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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2021

Ein spannender Roman in einem Land, das es so nie gab

Die Republik
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Das Cover des Buches gefällt mit sehr gut. Es zeigt die DDR mit Berlin-Deutschland und passt prima zur erzählten Geschichte. Außerdem ist der Titel größer geschrieben als der Autor, was mir persönlich ...

Das Cover des Buches gefällt mit sehr gut. Es zeigt die DDR mit Berlin-Deutschland und passt prima zur erzählten Geschichte. Außerdem ist der Titel größer geschrieben als der Autor, was mir persönlich besser gefällt.

Beim Auspacken des Buches ist mir außerdem positiv aufgefallen, dass auf eine Folie verzichtet wurde. Stattdessen wurde lediglich ein kleiner Klebestreifen benutzt, der sich gut ablösen lässt.



Maxim Volands Geschichte spielt in einer fiktiven Welt. Nach Ende des zweiten Weltkriegs wurde das besiegte Hitlerdeutschland in die bekannten vier Besatzungszonen aufgeteilt. Durch geschicktes Verhandeln, gelang es 1949 der Sowjetunion die drei westlichen Besatzer dazu zu bringen ihre Gebiete zu verlassen. Diese bestanden lediglich darauf, den Westen Berlins unter dem Namen Berlin-Deutschland unter ihrer Hoheit zu belassen.

Wir schreiben das Jahr 2020. Die Deutsche Demokratische Republik hat sich gut entwickelt. Nach dem Rückzug der russischen Besatzer in den 90er Jahren ist die DDR regelrecht aufgeblüht. Im Bereich der Automobile gehört sie zu den führenden Nationen der Welt und setzt verstärkt auf Wasserstoff- und Elektroantriebe. Auch im Bereich der Smartphone kann sie erstaunliche Ergebnisse vorweisen. Dies macht es der Staatssicherheit leicht, ihre Bürger und Bürgerinnen im Auge zu behalten.

In Berlin-Deutschland hingegen ist eine Stadt entstanden, die von Glücksspiel und Billigproduktionen unter schlechten Bedingungen geprägt ist. Zudem ist es ein Sammelbecken der westlichen Geheimdienste.

Eines Tages zieht über den Platz der Akademie eine Giftgaswolke. Es gibt zahlreiche Tote. Unter ihnen befindet sich auch eine Mitarbeiterin des Restaurants im Berliner Fernsehturm. Gustav Kuhn, MfS-Oberst wird Augenzeuge vom Fernsehturm aus. Da er der toten Kellnerin nahe stand, schwört er, die Schuldigen zu fassen. Dafür verschiebt er sogar seine geplante Republikflucht.

Maxim Voland erzählt eine spannende Geschichte in einer fiktiven Welt. Zu Beginn des Buches habe ich eine Weile gebraucht, um mich hineinzufinden, doch dann nahm die Geschichte fahrt auf. Der Schreibstil des Autors gefällt mir gut. Nach den Vorankündigungen des Buches wusste ich nicht so recht, was ich davon halten soll. Ich war mir nicht sicher, was mich erwartet. Gerade als gebürtiger DDR-Bürger war ich mir nicht sicher, ob ich das Buch lesen soll. Doch ich wurde nicht enttäuscht. Das Buch ist keine Lobhudelei auf die ehemalige DDR, sondern ein spannender Agententhriller. Es kommt zu einem Schlagabtausch zwischen CIA, MI6, BND, MfS und NVA.

Die Protagonisten sind sehr verschieden. So haben wir da den bereits erwähnten Oberst Kuhn, der das Land verlassen will. Weiterhin den Dolmetscher Christopher Mueller, der wegen einer Beerdigung von Frankreich in die DDR reist und dort auf seine Cousine Alicia Müller trifft. Diese ist systemkritische Feinelektronikerin. Harper Parker-Moreau ist Geheimagentin des MI6. Außerdem gibt es noch zahlreiche Nebenrollen aus der russischen Mafia, dem BND und hochrangige Mitglieder der NVA und des MfS. Alles zusammen eine bunte Mischung, die für eine kurzweilige Unterhaltung sorgt. Dieser Roman ist weit mehr als nur die Frage: Was wäre wenn?.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich vergebe 4 Sterne und eine Leseempfehlung

Veröffentlicht am 29.09.2021

Eine Geschichte über Mut, Neugier und Offenheit

Kasi Kauz und der Radau am Biberbau (Kasi Kauz 2)
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Kasi Kauz sitzt am Biberdamm und genießt die Natur. Die Mücken surren in der Luft und zwei Bachforellen springen um die Wette. Einfach herrlich. Doch da wird es plötzlich laut. Schlotter-Otter und Piesel-Wiesel ...

Kasi Kauz sitzt am Biberdamm und genießt die Natur. Die Mücken surren in der Luft und zwei Bachforellen springen um die Wette. Einfach herrlich. Doch da wird es plötzlich laut. Schlotter-Otter und Piesel-Wiesel streiten sich. Jeder will über den Damm und keiner will den anderen vorbeilassen. Das geht so lange, bis der ganze Damm einbricht. Schlotter-Otter gibt Piesel-Wiesel die Schuld und dieser ihm. Da versucht Kasi Kauz die beiden zu besänftigen....

Oliver Wnuk erzählt in seinem zweiten Kinderbuch eine Geschichte über Mut, Neugier und Offenheit. Mit seinen tierischen Protagonisten gelingt es ihm, die Geschichte kindgerecht zu vermitteln. Unterstützt wird er dabei durch die sehr schönen Illustrationen von Matthias Derenbach. Das Buch eignet sich für Kinder ab 5 Jahren zum Vorlesen oder ab 7 Jahren zum Selberlesen. Unserer Tochter (9) und mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und wir vergeben volle 5 Sterne.

Ihr wollt wissen, wie Kasi Kauz es schafft, dass die beiden Streithähne doch noch gemeinsam den Damm wieder aufbauen? Dann holt euch dieses wunderbare Kinderbuch jetzt überall im Buchhandel.

Veröffentlicht am 28.09.2021

Eine Geschichte über Angst vor Fremden

Kasi Kauz und die komische Krähe (Kasi Kauz 1)
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Kasimir Kauz lebt zusammen mit vielen anderen Tieren im Wald. Eines Tages taucht etwas buntes im Wald auf. Nicht nur, dass es extrem bunt ist, nein, es macht auch noch merkwürdige Geräusche. Die Tiere ...

Kasimir Kauz lebt zusammen mit vielen anderen Tieren im Wald. Eines Tages taucht etwas buntes im Wald auf. Nicht nur, dass es extrem bunt ist, nein, es macht auch noch merkwürdige Geräusche. Die Tiere sind besorgt. Was ist das nur für eine komische Krähe. Das Eichhörnchen Flitz macht sich Sorgen um seinen Nussvorrat. Susi Wildschwein hat sogar Angst um ihre Frischlinge und Frau Schnatter-Schnabel sind die bunten Federn viel zu grell. Nur Kasi Kauz versucht sich mit der komischen Krähe zu unterhalten und sie näher kennenzulernen. Danach versucht er die anderen Tiere zu besänftigen und ihre Sorgen zu zerstreuen. Am Ende haben sich die Waldtiere beruhigt und finden das neue Tier gar nicht mehr so schlimm.

In seinem ersten Kinderbuch erzählt Oliver Wnuk eine Geschichte über den Umgang mit der Angst vor Fremden. Unterstützt wird er dabei durch wunderbare Illustrationen von Matthias Derenbach. Die Geschichte wird in einer kindgerechten Sprache erzählt und eignet sich für Kinder ab 5 Jahren zum Vorlesen oder ab 7 Jahren zum Selberlesen. Unserer Tochter (9) und mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und wir vergeben volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 27.09.2021

Einsatz in Norwegen

Todesschmerz
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Im neuesten Buch der Reihe um Sneijder und Nemez geht es zunächst um interne Ermittlungen. Maarten S. Sneijder und Marc versuchen einen Maulwurf im BKA zu enttarnen. Doch dann wird die deutsche Botschafterin ...

Im neuesten Buch der Reihe um Sneijder und Nemez geht es zunächst um interne Ermittlungen. Maarten S. Sneijder und Marc versuchen einen Maulwurf im BKA zu enttarnen. Doch dann wird die deutsche Botschafterin in Norwegen ermordet. Da der Mord in der Botschaft geschah, soll das BKA ermitteln. Sneijder, sein Team sowie eine Mitarbeiterin des BND reisen nach Oslo. Die norwegische Polizei ist jedoch gar nicht begeistert, das die Deutschen in ihrem Land ermitteln wollen.

Doch wer Sneijder kennt, weiß, dass er immer einen Weg findet. Was folgt ist eine spannungsgeladene Ermittlung im hohen Norden. Als es zu Zwischenfällen kommt, die das Leben seiner Teammitglieder akut gefährden, entwickelt sich dieser Fall zum wohl anspruchsvollsten seiner Karriere.

Andreas Gruber und Achim Buch haben es wieder geschafft, mich fast 16 Stunden zu fesseln. Der Schreibstil ist in gewohnter Grubermanier. Es ist von Anfang bis Ende spannend und es gibt immer wieder überraschende Wendungen. Zum Schluss klärt sich alles, doch das Motiv des Täters ist eher enttäuschend.

War das jetzt das große Finale der Reihe? Ich bin gespannt, ob es vielleicht doch noch eine Fortsetzung gibt. Bis dahin sage ich vielen Dank an Andreas Gruber für diesen packenden Thriller und vergebe 5 Sterne und eine Hör- bzw. Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 21.09.2021

The Beauty of Claire

Wie Träume im Sommerwind
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Emilia Jung lebt mit ihrer Familie auf Usedom. Dort befindet sich der Rosenhof seit Generationen im Besitz der Familie. Doch Emilia zieht es nach Paris. In der Stadt der Liebe will sie Parfümeurin werden. ...

Emilia Jung lebt mit ihrer Familie auf Usedom. Dort befindet sich der Rosenhof seit Generationen im Besitz der Familie. Doch Emilia zieht es nach Paris. In der Stadt der Liebe will sie Parfümeurin werden. Sie schafft es auch den Eignungstest für die berühmte Ecole Givaudan zu bestehen, bei dem aus hunderten von Bewerbern nur zwei bis drei angenommen werden. Schon als Kind hatte sie ein feine Nase für Düfte aller Art. Doch die Ausbildung ist hart.

Eines Tages bekommt Emilia einen Anruf von ihrer Mutter. Sie erfährt, dass ihre Schwester Clara einen schweren Autounfall hatte und im Krankenhaus liegt. Sie macht sich sofort auf den Weg zurück nach Zinnowitz. Ihre Schwester liegt im Koma. Daher bekommen ihre Eltern die Unterlagen mit der Patientenverfügung, die Clara vorsorglich erstellt hatte. Mit dabei ist auch ein Brief für Emilia. In diesem bittet sie ihre Schwester, sich um ihre beiden Kinder zu kümmern. Als Emilia dann auch noch erfährt, dass es dem Rosenhof sehr schlecht geht, beschließt sie vorerst zu bleiben. Doch wie soll sie sich plötzlich um zwei Kinder kümmern?

Im Zimmer von Clara entdeckt Emilia ein Foto einer Rose, das sie vermutlich von einem Verehrer bekommen hat. Der Brief wurde in England abgeschickt. Als Emilia von einer Krankenschwester hört, dass Patienten mitunter durch bestimmte Düfte eher aus dem Koma erwachen, beschließt sie sich auf die Suche nach dieser Rose zumachen. Damit ihre 13jährige Nichte Lizzy auf andere Gedanken kommt, reisen beide nach England.

Katharina Herzog erzählt eine wunderbare Liebesgeschichte, die auf Usedom und in England spielt. Ihr Erzählstil ist erfrischend. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Emilia. Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblicke zu einem Englandaufenthalt von Clara. Dadurch ergibt sich für den Hörer nach und nach ein schlüssiges Gesamtbild. Gelesen wird das Buch von Elena Wilms. Es hat Spaß gemacht, ihrer ruhigen Stimme zuzuhören.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich vergebe 5 von 5 Sterne. Es ist ein schöner leichter Roman für Zwischendurch.