✎ Ian Rankin - Inspector Rebus 2 Das zweite Zeichen
Verborgene Muster/Das zweite ZeichenDa sie in einem Band bei mir im Schrank auf ihren Einsatz warteten, habe ich beiden Romanen eine Chance gegeben. Leider endet meine Reise mit Inspector Rebus nach hier - „Das zweite Zeichen“ konnte mich ...
Da sie in einem Band bei mir im Schrank auf ihren Einsatz warteten, habe ich beiden Romanen eine Chance gegeben. Leider endet meine Reise mit Inspector Rebus nach hier - „Das zweite Zeichen“ konnte mich nicht wirklich fesseln. Und wenn ich ehrlich bin, hat mir dieser zweite Teil sogar noch weniger zugesagt als der erste.
Ian Rankins Schreibstil ist angenehm zugänglich, beinahe mühelos - das erleichtert das Lesen ungemein. Dennoch hat sich bei mir keine rechte Spannung eingestellt. Es fehlte mir an Sogwirkung. Zu oft hatte ich das Gefühl, dass Rebus weniger ermittelt als stolpert - mit ein bisschen zu viel Unterstützung vom Zufall. Gerade in einem Krimi erwarte ich mehr innere Logik und weniger Glücksgriffe.
Es gab Längen in der Handlung und ich vermisste die Tiefe, die ein guter Kriminalfall braucht, um im Gedächtnis zu bleiben. Die Erzählung verliert sich stellenweise in Nebenpfaden, ohne den zentralen Spannungsbogen durchgehend zu halten.
Was mir hingegen wirklich gefallen hat, ist das Setting. Rankin gelingt es, das Edinburgh der späten 80er lebendig werden zu lassen - rau, realistisch und atmosphärisch dicht. Für mich ein klarer Pluspunkt: Die Szenerie fühlt sich glaubwürdig an und weckt Erinnerungen an eine Zeit, die ich selbst nur in Ansätzen erlebt habe.
Für Fans britischer Krimis mit viel Lokalkolorit könnte „Das zweite Zeichen“ interessant sein. Wer jedoch auf einen packenden, konsequent aufgebauten Fall hofft, wird hier möglicherweise enttäuscht.
©2025 Mademoiselle Cake