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Veröffentlicht am 11.02.2024

Thriller mit langem Anlauf

Gestehe
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"Gestehe" von Henri Faber ist ein Thriller, der nach langem, behutsamen Aufbau erst zum Ende hin richtig Fahrt aufnimmt und zu überzeugen weiß.

Der Thriller ist in sechs Teilen zuzüglich eines Prologes ...

"Gestehe" von Henri Faber ist ein Thriller, der nach langem, behutsamen Aufbau erst zum Ende hin richtig Fahrt aufnimmt und zu überzeugen weiß.

Der Thriller ist in sechs Teilen zuzüglich eines Prologes und eines Epiloges aufgeteilt und aus drei Blickwinkeln geschrieben. Der eine Blickwinkel erzählt die Ereignisse aus der Sicht von dem Wiener Ermittler Johann "Jacket" Winkler, der andere beschreibt die Sichtweise des jungen Beamten Mohammad Moghaddam und des dritten Betrachters "Er".

Die Wiener Polizei bekommt es mit einigen, sehr brutalen Morden zu tun. Allen Opfern ist gemeinsam, dass ihnen ein Organ entnommen wurde und das Wort Gestehe am Tatort auftaucht. Jacket wird dadurch total verunsichert, da die Tatorte und auch die Vokabel "Gestehe" in seinem noch nicht veröffentlichen Buch ebenfalls erscheinen. Er gerät so immer mehr in Verdacht, die Morde selber begangen zu haben. Bestätigt sich zum Ende dieser Verdacht? Behalten seine Gegner und Neider die Oberhand? Oder steckt doch jemand anderes dahinter?

In den ersten Teilen des Thrillers baut sich die Spannung zunächst nur sehr langsam auf, da viel über das Privatleben der beiden Hauptprotagonisten Jacket und Mo (Mohammad) erzählt wird. Auch der Perspektivwechsel führte zu Beginn des Thrillers bei mir eher zu Verwirrung als zu erhöhter Spannung. Das Finale jedoch ist unglaublich rasant und besticht durch einen immer größer werdenden Spannungsbogen, der nie zu enden scheint, da der Autor mit immer neuen Überraschungen aufwartet.
Herauszuheben sind für mich zudem die sehr schöne Selbstironie, der immer wieder aufblitzende Humor und die beinahe satirische Verwendung diverser Namen, die bei den Leser/innen Bilder bekannter Promis hervorzaubern.

Ein Thriller, den ich allen Leser/innen von Krimis und spannungsgeladener Literatur, empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 09.01.2024

Spannende Suche nach dem Nibelungengold mit historisch prominenter Beteiligung

Die Mission des Goldwäschers
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Mit "Die Mission des Goldwäschers" ist Ralf H. Dorweiler erneut ein sehr spannender historischer Roman gelungen, den man nur schwer aus der Hand legen kann.

Der Roman spielt im Jahre 1771. Eleonore von ...

Mit "Die Mission des Goldwäschers" ist Ralf H. Dorweiler erneut ein sehr spannender historischer Roman gelungen, den man nur schwer aus der Hand legen kann.

Der Roman spielt im Jahre 1771. Eleonore von Auenstein entdeckt, während sie ihren Vater Magnus von Auenstein bei seiner Tätigkeit, dem Buchhandel, begleitet, in einer sehr alten Ausgabe des Nibelungenliedes seltsame handschriftliche Randnotizen in diesem Werk. Die beiden Suchen zur Unterstützung der Auflösung der Notizen Hilfe im Kloster St Gallen. Bruder Melchior steht ihnen fortan zur Seite. Auf dem Weg zum Nibelungenschatz, auf den die Notizen wahrscheinlich hinweisen, stoßen sie auf den Goldwäscher Frieder Fischer und seine beiden Freunde. Die kleine Gruppe muss bald erkennen, dass der Weg zum ersehnten Gold kein leichter sein wird und dass sie nicht die Einzigen sind, die ihn unbedingt finden und bergen wollen.

Bereits im ersten Kapitel von insgesamt vierundvierzig baut der Autor einen wunderbaren stets ansteigenden Spannungsbogen auf, der auch nicht durch Erläuterungen des Nibelungenliedes oder kleine amouröse Abenteuer unterbrochen werden kann. Im Gegenteil: Durch Bruder Melchior können auch wir Leser/innen unser Wissen über diese alte Sage neu auffrischen und gemeinsam mit den Protagonisten nicht nur gemeinsam versuchen, die verschiedenen Rätsel der Randnotizen zu lösen, sondern jede(n) Einzelne(n) näher und besser kennenlernen. Die Kapitel sind in einer angenehmen Seitenzahl geschrieben, so dass der Handlung stets einfach zu folgen ist. Die Schatzsuche verläuft über 17 Tage und 43 Kapitel. Dadurch entsteht beinahe das Gefühl den Roman in Echtzeit zu lesen.

Ein der Geschichte vorangestelltes Personenverzeichnis, ein, die Geschichte abrundender Epilog und ein wunderbar erläuterndes Nachwort machen das Lesevergnügen komplett.

Ich kann "Die Mission des Goldwäschers" allen Lesern/innen, die eine ausgezeichnete und lebendig geschriebene Verbindung von Fiktion und historischer Realität lieben und schätzen unbedingt empfehlen und allen nur raten, auch die bereits veröffentlichen anderen historischen Romane dieses tollen Autors zu lesen.

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Veröffentlicht am 29.12.2023

Eisiges und dunkles Familienabenteuer

Die Polidoris und der Fluch aus dem Eismeer (Bd. 2)
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Mit "Die Polidoris und der Fluch aus dem Eismeer" ist Anja Fislage eine absolut gelungene Fortsetzung ihres ersten Bandes über diese außergewöhnliche Familie geglückt. Diese abenteuerliche Geschichte wird ...

Mit "Die Polidoris und der Fluch aus dem Eismeer" ist Anja Fislage eine absolut gelungene Fortsetzung ihres ersten Bandes über diese außergewöhnliche Familie geglückt. Diese abenteuerliche Geschichte wird in zwei Erzählsträngen erzählt, was der Spannung von Beginn an zugute kommt. Erneut müssen sich die drei Geschwister Roberta, Petronella und Pellegrino Polidori trennen, um eine neue Herausforderung anzunehmen und hoffentlich zu bewältigen. Während Roberta im Polidorium, dem Zuhause der Familie mit ihrem Onkel verbleibt, begeben sich ihre beiden jüngeren Geschwister zusammen mit ihren Großeltern mit dem Schiff "Polidoria" auf der Suche nach ihrem Vater Dr Oscar in Richtung Arktis, nicht ahnend, was sie hier erwartet.

Werden sie ihren Vater finden? Welchen Gefahren und Abenteuern werden die drei Kinder dieses Mal ausgesetzt und werden sie diese auch bestehen?

Das 422 Seiten starke Buch ist in drei Teilen geschrieben. Das Buch kann als eigene Geschichte gelesen werden, jedoch sind Vorkenntnisse des ersten Bandes von Vorteil. Der Autorin gelingt es in diesem Band von Beginn an einen wunderbaren Spannungsbogen aufzubauen. Wer den ersten Band bereits gelesen hat, dem sind die Figuren sofort wieder sehr vertraut. Jedes der Kinder und auch deren Großeltern haben einzigartige Eigenschaften, die sie von anderen Protagonisten hervorheben. Die Geschichte ist in einem sehr flüssigen Schreibstil verfasst, so dass die über 400 Seiten dennoch gut und schnell zu lesen und zu verstehen sind. Erneut wartet die Autorin mit unglaublichen Wendungen und Figuren in ihrem Familienabenteuer auf, die die Leser/innen immer wieder in Staunen versetzen. Die bestechenden Illustrationen von Verena Wugeditsch tragen erneut zur besseren Vorstellung der Geschichte und zum Aufbau von jeglichen Emotionen auf ihre einzigartige Weise bei.

Mein Fazit:

Der zweite Band über "Die Polidoris" hat mich noch wesentlich mehr begeistern können als es Band 1 vermochte. Er liefert noch mehr Spannung, noch mehr Humor und noch mehr Emotionen und enthält sogar die ein oder andere erwähnenswerte Botschaft an die sowohl junge wie auch ältere Leserschaft. Allen Leser/innen, die eine außergewöhnliche und skurrile Familie mal etwas näher kennenlernen möchten und dazu noch einen spannende Geschichte geliefert haben wollen, kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 27.12.2023

Die bekannten Katzen als Retter des Weihnachtsabends im Felidix-Turm

Mitternachtskatzen - Mr Mallorys magisches Weihnachtsgeheimnis.
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Der Adventskalender "Mitternachtskatzen - Mr Mallorys magisches Weihnachtsgeheimnis" ist ein Adventskalender der besonderen Art. Da er in Buchform ausgegeben ist, enthält er weder jegliches Naschwerk noch ...

Der Adventskalender "Mitternachtskatzen - Mr Mallorys magisches Weihnachtsgeheimnis" ist ein Adventskalender der besonderen Art. Da er in Buchform ausgegeben ist, enthält er weder jegliches Naschwerk noch ist es ein Rätselbuch der EXIT-Form. Hierbei handelt es sich vielmehr um ein tägliches vorweihnachtliches Lesevergnügen für kleine wie aber auch große Liebhaber von Katzenlektüre.

Die Autorin, Barbara Laban, hat inzwischen vier Bände über die "Mitternachtskatzen" und ihre menschlichen Freunde, die Felidix veröffentlicht. Dieser Adventskalender widmet sich über die 24 Tage des Dezembers bis zum Heiligabend jeden Tag einer anderen Katze aus den oben genannten vier Bänden. So treffen wir auf alte Bekannte, lernen aber auch wieder neue Gesichter kennen und werden, nachdem wir die entsprechenden Seiten in dem Buch an dem entsprechenden Tag aufgetrennt haben, wunderschön und spannend von den Katzen unterhalten. Wie aus den vorgenannten Bänden bereits bekannt, lassen sich die Tagesabschnitte, in denen die Katzen auf der Suche von Magischen Seiten eines Buches sind, aufgrund des wunderbar flüssigen Schreibstils der Autorin leicht lesen. Alle, die die Katzen bereits kennenlernen durften, haben diese und die Örtlichkeiten sogleich wieder vor Augen, aber auch alle anderen Leser/innen, die noch keinen Band über die Mitternachtskatzen gelesen haben, können dieser völlig unabhängigen Geschichte ganz einfach folgen und sie Tag für Tag bis Weihnachten geniessen.

Ich kann diesen Adventskalender allen Katzenliebhabern nur wärmstens empfehlen. Neben Spannung bekommen die Leser/innen auch ausreichenden und passenden Humor geliefert, haben nicht den kurzweiligen Geschmack von viel zu süßer Schokolade auf der Zunge, sondern erfreuen sich neben dem aufregenden Auftrennen (Öffnen) der Buchseiten auch an deren anschliessenden Inhalten und verkürzen so die Wartezeit auf Heiligabend in entsprechend länger anhaltender Erfahrung. Für alle, die die Mitternachtskatzen bereits kennen, ein Muss!!

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Veröffentlicht am 27.12.2023

Deutungen zum Ausprobieren

Wahrsagekunst aus dem Orient
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In ihrem Buch "Wahrsagekunst aus dem Orient" erläutert die Autorin Pinar Akdag zwölf verschieden Wahrsagemethoden, deren Ursprung sich aus der Literatur aus dem Orient befinden. Den Leser/innen werden ...

In ihrem Buch "Wahrsagekunst aus dem Orient" erläutert die Autorin Pinar Akdag zwölf verschieden Wahrsagemethoden, deren Ursprung sich aus der Literatur aus dem Orient befinden. Den Leser/innen werden dabei kurz und prägnant die unterschiedlichen Methoden, in die Zukunft der Fragenden zu blicken sehr anschaulich erklärt.

Nach einem kurzen Vorwort, in dem die Autorin nicht nur auf den Inhalt des Buches eingeht, sondern auch dessen Nutzung durch seine Leser/innen beschreibt, beginnt sie in den folgenden zwölf Kapiteln, die verschiedenen Arten der Wahrsagekunst darzustellen. Dabei stellen die Leser/innen relativ schnell fest, dass es Methoden gibt, die verhältnismäßig schnell und einfach ausprobiert werden können, andere wiederum erst einer umfangreichen Übung und ausreichender Kenntnis bedürfen. Während die meisten Deutungsarten recht umfangreich beschrieben werden, waren bedauerlicherweise einige wenige dabei, zu denen man bis auf die Aussage, dass es diese Methode überhaupt gibt, sonst sehr wenig bis auf nichts weiteres erfährt. An diesen Stellen wirkt das Buch unvollständig.

Für alle diejenigen, die Interesse an das Übersinnliche haben und mehr über verschiedene Methoden von Deutungen und der Wahrsagekunst erfahren möchten, ist diese kurzweilige Lektüre ein sehr gelungener Einstieg. Diejenigen jedoch, die noch tiefer in die Materie eindringen möchten, werden hier wahrscheinlich nicht ausreichend bedient und müssen sich weitere Literatur besorgen.

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