"Romy, [...] ich hab das alles nur gemacht, weil ich dich liebe."
AncoraObwohl mich die Idee der Geschichte eines Dorfes in einem Tal ohne Handyempfang, fließend Wasser oder Strom sehr interessiert hat, konnte mich "Ancora" von Colin Hadler nicht wirklich überzeugen.
Wer auf ...
Obwohl mich die Idee der Geschichte eines Dorfes in einem Tal ohne Handyempfang, fließend Wasser oder Strom sehr interessiert hat, konnte mich "Ancora" von Colin Hadler nicht wirklich überzeugen.
Wer auf Mystik-Thriller steht, die ein bisschen an einen klassischen Horrorfilm erinnern (Ausflug mit Stopp im Grünen, daraufhin seltsame Ereignisse), kommt auf jeden Fall auf seine Kosten, denn der Gruselfaktor war beim Hören sehr hoch.
Herzlichen Dank an Netgalley.de u. Silberfisch-Verlag aus dem Hause Hörbuch Hamburg Verlag für das kostenlose Rezensionsexemplar (Hörbuch)!
Kurz zur Story:
Die Jugendliche Romy macht sich gemeinsam mit ihrem festen Freund Aurel u. ihrem besten Freund Jannis auf, um "Ferien" in einem europäischen Dorf fernab der Zivilisation zu machen. Das Dorf Ancora hat weder Handyempfang noch fließend Wasser oder Strom. Romy will die Zeit dort nutzen, um sich für ihre selbst geschriebenen Gedichte inspirieren zu lassen.
Was zunächst noch nach einer aufregenden Erfahrung klingt, entpuppt sich sehr schnell als das Gegenteil: Denn im Dorf geschehen seltsame Ereignisse u. alles lässt sich auf die Gedichte ihrer Mutter zurückführen. Und somit stellt sich Romy die Frage, welches Geheimnis sich hinter Ancora verbirgt.
Ich habe das Buch als Hörbuch von Silberfisch-Verlag gehört u. kam durch die angenehme Erzählerstimme von Julia Preuß sehr schnell in die Geschichte rein, auf die ich mich durch den ansprechenden Klappentext sehr gefreut habe.
Leider kam sehr bald die Ernüchterung, denn irgendwie habe ich mich direkt in den Schauplatz eines Horrorfilms à la "Wrong Turn" hineinversetzt gefühlt: Ein abgeschiedenes Dorf jenseits der Zivilisation (das niemand kennt), gruselige Gestalten im Wald, seltsame Ereignisse u. zu geheimnisvolle Dorfbewohner.
Die Geschichte wird dabei aus der Ich-Perspektive von Romy erzählt, zu der ich nicht wirklich eine Verbindung aufbauen konnte. Warum das so war, kann ich nicht genau sagen. Ich habe auf jeden Fall nicht verstanden, warum sie mit ihrem Freund Aurel u. ihrem besten Freund Jannis in den "Urlaub" fährt, um zum einen die besonderen Erfahrungen dieser zeitweisen Abgeschiedenheit zu machen u. gleichzeitig ihre Beziehung wieder aufleben zu lassen - da waren die Konflikte dieser Dreiecksgeschichte irgendwie vorprogrammiert.
Es kommt, wie es kommen muss u. eine Beschuldigung folgt der nächsten, parallel zu den sich anhäufenden Ereignissen, die im Laufe der Geschichte immer heftiger u. verstörender werden.
Gerade am Ende überschlagen sich die Ereignisse dann u. es kommt zur Auflösung von allem. Insgesamt hat dann alles Sinn ergeben u. wurde auch logisch erklärt, war für mich aber dennoch kein wirkliches Lese-Erlebnis.
Wirklich schade, aber für Fans dieses Genres bestimmt ein Highlight. Für mich leider nicht.
Ich gebe dem Buch 3 von 5 Sternen.
Zitat: Colin Hadler: Ancora, Sec. 132, 1:50 min