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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2025

Anders und doch gleich

Halbe Leben
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Die Geschichte in "Halbe Leben" von Susanne Gregor wird von hinten aufgerollt. Klara ist tot und bei ihr war nur Paulina. Was ist passiert? Der Frage nähert sich der Roman Stück für Stück an. ...

Die Geschichte in "Halbe Leben" von Susanne Gregor wird von hinten aufgerollt. Klara ist tot und bei ihr war nur Paulina. Was ist passiert? Der Frage nähert sich der Roman Stück für Stück an. Es geht um die Leben zweier Frauen, wie sie gegensätzlicher kaum sein könnten. Zumindest auf den ersten Blick, denn ihre beiden Leben sind miteinander verbunden, und je tiefer man in die Geschichte eintaucht, desto mehr Ähnlichkeiten sind erkennbar. Pauline ist Pflegefachkraft und arbeitet im Auftrag von Klara. Sie pflegt Klaras Mutter Irene in dem Haus, wo sie alle gemeinsam wohnen: Klara mit ihrem Mann Jakob, ihrer Tochter Ada und eben Irene. Paulina zieht in das Gästezimmer und ist immer zwei Wochen lang zuständig für Irene. Dann wechselt sie sich mit ihrem Kollegen Radek ab. Paulina macht einen guten Job, ist aber ständig hin und hergerissen zwischen ihrem Leben bei Klara in Österreich und ihrem Leben mit ihren zwei Söhnen im Teenageralter, die bei der Großmutter in der Slowakei geblieben sind.
Der Roman behandelt ein klassisches Beispiel von Pflegemigration. Dabei werden die Grenzen und Bedürfnisse der Protagonistinnen besonders in den Vordergrund gerückt. Denn nicht selten werden sie übergangen und ignoriert. Das gilt sowohl für Paulina als auch für Klara. Bei beiden ist es häufig die Arbeit, die dazu führt, nicht genug für sich selbst einzustehen. Nach außen hin scheint Klara zwar die bessere Position zu haben, da sie über mehr Geld verfügt und die unangenehmere Aufgaben an Pauline abgeben kann. Allerdings wird sie von ihrem Chef, ihrem Mann und ihrer Tochter auch gerne als Spielball benutzt und lässt das mit sich machen. Gleiches gilt für Paulina.
Gegenseitige Abhängigkeiten, Machtgefälle und egozentrische Entscheidungen spielen bei all dem eine große Rolle und ließen mich nicht selten fassungslos zurück. Susanne Gregor gelang es dabei gut, das Gleichgewicht zwischen den beiden Frauen zu halten. So wechselte meine Sympathie für beide hin und her und gerne hätte ich sie beide zur Seite genommen und gefragt, warum sie so manche Dinge mit sich machen lassen. Wohl wissend, dass sie sich dessen wahrscheinlich selbst bewusst sind, aber nicht aus ihrer Haut können. Ein starker Roman, der die Zerrissenheit zweier Frauen widerspiegelt und ein dramatisches Ende findet.

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Veröffentlicht am 28.11.2024

Kein Allheilmittel, aber ein guter Anfang

Die Lösung für alle deine Probleme: Gibt’s nicht
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Schon der Titel „Die Lösung für alle deine Probleme - Gibt’s nicht“ ist so schön ehrlich, dass ich dieses Buch von Verena Fiebiger mit Sina Haghiri einfach lesen musste. Grundsätzlich glaube ...

Schon der Titel „Die Lösung für alle deine Probleme - Gibt’s nicht“ ist so schön ehrlich, dass ich dieses Buch von Verena Fiebiger mit Sina Haghiri einfach lesen musste. Grundsätzlich glaube ich, dass es immer gut ist, etwas für seine Psyche und das eigene Wohlbefinden zu tun, allerdings ohne zu viele Erwartungen dabei zu haben. Denn es gibt sicherlich keine Wundermittel, aber durchaus Tipps und Tricks, die helfen können, und solche Tipps und Tricks werden in diesem Sachbuch vermittelt. Dazu ist es unterteilt in zwei größere Abschnitte, der eine heißt Lassen, der andere Machen. Darin geht es folglich darum, was wir lassen beziehungsweise vermeiden sollten und was wir fördern und machen sollten. Beispielhaft werden Themen wie Dauerstress und Perfektionismus besprochen, aber auch Schlafen und Selbstfürsorge. Zu jedem Kapitel gibt es sowohl wissenschaftliche Fakten als auch persönliche Anekdoten aus dem Leben der Autorin, worauf dann verschiedene Impulse und Anregungen folgen, das eigene Wohlbefinden hinsichtlich der entsprechenden Problematik zu verbessern. Nicht alles war neu für mich, aber doch einige Punkte, die mir so noch nicht klar oder bewusst waren und dieses Buch ist besonders schön geeignet, um nachzuschlagen, wenn einen bestimmte „Wehwehchen“ plagen. Ich würde es deshalb als hilfreiches, kleines Nachschlagewerk sehen.
Ziel dieses Buches war laut den Autor:innen, Denkmuster und Verhaltensweisen zu erklären, die unserer psychischen Gesundheit schaden und Bereiche zu zeigen, um die wir uns kümmern dürfen und das haben sie mit diesem Sachbuch gut erfüllt.

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Veröffentlicht am 16.11.2024

Genussvoll und herzerwärmend

Das kleine Café der zweiten Chancen
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Was wenn du Momente aus der eigenen Vergangenheit noch einmal ändern könntest? “Im kleinen Café der zweiten Chancen“ von Shiori Ota geht das. Denn dieses kleine Café im japanischen Sapporo bietet ...

Was wenn du Momente aus der eigenen Vergangenheit noch einmal ändern könntest? “Im kleinen Café der zweiten Chancen“ von Shiori Ota geht das. Denn dieses kleine Café im japanischen Sapporo bietet seinen Gästen genau diese Möglichkeit: Für 4 Minuten und 33 Sekunden – die Zeit, die für eine Tasse Kaffee nötig ist – können sie in die Vergangenheit reisen, um eine Entscheidung zu korrigieren. So rettet ein Gast Leben, findet die Liebe oder trifft eine bessere Wahl. Himari ist die Hauptperson der Geschichte, ein Mädchen, das die Mittelschule besucht und eine sogenannte Zeitwächterin ist, das heißt, sie kann anderen Menschen helfen, die Vergangenheit zu ändern. Ebenso wie die Besitzer des Cafés Hayari und Herr Higure.
Als Leserinnen und Leser begleiten wir Himari, deren eigenes Leben bisher nicht ganz so wie gewünscht verlaufen ist, bis zu dem Punkt, an dem sie Tsukko kennenlernt. Aber auch die Freude über diese Freundschaft ist nicht von allzu langer Dauer.
Insgesamt handelt es sich bei der Geschichte um eine herzerwärmende und magische Erzählung mit außergewöhnlichen Charakteren. Allerdings habe ich das Gefühl, dass dem Buch ein paar Seiten mehr gutgetan hätten, denn so hätten einige Situationen ausführlicher geschildert und die einzelnen Personen noch detaillierter vorgestellt werden können. Das Potenzial dafür wäre vorhanden, so hätte ich z. B. gerne mehr über Herrn Higure und Hayari erfahren und auch wie sich die schwierige Beziehung zwischen Himari und ihrer Mutter weiterentwickelt. Dass noch einiges offen ist, könnte aber auch auf eine Fortsetzung hindeuten. Ich würde sie gerne lesen, denn die magische Geschichte um Himari hat mir gut gefallen und ich habe sogar noch etwas über Kaffee gelernt, denn auch das ist ein zentrales Thema des Buches.
Wer also Kaffee und Fantasy mag, kann „Im kleinen Café der zweiten Chancen“ große Freude haben.

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Veröffentlicht am 14.11.2024

Perfekt für Minecraft-Fans

Creeper – bis es knallt! Für Fans von Minecraft
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Der neue Minecomic um Stefan, Anna und Brokkoli ist der erste für uns. Mein neunjähriger Sohn war begeistert davon. „Minecraft: Creeper - bis es knallt“ von Heiko Wolz und André Sedlaczek ist ...

Der neue Minecomic um Stefan, Anna und Brokkoli ist der erste für uns. Mein neunjähriger Sohn war begeistert davon. „Minecraft: Creeper - bis es knallt“ von Heiko Wolz und André Sedlaczek ist ein typischer Comic im Minecraft-Style. Die Geschichte:
Im Dorf steht das jährliche Fest an, das mit einem großen Feuerwerk gefeiert werden soll. Doch die Schwarzpulvervorräte sind aufgebraucht. Um das Spektakel zu retten, machen sich die drei Freunde Stefan, Anna und der Zombie Brokkoli auf den Weg ins Tal der Creeper. Dort hoffen sie, dass die gefährlichen Kreaturen genug Pulver droppen, bevor diese selbst explodieren.
Begeistert war mein Sohn schon vom Cover im klassischen Minecraft-Look. Auch die Figuren und Darstellungen im Buch passen perfekt dazu. Zudem ist die Schrift gut lesbar und hat eine angemessene Größe.
Die Geschichte ist spannend erzählt und die drei Hauptfiguren haben meinem Sohn gut gefallen, da sie sehr mutig sind. Was mir zugesagt hat, ist das Mine-Wörterbuch am Anschluss an den Comic. Das erklärt alle Figuren und Begriffe für die, die sich im Minecraft-Universum noch nicht so gut auskennen. Der Comic umfasst 75 Seiten und ist ab 8 Jahren. Von uns gibt es eine klare Empfehlung für alle Comic- und Minecraft-Fans.

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Veröffentlicht am 29.10.2024

Kurzweilige Herbstlektüre

Tee auf Windsor Castle
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„Tee auf Windsor Castle“ von Claire Parker entführt uns in das Leben und die Gemächer der britischen Royals. Kate landet während einer Schlossbesichtigung zufällig in der Bedienstetenteeküche ...

„Tee auf Windsor Castle“ von Claire Parker entführt uns in das Leben und die Gemächer der britischen Royals. Kate landet während einer Schlossbesichtigung zufällig in der Bedienstetenteeküche und damit nimmt die Geschichte ihren Lauf, denn dort lernt sie die betagte Angestellte Betty kennen. Sie kommen ins Quatschen und erleben bald darauf die unerwartetsten Dinge. Ich muss zugeben, mich hat ein bisschen gewundert, dass die beiden Frauen so schnell von einer Freundschaft sprechen und nach ihrem unerwarteten Kennenlernen so viel miteinander unternommen haben. Dennoch war es schön, sie dabei zu begleiten.
Der Roman hatte einen gewissen Witz und war kurzweilig zu lesen. Die Charaktere waren so, wie man sie sich in einem Adelshaus entweder als Bedienstete oder Adelige selbst vorstellen würde, very british. Dennoch hat mich der Roman leider nicht überzeugt, da er Fiktion und Realität für mich zu stark vermischt und leider auch einen unnötigen Spoiler im Klappentext enthält, was ihn bedauernswerterweise sehr vorhersehbar gemacht hat. Die Idee an sich gefällt mir aber gut.

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