deutscher Familien im NS-Deutschland. Besonders im ersten Drittel ...

Im Buch "Das Licht im Rücken" verbindet die Autorin Sandra Lüpkes die Geschichte einer einmaligen Erfindung mit den Schicksalen zweier deutscher Familien im NS-Deutschland. Besonders im ersten Drittel des Buches wird sich intensiver der Entstehungsgeschichte der Leica gewidmet. Dies verliert sich dann im Verlauf des Buches ein wenig, dennoch zieht sich ihre Erfolgsgeschichte wie ein roter Faden durch die Handlung. Etwas umständlich fand ich es, mir die vielen Protagonisten mit Namen, Verwandtschaft, Beziehungen zueinander und gegenwärtigem Aufenthaltsort zu merken.
Optisch finde ich das Buch sehr ansprechend. Besonders die Darstellungen der Leica-Modelle sowie die übrigen Bilder haben mir sehr gut gefallen.
Auch der Schreibstil ist sehr angenehm, sodass man zügig in die Geschichte hineinkommt und sich darauf einlassen kann.

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Veröffentlicht am 22.04.2023

Ungerechtigkeit

Institut für gute Mütter
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Die alleinerziehende Frieda ist überfordert mit ihrer kleinen Tochter. Ihr Leben ist aus den Fugen geraden. Die Scheidung von ihrem Mann der sie für eine jüngere Frau verliess, steckt ihr noch in den Knochen. ...

Die alleinerziehende Frieda ist überfordert mit ihrer kleinen Tochter. Ihr Leben ist aus den Fugen geraden. Die Scheidung von ihrem Mann der sie für eine jüngere Frau verliess, steckt ihr noch in den Knochen. Ihr Job verlangt ihr viel ab, Rücksicht auf ihre Situation erfährt sie dort nicht. Und dann ist die Kleine auch noch krank und schläft nachts kaum. Völlig fertig lässt Frieda ihre Tochter in der Wohnung zurück. Eigentlich wollte sie nur kurz einen Kaffee holen, doch dann fuhr sie auch noch ins Büro. Aus kurz wurden zwei Stunden. Da wurde das Amt schon informiert. Für Frieda beginnt nun ein wahrer Alptraum. Das Kind wird ihr weggenommen und wird fast permanent überwacht. Sie muss für ein Jahr in das "Institut für Gute Mütter" ziehen, um dort zu lernen, wie man eine gute Mutter wird.

Das Buch macht einem von Anfang an wütend. Man leidet mit Frieda mit und kann eigentlich gar nicht fassen, welch Unrecht ihr geschieht. Die Autorin schafft es den Spannungsbogen die ganze Zeit konstant zu halten. Man fliegt über die Seiten, weil man unbedingt wissen möchte, wie die Geschichte ausgeht.

Der Schreibstil hat mir gefallen. Auch die Covergestaltung ist passend. Die Story ist gesellschaftskritisch und vielleicht gar nicht so dystopisch, wie man beim Lesen meint. Wer darf entscheiden, ob eine Mutter gut oder schlecht ist? Und was sind die Kriterien dafür und wer legt sie fest? Kann man überhaupt den gleichen Massstab auf alle Frauen anwenden, ungeachtet ihrer individuellen Situationen? Und warum werden nur die Frauen so hart ins Gericht genommen, in einer Welt, die nach Gleichberechtigung schreit?

Ich fand kann es nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 25.03.2023

Spiegel der Gesellschaft

Die spürst du nicht
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Zum Inhalt: Zwei wohlhabende und in der Öffentlichkeit bekannte Familien machen Urlaub in der Toskana. Damit sich die 14-jährige Tochter der einen Familie nicht langweilt, darf sie ihre somalische Freundin ...

Zum Inhalt: Zwei wohlhabende und in der Öffentlichkeit bekannte Familien machen Urlaub in der Toskana. Damit sich die 14-jährige Tochter der einen Familie nicht langweilt, darf sie ihre somalische Freundin mit in die Villa mit Swimming-Pool nehmen. Dann passiert noch am ersten Abend das tragische Unglück...

Der Roman beschreibt den Umgang der Familien mit dem Unglück, aber auch wie Medien damit umgehen. Durch Postings zu den Zeitungsartikeln wird auch der Gesellschaft ein Spiegel vorgehalten – zum Teil sehr unappetitlich, teilweise widerlich, wie Menschen meinen sich zu solchen Tragödien äussern zu müssen.

Daniel Glattauer schafft es mit seinem neuen Roman ein realistisches Bild aktueller Debatten, insbesondere zur Flüchtlingspolitik, darzustellen. Presseartikel und Online-Postings runden passend dazu das Geschehene ab. Einerseits wird gezeigt, wie Medien mit „Geschichten“ umgehen, insbesondere wenn Politiker*innen betroffen sind.

Der Roman ist unglaublich angenehm zu lesen, spannend geschrieben, an den richtigen Stellen humorvoll und emotional, trotzdem sehr tiefgehend.

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Veröffentlicht am 25.03.2023

Deprimierend aber lesenswert

Keine gute Geschichte
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Zum Inhalt: Arielle leidet an Depressionen, obwohl sie es scheinbar geschafft hat. Ihr Gepäck versteckt sie ziemlich erfolgreich: eine in der Kindheit verschwundene Mutter, keinen Vater, aber offensichtlich ...

Zum Inhalt: Arielle leidet an Depressionen, obwohl sie es scheinbar geschafft hat. Ihr Gepäck versteckt sie ziemlich erfolgreich: eine in der Kindheit verschwundene Mutter, keinen Vater, aber offensichtlich seine Gene; sie ist bindungsunfähig, hat eine lieblose Grossmutter und eine Vergangenheit, der sie entfliehen wollte. Kurz nach dem sie aus der Psychiatrie entlassen wurde, kehrt sie zurück nach Essen Katernberg, weil Grossmutter Varuna sie braucht. Dort wartet nicht nur Varuna, sondern auch ehemalige Mitschülerinnen, ihr altes Zimmer und die Geschichte ihrer Mutter auf sie.
Zwei verschwundene Mädchen, Nacktkatzen, Menschen mit Migrationshintergrund und gesellschaftliche Konventionen, die aufgebrochen werden, sind noch das Salz, das diesen Roman abrundet.

Besonders ist der Schreibstil in Form von (Selbst-)Gesprächen mit der Mutter. Das fand ich angenehm erfrischend. Die Autorin nimmt den Leser mit in die Gefühlswelt der Hauptprotagonistin und stellt durch die, oft auch sehr vulgär geschrieben Gedankengänge von Arielle, sehr deutlich dar wie es in den deutschen Brennpunkten abläuft. Dies ist zwar treffend zur Handlung, aber war mir teilweise beim Lesen unangenehm.

Schwere Kost für einen Roman, aber doch sehr lesenswert.

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