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Veröffentlicht am 05.08.2022

Eine Liebesgeschichte für alle, die sich nie ganz zugehörig fühlten

Like water in your hands
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Inhalt (Klappentext)

"Ich denke, Heimat ist auch Ankommen bei den richtigen Leuten."
"Bei der richtigen Person."
Die 19-jährige Arwa ist gerade erst für ihr Studium nach Wien gezogen. Aber statt Freundschaften ...

Inhalt (Klappentext)

"Ich denke, Heimat ist auch Ankommen bei den richtigen Leuten."
"Bei der richtigen Person."
Die 19-jährige Arwa ist gerade erst für ihr Studium nach Wien gezogen. Aber statt Freundschaften zu knüpfen, verliert sie sich in ihrer Kunst und meidet den Kontakt zu anderen, wo sie nur kann. Das ändert sich, als sie auf Tariq trifft, der vom ersten Augenblick an nie gekannte Gefühle in ihr weckt. Doch Tariq, dem es zunehmend schwerer fällt, die Traditionen seiner Familie mit dem Wunsch nach Freiheit zu vereinbaren, kämpft gegen seine eigenen Dämonen. Und je näher sich Arwa und Tariq kommen, desto klarer wird, dass ihre Liebe nur eine Chance hat, wenn sie sich ein für alle Mal ihrer Vergangenheit und ihrer Zukunft stellen …
"Mit Like water in your hands schenkt uns Mehwish Sohail die Stimme der Vielfältigkeit und Sichtbarkeit, die uns solange gefehlt hat. Einblicke in Mental Health, die Angst vor den persönlichen Grenzen und die Suche nach Antworten münden in eine zarte Liebe voll widerstreitender Gefühle." Dinablogsyou

Meine Meinung

Als ich mir die LYX Programmvorschau angesehen habe, was „Like water in your hands“ das Buch, dass sofort meinen Blick gefangen hat. Konnte es wirklich sein? Ja, ich war überrascht diese Geschichte zu finden, denn zwei Protagonisten mit pakistanischem (Migrations-)Hintergrund? Wer viel New Adult liest, wird wohl leider schon bemerkt haben, dass sich die deutschen Verlage und vielleicht auch die deutsche Leserschaft kaum für solche Geschichten offen zeigt. Deshalb habe ich mich umso mehr gefreut, endlich mal ein wenig Diversität in einem der größten Deutschen Verlage zu finden.
Und das Beste dabei? „Like water in your hands“ von Mehwish Sohail ist ein Own-Voice-Roman - sie selbst wurde in Pakistan geboren und ist dann in jungen Jahren nach Österreich gezogen. All die Aspekte von Setting bis Kultur sind ihr vertraut und (darauf werde ich später genauer eingehen) so war ich noch gespannter, eine authentische Geschichte zu lesen.

Aber natürlich war dies noch nicht alles, was mich angesprochen hat. Das Cover hat einfach etwas Magisches an sich und irgendwie erinnert es mich ein wenig an “Die Schöne und das Biest“ mit den Blumen und dem blauen Hintergrund. Es ist gleichzeitig schlicht, hervorstechend und elegant. Und auch der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht und als ich gesehen habe, dass ich das Buch rezensieren darf, habe ich mich unglaublich gefreut - es gab schon lange keinen Liebesroman mehr, den ich so dringend lesen wollte! (Besonders nachdem ich ausschließlich Positives darüber auf Bookstagram gehört habe.)

Ich würde ja gerne zum inhaltlichen Teil übergehen, aber das Buch ist so wunderschön gestaltet, wie man es bei New Adult Romanen nur selten sieht. Als erstes, als ich das Buch in den Händen gehalten habe, sind mir die Illustrationen zweier Szenen aufgefallen, die sich auf den Innenseiten der Klappenbroschur verstecken. Aber auch zwischen den Kapiteln finden sich immer wieder kleinere Illustrationen, die einem beim Lesen direkt ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Außerdem gibt es zwei Playlists, eine davon mit Bollywood Musik, die ich beide bem Lesen gehört habe und die perfekt zur Stimmung der Geschichte gepasst haben.

Aber nun zu den Protagonisten: Zunächst lernen wir Arwa kennen und das in einer Situation, die uns schon direkt zu Anfang einen Einblick in ihren Kopf bietet. Sie befindet sich auf einer großen pakistanischen Hochzeit, obwohl sie den Abend eigentlich viel lieber alleine zuhause verbringen würde. Doch ihre Tante hat sie mitgenommen und ist nun in der Menschenmenge verschwunden. Arwa fiel es noch nie leicht unter Menschen zu gehen und wann immer sie ein Gespräch führen muss, verschließt sie sich innerlich und es kommt Panik in ihr auf. Dabei hatte sie sich ihr neues Leben in Wien eigentlich ganz anders vorgestellt. Statt zu studieren und endlich richtig Freunde zu finden, fehlt ihr an manchen Tagen die Kraft, überhaupt an ihr Studium zu denken.
Als Arwa sich von der Hochzeit nach draußen flüchtet, trifft sie unerwartet auf Tariq, der ihr nach dieser Begegnung nicht mehr aus dem Kopf gehen möchte und der ihr immer wieder zufällig über den Weg läuft. Tariq, der der einzige zu sein scheint, mit dem sie offen reden kann und der ihr immer zuhört. Sie weiß aber noch nicht, dass auch er mit eigenen Problemen zu kämpfen hat.

Ich habe die beiden direkt lieb gewonnen, denn sie waren einfach so wunderbar authentisch. In der Geschichte gab es so viele Momente, Sätze, Worte, in denen ich mich selbst wiedergefunden habe. Es heißt immer, es gäbe zu wenig Diversität und diese sei wichtig, aber wie sehr das wirklich zutrifft und wie sehr das einem fehlt, merkt man erst, wenn man so ein Buch gelesen hat. Mehwish Sohail hat mich mit „Like Water in your Hands“ daran erinnert. Ich glaube, dass sich hier besonders Kinder von MigrantInnen mit einigen Situationen identifizieren können. Es muss dabei nicht zwingend einer der beiden Charaktere vol und ganz sein, aber trotzdem habe ich für mich selbst bemerkt, wie ich beim Lesen inne gehalten habe und Mehwishs Worte einfach gefühlt habe.

Arwa und Tariq gehören zu den Protagonisten, die man immer mehr ins Herz schließt, je mehr man von ihnen erfährt. Deshalb mochte ich es ganz besonders, dass die Perspektive der Kapitel sich etwa nach der Hälfte des Buches änderte — so erleben wir die Geschichte erst aus Arwas und dann aus Tariqs Sicht. So konnte man sich direkt noch besser in die beiden hineinversetzen.
Ihre Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und zart, was mir ganz besonders gefallen hat. Ich habe schon so viele Bücher gelesen, in denen mir das alles zu schnell ging und Gefühl abhanden ging - hier war das Gegenteil der Fall. Immer wieder haben mich die beiden zum Grinsen gebracht und ich wollte dass Buch gar nicht aus der Hand legen.

Außerdem hat die Autorin hier auch noch Nebencharaktere geschaffen, die ebenso authentisch waren wie die Protagonisten und die die Geschichte noch um einiges besser gemacht haben. Zwar wirken solche Charaktere oft nebensächlich, aber für mich sind sie immer wichtige Faktoren, die mit entscheiden, ob mir ein Buch so richtig gefällt. Alles wirkte so real, gerade da ich den meisten anfangs genauso unsicher gegenüberstand wie Arwa und zusammen mit ihr mit der Zeit gelernt habe, wie toll sie alle eigentlich sind. auch ihre Gespräche wirkten einfach glaubwürdig und nicht so gezwungen oder naja, nicht altersgemäß.

Und zuletzt muss ich ganz besonders den Schreibstil der Autorin hervorheben. Es wirkte nahezu poetisch, wie Mehwish Sohail mit ihren Worten Bilder gemalt hat.

Fazit

Ich schätze, das war die längste Rezension, die ich bisher geschrieben habe - wenn ihr bis hierher gelesen habt, hoffe ich, dass ihr es nicht bereut, und ich euch überzeugen konnte, das Buch auf eure Wunschliste zu setzen. Für mich war dieses Buch das erste New Adult Lesehighlight 2022 und ich fiebere schon den Erscheinungsterminen der nächsten Bände zu. Ich hoffe, noch viel mehr von der Autorin zu lesen.
Wer einen wunderschönen Schreibstil, authentische Charaktere, viel und ungezwungene Diversität, sowie eine zarte Liebesgeschichte sucht, bekommt all das in „Like Water in your Hands“ geboten!

Bewertung

5+/5☆


Vielen, vielen Dank an den LYX Verlag und die Bloggerjury, die mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben! ♥

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.08.2022

Aschenputtel meets Jane Austen

Bridgerton – Wie verführt man einen Lord?
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Inhalt (Klappentext)

Ein rauschender Maskenball im Hause Bridgerton. Doch unter all den Gauklern, Prinzessinnen und Harlekinen hat Benedict Bridgerton nur Augen für die unbekannte Schöne mit den funkelnden ...

Inhalt (Klappentext)

Ein rauschender Maskenball im Hause Bridgerton. Doch unter all den Gauklern, Prinzessinnen und Harlekinen hat Benedict Bridgerton nur Augen für die unbekannte Schöne mit den funkelnden Augen. Auch Sophie spürt, dass diese Begegnung Bestimmung ist – und muss doch gehen, bevor die Masken fallen. Was bleibt, ist ein unauslöschliches Sehnen und Benedicts Schwur, nie eine andere zu begehren als sie! Doch die Probe, auf die das Schicksal die Liebenden stellt, ist hart – und der Ausgang ungewiss.

Meine Meinung

Schon im Prolog wurde mir schnell klar, dass dieser Band der Bridgerton-Reihe etwas anders sein würde, als die ersten beiden Bände. Kurz zuvor hatte ich Band 2 beendet und war danach sehr motiviert, auch direkt Band 3 zu lesen.

Diese Geschichte erschien mir bereits zu Beginn an Aschenputtel angehaucht zu sein und das hat mich sehr neugierig gemacht, weil ich auch gerne Mal Märchenadaptionen gucke oder lese. Sophia führt kein leichtes Leben, denn nach dem Tod ihres Vaters, der sie als sein uneheliches Kind nie offiziell anerkannt hatte, lebt sie als Dienstmädchen bei ihrer Stiefmutter und ihren zwei Stiefschwestern. Sie wird gezwungen niedere arbeiten zu verrichten und wird geradezu von ihrer Stiefmutter versklavt. Nur an einem einzigen Abend gelingt es ihr, sich mithilfe der anderen Bediensteten auf einen Maskenball der Bridgertons zu schleichen. Verkleidet erkennt sie keiner wieder und doch fällt sie auf — ganz besonders dem zweitältesten Sohn des Hauses Bridgerton. Zwischen Sophie und Benedict scheint die Chemie auf Anhieb zu stimmen, doch Sophie darf ihm ihren Namen nicht verraten, denn ihre Stelle als Dienstmädchen ist alles, was sie hat. Und sie weiß, dass Benedict, der Sohn eines Viscounts, niemals ein uneheliches Kind wie sie heiraten würde. Also bleibt es ihr nur, zu verschwinden.

Die Magie dieser Begegnung war wirklich spürbar und ich war sehr gespannt, wie die beiden sich wieder begegnen würden. Leider folgte darauf ein Zeitsprung von zwei Jahren, was mir persönlich nicht ganz so gut gefallen hat. Ich hätte gerne gelesen, wie es den beiden in der Zwischenzeit ergangen ist, doch wir erfahren kaum etwas. Benedict hat Sophie noch immer nicht vergessen und ist fest entschlossen, seine große Liebe wieder zu finden … bis sie sich dann plötzlich vor ihm befindet, und er sie nicht erkennt. Auch Sophie hat Benedict nicht vergessen, mit dem Unterschied, dass sie ihn sofort wieder erkennt. Benedict findet sie, als sie gerade von mehreren Männern bedrängt wird und rettet sie aus der Situation. Er bietet ihr über Nacht eine Bleibe auf seinem Cottage und sogar neue Arbeit an.
Als Benedict krank wird, bleibt Sophie bei ihm und pflegt ihn gesund. Die beiden lernen sich besser kennen und werden Freunde.

Sophie mochte ich schnell ziemlich gerne. Sie ist eine richtige Kämpferin und obwohl ihr Leben nie leicht war, gibt sie nicht auf und arbeitet hart. Außerdem ist sie Realistin und gibt sich nicht so einfach dem Wunschdenken und Träumen hin, denn sie ist sich möglicher Konsequenzen bewusst. Ich mochte diese Eigenschaft sehr gerne und sie hat Sophie zu einem interessanten und starken Charakter gemacht.
Benedict hat es mir etwas schwerer gemacht, ihn zu mögen. Er hatte so eine besitzergreifende Art, was Sophie anging, die mir gar nicht gefallen hat. Natürlich hatte sein Charakter auch einige sympahische Seiten, aber es gab einige Szenen, in denen ich sein Verhalten einfach nicht nachvollziehen konnte. Das hat mich ein wenig überrascht, weil ich ihn als Nebencharakter in anderen Bänden eigentlich gerne mochte.

Die Liebesgeschichte hatte ihre Höhen und Tiefen. In manchen Momenten wirkte alles authentisch und ich konnte nicht aufhören zu lesen, während ich in anderen nur den Kopf schütteln konnte. Sehr gestört hat mich vor allem in der ersten Hälfte des Buches, dass Benedict Sophie nicht erkennen konnte, obwohl er die maskierte Unbekannte die gesamte zeit über im Kopf behielt.
Das Buch konnte mich zum Ende hin jedoch wieder mehr begeistern und es wurde sogar noch spannend. Aber die Kurve hat es besonders durch die Nebencharaktere bekommen, wie die anderen Bridgertons. Ich achte immer sehr, auf gut ausgearbeitete Nebencharaktere, denn diese machen Bücher immer authentischer. Dementsprechend war das ein großer Pluspunkt.

Ebenso hat der Schreibstil dazu beigetragen, dass ich dann doch noch recht gut fand. Julia Quinn hat einen sehr entspannten und lockeren Stil, der es einem erlaubt, beim Lesen zu entspannen und schnell voranzukommen.

Fazit

Leider war dieser Band der Bridgerton-Reihe in meinen Augen ein wenig schwächer als die zwei Vorgänger. Was mir gut gefallen hat, was dass es diesmal eine ganz andere Geschichte war, dennoch bleiben natürlich auch meine anderen Kritikpunkte.
Ich hoffe, dass mir der vierte Band wieder besser gefallen wird, denn dort geht es um Penelope und Collin, die auch schon in diesem Band einen kleinen Auftritt zusammen haben. Weiterlesen werde ich die Reihe auf jeden Fall.

Bewertung

3,5/5☆

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.08.2022

Der älteste Bridgerton

Bridgerton – Wie bezaubert man einen Viscount?
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Inhalt (Klappentext)

Der begehrteste Junggeselle der Londoner Gesellschaft und die aussichtsreichste Debütantin der Saison: Lord Anthony Bridgerton und Edwina Sheffield gäben ohne Frage ein schönes Paar ...

Inhalt (Klappentext)

Der begehrteste Junggeselle der Londoner Gesellschaft und die aussichtsreichste Debütantin der Saison: Lord Anthony Bridgerton und Edwina Sheffield gäben ohne Frage ein schönes Paar ab. Wären da nicht Edwinas überaus besorgte Schwester Kate und der durchaus zweifelhafte Ruf des Lords. Kate ist fest entschlossen, ihre Schwester vor dem Herzensbrecher zu schützen – bis der Viscount sie eines Tages in seine Arme reißt und sie einfach küsst. Entsetzt erkennt Kate, dass sie den Mann, der ihre Schwester hofiert, selbst heimlich begehrt …

Meine Meinung

Da nun schon bald die zweite Staffel der Netflix-Serie „Bridgerton“ erscheint, wollte ich vorher unbedingt auch die Buchreihe weiterlesen. Band 1 habe ich schon letztes Jahr gelesen und sehr gemocht, weshalb ich gespannt war, wie es weitergeht und was Julia Quinn sich für den ältesten Bridgerton ausgedacht hat.

Anthony Bridgerton kam schon zuvor als Nebencharakter in „Der Duke & Ich“ vor, der sich sehr beschützerisch gegenüber seiner jüngeren Schwester Daphne zeigte und unbedingt ihre Ehre verteidigen und schützen wollte. Doch dass er dabei selbst eine Vergangenheit als Frauenheld hat, scheint er wohl zu übersehen. Als es nun plötzlich heißt, der Viscount Bridgerton wolle heiraten, kann die Londoner Gesellschaft es kaum glauben.

Außer Anthony selbst kennt keiner den Grund für seine Entscheidung. Sein Vater, der ehemalige Viscount, ist im Alter von achtunddreißig Jahren gestorben und so musste Anthony mit nur achtzehn Jahren die Rolle einer Vaterfigur für seine Geschwister einnehmen und seine Mutter unterstützen. Anthony vergötterte seinen Vater und ist fest davon überzeugt, dass er diesen großartigen Mann niemals übertreffen könnte. Und so begleitet ihn bei seiner Hochzeitsentscheidung nicht nur seine Überzeugung, er könnte jederzeit sterben, sondern auch der Gedanke, er dürfe sich niemals in seine Frau verlieben - das würde nämlich alles noch viel schmerzvoller gestalten.

Das meiste davon wird uns Lesern bereits im Prolog, der aus Anthonys Sicht geschrieben ist, vermittelt. Zwar klang schon der Klappentext ganz nett, aber so richtig neugierig haben mich dann diese ersten Seiten gemacht. Diese Thematik hat die Liebesgeschichte direkt interessanter gemacht — und ihr könnt euch bestimmt denken, dass Anthony noch ein ziemlicher harter Brocken sein würde.

Zu gut, dass es da noch Kate Sheffield gibt, die Anthonys Meinung noch ändern würde, auch wenn das noch keiner der beiden erwartete bei ihrem ersten Aufeinandertreffen. Eigentlich möchte Anthony Edwina Sheffield, Kates Schwester, einen Antrag machen, denn wer würde sich besser an seiner Seite machen als die wunderschöne und aussichtsreichste Debütantin dieser Saison? Doch da hat er seine Rechnung ohne die beiden Schwestern gemacht: Edwina vertraut auf die Meinung ihrer Schwester Kate und hat bereits laut verkündet, sie würde nicht ohne ihr Einverständnis heiraten. Kate wiederum hat es sich zum Ziel gemacht, das Herz ihrer Schwester zu schützen und der vermeintliche Schürzenjäger gefällt ihr gar nicht.

Die beiden Protagonisten ähneln einander mehr als man auf den ersten Blick glaubt. Sie sind beide genauso stur, setzen ihre Familie immer an oberste Stelle und halten sich mit schlagfertigen und sarkastischen Kommentaren nicht zurück. Diese Kombination hat für viele Szenen gesorgt, die mich zum Grinsen gebracht haben und ich mochte den Humor der Autorin in diesem Band sogar noch lieber als in Band 1. Auch die langsam voranschreitende Beziehung der beiden konnte mich von sich überzeugen, weshalb ich das Buch einfach nicht weglegen konnte, ohne zu erfahren, wie es weiter geht. Letztlich habe ich dann etwa 80% des Buches an nur einem Tag gelesen.

Allerdings hatte ich auch kleinere Kritikpunkte. Der Plot Twist zum Ende hin hat mich leider etwas zu sehr an den ersten Band erinnert, auch wenn die Hintergründe andere waren. Vielleicht hätte es mich weniger gestört, wenn dies nicht in direkt aufeinander folgenden Bänden der Fall wäre.
Hinzu kommt noch, dass Anthony sieht manchmal für meinen Geschmack viel zu besitzergreifend verhalten hat und Kate anfangs nahe gekommen ist, ohne dass sie wirklich ganz einverstanden war. Selbstverständlich ist dieses feministische Denken schwer auf das 19. Jahrhundert anzuwenden, aber so hatte ich ab und an ein paar Probleme mit Anthony und musste manchmal ziemlich mit den Augen rollen.

Fazit

Insgesamt ein guter und unterhaltsamer zweiter Band der „Bridgerton“-Reihe, dessen Charaktere ich sogar etwas lieber als die in Band 1 mochte. Nun möchte ich auch so bald wie möglich Band 3 der Reihe lesen und freue mich, wieder in die Welt der Bridgertons einzutauchen.
Die Reihe eignet sich perfekt für diejenigen, die nach historischen Liebesromanen suchen, die einen gewissen Jane Austen Charme haben, ohne dabei kompliziert zu lesen zu sein.

Bewertung

4-4,5/5☆


Ich bedanke mich herzlich beim HarperCollins Verlag für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars. ♡

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Veröffentlicht am 05.08.2022

Jede Seite ein Meisterwerk

The Witcher Illustrated – Der Hexer
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Klappentext

Sein Name ist Geralt. Geralt von Riva. Als Hexer macht er Jagd auf Monster, die sich in den Sümpfen verstecken, in kalten Verliesen und in der Dunkelheit. Seinen Waffen sind ein normales Schwert ...

Klappentext

Sein Name ist Geralt. Geralt von Riva. Als Hexer macht er Jagd auf Monster, die sich in den Sümpfen verstecken, in kalten Verliesen und in der Dunkelheit. Seinen Waffen sind ein normales Schwert zur Verteidigung – und ein Silberschwert für die Ungeheuer. Oft genug, so scheint es dem Hexer, sind es allerdings die Menschen, die sich als die eigentlichen Monster erweisen.

Meine Meinung

Gestaltung

Ich weiß nicht so recht, was ich erwartet habe, als ich gesehen habe, dass die erste Vorgeschichte der „Witcher“-Reihe als illustrierte Ausgabe erscheint, doch was schließlich bei mir angekommen ist, hat all meine Vorstellungen übertroffen. Das Buch hat nur rund 60. Seiten und kostet 28 Euro, sodass man sich natürlich fragt, wieso so teuer? Die Antwort hält schon die wunderschöne Coverillustration bereit, denn schlägt man das Buch auf, erwarten einen viele weitere dieser Art.



Der Künstler, Thimothée Montaigne, übertrifft sich wahrlich mit jeder Illustrastion selbst. Dieses gesamte Buch ist in meinen Augen ein Meisterwerk. Es handelt sich nicht um kleine Zeichnungen auf jeder dritten Seite, nein, auf jeder Doppelseite befindet sich eine beidseitige Illustration. Ich konnte mich an ihnen gar nicht satt sehen!

Inhalt

Diese Geschichte ist die Erste, die ich von Andrzej Sapkowski gelesen habe. Zuvor kannte ich nur die Netflix Verfilmung und diese mochte ich bereits sehr gerne. Dementsprechend war ich auch wirklich gespannt auf die Buchvorlage.

„Der Hexer“ ist die erste Geschichte über den Hexer Geralt von Riva. Es handelt sich dabei um die Vorgeschichte zur eigentlichen Hauptreihe und es wird empfohlen, mit den Vorgeschichten zu beginnen.
Da es sich um Kurzgeschichten handelt, nimmt die Handlung schnell an Fahrt auf. Wir werden damit in eine neue High Fantasy Welt hineingeworfen, allerdings muss ich sagen, dass mir der Einstieg dennoch nicht schwer fiel.
Das Setting und der Inhalt fokussieren sich auf einen einzelnen Ort und Handlungsstrang, gleichzeitig werden aber auch schon einzelne Anspielungen auf andere Ereignisse in jener Welt gemacht. Das hat mich direkt neugierig auf die weiteren Geschichten über den Hexer gemacht.

Über Geralt von Riva erfahren wir noch nicht sehr viel und ihn umgibt eine Aura des Mysteriösen. Er scheint ein sehr mächtiger Hexer zu sein, bleibt dabei aber lieber für sich und öffnet sich anderen gegenüber kaum. Seinen Charakter kann ich noch nicht beurteilen, doch nach dieser Geschichte würde ich ihn zumindest als eindrucksvoll bezeichnen.

Fazit

Diese Illustrierte Ausgabe stellt eine tolle Ergänzung für alle Fans und Sammler dar und ist ihr Geld wirklich wert! Auch die Geschichte ist spannend und unterhaltsam, allerdings würde ich Einsteigern eher die Sammelbände der Vorgeschichten empfehlen, da man sich damit länger und womöglich besser in die Welt des Hexers hineinversetzen kann. Ganz gleich, welche Ausgabe ihr wählt, ich kann euch die Geschichte empfehlen!

Bewertung

Gestaltung 5+/5☆
Inhalt 4,5/5☆



Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an das Randomhouse Bloggerportal und den Heyne Verlag! ♡

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Veröffentlicht am 04.08.2022

Charaktere zum Verlieben!

Habits of my Heart
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Inhalt (Klappentext)

»Du bist mein Grund zu glauben, dass es so etwas wie Hoffnung gibt - Hoffnung darauf, glücklich zu werden und nicht mehr in Angst leben zu müssen.«

Alexis Gilbert hat seit Kindheitstagen ...

Inhalt (Klappentext)

»Du bist mein Grund zu glauben, dass es so etwas wie Hoffnung gibt - Hoffnung darauf, glücklich zu werden und nicht mehr in Angst leben zu müssen.«

Alexis Gilbert hat seit Kindheitstagen einen Traum: als Solotänzerin des Australian Ballet auf der Bühne des Opernhauses Sydney zu stehen. Neben knochenhartem Training und fehlendem Zuspruch hat sie auch mit den Tücken des Lebens und ganz persönlichen Ängsten zu kämpfen. Die Abwärtsspirale, in der sie sich seit Jahren befindet, stockt jedoch, als sie auf die Fotografin Reagan Pérez stößt, die ihr Leben auf den Kopf stellt und verloren geglaubte Gefühle in ihr weckt.

Für Alexis beginnt ein Jahr, welches geprägt ist von wahrer Freundschaft und schmerzendem Verlust, tiefgreifender Liebe und loderndem Hass. Doch auch die Angst wird zu ihrem stetigen Begleiter und lässt sie nicht nur einmal daran zweifeln, ob sie jemals gut genug für das Leben, geschweige denn die Liebe sein wird. Sie bringt Veränderungen mit sich, die Alexis nicht nur einmal bis an ihre Grenzen treiben werden.

Meine Meinung

Der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht — nicht zuletzt, weil es sich um eine Liebesgeschichte zwischen zwei Frauen handelt, von denen es noch viel zu wenige auf dem deutschen Buchmarkt gibt. Aber auch sonst klang das Buch sehr vielversprechend und ich habe mich gefreut, als ich es endlich in den Händen halten durfte.

Selina Salernos Schreibstil ist sehr angenehm und der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht. Die Autorin schreibt einerseits locker und entspannt, andererseits aber auch tiefgründig und stellenweise würde ich ihren Schreibstil sogar schon poetisch nennen. Er hat sich gut an die jeweilige Situation und Thematik angepasst.

Wir erleben die Geschichte aus Alexis Perspektive. Ihr Traum ist es, eine erfolgreiche Balletttänzerin zu werden — dabei ist sie auf den ersten Blick das genaue Gegenteil des Stereotyps „Ballerina“. Mit ihren pinken Haaren und ihren Tattoos scheint sie nicht ins Ballet zu gehören, zumindest wenn man ihre Mittänzerinnen fragt. Doch Alexis lässt sich davon nicht unterkriegen und möchte allen beweisen, was sie draufhat. Allen voran ihrer Mutter, einer erfolgreichen und gefeierten Ballerina. Einer Mutter, die sie aufgegeben hat. Alexis hat in den letzten Jahren alle um sich herum weggestoßen und ist auf sich allein gestellt… bis sie auf Reagan trifft.
Reagans Leidenschaft hingegen ist die Fotografie. Und obwohl Alexis bei einer ihrer ersten Begegnungen Reagan anrempelt und ihre geliebte Kamera zu Bruch geht, bietet sie ihr die Freundschaft an, denn - um es mit ihren Worten zu sagen - „Alleinsein ist scheiße“. Die beiden beginnen schnell immer häufiger Zeit miteinander zu verbringen und werden Freundinnen, doch ihre Herzen scheinen noch mehr zu wollen … Wäre da nicht Kian.
Kian, Reagans fester Freund und ein Name aus Alexis Vergangenheit. Einer Vergangenheit, von der sie gehofft hatte, sie hinter sich gelassen zu haben, nun da sie nicht mehr mit ihrem Ex-Freund Mason zusammen war und dieser im Gefängnis saß. Doch mit Kian droht sie wieder an die falschen Leute zu geraten. Und doch schafft sie es nicht, Reagan fern zu bleiben.

Kommen wir jedoch zurück zu erfreulicheren Nebencharakteren: Hudson und Chester.
Hudson war während der High School ein enger Freund von Alexis, doch als sie an Mason geraten ist, haben sie sich aus den Augen verloren. Bis sie sich plötzlich wieder zufällig über den Weg laufen und es sich augenblicklich so anfühlt, als hätten sie nie den Kontakt verloren. Hudson ist wohl mein liebster Charakter in diesem Buch. Ich habe ihn ganz fest ins Herz geschlossen.
Und ähnlich erging es mir auch mit Chester. Er ist eigentlich Hudsons Ex-Freund, dennoch sind die beiden befreundet und Chester ist immer für ihn da. Besonders da ihm eine schwere Zeit bevorsteht, von der Alexis noch nichts weiß.

Am Anfang des Buches gibt es eine Triggerwarnung und dies nicht ohne Grund. Ich werde die Trigger im nächsten Absatz benennen, da ich sie die Geschichte nicht wirklich spoilern, aber wichtig sind für meine weitere Rezension.

Die Triggerwarnung lautet: Erwähnung körperlicher und sexualisierter Gewalt, Feindlichkeit gegenüber homosexuellen und transexuellen Menschen, Drogenkonsum, Tod.

Die Autorin hat diese Themen wie ich finde, wirklich emotional und sensibel in der Geschichte verarbeitet. Sicherlich könnt ihr euch jetzt langsam denken, was Alexis hinter sich gelassen hat und erlebt hat. Ihr Ex-Freund war gewalttätig und dennoch hat sie es geschafft, ihm den Rücken zuzuwenden und weiter zu leben, auch wenn ich hier nicht näher erläutern werde, wie es dazu gekommen ist - das erfahrt ihr bei einem der Plot Twists, die euch in „Habits of my Heart“ noch erwarten.

Teilweise hatte ich das Gefühl, dass hier vielleicht sogar ein wenig zu viele Handlungsstränge eingebracht wurden, die dadurch ein wenig zu kurz kamen. Besonders als es so einige Offenbarungen über gewisse Charaktere gab. Ich glaube, die Geschichte hat noch viel Potenzial für einen weiteren Band, aber auch so hat mir die Storyline wirklich gefallen. Stellenweise kamen mir sogar die Tränen, also solltet ihr vielleicht Taschentücher bereit halten…

Fazit

Trotz einiger Kritikpunkte habe ich das Buch insgesamt gerne gelesen. Die Charaktere mochte ich allesamt und durch tolle Nebencharaktere wurde die Geschichte gleich noch besser.

Bewertung

4/5☆

Vielen Dank an den WReaders Verlag und Selina Salerno, die mir das Buch als Rezensionsexemplar im Rahmen einer Blogtour zur Verfügung gestellt haben! ♥

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