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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.03.2024

Fiktion? Nahende Realität? Auf alle Fälle ein Lese-Hit!

Wir werden jung sein
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Es muss nicht immer ein Krimi sein, um eine spannende Leselektüre vor sich zu haben. "Wir werden jung sein" von Maxim Leo ist eine absolut lesenswerte, flüssig und abwechslungsreich geschriebene Fiktion ...

Es muss nicht immer ein Krimi sein, um eine spannende Leselektüre vor sich zu haben. "Wir werden jung sein" von Maxim Leo ist eine absolut lesenswerte, flüssig und abwechslungsreich geschriebene Fiktion mit großer Brisanz. Leo schafft es dabei, nicht überheblich und übertrieben zu sein, während er seinen spannenden Lesestoff "spinnt". Christine Westermanns Urteil auf der Rückseite des Covers "Immer erstklassig" kann man für dieses Werk absolut unterstreichen.
Was passiert, wenn die Menschheit oder ein Teil der Menschheit ewig leben könnte? Was für einige sicherlich ein Wunschtraum ist, betrachtet der Autor aus spannenden Blickwinkeln. Im Mittelpunkt stehen vier Patienten einer Studie sowie der Leiter der Studie, Professor Martin Mosländer. Einfach herrlich, wie Maxim Leo seine Charakter beinahe liebevoll entwickelt, mit all ihren Stärken und Schwächen. Dabei übertreibt es der Schriftsteller nicht, überspannt den Bogen bei seinen Charakteren nicht, sondern lässt dem Leser genug Raum, um selbst entscheiden zu können, wie viel Sympathie er den einzelnen Personen schenken möchte. Mein persönlicher Favorit: der knorrige, herrische, aber dennoch auch wiederum nicht immer unsympathische Wenger.
Obwohl er auch auf einige verrückte und überraschende Ideen in der Handlung kommt - gerade zum Ende des Buches, dreht das Buch nicht total ab. Am Ende bleibt der Gedanke: Es könnte tatsächlich so geschehen. Und die Fragen, die Leo ganz ohne Penetranz mit seinem Buch an die Menschen und das (endliche oder nicht-endliche) Leben stellt, könnten vielleicht irgendwann mal Realität werden.
Es muss nicht immer ein Krimi sein, um eine spannende Leselektüre vor sich zu haben. "Wir werden jung sein" von Maxim Leo ist eine absolut lesenswerte, flüssig und abwechslungsreich geschriebene Fiktion mit großer Brisanz. Leo schafft es dabei, nicht überheblich und übertrieben zu sein, während er seinen spannenden Lesestoff "spinnt". Christine Westermanns Urteil auf der Rückseite des Covers "Immer erstklassig" kann man für dieses Werk absolut unterstreichen.
Was passiert, wenn die Menschheit oder ein Teil der Menschheit ewig leben könnte? Was für einige sicherlich ein Wunschtraum ist, betrachtet der Autor aus spannenden Blickwinkeln. Im Mittelpunkt stehen vier Patienten einer Studie sowie der Leiter der Studie, Professor Martin Mosländer. Einfach herrlich, wie Maxim Leo seine Charakter beinahe liebevoll entwickelt, mit all ihren Stärken und Schwächen. Dabei übertreibt es der Schriftsteller nicht, überspannt den Bogen bei seinen Charakteren nicht, sondern lässt dem Leser genug Raum, um selbst entscheiden zu können, wie viel Sympathie er den einzelnen Personen schenken möchte. Mein persönlicher Favorit: der knorrige, herrische, aber dennoch auch wiederum nicht immer unsympathische Wenger.
Obwohl er auch auf einige verrückte und überraschende Ideen in der Handlung kommt - gerade zum Ende des Buches, dreht das Buch nicht total ab. Am Ende bleibt der Gedanke: Es könnte tatsächlich so geschehen. Und die Fragen, die Leo ganz ohne Penetranz mit seinem Buch an die Menschen und das (endliche oder nicht-endliche) Leben stellt, könnten vielleicht irgendwann mal Realität werden.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.10.2023

Poetische Familiengeschichte in zwei Welten

Terafik
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Ein Roman, oder doch eher eine Autobiographie? "Terafik" von Nilufar Karkhiran Khozani ist wohl beides. Die Autorin erzählt wohl ihre eigene Familiengeschichte, ohne das ganz klar wird, ob hier 100 Prozent ...

Ein Roman, oder doch eher eine Autobiographie? "Terafik" von Nilufar Karkhiran Khozani ist wohl beides. Die Autorin erzählt wohl ihre eigene Familiengeschichte, ohne das ganz klar wird, ob hier 100 Prozent Realität wiedergegeben wird oder auch Fiktion im Rahmen der künstlerischen Freiheit eine Rolle spielt.

Doch was macht "Terafik" aus? Die Autorin zeigt ihre prosaischen Fähigkeiten. Filigran und sprachlich elegant schreibt sie über die Protagonisten Nilufar, die sich auf einer Reise in den Iran mit ihren Wurzeln auseinandersetzt. Ihr Vater ist für sie eigentlich eine fremde Person, da er aufgrund persönlicher Enttäuschungen Deutschland wieder verlassen hat und in sein Heimatland zurückgekehrt ist.

Für mich hat das Buch vor allem seine Stärken, wenn es um die kulturellen Beschreibungen und die Darstellung der Unterschiede geht.

Nilufar Karkhiran Khozani gibt spannende Einblicke in eine andere Welt, die allerdings den Iran im Jahr 2016 beschreibt. Die Proteste seit September 2022 liegen dort noch in weiter Ferne, sodass die Fragen von Freiheit und Unfreiheiten in den zeitlichen Kontext gesetzt werden müssen.

Stärken besitzt das Buch für mich in den Passagen, in denen es die kulturellen Besonderheiten und Unterschiede aufzeigt. Schwierigkeiten hatte ich aber, wenn das Buch für mich gefühlt die Struktur verliert und zu sehr in eine Autobiographie abdriftet. Dadurch verliert sich in den Bereichen das Romanartige. Auch vermisse ich ein wenig den Spannungsbogen, der mich persönlich an das Buch fesselt. Manchmal musste ich mich fragen: Was will die Autorin erreichen? Wohin möchte sie mit ihrem Werk im Laufe der Handlung.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

Anspruchsvolle Krimi-Zeitreise in einer spannenden Epoche

Die Erfindung des Lächelns
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Mit "Die Erfindung des Lächelns" begibt die Leserschaft sich auf eine Zeitreise: Ziel ist Frankreich 1911. Autor Timo Hillenbrand gelingt es ausgezeichnet, die passende Atmosphäre zu kreieren. Die Sprache ...

Mit "Die Erfindung des Lächelns" begibt die Leserschaft sich auf eine Zeitreise: Ziel ist Frankreich 1911. Autor Timo Hillenbrand gelingt es ausgezeichnet, die passende Atmosphäre zu kreieren. Die Sprache (in Gegenwartsform!) ist anspruchsvoll. Ich persönlich habe etwas Zeit und einige Seiten benötigt, um in den richtigen Lesefluss zu kommen. Hillenbrand spielt auch gerne mit der Sprache der damaligen Zeit, nutzt auch mal Wörter, die nicht selbstverständlich dem heutigen Sprachgebrauch entsprechen.
Das Werk ist auch ein historisches Lehrstück. Manchmal ist ein Griff ins (virtuelle) Lexikon hilfreich, um Zusammenhänge und Insider-Begriffe besser zu verstehen. Hier fordert Hillenbrand die Leserschaft schon ab und zu heraus. Auch die schnell wechselnden Szenen verlangen einiges ab und verlangen schon eine gehörige Portion Konzentration ab.
Der Autor verknüpft mehrere Genres miteinander. "Die Erfindung des Lächelns" ist nicht nur ein Krimi, sondern auch ein Sittenbild dieser Zeit. Es gibt Einblick in die vielen gesellschaftlichen Schichten und in den Lebensstil der damaligen Zeit.
Hillenbrand gibt kenntnis- und faktenreich und spannend Einblick in einen realen Fall und schafft es dabei, ein durchaus realistisches Bild der Geschichte und der handelnden Personen zu zeichnen.
Commissaire Lenoir, der in diesem Fall ermittelt, ist ein Sympathieträger. Spannend sind aber viele reale Figuren, unter anderem Pablo Picasso oder Isadora Duncan.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

Schwedischer Krimi-Genuss

Schwarzvogel
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Fryda Skybäck ist ein stimmiger, spannender Krimi gelungen, der wunderbar ihr Heimatland Schweden näher bringt. Natur, Kultur und Menschen stehen hier im Einklang und bieten Leserinnen und Lesern eine ...

Fryda Skybäck ist ein stimmiger, spannender Krimi gelungen, der wunderbar ihr Heimatland Schweden näher bringt. Natur, Kultur und Menschen stehen hier im Einklang und bieten Leserinnen und Lesern eine sehr gelungene Atmosphäre.
Zum Start werden sofort einige Namen und Charaktere präsentiert. Hier ist zunächst volle Konzentration gefragt.
Im Zentrum steht Fredrika Storm, die mit einem dunklen Schatten auf ihrer Polizeikarriere ihre neue Aufgabe in ihrer Heimat startet. Die Leserschaft wird zum Start noch im Unklaren gelassen, was sie erlebt hat. An ihrer Seite ermittelt Henry Calment. Zwei völlig unterschiedliche Charaktere, die hier zusammenfinden müssen.
Die Autorin entwickelt hier sehr spannende Hauptfiguren, die unterschiedlicher nicht sein können, aber trotzdem ein gutes Ermittlerduo bilden.
Der Fall beginnt nebulös, doch es wird schnell klar, dass die Umstände irgendetwas mit der Familie der Protagonistin zu tun hat.
Dem Leser wird im Werk ein bisschen was abverlangt, was die weitläufige Familie der Ermittlerin angeht. Hier kommt man manchmal gar nicht mit.
Der Fall entwickelt sich aber stringent und stimmig.
Insgesamt ist "Schwarzvogel" ein hochwertiger Krimi-Genuss, der sich sehr flüssig lesen lässt.

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Veröffentlicht am 23.05.2023

Eine brillante Thriller-Komposition

Nachtjagd
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Dieser Thriller ist ein Gesamt-Kunstwerk. Denn Jan-Erik Fjell komponiert mit Brillanz ein komplexes Werk mit verschiedenen Handlungssträngen - und das ausgesprochen gekonnt. Es ist phänomenal, wie es der ...

Dieser Thriller ist ein Gesamt-Kunstwerk. Denn Jan-Erik Fjell komponiert mit Brillanz ein komplexes Werk mit verschiedenen Handlungssträngen - und das ausgesprochen gekonnt. Es ist phänomenal, wie es der Autor schafft, hierbei stets den Überblick zu behalten und sich nicht in Seitensträngen zu verlieren.
"Nachtjagd" ist zum Start zunächst eine Herausforderung, muss man doch erst etwas in die verschiedenen Handlungswege hineinfinden. Doch Kapitel für Kapitel entfaltet Fjell immer mehr eine Sog-Wirkung, die Spannung wächst stetig und kumuliert in ein furioses Finale.
Sprachlich ist der Thriller ebenfalls brillant und gestochen scharf. Jeder Satz scheint durchdacht und perfekt geschliffen. In vielen Thrillern und Krimis kann man sich schon oft denken, wie das Buch ausgehen wird. Das ist bei Fjell jedoch nicht der Fall. Der Autor hält seine Perfektion bis zur letzten Seite durch.
Auch die Charaktere werden ausgesprochen spannend entwickelt und schaffen bei der Leserschaft sicherlich Emotionen - von totaler Sympathie bis zu großer Abneigung. Das Ermittlerduo Anton und Magnus ist mitreißend, aber nicht ohne Ecken und Kanten. Die Charaktere werden nicht übertrieben entwickelt, sondern ergeben sich auch durch Nuancen.
Das Cover passt perfekt zum Inhalt des Buches.
Alles in allem ist "Nachtjagd" für mich bisher in diesem Jahr 2023 der Thriller des Jahres.

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