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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2018

Für mich leider eher nur eine durchschnittliche Geschichte, obwohl es definitiv Potenzial gibt!

Der Welten-Express 1 (Der Welten-Express 1)
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Inhalt:
Nacht für Nacht sitzt die schüchterne Flinn Nachtigall am stillgelegten Bahnhof von Weidenborstel, dem Ort, wo zwei Jahre zuvor ihr Bruder verschwand. Bis eines Abends ein Zug herbeirollt, mit ...

Inhalt:
Nacht für Nacht sitzt die schüchterne Flinn Nachtigall am stillgelegten Bahnhof von Weidenborstel, dem Ort, wo zwei Jahre zuvor ihr Bruder verschwand. Bis eines Abends ein Zug herbeirollt, mit einer gewaltigen, rauchspuckenden Lokomotive. Und Flinn ... ... stürzt als blinde Passagierin in das Abenteuer ihres Lebens! Denn der Zug ist der Welten-Express, ein fahrendes Internat voller außergewöhnlicher Kinder, angetrieben mit magischer Technologie. Ein Ort, in dem Flinn Freunde findet – und Feinde. Denn der Welten-Express birgt mehr Geheimnisse, als sie sich je hätte träumen lassen ...

Meinung:
Als vor zwei Jahren Flinns älterer Bruder am stillgelegten Bahnhof von Weidenborstel verschwand, zerbrach Flinns Familie. Seit diesem Tag treibt es Flinn abends immer öfter zu diesem Bahnhof. Ihre Überraschung ist riesig, als eines Abends tatsächlich ein Zug im Bahnhof anhält. Dieser Zug sieht haargenau wie der Zug aus, der auf der Postkarte von Flinns Bruder abgebildet ist. Daher stürzt sich Flinn Hals über Kopf als blinder Passagier in ein riesiges Abenteuer. Denn der Zug, der Weltenexpress genannt wird, ist ein fahrendes Internat. Schnell findet Flinn hier Freunde, aber auch Feinde. Und wird sie es schaffen ihren Bruder wiederzufinden?

Ein Zug der ein (magisches) Internat ist? Das klingt doch sehr nach Harry Potter, aber auch nach einer vielversprechenden Idee. So waren meine Gedanken, als ich den Klappentext zu diesem Buch gelesen habe. Die Parallelen mit Harry Potter sind natürlich nicht von der Hand zu weisen, auch nach dem Lesen. Anca Sturm kombiniert allerdings bereits Bekanntes mit ihren eigenen Ideen auf eine Art und Weise die sehr gut funktioniert. So fühlt es sich nie an, als würde man einen Abklatsch von irgendeiner bekannten Reihe lesen.

Der Einstieg in das Buch wird dem Leser einfach gemacht, da er gemeinsam mit Flinn den Weltenexpress und dessen Regeln kennenlernt. So durchstreifen wir zu Beginn des Buches zusammen mit Flinn die einzelnen Wagons des Zuges und lernen dabei viele interessante Charaktere kennen.
Der Weltenexpress steckt dabei voller toller Ideen und Gepflogenheiten. So werden talentierte Kinder Pfau genannt und es gibt Unterrichtsfächer wie Heldentum, Benehmen und Kampfsport.
Besonders gut gefallen haben mir die Aufenthalte in allen möglichen Bahnhöfen der Welt. Das Flair der einzelnen Länder wurde von Anca Sturm dabei bewusst in Szene gesetzt.

Flinn ist nach dem Verschwinden ihres Bruders nicht mehr dasselbe Mädchen von Damals und setzt alles daran ihren Bruder wiederzufinden. Nicht ganz realitätsnah empfand ich es jedoch, als Flinn im Zug nicht direkt mit den Erwachsenen über ihren verschwundenen Bruder spricht, sondern sich gemeinsam mit ihren neuen Freunden auf die Suche begibt. Mir ist bewusst, dass dies für den Verlauf der Geschichte wichtig ist, ich empfand es jedoch als etwas unrealistisch. Auch andere Aktionen von ihr waren mir nicht immer schlüssig, so dass ich nicht ganz warm mit ihr geworden bin.
Flinns Begleiter durch das gesamte Buch sind das Mädchen Pegs und die Jungs Kasim und Fedor. Gerade zu Fedor entwickelt Flinn romantische Gefühle. Die Liebesgeschichte wird allerdings nur zart am Rand gestriffen, was ich als passend empfunden habe.

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Dennoch hatte ich immer das Gefühl, dass mir der nötige Spannungsbogen fehlte. Die Geschichte plätschert doch eher gemächlich dahin und erst die letzten 50 Seiten konnten mich absolut überzeugen. Hier gab es dann auch Überraschungsmomente mit denen ich nicht gerechnet habe. Das Buch endet mit keinem gemeinen Cliffhanger, dennoch möchte man gerne erfahren wie sich die Geschichte im zweiten Band weiterentwickeln wird.

Fazit:
„Der Weltenexpress“ nimmt den Leser mit auf eine fantastische Reise voller Magie, Technologie und den alltäglichen Wundern des Lebens. Zwar fühlte ich mich gut unterhalten, dennoch fehlte mir die gewisse Grundspannung, die mich an die Seiten fesseln konnte und auch Flinn als Protagonistin konnte mich nicht immer überzeugen.
Lange habe ich geschwankt, ob ich 3 oder 4 Hörnchen vergebe und habe mich am Ende dann für sehr gute 3 Hörnchen entschieden.

Veröffentlicht am 28.08.2018

Turbulente Lesereise durch den Regenwald

Caldera 1: Die Wächter des Dschungels
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Inhalt:
Der magische Dschungel von Caldera schwebt in höchster Gefahr: Die böse Ameisenkönigin droht, aus ihrem Gefängnis auszubrechen und Caldera mit ihren Ameisenarmeen zu unterwerfen – nur eine kleine ...

Inhalt:
Der magische Dschungel von Caldera schwebt in höchster Gefahr: Die böse Ameisenkönigin droht, aus ihrem Gefängnis auszubrechen und Caldera mit ihren Ameisenarmeen zu unterwerfen – nur eine kleine Gruppe von Schattenwandlern mit magischen Fähigkeiten kann das verhindern!
Dazu gehört das mutige Panthermädchen Mali. Zusammen mit dem Pfeilgiftfrosch Rumi, der Fledermaus Lima und dem Kapuzineräffchen Gogi macht sie sich auf ins größte und zugleich gefährlichste Abenteuer ihres Lebens!

Meinung:
Das Panthermädchen Mali ist anders als die restlichen Mitglieder ihrer Familie. Denn Mali ist als einzige in der Lage den magischen Schleier zu überwinden und auch bei Tag durch die Gegend zu streifen. Als ihre Familie dies mitbekommt wird sie verstoßen. Doch Mali ist nicht lange allein. Die Schlange Auriel nimmt sie auf und erzählt ihr von den Schattenwandlern des Dschungels, denn Mali ist eine von ihnen. Auriel berichtet Mali, dass dem Dschungel von Caldera große Gefahr droht. Denn die böse Ameisenkönigin steht kurz davor aus ihrem Gefängnis auszubrechen und die Welt unter ihre Herrschaft zu ziehen. Nun ist es an einer Gruppe Schattenwandlern und ihren magischen Fähigkeiten dies zu verhindern.

Aufmerksam auf dieses Buch bin ich anhand des wunderschönen Covers geworden. Als ich mir dann den Klappentext zum Buch durchgelesen habe, war ich total Feuer und Flamme, denn ich lese sehr gerne Geschichten die aus der Sicht von Tieren erzählt werden.
Von Anfang an war ich von der Magie Calderas gefangen. Der Autor beschreibt den Dschungel auf einnehmende und hervorstechende Art und Weise. Schnell wird dem Leser deutlich, dass Eliot Schrefer selbst den Dschungel besucht hat, um so detailliert über Pflanzen und Tiere sprechen zu können, wie er dies tut. Sehr gut gefallen hat mir, dass der Leser einiges über den Dschungel und dessen Bewohner lernt. Einige Tiere treten auf, von denen ich bisher noch nie etwas gehört habe. Hier hätte ich mir allerdings gewünscht, dass eine kurze Beschreibung des jeweiligen Tieres erfolgt wäre. So habe ich oftmals nach dem Tier gegoogelt um mir ein genaues Bild von diesem zu verschaffen.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Mali, dem Panthermädchen, erzählt. Mali trifft auf ihrer Reise nicht nur auf die Schlange Auriel sondern auch auf den Pfeilgiftfrosch Rumi, das Kapuzineräffchen Gogi und die Fledermaus Lima. Hieraus entwickelt sich schon nach kurzer Zeit ein eingeschworenes Team, so dass jungen Lesern auch die Themen wie Andersartigkeit, Hilfsbereitschaft und Freundschaft näher gebracht werden. Aufgrund ihrer doch recht unterschiedlichen Art der Fortbewegung (Beine, Flügel, Schwimmhäute) ist die Reise für jedes Tier eine andere Art der Herausforderung. Zudem muss die Gruppe reißende Flüsse, Wasserfälle und Angriffe anderer Tiere überstehen ehe sie am Ziel ihrer Reise ankommt.

Das Buch bietet den jungen Lesern einen hohen Spannungsbogen. Ständig passiert etwas neues und spannendes. So bleibt nicht viel Zeit zum Ausruhen für Tier und Leser. Ich finde, dass die Spannung absolut passend zur Altersangabe ist. Ich bin mir allerdings unsicher, ob sensible Kinder mit dem ein oder anderen Todesfall klarkommen werden. Ich als erwachsener Leser empfand diese Todesfälle allerdings als recht natürlich und zur Geschichte passend, wenn auch stellenweise etwas brutal für manch jungen Leser.

Nicht nur das Cover kann sich sehen lassen, auch zu Anfang eines jeden Kapitels gibt es kleine Bildchen zu bestaunen. Ganz besonders haben mir die seltenen aber wunderschönen ganzseitigen Illustrationen gefallen. Davon hätten es gerne ein paar mehr sein können.

Das Nachwort bzw. das Interview mit dem Autor ist zudem ein netter Bonus, da man so noch mehr über den Dschungel und seine Bewohner erfährt. Außerdem möchte der Autor damit erreichen, dass man auf den Regenwald als Lebensraum sensibilisiert wird.

Fazit:
Ein tierischer Lesespaß für Groß und Klein steckt in den Seiten von „Caldera“. Auf den Leser wartet eine spannende Reise mit vielen verschiedenen Tieren. Als Leser lernt man zwangsläufig etwas über den Regenwald dazu und gerade das Nachwort regt noch einmal zum Nachdenken an. Bei der Altersangabe bin ich etwas skeptisch, wenn es um das Thema Tod geht. Die Spannung ist für die Altersangabe allerdings absolut angemessen.
Knappe 5 von 5 Hörnchen

Veröffentlicht am 24.08.2018

Zu wenig Magie, zu viel Teeniedrama

Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit, Band 1
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Inhalt:
June glaubt nicht an die alten Legenden des sagenumwobenen Cornwall, als sie beschließt, ihr Abschlussjahr bei ihrem Onkel in England zu verbringen. Allerdings stößt sie vor Ort nicht nur auf ein ...

Inhalt:
June glaubt nicht an die alten Legenden des sagenumwobenen Cornwall, als sie beschließt, ihr Abschlussjahr bei ihrem Onkel in England zu verbringen. Allerdings stößt sie vor Ort nicht nur auf ein prächtiges Herrenhaus voller Geheimnisse, sondern auch auf die ungleichen Brüder Blake und Preston, die eine magische Anziehung auf sie ausüben. Doch die beiden scheinen ihr etwas zu verschweigen – und während Junes verbotene Gefühle für die Zwillinge immer stärker werden, ziehen rätselhafte Ereignisse sie unaufhaltsam in ihren Bann. Bis ein einziger Augenblick alles verändert und June merkt, dass eine uralte Gabe in ihr erwacht …

Meinung:
June möchte ihr letztes Schuljahr in Cornwall verbringen. Dort lebt ihr verwitweter Onkel zusammen mit seinen beiden Söhnen Preston und Blake auf dem herrschaftlichen Anwesen Green Manor. Sofort fühlt sich June zu ihren beiden Cousins, die unterschiedlicher nicht sein könnten, hingezogen. Doch darf sie sich aufgrund ihres Verwandtschaftsverhältnisses überhaupt in sie verlieben? Zudem liegt über Green Manor ein Hauch Mystik. Eine Person in einem grünen Umhang macht des Nachts das Anwesen unsicher und plötzlich entdeckt June übernatürliche Fähigkeiten an sich selbst.

Gleich von der ersten Seite an war ich von den tollen Landschaftsbeschreibungen Cornwalls begeistert. Das Autorinnenduo schaffte es die Reiselust in mir zu wecken, so dass ich am liebsten sofort meinen Koffer gepackt hätte und nach Cornwall gereist wäre. Bezaubernde Schauplätze wie das alte Herrenhaus, Steinkreise und Steilküsten bieten zusammen mit den erdachten Mythen und Legenden eine traumhafte Kulisse und ein gelungenes Setting.

Auch der Start in die Geschichte war für mich sehr vielversprechend. Ich war bereits sehr gespannt auf die magischen Elemente der Geschichte. Doch leider verspricht der Klappentext hier zu viel. Das Übersinnliche spielt eine eher untergeordnete Rolle. Gegen Ende hin nimmt dieser Part dann mehr Raum ein und lässt vermuten, dass in Band 2 mehr auf das Thema eingegangen wird.
Gut gefallen hat mir der Humor, der sich durch das ganze Buch zieht und mich immer wieder zum Lachen gebracht hat.

Eine Stärke des Buches sind definitiv die gut ausgearbeiteten Charaktere. Rose Snow nehmen sich viel Zeit um den einzelnen Personen eine gewisse Tiefe zu geben. June hat einen bezaubernden Statistiktick, steht mit beiden Beinen im Leben und glaubt nicht an Mythen und Legenden. Ihre Zukunft steht für sie bereits jetzt fest und June setzt alles daran um ihren Berufswunsch wahr werden zu lassen.
Blake und Preston sind Zwillinge und unterschiedlich wie Feuer und Eis. Blake ist der dunkle, grüblerische und verschlossene Typ, der niemanden an sich heranlässt. Dies ist zum größten Teil begründet mit seiner Vergangenheit. Preston ist der Sonnyboy, der immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hat.
Auch die Nebencharaktere haben mir viel Freude bereitet und waren mir, vor allen Dingen Lilly und Grayson, sehr sympathisch.
Etwas gestört hat mich allerdings, wie oft im Buch erwähnt wurde, wie gutaussehend und gut gebaut Preston und Blake sind. Noch nerviger wurde es dann, als alle Menschen um June herum anfangen ihr zu sagen wie hübsch sie doch ist. Weniger wäre hier mehr gewesen.

Fazit:
Cornwall als Kulisse ist grandios und lädt dazu ein sofort den Koffer zu packen und dorthin zu fahren. Auch die Geschichte bietet gute Aspekte. Mir kam jedoch der im Klappentext angedeutete übernatürliche Anteil etwas zu kurz. Auch das ewige darauf hinweisen wie gutaussehend doch die beiden Zwillinge und June sind nervte irgendwann nur noch. Der Humor ist jedoch klasse und gerade die Nebencharaktere konnten absolut bei mir punkten. Ich vergebe daher knappe 4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 22.08.2018

Spannend, abwechslungsreich und sehr unterhaltsam

Dark Palace – Zehn Jahre musst du opfern
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Inhalt:
In England muss jeder, der nicht zum magischen Adel gehört, zehn Jahre lang als Sklave arbeiten. Lukes Familie will diese Sklavenjahre gemeinsam durchstehen, im Dienst der mächtigen Herrscherfamilie ...

Inhalt:
In England muss jeder, der nicht zum magischen Adel gehört, zehn Jahre lang als Sklave arbeiten. Lukes Familie will diese Sklavenjahre gemeinsam durchstehen, im Dienst der mächtigen Herrscherfamilie Jardine. Doch nun rast Lukes Herz vor Angst, als er plötzlich von den anderen getrennt und in die laute und schmutzige Fabrikstadt Millmoor gebracht wird. Die Arbeit dort ist besonders hart.
Seine Schwestern sind mit den Eltern am prunkvollen Hofe der Jardines den rücksichtslosen Machtspielen und eiskalten Intrigen der Elite ausgesetzt. Vor allem der junge Adlige Silyen verfolgt mit seinen ungeheuerlichen magischen Fähigkeiten eigene Ziele. Und Lukes Schwester Abi verliert ihr Herz an den Falschen.

Meinung:
Lukes Familie möchte gemeinsam ihre Sklavenjahre antreten, denn in England ist es Gesetz, dass alle Menschen, die nicht zum magischen Adel gehören, für zehn Jahre Sklavenarbeit verrichten sollen. Lukes Schwester Abi hat es so eingerichtet, dass die ganze Familie bei der hoch angesehenen Familie Jardine arbeiten wird. Doch alles kommt anders als am Tag der Abholung Luke nicht für die Familie Jardine eingeteilt wird. Luke muss in die Fabrikstadt Millmoor, wo besonders harte Bedingungen auf ihn warten.

Als ich den Klappentext zum ersten Mal gelesen habe, war ich fasziniert und entsetzt davon, dass es eine Welt geben könnte, in der man zehn Sklavenjahre überleben muss um wirklich frei zu sein. Neugierig geworden, wie die Autorin diese Idee weiter ausspinnt, habe ich zu diesem Buch gegriffen und es keine Sekunde bereut. Ab der ersten Seite des Buches wird klar, dass die Ebenbürtigen aufgrund ihres Geschicks klar über den normalen Menschen stehen. Etwas schwammig wird jedoch formuliert was es mit diesem Geschick auf sich hat. Jeder Ebenbürtige hat ein mehr oder minder stark ausgeprägtes Geschick. Interessant fand ich eine Passage in der Geschichte wo beschrieben wurde, dass man über die Stärke seines Geschicks, ähnlich wie über Geld, nicht redet. So kommt es, dass man als Leser nie so wirklich weiß, welche Person welches Geschick an den Tag legt. Dies sorgt für eine gewisse Spannung.

Vic James versteht es, wie gefühlt keine Zweite, undurchsichtige Charaktere zu erschaffen. So kommt es, dass man als Leser ständig am Schwanken ist, welcher Charakter welches Motiv verfolgt. Besonders die drei Jardin Brüder bleiben lange Zeit ein Rätsel für den Leser. Immer wieder stellt man Vermutungen oder Spekulationen an. Dies hat für mich einen ganze besonderen Reiz ausgemacht.
Da das Buch aus der Sicht von sehr vielen verschiedenen Personen erzählt wird, versteht der Leser nach und nach immer besser, was das Motiv der jeweiligen Person ist. Bei manch einem tappt man jedoch bis zum Ende im Dunkeln. Ich könnte mir vorstellen, dass der ein oder andere Leser mit den vielen Perspektivwechseln so seine Probleme haben wird. Ich fand es jedoch klasse, dass wir einen Einblick in die Gedanken der so unterschiedlichen Personen bekommen haben.

Die zwei Hauptpersonen um die es sich in diesem Buch dreht sind Abi und Luke. Gerade Luke beweist bereits zu Beginn des Buches wahre Stärke indem er seiner Familie mit einem vorgetäuschten Lächeln im Gesicht den Rücken kehrt und einer grausamen Zeit in Millmoor ins Auge blickt. Auch im Verlauf der Geschichte reift Luke immer weiter. Ich mochte ihn unglaublich gerne, auch wenn seine Passagen komischerweise diejenigen waren die ich im Vergleich zu den anderen am uninteressantesten fand und das obwohl bei ihm am meisten passiert. Aber irgendwie hat mich das Leben auf dem Anwesen der Jardines total gepackt gehabt. Die drei Jardine Brüder sind so besonders und so undurchsichtig, dass ich einfach mehr über sie erfahren wollte.
Abi hatte ich zu Beginn als taffe Persönlichkeit gesehen, die alles dafür tun würde, um ihren Bruder zu befreien. Im Laufe der Geschichte musste ich meine Meinung jedoch revidieren. Denn Abi wirkt durch ihre Verliebtheit eher schwach als stark und das ein oder andere Mal, brachte sie mich mit ihrer naiven Haltung an den Rand der Verzweiflung.

Das Ende ist dann richtig spannend und absolut anders als ich es erwartet habe. Aufgrund der Dinge die geschehen eröffnen sich neue Perspektiven für den zweiten Band. Dem ich schon sehr gespannt entgegen fiebere.

Fazit:
Ich kann den Hype um das Buch verstehen. Es ist spannend und flüssig zu lesen. Die vielen Perspektivwechsel sorgen für jede Menge Abwechslung, aber auch gute Einblicke in die Gedanken der verschiedenen Personen. Oftmals fragt man sich, wie man die Jardine Brüder einschätzen soll und gerade diese Ungewissheit machte das Buch für mich zu purem Lesespaß. Leider hat mir Abi als Protagonisten mit der Zeit immer weniger gefallen, dennoch sorgt das Ende dafür, dass man einfach unbedingt weiterlesen muss.
Sehr knappe 5 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 18.08.2018

Toller Weltenentwurf, viele Geschehnisse und eine Portion Spannung

Khyona (1). Im Bann des Silberfalken
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Inhalt:
Der Islandurlaub mit ihrer neuen Patchworkfamilie ist genauso anstrengend wie Kari sich das vorgestellt hat. Doch als ihr ein silberner Falke begegnet und sie ins Reich Isslar gebracht wird, verändert ...

Inhalt:
Der Islandurlaub mit ihrer neuen Patchworkfamilie ist genauso anstrengend wie Kari sich das vorgestellt hat. Doch als ihr ein silberner Falke begegnet und sie ins Reich Isslar gebracht wird, verändert sich alles. Ehe Kari sich versieht, steckt sie mitten in einer magischen Welt voller Trolle, Eisdrachen und Elfen, in der Geysire über das Schicksal entscheiden und ein geheimnisvoller junger Mann über die Vulkane der Insel herrscht. Doch warum ist sie hier? Als Kari herausfindet, dass sie einer jungen Assassinin zum Verwechseln ähnlich sieht, die im Auftrag der Fürstin einen Mord begehen soll, steckt sie bereits in gewaltigen Schwierigkeiten ...

Meinung:
Kari reist mit ihrer Patchworkfamilie im Urlaub nach Island. Die Landschaft ist toll, ihr Stiefvater und ihr Stiefbruder jedoch weniger. Als Kari plötzlich aufgrund einer Verwechslung im Reich Isslar landet, erlebt sie das Abenteuer ihres Lebens. Denn Kari bzw. die Person für die Kari sich ausgibt ist eine waschechte Assassinin und hat den Auftrag von der Fürstin des Landes bekommen einen Mord zu begehen. Kari ist verzweifelt: wie soll sie nur jemals wieder nach Hause zurückkehren? Mehr und mehr lernt sie das Leben in Isslar kennen und versucht einen Ausweg aus ihrer Situation zu finden. Doch dann trifft sie Andrik und Karis Gefühle fahren Achterbahn.

Vorweg erst einmal: das Cover ist ein Traum! Die Polarlichter und die Landschaft Islands werden wunderschön dargestellt. Auch der Silberfalke, der im Buch eine Rolle spielt, findet sich auf dem Cover wieder. Und obwohl ich normalerweise keine Gesichter auf Covern mag, spricht mich dieses an.
Auch der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht. Durch den Prolog, der erst einmal so gar nichts mit dem weiteren Verlauf der Geschichte zu tun hat, fängt man bereits an dieser Stelle an Spekulationen aufzustellen.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Kari und ihrem Stiefbruder John erzählt. Aber auch Cecily (die wirkliche Assassinin), lässt uns ab und an in ihre Gedanken eintauchen. Besonders ist in diesem Buch, dass Karis Gedanken in kursiver Schrift dargestellt werden.
Durch die zwei verschiedenen Perspektiven ist der Leser also nicht nur in Isslar hautnah dabei, sondern erfährt auch wie es Karis Familie in Island ergeht. Und gerade diesen Part fand ich furchtbar spannend. Er konnte mich so sehr packen, dass ich lieber in Island als in Isslar war und das obwohl ich sonst der totale Fantasyfan bin.

Mit Isslar hat Katja Brandis eine fantasievolle Welt erschaffen, die bekannte Fantasyelemente und Wesen mit ihren eigenen Ideen verknüpft. So gibt es Trolle, Elfen und Eisdrachen zu bestaunen, aber auch die isländische Natur mit ihren Geysiren und Vulkanen spielt in Isslar eine nicht unwichtige Rolle.
Isslar wurde von der Autorin gleich zu Beginn der Geschichte sehr gut dargestellt und erklärt. So hat man als Leser direkt ein klares Bild vor Augen von dieser Welt.
Besonders genial fand ich, dass Kari nicht als Retter der Welt in Isslar ankommt sondern als totbringende Assassinin, die somit als die Böse gilt.

Die Handlung ist durchweg spannend und vor allen Dingen abwechslungsreich. Kari erlebt wahnsinnig viel in ihrer Zeit in Isslar. Dennoch hat mir das gewisse Etwas gefehlt. Auch mit Kari wurde ich irgendwie nicht richtig warm. Ich kann gar nicht sagen, dass ich sie unsympathisch fand, aber irgendwie konnte ich nie so wirklich eine Bindung zu ihr aufbauen. Zwischendurch hatte ich zudem immer das Gefühl, dass man die Beschreibung von Orten etwas knapper und nicht so ausschweifend hätte erzählen können.

Das Ende wirkt recht abgeschlossen. Natürlich bleiben noch Fragen offen, aber die für mich wichtigsten Fäden wurden zu einem schlüssigen und vor allen Dingen stimmigen Ende zusammengeführt.

Fazit:
„Khyona“ überzeugt durch einen super Weltenentwurf mit tollen Ideen. Die Natur Islands spiegelt sich auch in den Welt Isslar wieder. Auf abwechslungsreiche Art und Weise erzählt Katja Brandis Karis Geschichte, wobei mir besonders gut der Aspekt gefallen hat, dass Kari nicht als strahlender Held nach Isslar kommt, sondern als böse Auftragskillerin. Das ist doch mal abwechslungsreich! Leider fehlte mir ein wenig der Bezug zu Kari und stellenweise waren mir die Ortsbeschreibungen zu langgezogen.
Gute 4 von 5 Hörnchen.