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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2024

Eine gefährliche Schwärmerei

Love Letters to a Serial Killer
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Ich war mir bei diesem Buch super unsicher, ob ich die Idee absolut genial oder als eine eindeutige Red Flag empfinde. Bin mir auch immer noch nicht 100% schlüssig, denn einerseits gibts ein klares Nein ...

Ich war mir bei diesem Buch super unsicher, ob ich die Idee absolut genial oder als eine eindeutige Red Flag empfinde. Bin mir auch immer noch nicht 100% schlüssig, denn einerseits gibts ein klares Nein von mir zu Protagonistin Hannah und gleichzeitig hatte die Geschichte eine absolute schräge Sogwirkung, der ich mich nicht entziehen konnte.

Zum Inhalt: Hannah, frisch getrennt und von ihren Freundinnen zugunsten derer Beziehungen vernachlässigt, findet zunehmend Trost und Erfüllung in einem True Crime Internetforum, dass sich mit den Morden an jungen Frauen in Georgia beschäftigt. Als Willian, ein gut aussehender Anwalt aus einer angesehenen Familie verhaftet wird, beginnt Hannah ihm briefe ins Gefängnis zu schreiben und sich in ihn zu verlieben.

Cool fand ich, dass der Briefwechsel zwischen Hannah und William vor allem anfangs rege war und wir auch ihre Ent- und Verwürfe zu Gesicht bekommen haben, auch wenn die Briefe selbst eher wenig Raum innerhalb der Handlung einnahmen. Generell fand ich das Thema rund um True Crime, Internetforen über Verbrechen und Briefwechsel mit einem Strafgefangen sehr interessant angelegt, vor allem da man das ja in Anlehnung an wahre Fälle aus der Realität kennt. Das Thema wirkt also durchaus authentisch und es werden beispielsweise auch Referenzen zu Ted Bundy gezogen- das Buch spielt also aktiv mit dem Klischee, das es bedient.

Was aber in meinen Augen gar nicht ging war Hannah als Charakter selbst. Ihre unsichere Art, sich permanent in Abhängigkeit von Männern zu stürzen und gleichzeitig super missgünstig mit ihren Freundinnen zu sein, fand ich wahnsinnig unangenehm. Am liebsten hätte ich sie geschüttelt. Natürlich sind diese Charakterzüge quasi die Prämisse dafür, dass die Handlung so stattfinden konnte, aber so wahnhaft kann man ja eigentlich nicht sein und dieses Verhalten fand ich wahnsinnig triggernd.

Den Twist zum Ende habe ich ehrlich gesagt bereits kommen sehen, was den Plot aber nicht weniger spannend und abgründig macht. Es wird ja auch bereits zu Beginn des Buches angeteasert, welchen Verlauf die Bekanntschaft von Hannah und William nehmen wird. Ich fand es tatsächlich schade, dass das schon so vorweg genommen wurde.

Als psychologischer Thriller bietet das Buch eine spannender Perspektive und war mir kleinen Anzügen eigentlich durchweg unterhaltsam.

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Veröffentlicht am 29.09.2024

Zwischen den Buchseiten

Liga Lexis – Nachtschwarze Worte
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Bücher über Buchwelten, Geschichten und die Liebe zum Lesen sind einfach wunderbare Wohlfühlorte für mich und ich werde niemals müde Bücher über die Magie von Literatur und Geschichten zu lesen. Dieses ...

Bücher über Buchwelten, Geschichten und die Liebe zum Lesen sind einfach wunderbare Wohlfühlorte für mich und ich werde niemals müde Bücher über die Magie von Literatur und Geschichten zu lesen. Dieses Buch ist ein schöner, wundervoll ausgearbeiteter Auftaktband, der den Leser mit auf eine fantastische Reise nimmt. Beim Lesen habe ich mir gewünscht mit Annie in dir Geschichten eintauchen zu können. Und weil das Buch sehr bildlich geschrieben ist, ist mir das auch gelungen.

Zum Inhalt: dass Annie adoptiert ist war für sie nie ein Geheimnis, doch als zwei Männer der Liga Lexis bei ihr auftauchen und ihr eröffnen, dass sie eine Migra ist, ändert sich ihr gesamtes Leben schlagartig. Sofort wird wie nach Bookfort Manor gebracht, wo sie lernen soll, sich in Büchern zu bewegen. Und ihr zur Seite gestellt wird Caspian de Vries, Sohn des Ratsoberhaupts, der sie im Auge behalten soll.

Die Reise in die Buchwelten ist abenteuerlich, gefährlich und total mitreißend. Ich liebe die Buchwelt, die hier errichtet wurde, die Möglichkeiten die den Migra in der Lexis geboten werden, aber auch die Gefahren, die das Reisen birgt. Denn in den Buchwelten ist etwas im Umbruch und das Reisen wird zunehmend gefährlicher, was die Geschichte sehr spannend und packend macht.

Die Referenzen zu bekannten Büchern haben mir total gut gefallen, weil man als Leseratte direkt auch einen eigenen Bezug zur Geschichte findet. Neben der Liebe zu Geschichten und den Figuren, die sie bereichern und lebendig werden lassen, stecken auch ein paar wertvolle Botschaften und Lebensweisheiten in diesem Buch.

Die Geschichte liest sich flüssig und ist durch die sympathischen Figuren sehr einnehmend und unterhaltsam. Annie und Caspian haben eine tolle Dynamik, auch wenn das Enemies-to-Lovers Konzept noch ausgeprägter hätte sein können.
Ich bin total gespannt, wie die Geschichte weiter geht und wie das Geheimnis um Annies Abstammung gelüftet wird.

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Veröffentlicht am 29.09.2024

Starker zweiter Band

A Spark of Time - Ein Date mit Mr Darcy
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Ich hab mich sehr auf diesen zweiten Band gefreut, auch wenn der Erste mich nicht 100% überzeugt hatte. Aber ich wollte trotzdem wissen wie es weitergeht. Und oh man, dieser Band legt nochmal ordentlich ...

Ich hab mich sehr auf diesen zweiten Band gefreut, auch wenn der Erste mich nicht 100% überzeugt hatte. Aber ich wollte trotzdem wissen wie es weitergeht. Und oh man, dieser Band legt nochmal ordentlich nach und hatte dann jetzt alles, was ich zuvor vermisst habe. Sehr gelungener Abschluss dieser Geschichte.

Zum Inhalt: nachdem Lilly Ray vermeintlich auf der Titanic zurücklassen musste, stellt sie fest, dass er in New York plötzlich vor ihr steht. In ihrem Zuhause und sie offensichtlich bestehlen will. Und dann tischt er ihr noch eine völlig wilde Geschichte auf. Doch als sein Vater plötzlich auftaucht und droht ihrem Vater etwas anzutun, muss sie sich erneut mit Damien zusammentun.

Das Regency-Setting hat ja total meinen Geschmack getroffen und ich mochte einfach alles daran- die Atmosphäre, die Umgangsformen, die den beiden Zeitreisenden Steine in den Weg legen und die gesellschaftlichen Verpflichtungen. Und ich hatte einen kleinen Fangirl-Moment als die beiden auf Jane Austen treffen. Solche kleinen Details und Cameos finde ich immer ganz besonders in Büchern.

Im zweiten Teil der Geschichte gibt es nochmal einen ziemlich coolen Szenenwechsel und es wird überraschend abenteuerlich, was ich so gar nicht mehr erwartet hatte.
Mit Damiens Vater war auch ein würdiger Gegner und Bösewicht gefunden und es gab hier einiges an überraschenden Wendungen. Dadurch ist eigentlich durchweg der Spannungsbogen recht hoch gehalten wurden.

Ich mochte auch die vorsichtige, erneute Annäherung der beiden Protagonisten total gern und fand das sehr authentisch dargestellt. Insgesamt hatte das Buch einfach einen starken Plot mit guten Twists und zusätzlich eine schöne emotionale Storyline. Hat mir richtig gut gefallen.

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Veröffentlicht am 29.09.2024

unglaublich schön, auf poetische Art tragisch

Bei Licht ist alles zerbrechlich
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Bücher über den Nationalsozialismus kann es zur heutigen zeit gar nicht genug geben, bekommt das Thema doch wieder eine ganz neue Aktualität und Brisanz. Und ich finde genauso muss man sich auch nochmal ...

Bücher über den Nationalsozialismus kann es zur heutigen zeit gar nicht genug geben, bekommt das Thema doch wieder eine ganz neue Aktualität und Brisanz. Und ich finde genauso muss man sich auch nochmal ins Gedächtnis rufen, dass dieser auch in anderen Ländern verbreitet war und ist. Dieses Buch greift das dunkle, schmerzliche Thema auf und macht darauf eine sanfte und doch eindrückliche Geschichte über Freundschaft, Verbundenheit und Verlust.

Zum Inhalt: Tora e Piccilli, ein kleines Dorf Italiens 1942: die meisten Dorfbewohner sind bauern und Viehhirten, die Menschen haben nicht viel, aber sie kommen zurecht. Davide ist Schweinehirte, genau wie sein Vater, der in Davides Schulbildung keine Zukunft sieht und ihn deswegen auf dem Hof behält. Doch er und seine Freundin Teresa Träumen von einem Leben fernab des Dorfes. Als ein paar Juden in das Dorf zwangsumgesiedelt werden, lernen die beiden Nicolas kennen, dessen Vater Lehrer war und es entsteht ein besonderes Band zwischen den dreien. Bis der Krieg das Dorf erreicht und die drei auseinanderreißt.

Die Geschichte wird in drei Teilen aus Davides Sicht erzählt und umfasst einen großen zeitlich Rahmen, in dem man Davide beim Erwachsen werden begleitet. Sein Innenleben ist zu Anfang denkbar simpel ausgelegt- die Schweine, Teresa, seine familiäre Situation mit einem aufbrausenden Vater. Die Ankunft der Juden im Dorf markiert einen Wendepunkt in Davides Entwicklung und besonders seine kindlich ambivalenten Gefühle Nicolas gegenüber, waren interessant zu verfolgen. Vor allem Davides schierer Wille lesen und schreiben zu lernen und wie er es wie etwas schändliches tut- im geheimen, als müsste man sich dafür schämen- hat mir einerseits sehr imponiert, mich aber auch bedrückt zurückgelassen.

Die Beschreibungen des bereits vorgedrungenen Faschismus wurden sehr eindrücklich vermittelt, das Eindringen der Deutschen und die Zerstörung dessen, was die drei Freunde für sich geschaffen hatten haben mich tief bewegt. Dann die Jahre der Trennung, David ein Neapel, das Schicksal seiner Freunde ungewiss. Dieser Teil ist für die Entwicklung Davides schon bedeutsam, hat aber gleichzeitig auch Tempo aus der Erzählung genommen, will man doch wissen, wie es um Nicolas Schicksal bestellt ist. Erst im dritten Teil erfolgt eine Wiedervereinigung, ein Aussöhnen und Abfinden. Davide, der an den Ursprung zurückkehrt, wie ein unabwendbares Schicksal.

Ich mochte die klare, schnörkellose Sprache, die einerseits absolut ungeschönt, gleichzeitig aber sehr feinfühlig erzählt und den Finger in die Wunde legt. Es werden keine unnötigen Worte verschwendet und trotzdem detaillierte, eindringliche Bilder geschaffen, nicht nur vom dörflichen Leben, Davides Kindheit und dem Leben in Neapel, sondern auch von den emotionalen Verstrickungen der drei Freunde.

Mir hat dieser Roman gut gefallen, der authentisch und ungeschönt das Schicksal dreier Freunde schildert, den Fokus aber eindeutig auf Davides persönliche Entwicklung legt.

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Veröffentlicht am 29.09.2024

Die Vergangenheit holt einen irgendwann immer ein

Harter Schnitt
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„Harter Schnitt“ ist der fünfte Band der Georgia-Reihe und für mich der Band, der aus dieser wilden Truppe aus hochgradig talentierten Menschen ein richtiges Team macht, denn das GBI muss alles mobilisieren ...

„Harter Schnitt“ ist der fünfte Band der Georgia-Reihe und für mich der Band, der aus dieser wilden Truppe aus hochgradig talentierten Menschen ein richtiges Team macht, denn das GBI muss alles mobilisieren was es hat, um diesen Fall zu lösen.

Zum Inhalt: Faith hat gerade die Strapazen einer Geburt hinter sich und ihr Diabetes halbwegs unter Kontrolle, als das nächste Problem anrollt. Ihre Mutter wurde entführt, im Haus fand Faith nur viel Blut, einen Toten in der Waschküche und zwei bewaffnete Männer vor. Um Evelyn zu finden muss das GBI alle Kräfte mobilisieren.

Ich mochte es, dass dieser Fall wieder einen sehr persönlichen Bezug hatte, diesmal zu Faith, aber auch zu Amanda, über die man in diesem Buch überraschend viel persönliches erfährt. Das macht die Handlung insofern spannender, dass sie den Figuren mehr Kontur verleiht. Ich mag es, wie diese Reihe die Charakterentwicklung kontinuierlich vorantreibt und das nicht nur eine unliebsame Nebenbaustelle ist. Die Charaktere werden hier sehr greifbar und verwundbar dargestellt, wachsen aber auch wieder über sich hinaus um füreinander da zu sein.

Will Trent begeistert mal wieder mit seiner Beobachtungsgabe und seinem wachen Verstand. Ähnlich wie bereits im letzten Band geht es auch hier um Verfehlungen und Korruptionen in den eigenen Reihen, gepaart mit Bandenkriminalität und Drogendelikten, also insgesamt eine ziemlich explosive Mischung. Trotzdem nimmt der Fall eine Wendung, die ich überhaupt nicht kommen sehen habe- absolut genial.

Ich fand es im Mittelteil mit den ganzen Namen und Gruppierungen ein bisschen unübersichtlich. Hatte das Gefühl sonst kommen nicht dermaßen viele Charaktere vor. Aber ich bin großer Fan davon wie Amanda, Faith, Will und Sara hier zusammenarbeite. Und natürlich was sich zwischen Will und Sara entwickelt.

Spannungstechnisch fand ichs diesmal durchwachsen, aber dafür durchweg interessant, aufgrund der vielfältigen Verstrickungen von Evelyn und Amanda. Hat mir wieder gut gefallen.

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