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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2019

Zwischen Tradition und Moderne

Worauf wir hoffen
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Amar ist der einzige Sohn seiner Familie, die große Hoffnung seiner Eltern und vor allem seines Vaters. Doch die Rebellion gegen seine muslimischen Eltern und ein Streit mit seinem Vater führten dazu, ...

Amar ist der einzige Sohn seiner Familie, die große Hoffnung seiner Eltern und vor allem seines Vaters. Doch die Rebellion gegen seine muslimischen Eltern und ein Streit mit seinem Vater führten dazu, dass er vor drei Jahren in einer Nacht-und-Nebel-Aktion verschwand. Nun hat ihn seine ältere Schwester Hadia zu ihrer Hochzeit eingeladen. Sie, die immer für ihn da war, möchte ihn gerne dabei haben an ihrem großen Tag. Wie wird das gehen, wenn alle Gefühle aus der Vergangenheit noch immer eine Rolle spielen?

Die Autorin Fatima Farheen Mirza beschreibt die Geschichte einer indischen Familie in Amerika zwischen Tradition und Moderne, zwischen Erwartungen, Hoffnungen und verletzten Gefühlen. Der Roman beschreibt die Ereignisse in der Gegenwart und rollt die Geschehnisse der Vergangenheit auf. Der Leser lernt so die Sichtweise der einzelnen Protagonisten kennen, jeder von ihnen bleibt trotz mancher Fehler immer sympathisch. Sehr detailreich wird die Atmosphäre in dieser Einwandererfamilie geschildert, die Pläne der Eltern, die sie anfangs noch gar nicht benennen können, aber auch die abweichende Meinungen der Kinder und wie die beiden Töchter und der Sohn auf die Anforderungen der Eltern reagieren. Die Geschichte wirkt dabei äußerst authentisch und gibt einen guten Einblick in die Welt indischer Migranten in Amerika.
Kleine Wermutstropfen gab es dennoch: Einige arabische bzw. indische Begriffe werden wie selbstverständlich in die Geschichte eingebaut, dabei sind sie weder sehr geläufig noch werden sie erklärt. Meines Erachtens hätten sie deswegen auch gut wegfallen können. Zum anderen tat ich mich anfangs etwas schwer, in der Erzählung zurechtzufinden, denn die Geschehnisse werden nicht unbedingt chronologisch erzählt. Vor allem im ersten Drittel gelang es mir nicht immer, die Ereignisse richtig und schnell einzuordnen.

Der Autorin ist eine warmherzige Geschichte gelungen über diese indische Familie, die mir sehr gut gefallen hat. Gerne empfehle ich sie weiter und vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Liebe mit Hindernissen

Zwischen uns die Sterne
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Als Kinder waren Cameron, Aiden und Everett unzertrennliche Freunde. Doch dann ging Everett weg, um seine Ausbildung zum Facharzt zu machen, und aus unerfüllter Liebe zu Cameron blieb er weg. Denn Cameron ...

Als Kinder waren Cameron, Aiden und Everett unzertrennliche Freunde. Doch dann ging Everett weg, um seine Ausbildung zum Facharzt zu machen, und aus unerfüllter Liebe zu Cameron blieb er weg. Denn Cameron schien in Aiden verliebt zu sein. Nun ist Aiden an Krebs gestorben und bittet Everett in einem Brief, zu Cameron zurückzukehren. Das ist nicht so einfach, denn Everett hatte in den letzten vier Jahren keinen Kontakt mehr zu ihr. Dazu kommt, dass sie anonym bedroht wird. Und das Camp, das Cameron führt, ist in akuter Geldnot…

Dieser Liebesroman schreibt von Liebe, die vielerlei Missverständnissen ausgesetzt ist. Sehr romantisch kommt schon das Cover daher, und auch die Geschichte selbst ist sehr gefühlvoll geschrieben. Leider werden immer wieder körperliche Begierde und Liebe verwechselt, so dass einige Sex-Szenen unnötig ausführlich geraten sind. Auch muss die Liebe der beiden immer wieder ein paar Zweifel verkraften, da empfand ich beide Liebende wenig glaubhaft, sondern eher recht pubertär. Und die Erzählung rollte immer wieder einiges von vorne auf, das doch eigentlich erledigt schien.

Wer gerne zu einem leichten Liebesroman greift, findet mit dieser Geschichte dennoch einige schöne Lesestunden. Von mir gibt es drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 30.03.2019

Gelungener Regionalkrimi

Tatort Amper
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Die pensionierte Lehrerin Annamirl Hofstetter findet beim Spaziergang mit ihren beiden Terriern zwei Leichen. Schnell ist der begeisterten Krimileserin klar, dass sie ganz gerne bei der Aufklärung mitmischen ...

Die pensionierte Lehrerin Annamirl Hofstetter findet beim Spaziergang mit ihren beiden Terriern zwei Leichen. Schnell ist der begeisterten Krimileserin klar, dass sie ganz gerne bei der Aufklärung mitmischen möchte, sind doch die beiden Witwen zum einen ihre gute Freundin Helga, zum anderen ihr Patenkind Marion. Dem Hauptkommissar Auerbach ist ihre Hilfe gar nicht so recht, doch Annamirl findet ihre eigenen Wege, sich in die Ermittlungen einzubringen.

Dieser Regionalkrimi der Autorin Ruth Fuchs bringt in die Idylle der Amperauen sehr schnell einen Missklang durch den Mord an zwei Männern, die in derselben alteingesessenen Firma im Vorstand sind. Sehr gelungen sind dabei die Protagonisten dieser Erzählung, jeder auf seine eigene Weise. Dabei gelingt es der Autorin, manche Eigenheiten vergnüglich darzustellen, während die handelnden Personen immer sympathisch bleiben. Besonders ansprechend geraten ist die krimiversessene Annamirl, die nicht nur als Ermittlerin, sondern auch als Ratgeberin in Lebensfragen immer Bescheid weiß. Die Autorin lässt einige der Personen Dialekt sprechen, wobei auch der ungeübte Leser den Inhalt gut erfassen kann. So ergibt sich die vergnügliche Gelegenheit zu mancherlei Missverständnissen. Die heimelige Atmosphäre des Buches mit einigen Nebenhandlungen strahlt einen besonderen Reiz aus, genau richtig für einen spannenden Regionalkrimi. Da gibt es genügend Stoff zum Mitraten.

Dieser humorvolle Krimi mit seinen eigenwilligen Protagonisten sorgt für spannende und vergnügliche Lesestunden. Sehr gerne möchte ich Annamirl mit ihrem kriminalistischen Gespür weiterhin begleiten und freue mich auf Fortsetzungen mit ihr. Deshalb empfehle ich das Buch auch unbedingt weiter und vergebe fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 30.03.2019

Brisantes Thema gekonnt umgesetzt

Ewig wartet die Dunkelheit
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Als die Profilerin Andrea mit ihrem Mann Greg und Tochter Julie Freunde vom Flughafen abholen wollen, explodiert eine Autobombe. Während ihre Freundin Sarah körperlich eher glimpflich davonkommt, aber ...

Als die Profilerin Andrea mit ihrem Mann Greg und Tochter Julie Freunde vom Flughafen abholen wollen, explodiert eine Autobombe. Während ihre Freundin Sarah körperlich eher glimpflich davonkommt, aber mit einer Amnesie kämpft, fällt deren Lebenspartner ins Koma. Bald wird klar, dass die Explosion kein Zufall war. Währenddessen hält eine Serie von brutalen Morden die Stadt Glasgow im Griff. Andrea hilft mit, in all diesen Fällen zu ermitteln – als Profilerin bei den Serienmorden und als Freundin im Fall der Autobombe.

Schon der Prolog macht neugierig auf dieses Buch, und schnell ist der Leser wieder von einem spannenden Fall mit der Profilerin Andrea Thornton gefesselt. Dabei gibt es einige Verwicklungen, die zusätzlich Spannung in die Geschichte bringen und zwanghaft die Ereignisse vorantreiben. Nach und nach nur werden die Zusammenhänge deutlich, so dass das Miträtseln umso spannender wird. Die Thematik dieses Bandes ist sehr brisant und geht unter die Haut. Und natürlich erfährt der Leser viel aus Andreas Privatleben, das macht die Bücher der Autorin sehr individuell.

Unbedingt empfehlenswert ist es, die Reihe von Anfang an zu lesen, denn so kann der Leser die Entwicklungen der Protagonisten mitverfolgen. Die Reihe selbst ist spannend und abwechslungsreich, mit profundem Hintergrundwissen geschrieben und somit unbedingt empfehlenswert. Deshalb vergebe ich sehr überzeugte vier von fünf Sternen und empfehle die Reihe und auch dieses Buch unbedingt weiter.

Veröffentlicht am 30.03.2019

Faszinierende Welt von Cavallon

Clans von Cavallon (1). Der Zorn des Pegasus
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Auf Cavallon leben fünf Clans in einem toleranten Miteinander. Vor allem die Freie Stadt, in der alle Clans gemeinsam leben, ist für ihr friedliches Zusammenleben bekannt. Doch dann wird die Stadt angegriffen. ...

Auf Cavallon leben fünf Clans in einem toleranten Miteinander. Vor allem die Freie Stadt, in der alle Clans gemeinsam leben, ist für ihr friedliches Zusammenleben bekannt. Doch dann wird die Stadt angegriffen. Die Menschen, Einhörner, Zentauren, Pegasus und Kelpies müssen überlegen, wie sie darauf reagieren. Damit bricht die Veränderung auch ein in das Leben der Menschen Sam und Lara, des schwarzen Einhorns Tordred, des Menschen Jaren und des Pegasus Aquilla, der Zentauren Alexos und Lysander. Plötzlich finden sie sich auf der Flucht oder mittendrin in den Überlegungen, wie die Ältesten der Clans auf die Bedrohung reagieren. Währenddessen kämpft das Menschenkind Nixi um die Zukunft ihrer Gang.

Eine kunterbunte Truppe ist es, die die Autorin Kim Forester zusammenwürfelt und um die Zukunft von Cavallon bangen und kämpfen lässt. Die große Schrift sowie die eher einfach gehaltene Sprache weisen das Buch sehr schnell als Kinderbuch aus, es ist gut geeignet für junge Leser, die in eine faszinierende Welt voller Pferde- und Menschenwesen eintauchen wollen. Sehr schnell wird deutlich, dass die Bedrohung für alle Bewohner dieser Welt gilt. Die verschiedenen Perspektiven lassen nach und nach ein umfassendes Bild von Cavallon wie auch der geheimnisvollen Bedrohung entstehen und ergeben eine gute Gelegenheit, die jeweiligen Protagonisten sehr ausführlich darzustellen. Der junge Leser kann sich so sehr gut hineinfinden in diese unbekannte Welt und sich seine eigenen Gedanken über den Konflikt machen, der Cavallon erschüttert. Manche Details sind dabei etwas blutrünstig geraten, so dass das empfohlene Alter ab 10 Jahren nicht für jedes Kind zutreffen wird. Ein Cliffhanger macht neugierig auf die Fortsetzung der Geschichte.

Für Erwachsene eher vorhersehbar, ist diese Erzählung mit ihrem fantasievollen Detailreichtum gut geeignet für Kinder, die schon sehr gut differenzieren können, dass es hier weniger um Gewalt als um den Zusammenhalt der Clans untereinander geht. Mit dieser Einschränkung kann ich das Buch sehr gut weiter empfehlen und vergebe vier von fünf Sternen.