Leider nicht mein Buch
Die Schwestern von Mitford Manor – Unter VerdachtIch habe mir mit den Mitford-Schwestern schwergetan. Insgesamt brauchte ich drei Anläufe, um mich mit dem Buch anzufreunden, um es überhaupt zu Ende zu lesen. Irgendwie hatte ich andere Vorstellungen was ...
Ich habe mir mit den Mitford-Schwestern schwergetan. Insgesamt brauchte ich drei Anläufe, um mich mit dem Buch anzufreunden, um es überhaupt zu Ende zu lesen. Irgendwie hatte ich andere Vorstellungen was dieses Buch betrifft.
Das Cover gefällt mir sehr gut, es trifft den Stil der goldenen Zwanziger meiner Meinung nach sehr gut. Auch der Klappentext liest sich sehr gut und machte zumindest bei mir im ersten Moment einen guten Eindruck. Doch schon die ersten Seiten machten es mir sehr schwer, ich kam einfach nicht in die Geschichte rein. Ich hatte keine Ahnung, wer hier gerade mit wem redet. Sehnlichst gewünscht habe ich mir ein Personenregister oder zumindest einen Stammbaum, aber beides habe ich vergebens gesucht. Eine Landkarte oder zumindest eine Skizze der Orte findet man in diesem Roman auch nicht. So habe ich die ersten Seiten im dritten Anlauf zähneknirschend gelesen, ohne zu wissen in welchem Verhältnis die Personen zu einander stehen und wo die Handlung gerade spielt. Zur Rettung der Autorin sei gesagt, im Laufe des Romans wurde es besser, dennoch hätten eine Karte und Personenverzeichnis vieles für den Leser vereinfacht.
Der Erzählstil der Autorin ist gut, der Roman lässt sich flüssig und gut lesen. Erzählende Passagen wechseln sich unterhaltsam mit Dialogen ab. Wobei die Sprache der jeweiligen handelnden Schicht angepasst ist. Auch das Verhalten bzw. die Figurenzeichnung ist der Autorin gelungen. Freundet man sich einmal mit einer Figur an, wird sie auch greifbarer und authentischer. Schwierig war für mich auch das Alter der einzelnen Personen zu schätzen. Auch bleiben einige Figuren relativ farblos und blass, da sich kaum selbst in Aktion treten, sondern eher nur über sie berichtet wird.
Die Verschmelzung zwischen Roman und Kriminalfall ist der Autorin ebenfalls gelungen, auch wenn hier eine kleine Überschrift bzw. Orts- und Zeitangabe hilfreich gewesen wäre, um die folgenden Seiten besser in die Story einordnen zu können. So blieb alles etwas vage und man musste erst einige Zeilen lesen, um zu wissen in welchem Erzählstrang man sich befindet.
Leider kein zweites Dowton Abbey, was wirklich schade ist, denn dieses Buch hält leider nur zu Teilen was es verspricht.
Deshalb von mir nur eine eingeschränkte Lese- und Kaufempfehlung. Ob ich der Reihe noch eine Chance gebe, weiß ich jetzt noch nicht so recht. Aber in Anbetracht des Erscheinungstermins (Sep. 2019) und der ins Land gegangen Zeit, sowie der Anzahl der Bücher, welche ich in der Zwischenzeit gelesen haben werde, ist es eher unwahrscheinlich, dass ich dieser Reihe noch eine Chance gebe.
Dennoch danke ich dem Piper Verlag für die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars.