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Veröffentlicht am 09.01.2018

Düsteres Fantasy-Debüt mit Anti-Held

Der Fluch des Feuers
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Wer bin ich? Woher komme ich? Was ist meine Bestimmung?

Im Debütroman „der Fluch des Feuers“ der ersten Fantasy-Romanreihe des Britischen Autors Mark de Jager begleitet der Leser den Protagonisten „Stratus“ ...

Wer bin ich? Woher komme ich? Was ist meine Bestimmung?

Im Debütroman „der Fluch des Feuers“ der ersten Fantasy-Romanreihe des Britischen Autors Mark de Jager begleitet der Leser den Protagonisten „Stratus“ auf seinem Weg auf der Suche nach sich selbst und seinen Wurzeln. Stratus erwacht völlig orientierungs- und ahnungslos in einer Zeit des Kriegs zwischen dem Königreich Krandin und dem Kaiserreich Penullin.

Scheinbar ziellos wandert Stratus im weiteren Verlauf durch eine dunkle Fantasywelt, in der hinter jeder Ecke Gefahren lauern und findet dabei immer wieder kleine Schlüsselfragmente, die ihm der Lösung des Rätsels um seine Vergangenheit näher bringen. Während der Wanderung durch die Reiche begegnet Stratus zahlreichen Menschen, die ihm mal mehr oder weniger wohl gesonnen sind und lernt, mit seinen verborgenen Kräften umzugehen. Er findet heraus, dass scheinbar eine Art Monster, das er „liebevoll“ als „Bestie“ bezeichnet, in ihm schlummert. Ein Wesen, das von heiß glühendem Zorn bestimmt wird. Wird Stratus erfahren wer er wirklich ist und was hat der Herr der Würmer mit alldem zu tun?

Meinung:
Beginnen wir mit dem Cover des Romans, welches mir sehr gut gefällt. Dargestellt ist eine düstere Wüstenszenerie mit einem Totenschädel im Vordergrund, einem dunklen Schemen etwas weiter hinten auf einer Düne sowie mit einer großen Stadt im Hintergrund. Ich nehme stark an, dass es sich um die Umgebung handelt, in der Stratus zu Beginn der Geschichte erwacht. Die Farben sind in rot- und gelb-Tönen gehalten und der Titel ist in verschnörkelten goldenen Buchstaben auf das Cover gedruckt worden. Ein richtiger Eye-catcher, der Lust auf das Buch macht.

Gut gefallen hat mir, dass sich der Autor für die Ich-Perspektive entschieden hat, wodurch der Leser einen tiefen Einblick in Stratus‘ Psyche erhält.

Plätschert die Geschichte anfangs noch etwas dahin, steigt schon bald die Spannung. Es gilt unterirdische Katakomben und Grüfte zu erforschen, Rätsel zu lösen und gegen Räuberbanden zu bestehen. Im Hintergrund steht dabei nach wie vor die Frage nach Stratus wahrem Ich. Allerdings muss erwähnt werden, dass sich durchaus brutale und eklige Szenen häufen, daher würde ich Menschen mit schwachen Nerven oder Mägen eher vom Lesen dieses Fantasy-Romans abraten. Wer sich hingegen von vornherein auf eine Menge Blut und Gedärme einstellt, der hält einen unterhaltsamen und spannenden Fantasy-Roman in den Händen.

Die Welt, die der Autor beschreibt, ist gut ausgearbeitet und bildgewaltig dargestellt. Während des Lesens lief bei mir aufgrund der detaillierten Sprache von Mark de Jager stets vor dem inneren Auge ein kleiner Film ab. Ich fühlte mich beim Lesen stark an die vielen Fantasy-RPGs erinnert, die ich selbst in großer Zahle und mit sehr viel Leidenschaft spiele.

Stratus selbst ist ein Charakter der polarisiert und gleichzeitig Interesse weckt. Viele Leser werden ihre Zeit brauchen, um mit diesem Anti-Helden „warm“ zu werden, wenn es überhaupt dazu kommt. Ich persönlich fand es spannend seine verborgenen Kräfte sowie Talente zu entdecken und zu erleben, wie Stratus nach und nach lernt, diese zu beherrschen. Trotz seiner enormen Brutalität konnte ich doch Sympathien für ihn entwickeln. Eigentlich verwundert mich das sehr. Bei mir herrschte eher Mitgefühl vor und ich fragte mich was er wohl erlebt haben musste, dass er jetzt solch eine ungezügelte Gewalt im Herzen trägt. Seinen schwarzen Humor fand ich einfach grandios. Stratus ist eine ganz andere Sorte Protagonist und nicht der blonde Prinz in glänzender Rüstung. Ich persönlich mag diese Schwarz-/Weiß-Malerei gar nicht, wo der „Gute“ immer nur gut ist und der „Böse“ immer nur böse. Daher kam mir dieser Anti-Held sehr entgegen.

Nachdem ich das Buch nun komplett gelesen habe, kann ich manche Szenen wesentlich besser nachvollziehen und verstehe auch, warum Stratus handelt, wie er handelt.
Wenn wir schon vom Schluss reden.. Natürlich stellte ich während der Lektüre einige Vermutungen an, wer oder was Stratus sein könnte, musste mich aber oft eines besseren belehren- und am Ende völlig überraschen lassen. Das Buch hat sich in eine völlig andere Richtung entwickelt, als ich erwartet hatte.

Mit der zweiten Protagonistin, der unerschrockenen und toughen Kämpferin Tatyana, gewinnt der Roman einen liebenswerten Charakter hinzu. Stratus und Tatyana geben ein extrem ungleiches, zeitgleich aber auch wirklich unterhaltsames Paar ab. Ihre ironisch-humorvollen Konversationen, die meist auf Missverständnissen beruhen, brachten mich oft zum Schmunzeln.

Dennoch vorweg: Erwartet keine Romanze, von Liebe ist in diesem Buch keine Spur. Zu keiner Zeit.
Eine weitere Stärke des Romans sehe ich persönlich im Magiesystem, das Mark de Jager ausgetüftelt hat. So gibt es sogenannte „Liedlinien“, aus denen Hexer oder Zauberer Kraft für ihre Zaubersprüche, Magiegeflechte oder Schutzbanne ziehen können. Auch der Vergleich der Magie zur Musik hat mir unglaublich gut gefallen.

Fazit:
Brutal, düster und zeitweise eklig – aber viel Liebe zum Detail und tolle Charaktere.
Ich persönlich wurde gut unterhalten und besonders der Mittelteil der Geschichte war so spannend, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Alles in allem ein würdiger Debütroman, der trotz kleinerer Schwachstellen Lust auf den zweiten Band macht. Geeignet für all jene Freunde der Fantasyliteratur, denen die großen Fantasyepen von Tad Williams oder Robbin Hobb zu komplex oder zu umfangreich sind.
Spannend wäre auch, den Roman erneut mit dem jetzigen Hintergrundwissen nochmal zu lesen, so kann der Leser die Geschichte sicherlich nochmal ganz anders wahrnehmen und die scheinbar sinnlose Brutalität nachvollziehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Action
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Idee
Veröffentlicht am 23.11.2017

In eine Geschichte eintauchen

Tochter des dunklen Waldes
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Ich durfte mit bisher leider nur die Leseprobe zu Gemüte führen, aber diese fand ich absolut gelungen. Ich habe große Lust die Geschichte um Lilac und den geheimnisvollen Morgenwald weiter zu verfolgen.

Die ...

Ich durfte mit bisher leider nur die Leseprobe zu Gemüte führen, aber diese fand ich absolut gelungen. Ich habe große Lust die Geschichte um Lilac und den geheimnisvollen Morgenwald weiter zu verfolgen.

Die Geschichte spielt in einem 100-Seelen-Dörfchen namens Grünweite, Das von 2 Seiten von einem dunklen Wald begrenzt ist. Das Betreten des Waldes ist streng verboten. Um den Wald rankt sich das Märchen vom "träumenden Mädchen und dem Eichenherz". Fiese idee der Autorin war sehr gelungen. So merkt der Leser gleich etwas vom zauberhaften Setting und bekommt ein Gefühl für die Atmosphäre. 10 Jahre später treffen wir Lilac wieder und lernen den distanzierten und mysteriösen Dorean kennen, der immer etwas isoliert zu sein scheint.

Lilah ist eine liebenswerte Protagonistin, die eine starke Verbundheit zur Natur hat und sich sehr durch Gerüche beeinflussen lässt. Ich stelle sie mir recht sensibel und einfühlsam vor, irgendwie lieblich.

Den Schreibstil der Autorin mochte ich sofort. Man wird schon auf den wenigen Seiten in die Geschichte gezogen und läuft Hand in Hand mit Lilah über Lavendelfelder, über Wiesen und spphrt die Bedrohung des Waldes. Auch die geheimnisvollen Kapitelanfänge vertiefen die Stimmung und Atmosphäre.

Alles in allem scheint es sich hierbei um einen lesenswerten und zauberhaften Fantasy-Roman zu handeln. Ein weiteres Buch auf meiner Wunschliste.

Veröffentlicht am 11.11.2017

Macht Lust auf mehr..

Wolkenschloss
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Kerstin Hier zählt für mich zu den besten Schriftstellern Deutschlands. Ihr Humor und Witz in den Zeilen ist unübertroffen. Ich habe ihre "Edelstein-Trilogie" regelrecht verschlungen und auch "Silber" ...

Kerstin Hier zählt für mich zu den besten Schriftstellern Deutschlands. Ihr Humor und Witz in den Zeilen ist unübertroffen. Ich habe ihre "Edelstein-Trilogie" regelrecht verschlungen und auch "Silber" hat mir sehr gut gefallen, wobei die Reihe meiner Meinung nach etwas schwächer war. Nun also das neue Buch von Kerstin Gier. Ich war sehr gespannt und habe bisher auch nur die Leseprobe gelesen. Ich habe mich unglaublich gut unterhalten gefühlt. Man muss die Bücher der Autorin einfach lieben.

Bereits auf den ersten Seiten taucht man in eine ganz andere Welt ein. Die Charaktere sind wie immer liebevoll gestaltet, das merkt man bereits nach kurzer Zeit. Die Leseprobe zeigt wieder den beschwingten und leichten Schreibstil. Auch die Geschichte finde ich recht interessant und auch ein wenig verrückt. Aber das mag ich an Kerstin Gier so sehr.

Ich werde dem Buch definitiv eine Chance geben. Ich habe schon viele Rezensionen darüber gelesen und habe bemerkt, dass die Meinungen weit auseinander gehen. Ich denke aber, wenn man sich auf die Geschichte einlässt wird man auch hier wieder verzaubert und möchte das Buch ungern aus der Hand leggen.

Veröffentlicht am 11.11.2017

Schöne Ergänzung für Harry Potter Fans

Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind (farbig illustrierte Schmuckausgabe)
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Dieses Buch ist für wahre Harry Potter Fans ein Muss wie ich finde. Hierin befindet sich eine Auflistung aller phantastischen Tierwesen (und deren Definition) in alphabetischer Reihenfolge. Mir hat es ...

Dieses Buch ist für wahre Harry Potter Fans ein Muss wie ich finde. Hierin befindet sich eine Auflistung aller phantastischen Tierwesen (und deren Definition) in alphabetischer Reihenfolge. Mir hat es mega viel Spaß gemacht all die verschiedenst artigen Wesen kennen zu lernen und Hintergrundinfos über sie zu erfahren.

Sicherlich ist dieses Zusatz-Buch nicht für alle Leser geeignet, aber wer Harry Potter mag und gerne über fremdartige Wesen liest sollte sich dieses Buch definitiv mal anachauen. Ich denke, dass die Illustrationen der Wesen nochmal einem ganz eigenen Reiz dieses Buchs ausmachen als wenn man nur stumpf die Tiere auflisten würde. So bekommt das ganze etwas Magisches und die Wesen werden fast lebendig.

Veröffentlicht am 26.10.2017

Vielleicht ein neues Lieblingsbuch?

Bird and Sword
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Auf das Buch "Bid & Sword" bin ich beim letzten Stöbern auf Amazon aufmerksam geworden. Das Cover ziert eine blasse, langhaarige Schönheit. Zugegebenermaßen war ich davon verzaubert und wollte unbedingt ...

Auf das Buch "Bid & Sword" bin ich beim letzten Stöbern auf Amazon aufmerksam geworden. Das Cover ziert eine blasse, langhaarige Schönheit. Zugegebenermaßen war ich davon verzaubert und wollte unbedingt wissen worum es in dem Buche gehen sollte. Auch der Klappentext versprach einen spannenden Fantasy-Roman mit historischem Hintergrund.

Ich muss vorne weg sagen, dass ich das Buch nicht komplett gelesen-, sondern mit lediglich die Leseprobe angeschaut habe. Diese hat mir aber schon sehr zugesagt.

Zu Anfang lernt der Leser Lark, scheinbar das Mädchen vom Cover, im Alter von 5 Jahren kennen. Lark lebt mit ihrer Mutter, Lady Meshara, im Königreich Jeru. Das kleine vogelgleiche Mädchen wird nach dem Singvogel Lerche benannt. Der Leser wird ohne Erklärungen mitten in die Geschichten "geworfen". Man bemerkt schnell, dass Lark scheinbar magische Kräfte besitzt, denn sie stellt in einem für sie eigentlich verbotenen Zimmer Puppen her und lässt diese tanzen, springen und sogar fliegen - dies alles nur mit Hilfe von Worten.

Die magische, zauberhafte Szenerie ändert sich aprubt, als eine fliegende Puppe Lady Meshara und Lark in eine brenzlige Situation bringt. Magie wird im Lande von Jeru mit der Todesstrafe geachtet und als dem König die fliegende Puppe aufällt, wird Lady Mesahra kurzer Hand als "Hexe" verurteilt und nur wenige Minuten später durch das Schwert des Königs hingerichtet. Im Sterben beschwört Lady Meshara ihre Tochter, die Worte immer für sich zu behalten, um sie zu schützen. Seitdem ist kein Laut mehr über Larks Lippen gekommen.

Im letzten Teil der Leseprobe wird mehr auf Lark eingegangen. Der Leser merkt, dass sie eine mitfühlende und fast schon märchenhaft verträumte und sanfte Person ist. Das Mädchen hört den Schrei eines verwundeten Adlers. Schnell stellt sich heraus, dass dieser aufgrund eines Pfeils zum Sterben verdammt ist. Lark nimmt sich des mächtigen Vogels an und versucht ihm in Gedanken Linderung zu verschaffen. Es scheint fast so, als unterhielten sich die beiden Wesen telepathisch.

Mir hat die Leseprobe wirklich gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Auch die Namen der Personen sowie des Lands/Königreichs finde ich nicht so schwierig und es fügt sich alles zu einem ganz guten Gesamtbild zusammen. Ich weiß natürlich nicht, wie die Geschichte um Lark weiter geht und welche Gefahren sie noch bestehen muss bzw. welche Abenteuer sie erlebt und ob sie jemals wieder sprechen wird, aber ich denke dieses Buch ist für jeden Fantasy-Liebhaber etwas. Ein vielversprechender Auftakt, wie ich finde.