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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2024

Gute Idee, die mich nicht ganz überzeugen konnte

Die Influencerin
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Am Höhepunkt ihrer Online-Karriere verliert die Lifestyle-Influencerin Sarah Rode alles, wofür sie jahrelang gearbeitet hat. Die Online-Welt gibt ihr die Schuld am Tod einer Followerin. Nach einer Flutwelle ...


Am Höhepunkt ihrer Online-Karriere verliert die Lifestyle-Influencerin Sarah Rode alles, wofür sie jahrelang gearbeitet hat. Die Online-Welt gibt ihr die Schuld am Tod einer Followerin. Nach einer Flutwelle aus Hass löscht Sarah all ihre Social-Media-Apps und verkriecht sich in ihrem Haus. Doch der Hass sickert bald über die Grenzen der Online Communities hinaus bis über ihre Türschwelle. Sie fühlt sich bedroht und verfolgt. Dann erscheint ein neuer Instagram-Account in Sarahs Namen. Wer steckt hinter dem Fake-Account? Wie kann es sein, dass der Betreiber ihre persönlichen Geheimnisse zu kennen scheint? In einem atemlosen Rausch kommt Sarah der erschütternden Wahrheit Schritt für Schritt näher.

„Die Influencerin“ von Rebecca Russ macht mit dem aktuellen Thema Social Media direkt neugierig. Es geht um die Fitness-Influencerin Sarah, die mit mehreren tausend Followern auf dem Weg nach oben war. Doch als sich eine Followerin wegen Sarah umbringt, schlägt die Liebe ihrer Follower in Hass um und noch während Sarah selbst mit den Schuldgefühlen klarkommen muss, bricht ihr Leben auseinander. Es wird ein Fakeaccount in ihrem Namen erstellt, der Dinge weiß, die er nicht wissen kann und Sarah dazu bringt, an allen in ihrem Umfeld zu Zweifeln. Dazu wird sie gestalkt und bedroht und auch ihre Ehe kriselt.
Viele lose Erzählstränge, die sich alle nach und nach verknüpfen, um sich am Ende wieder aufzulösen.
Die Idee des Buchs finde ich richtig gut und es gab wirklich einige spannende Stellen. Ein paar Dinge waren vorhersehbar, ein paar andere haben mich doch überrascht.
Keine der Figuren war mir besonders sympathisch und oft war mir alles doch irgendwie ein bisschen zu dramatisch gestaltet.
Insgesamt ein solider Thriller aber nicht so überzeugend, wie ich gehofft habe.

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Veröffentlicht am 21.04.2024

Toller historischer Roman

Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt
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Dresden ist vollkommen zerstört. Die junge Lotte gehört zu den Frauen, die die Stadt mit bloßen Händen wieder aufbauen. So sehr sich Lotte nach einem Neuanfang sehnt, so verzweifelt ist sie auf der Suche ...

Dresden ist vollkommen zerstört. Die junge Lotte gehört zu den Frauen, die die Stadt mit bloßen Händen wieder aufbauen. So sehr sich Lotte nach einem Neuanfang sehnt, so verzweifelt ist sie auf der Suche nach ihrem Geliebten. Als sie eines Abends einen jungen Mann vor dem Tod bewahrt, kehrt ihre Zuversicht zurück: Jakob weckt in ihr Gefühle, die sie verloren geglaubt hatte. Doch das Schicksal greift auch nach dieser Liebe, und erst Jahrzehnte später wird Lottes Enkelin Hannah die Wahrheit über ihre tragische Familiengeschichte erfahren.

Julie Heiland hat mich mit „Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt“ wirklich begeistert und mitgenommen. Die Autorin erzählt die Geschichte einer der Trümmerfrauen der Nachkriegszeit direkt aus zwei Perspektiven. Einmal aus Lottes Sicht selbst, wie sie den Angriff auf Dresden erlebt hat und wie es ihr in den Zeiten danach ergangen ist und aus der Sicht ihrer Enkelin, die Jahre später die Dresdner Frauenkirche wieder aufbaut.
Die Autorin konzentriert sich vor allem auf die Vergangenheit und auf die Ereignisse damals. Als Leser erfahren wir von der Arbeit der Trümmerfrauen, von der Zerrüttung, der Furcht, der Trauer aber auch der Hoffnung und dem wiederkehrenden Leben in den Menschen.
Auch der Hass gegen Juden und die sich wieder verschlechternden Bedingungen durch die Mauer sind ein wichtiger Teil dieses Buches.
Die Autorin hat wirklich gut recherchiert und bringt sowohl die Figuren als auch die damalige Geschichte sehr gut rüber. Ich war gefesselt und traurig, als das Buch schon zu Ende war.
Von mir gibt’s eine klare Empfehlung für dieses Buch!

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Veröffentlicht am 21.04.2024

Enttäuschend

Der Nachtläufer
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In einer norwegischen Kleinstadt geht die Angst um: Drei Menschen haben die Überfälle des Einbrechers, den man „Nachtläufer“ nennt, überlebt – aber wie lange noch, bis der Erste stirbt? Kommissar Eddie ...


In einer norwegischen Kleinstadt geht die Angst um: Drei Menschen haben die Überfälle des Einbrechers, den man „Nachtläufer“ nennt, überlebt – aber wie lange noch, bis der Erste stirbt? Kommissar Eddie Feber ist sicher, dass die mysteriösen Zahlenkombinationen an den Tatorten einen Hinweis darauf geben – doch wird er das eiskalte Rätsel rechtzeitig lösen? Was Feber nicht ahnt: Ganz in seiner Nähe hat auch der junge Meidel Jonsson das Gefühl, vor Angst ersticken zu müssen: Immer näher rückt der Tag, an dem sein Vater aus dem Gefängnis nach Hause zurückkehren wird – und mit ihm das Böse.

„Der Nachtläufer“ von Karin Fossum hat mich durch den Klappentext neugierig gemacht und dann leider doch enttäuscht.
An sich ist das Buch wie ein Krimi aufgebaut. Wir haben einen Täter, wir haben Opfer und wir haben einen Ermittler. So weit, so gut. Doch leider hat das Buch oft nicht das, was ein Krimi benötigt. Wir befinden uns als Leser schnell in einer Art allwissenden Position, da wir sehr früh erfahren, wer der Täter ist und was ihn zu den Taten treibt. Obwohl so richtig verstanden habe ich es bis zum Schluss nicht.
Wir sind den Ermittlern wissenstechnisch immer mehrere Schritte voraus und da kann Kommissar Eddie Feber noch so sympathisch sein, viel von seinen Ermittlungen bekommen wir nicht mit. Er taucht zwar auf und er macht auch Dinge aber so richtig bereichern tut er die Geschichte nicht unbedingt. Seine Familienszenen sind aber ganz süß.
Das ganze Buch hat viel Potenzial und genauso viel Potenzial auch verschenkt.
Leider sehr enttäuschend.

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Veröffentlicht am 21.04.2024

Kleiner Leseurlaub

Neue Träume am Strand
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Moin in der kleinen Hafenstadt Kiekersum! Das malerische Städtchen an der Nordseeküste ist Bentjes Heimat. Auch wenn sie inzwischen in Hamburg lebt, zieht es sie immer wieder hierhin zurück. So auch aktuell ...

Moin in der kleinen Hafenstadt Kiekersum! Das malerische Städtchen an der Nordseeküste ist Bentjes Heimat. Auch wenn sie inzwischen in Hamburg lebt, zieht es sie immer wieder hierhin zurück. So auch aktuell während ihres Urlaubs. Bentje besucht ihr großmütterliche Freundin Finna im Lüttje Glück. Das direkt am Deich gelegene Reetdachhaus war der Wohnsitz des ersten Leuchtturmwärters und ist das älteste Haus des Ortes. Während sie Tee trinken und stricken, erzählt Finna Bentje, dass ihr die Arbeit mit der Pension und dem Apfelgarten zu viel wird. Sie denkt darüber nach, ihren Besitz zu verkaufen und zu ihrem Sohn nach Australien zu ziehen.
Kiekersum ohne das Lüttje Glück – unvorstellbar für Bentje! Sie muss sich entscheiden: In Hamburg bleiben und die Karrierechance ergreifen oder das Wagnis eingehen und das Lüttje Glück übernehmen. Ihre Familie ist wenig begeistert von der Idee. Und dann gibt es da auch noch Jasper, mit dem sie mehr als eine Jugendliebe verbindet. Bentje fasst einen Entschluss, der ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellt.

Susanne Oswald hat mit „Neue Träume am Strand“ einen kleinen Leseurlaub geschaffen.
Wir dürfen mit Bentje nach Kiekersum reisen und dort das Lüttje Glück und ganz viele nette Menschen kennen lernen. Man fühlt sich mit den Figuren direkt wohl und die Umgebungsbeschreibungen haben mich direkt in Urlaubsstimmung versetzt.
Die Geschichte ist nicht besonders überraschend. Eigentlich weiß man schon beim Lesen des Klappentextes wo es hingehen und wie es enden wird. Aber ganz ehrlich? Wer das nicht mag, der darf dieses Genre nicht lesen.
Ich liebe es, mich einzukuscheln und mich einfach an der Geschichte ohne unnützes Drama und großen Überraschungen zu erfreuen. Der Schreibstil sorgt auf jeden Fall für die richtige Stimmung und macht einfach Freude.
Ein kleines bisschen Drama gibt es in Bentjes Familie. Da hätte ich mir vielleicht eine etwas andere Begründung gewünscht aber die Auflösung dieses „Dramas“ hat mir dann doch gefallen.
Ich finde, „Neue Träume am Stand“ hält genau was es verspricht und schenkt dem Leser richtig schöne Wohlfühlstunden. Ein kleiner Leseurlaub eben.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Eine neue Art des Krimis

Murder in the Family
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Es war ein Fall, der die ganze Nation bewegte und doch nie aufgeklärt wurde: Dezember 2003, Luke Ryder wird ermordet im Garten des Familienhauses in London aufgefunden und hinterlässt eine wohlhabende ...

Es war ein Fall, der die ganze Nation bewegte und doch nie aufgeklärt wurde: Dezember 2003, Luke Ryder wird ermordet im Garten des Familienhauses in London aufgefunden und hinterlässt eine wohlhabende ältere Witwe und drei Stiefkinder. Niemand hat etwas gesehen. Doch jetzt, Jahre später, werden die Geheimnisse live vor der Kamera gelüftet. Eine Gruppe von Experten untersucht in der True-Crime-Show ›Infamous‹ erneut die Beweise – mit schockierenden Ergebnissen. Weiß das Team mehr, als es zugegeben hat? Liegt die Wahrheit vielleicht ganz nahe? Und vor allem: Kannst du den Fall vor den Experten lösen?

Ich habe zunächst nur den Klappentext von Cara Hunters „Murder in the family“ gelesen und war nicht ganz angetan. Doch dann habe ich in die Leseprobe reingeschaut und die besondere Form des Buchs entdeckt und musste es unbedingt lesen.
Das Buch ist kein wirklicher Fließtext, wie man ihn eigentlich kennt. Die Ereignisse und Gespräche werden als Transkript dargestellt, unterbrochen von Zeitungsartikeln, Chatverläufen und Forendiskussionen. Jedes Kapitel startet mit dem Cover des True-Crime-Show, dem Drehplan für den Abschnitt und besteht dann aus Mitschriften der Gespräche des Expertenteams. Für den Leser ist es so, als würde er eine Mitschrift der TV-Show „Infamous“ vor sich haben.
Dies zieht die Autorin auch sehr gut und gekonnt von Anfang bis Ende durch. Dadurch kommt es zwar zu keinen tiefgreifenden Personen- oder Ortsbeschreibungen und auch die Nebenhandlungen sind kaum vorhanden aber es hat einen ganz eigenen Reiz.
Lediglich die Gespräche der Schwestern des Regisseurs fallen aus dem Muster, denn die kann der Leser mitverfolgen, ohne dass sie Teil der Show wären.
Der Fall ist spannend und wird wirlklich direkt von Anfang an von den Experten aufgerollt. Dabei kommen viele ungeahnte Details ans Tageslicht. Sowohl über den Fall, als auch über unsere Figuren.
Ein paar Sachen waren mir besonders gegen Ende ein bisschen zu sehr forciert und dadurch etwas übertrieben und an manchen Stellen hätte es ein bisschen schneller voran gehen können aber abgesehen davon, war ich wirklich mit Spannung dabei und hatte doch große Freude an der Aufmachung des Buches. Ich muss nicht immer solche Bücher lesen aber zwischendurch ist eine andere Schreibart sehr reizvoll.
Mich konnte das Buch überzeugen, auch wenn es knapp an den fünf Sternen vorbeigerutscht ist.

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