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Veröffentlicht am 22.05.2025

Deutsch-italienische Vergangenheit brillant erzählt

Zypressensommer
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Bei den Büchern von Teresa Simon kann ich mir sicher sein, dass sie nicht nur ein Highlight sind, sondern ich in geschichtlicher Hinsicht auch immer etwas lernen werde. So war es auch hier.

Als erstes ...

Bei den Büchern von Teresa Simon kann ich mir sicher sein, dass sie nicht nur ein Highlight sind, sondern ich in geschichtlicher Hinsicht auch immer etwas lernen werde. So war es auch hier.

Als erstes lerne ich Gianni kennen, dessen Geschichte hier stellvertretend für viele tausend italienische Militärinternierte (IMI) erzählt wird. Nach dem Waffenstillstand zwischen Italien und den Alliierten im September 1943 wird er wie viele seiner Kameraden zwangsweise nach Deutschland verbracht, wo er als Zwangsarbeiter quasi ohne Rechte schuften muss.

Zur gleichen Zeit begegne ich in Italien Giulia, die während der Resistenza die Partisanen in ihrem Kampf gegen die Faschisten unterstützt.

Im dritten Strang, der im Jahr 1998 spielt, begibt sich Julia in Italien auf die Spuren ihres gerade verstorbenen Großvaters eben jenem Gianni.

Diese drei Charaktere sind jeder auf seine Weise starke Persönlichkeiten. Sie wurden so realistisch mit ihrem Fühlen und Denken beschrieben, dass ich mich ihnen ganz nah gefühlt habe. Ich habe mit ihnen die ganze Bandbreite der Emotionen durchlebt und beim Lesen manche Träne vergossen. Zum Glück wechselte sich die schwere Kost aus den vierziger Jahren immer wieder mit leichteren Passagen aus dem aktuelleren Strang ab. Hier konnte ich an der sich anbahnende Liebesbeziehung und dem italienischen Leben teilhaben. Gleichzeitig führte mir die Autorin die Schönheit und die Sehenswürdigkeiten der Toskana vor Augen und machte mir den Mund mit landestypischen Speisen wässrig.

Teresa Simon schreibt so anschaulich und fesselnd, dass ich sofort in ihre Geschichten eintauchen kann. Kern ihrer Erzählungen sind immer akribisch recherchierte historische Begebenheiten. In diesem Fall bekam ich eine grandiose Mischung aus Geschichtsunterricht, Familiengeheimnis, Romanze und Reiseführer.

Wenn ich könnte, würde ich diesen Roman zur Pflichtlektüre für einen Großteil der Bevölkerung machen, damit den Menschen die Gräueltaten und die furchtbaren Auswirkungen eines Krieges anschaulich vor Augen geführt werden. Denn diese Zeiten wie unter den Nazis dürfen niemals wiederkommen.

Ich kann gar nicht in Worte fassen wie sehr mich dieser Roman bewegt und berührt hat. Er ist einer von den Büchern, die mehr als fünf glänzende Sterne verdient hätten.

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Veröffentlicht am 18.05.2025

Und schon wieder eine Leiche für Kristan

Tod im Friesenhaus
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Der Immobilienmakler Kristan Dennermann soll Geschäftsräume in einem alten Friesenhaus neu vermitteln, da die bisherige Inhaberin ihren Ruhestand nun auf einer Kreuzfahrt genießen möchte. Bei der Besichtigung ...

Der Immobilienmakler Kristan Dennermann soll Geschäftsräume in einem alten Friesenhaus neu vermitteln, da die bisherige Inhaberin ihren Ruhestand nun auf einer Kreuzfahrt genießen möchte. Bei der Besichtigung stolpert der Immobilienmakler erneut über eine Leiche, dabei hat er seinen letzten Fund noch gar nicht verarbeitet.

Eigentlich eignet sich Eric Weissmanns Figur gar nicht zum selbsternannten Ermittler. Er leidet unter einer PTBS, hat Angst im Dunkeln und bekommt Panikattacken. Aber das Schicksal kennt keine Gnade und konfrontiert ihn erneut mit dem Auffinden einer Toten. Da es sich um eine sehr gute Bekannte handelt, fühlt er sich trotz seiner Ängste verpflichtet, den Mörder zu entlarven. Ich begab mich mit ihm auf Spurensuche, auch wenn ich die Lösung etwas eher als Kristan erkannte, war ich fast genauso überrascht wie er.

Eric Weissmanns Schreibstil ist locker, flüssig und mit einer guten Portion Humor versetzt. Was mir zudem gut gefällt, sind die Beschreibungen von Sylt, die bei mir Nordsee-Feeling aufkommen ließen.

Tod im Friesenhaus hat mich gut unterhalten und gefiel mir auch eine Spur besser als der Vorgänger Mord unterm Reetdach. Von mir gibt es daher vier wohlverdiente Sterne.

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Veröffentlicht am 12.05.2025

Brillanter Krimi

Schwedenglut
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Das ist bereits der dritte Band aus der Reihe mit Niklas Zetterberg und Emma Stehen. Da ich die Vorgänger bereits gelesen habe, ging ich mit einer gewissen Erwartung an diesen Krimi heran und ich wurde ...

Das ist bereits der dritte Band aus der Reihe mit Niklas Zetterberg und Emma Stehen. Da ich die Vorgänger bereits gelesen habe, ging ich mit einer gewissen Erwartung an diesen Krimi heran und ich wurde nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil. Bereits der Prolog konnte mich fesseln und die Spannung hielt bis zum Ende.

Jesper Lunds Schreibstil ist locker und leicht zu lesen. Seine bildhaften Beschreibungen ließen nicht nur das Kopfkino anspringen, sondern auch hin und wieder meinen Atem stocken. Das ist dieses Mal nicht nur dem Fall geschuldet, sondern liegt auch an seiner Begegnung mit der ehemaligen Lebensgefährtin, die ihm mehr zu schaffen macht als er zugeben will. Nachdem er dadurch auch Emma in Gefahr bringt, trifft diese eine für Niklas folgenschwere Entscheidung.

Dieser vielschichtige Krimi besticht nicht nur durch seine Spannung vom Anfang bis zum Ende, sondern auch mit den besonderen Charakteren. Von mir gibt es nicht nur eine unbedingte Leseempfehlung, sondern auch fünf mehr als verdiente Glitzersterne.

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Veröffentlicht am 08.05.2025

Warum musste Pablo sterben?

Mordseemusik
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Auf Borkum herrscht eine ungewöhnliche Hitzewelle. Die Luft im Musikpavillon auf der Promenade ist stickig als sich Caro Falk mit dem Inselchor auf ihren Auftritt vorbereitet. Sie sollen heute den Schlagerstar ...

Auf Borkum herrscht eine ungewöhnliche Hitzewelle. Die Luft im Musikpavillon auf der Promenade ist stickig als sich Caro Falk mit dem Inselchor auf ihren Auftritt vorbereitet. Sie sollen heute den Schlagerstar Pablo Lavega musikalisch begleiten, aber daraus wird es nichts, denn der Sänger bricht plötzlich zusammen. Klar, dass Caro sofort einen Mord wittert und sich mit Jan auf Ermittlungstour begibt.

Für mich ist jeder Krimi dieser Reihe wie nach Hause kommen und das nicht nur, weil ich die Protagonisten inzwischen ins Herz geschlossen habe, sondern weil sie auf meiner deutschen Lieblingsinsel spielen und mir viele Schauplätze bekannt sind.

Emmi Johannsen schreibt flüssig und legt gekonnt Spuren, auch falsche. So auch hier, so dass ich mich sehr lange auf der falschen Fährte befanf. Was mich allerdings zusehends nervt, ist das Herumgeeiere zwischen Caro und Jan. Jeder sieht und merkt es, aber die zwei kommen auch dieses Mal nicht zusammen.

Ein unterhaltsamer Krimi mit sympathischen Protagonisten, Insel-Flair und Nordseefeeling.

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Veröffentlicht am 06.05.2025

Magische Abenteuer über den Wolken

Artemis – Abenteuer auf dem Meer der Wünsche
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Die Autorin Fabiola Turan nimmt in ihrer Geschichte nicht nur die junge Artemis hoch über die Wolken auf das Schiff Dreamcatcher mit, sondern auch mich. Die Kinder auf dem Schiff erleben Abenteuer und ...

Die Autorin Fabiola Turan nimmt in ihrer Geschichte nicht nur die junge Artemis hoch über die Wolken auf das Schiff Dreamcatcher mit, sondern auch mich. Die Kinder auf dem Schiff erleben Abenteuer und versuchen mit ihrer spezifischen Wolkenmagie das Meer der Wünsche vor dem gefährlichen und machthungrigen Baron zu retten.

Die Autorin schreibt so bildhaft und fesselnd, dass ich die Abenteuer von Artemis und ihren Freunden wie einen Film vor meinem inneren Auge vorbeiziehen sah und meine Umgebung völlig vergessen hatte. Die Fantasie und der Einfallsreichtum, die ich bewunderte, sorgten stets für Spannung und auch für Überraschungen. Ein toller Mix aus Abenteuer und Magie, aber auch Gefühlen.

Ein bis zum Schluss fesselnder Fantasy-Roman für Kinder ab 10 Jahre, der wichtige Botschaften enthält wie z. B. Freundschaft, Zusammenhalt und an sich selbst und die eigenen Fähigkeiten zu glauben und auf sie zu vertrauen. Schade, dass nicht jedes Kind eine Zeitlang auf der Dreamcatcher mitreisen kann.

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