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Veröffentlicht am 02.12.2022

Interessantes über Spatzen, mit Schwächen

Federleicht
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FEDERLEICHT handelt von Spatzen und bereits nach den ersten Zeilen musste ich nachdenken. Natürlich weiß ich wie Hausspatzen aussehen, ich habe auch schon viele gesehen, ganze Schwärme sogar, nur … nicht ...

FEDERLEICHT handelt von Spatzen und bereits nach den ersten Zeilen musste ich nachdenken. Natürlich weiß ich wie Hausspatzen aussehen, ich habe auch schon viele gesehen, ganze Schwärme sogar, nur … nicht in meiner näheren Umgebung. Freifliegend in Zoos, auch Schwärmeweise … aber in der Großstadt nur in kleinen Gruppen, wenn überhaupt. Und ich kann nicht sagen, wann mir in München der letzte Spatz bewusst aufgefallen ist. Und auch FEDERLEICHT macht darauf aufmerksam, wie man dem Spatz helfen kann. Und selbst durch indirekte Hilfen kann dem Vogel und anderen geholfen werden. Und so geben die Autoren auch Tipps für insektenfreundliche Garten (wobei ich mir gewünscht hätte, dass sie dabei mehr auf einheimische Pflanzen geachtet hätten).
Der Leser erfährt natürlich auch einiges über die Lebensweise der Spatzen und dass es mehr als nur den Haussperling in Europa gibt, auch wenn den meisten vielleicht nur noch der Feldsperling geläufig sein dürfte.
Dieser Teil des Buches ist informativ, leicht verständlich und regt zum Nachdenken an. Andererseits fordert es auch dazu auf aktiv der Tierwelt (dem Spatzen und seiner Nahrung, und dadurch auch anderen) zu helfen.
Der Teil, der mir weniger zugesagt hat und für meinen Teil zu viel Platz einnimmt, ist die Geschichte von Federle, dem Spatz, der von Hand aufgezogen wurde, dadurch auf Menschen geprägt war und die Autoren beschäftigte. Ich fand die Geschichte zwar ganz nett, hätte mir aber eine bessere Einbindung zum Rest des Buchs gewünscht. So wirkten die Abschnitte mit Federle isoliert vom Rest. Es mag zur Auflockerung der Tatsachen dienen, aber ich empfand es in dieser Weise eher störend. Als Pluspunkt kann man dagegen die liebevollen Illustrationen von Bernd Pöppelmann betrachten.
FEDERLEICHT ist ein Buch für Vogelfreunde und Freunde des Natural Writings. Ich fand einfach die Umsetzung weniger gelungen.

Veröffentlicht am 02.12.2022

Spannende Reise durch die Zeit

Urwelten
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Thomas Halliday nimmt den Leser mit auf eine Reise durch die Zeit und lässt ihn dabei einen Ausschnitt des Lebens miterleben. Es beginnt in Alaska im Pleistozän (vor 20.000 Jahren) und endet vor 5550 Millionen ...

Thomas Halliday nimmt den Leser mit auf eine Reise durch die Zeit und lässt ihn dabei einen Ausschnitt des Lebens miterleben. Es beginnt in Alaska im Pleistozän (vor 20.000 Jahren) und endet vor 5550 Millionen Jahren in Australien, wobei die aufgesuchten orte ebenso fremd und ungewöhnlich sind wie die Bewohner, auf die der Leser trifft. Mammuts und (Kurznasen)Bären dürften noch einigermaßen vertraut wirken, andere Tiere dagegen dürften den wenigsten bekannt sein, etwa das Sivatherium (eine Giraffe). Halliday ist ein spannender und informativer Reisebericht gelungen, der Spekulation mit neuen Erkenntnissen mischt und den Leser mehr erfahren lässt als Dinosaurier. Und am Ende der Reise führt Halliday uns wieder zurück in die Gegenwart. Und jetzt liegt es an uns die gewonnenen Eindrücke und Erfahrungen zu bewerten und die eigene Situation zu erkennen. Nicht, dass es sich um ein Buch über Klimawandel und Umweltzerstörung handelt, aber zwischen den Zeilen kann man sehr viel erkenne, das man auch auf die Gegenwart anwenden kann. Und so bekommt man ein Buch vorgesetzt, welches zwar auch nette Geschichten erzählt, aber auch zum Nachdenken anregt. Und die Frage die sich stellt: Was wird aus dem Menschen? bleibt natürlich unbeantwortet, das liegt in unserer Hand.
500 Millionen Jahre Erdgeschichte und sieben Kontinente und einige herausragende Geschöpfe ihrer Zeit, das bietet URWELTEN. Leicht verständlich für den Laien und absolut empfehlenswert. Es gab viel mehr auf unserem Planeten als Dinosaurier und Steinzeittiere. Und dieses Wunder des Lebens hat auch ein recht Gehör zu finden und nicht nur als Knochen in Museen wahrgenommen zu werden (wenn überhaupt).

Veröffentlicht am 02.12.2022

Interessante Aussteigerstory

Spaziergang mit Puma
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SPAZIERGANG MIT PUMA beginnt wie viele ähnliche Bücher: Die Autorin ist unzufrieden mit ihrem Berufsleben und sucht eine Herausforderung … die sich dann als anders herausstellt als erwartet. Eine Art Abschreckung ...

SPAZIERGANG MIT PUMA beginnt wie viele ähnliche Bücher: Die Autorin ist unzufrieden mit ihrem Berufsleben und sucht eine Herausforderung … die sich dann als anders herausstellt als erwartet. Eine Art Abschreckung oder Herausforderung für den Leser, der vielleicht ähnlich empfindet. Bolivien war das Ziel Laura Colemans und so erzählt sie von ihren Erfahrungen in einer Auffangstation im Dschungel. Katzen, Vögel und vorwitzige Affe bestimmen nun ihren Alltag, aufgelockert durch die Gefahr durch Waldbrände und den Tücken fernab der Zivilisation. Ergreifend und sehr bildlich beschreibt die Autorin ihre Erfahrungen, von der Ankunft und dem ersten Zusammentreffen mit Wayra, der Pumadame, für die sie verantwortlich war. Fast glaubt man als Leser dabei gewesen zu sein.
Aber, so intensiv der erste Teil des Buchs auch ist, so enttäuschend wird der Rest. Nachdem die erste Zeit mit Wayra beendet ist bekommt die Autorin Sehnsucht und sie fährt erneut nach Bolivien (und das wird auch nicht das letzte Mal sein … weitere Aufenthalte folgen). Aber irgendwie ist dann die Luft raus. Das merkt man leider auch am Stil der Autorin, der sich geändert hat und viele Abfolgen interessanter Ereignisse nur noch oberflächlich abhandelt. Der Besuch der Mutter, der ein ergreifendes Ereignis hätte sein können, ist nicht mehr als ein Nebensatz. Schade eigentlich, denn was sehr emotional, ergreifend und bildhaft beschrieben wurde, wird mehr und mehr zur inspirationslosen Aneinanderreihung von Begegnungen und Ereignissen. Was gut begonnen wurde endet langweilend. Und das hat das Buch an sich nicht verdient, denn es regt zum Nachdenken an, zeigt es doch den Zustand sogenannter Auffangstationen für Wildtiere und ihren Kampf um das Überleben und mehr Platz. Nebenbei sind die Schicksale der körperlich und/oder seelisch beschädigten Tiere nahegehend, ebenso wie die Schicksale ihrer Betreuer.
Kann ich das Buch also empfehlen? Ich sollte es tun, alleine wegen des wirklich gut geschriebenen ersten Teil und weil die Botschaft des Buches nie oft genug erwähnt werden kann und auch wenn der Schauplatz Bolivien ist … auch in Deutschland haben Auffangstationen und Tierheime Probleme.

Veröffentlicht am 27.11.2022

Bambusbären, Schneeleoparden und Co.

Panda Kingdom - Reißende Flut
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Rote Pandas, Sonnenbären, Schneeleoparden … ein Tiger. Und es hätte eine spannende interessante Geschichte werden können … nur … sie kam bei mir nicht an. Erst hatte ich den Eindruck, dass es sich um mindestens ...

Rote Pandas, Sonnenbären, Schneeleoparden … ein Tiger. Und es hätte eine spannende interessante Geschichte werden können … nur … sie kam bei mir nicht an. Erst hatte ich den Eindruck, dass es sich um mindestens den zweiten Band handeln würde, vor allem weil die Flut bereits geschehen ist und die Geschichte Handlungsstränge auffasst welche erst danach stattfinden. Zumal ist es aufgrund der vielen Namen schwierig der Handlung zu folgen. Ja, es gibt einige interessante und spannende Szenen. Außerdem wirkt die Geschichte nicht sonderlich neu, trotz der exotischen Protagonisten.
Die kurzen Kapitel mit wechselnden Personen machten es mir zusätzlich schwer eine Beziehung zu den einzelnen aufzubauen und ich kann zwar Blättchen, Regen und Geist auseinanderhalten, bei den anderen ist es dann aber doch schwierig, vor allem wenn dann noch die Roten Pandas mitmischen.
Es mag ja sein, dass Erin Hunter erfolgreiche Autorinnen sind, und vielleicht ist auch WARRIOR CATS besser, aber mich konnte PANDA KINGDOM nicht überzeugen. Ein hoher Niedlichkeitsfaktor und ein tolles Cover machen noch keinen guten Roman. Dabei kann ich über die Verhaltensweisen der tierischen Protagonisten und Nebendarsteller hinwegsehen, das muss man auch bei Büchern dieser Art.

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.11.2022

Vögel in der Stadt

Wanderer zwischen den Welten
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WANDERER ZWISCHEN DEN WELTEN ist ein interessantes Buch, das zeigt, dass auch in den Städten Vogelbeobachtungen möglich sind. Und so folgen wir der Autorin an den Bochumer Taubentisch, zu den Uhus im ...


WANDERER ZWISCHEN DEN WELTEN ist ein interessantes Buch, das zeigt, dass auch in den Städten Vogelbeobachtungen möglich sind. Und so folgen wir der Autorin an den Bochumer Taubentisch, zu den Uhus im Hildesheimer Dom oder zu exotischen Papageien, welche in manchen Teilen Deutschlands schon zum Stadtbild gehören. Die Autorin schafft es auch, Allerweltsvögel spannend in Szene zu setzen und so erfährt man durchaus das eine oder andere Detail über die Vogelwelt Deutschlands. Und man erfährt auch, wie einfach es ist Vögel vor der eigenen Haustür beobachten zu können.
Neben den interessanten, spannenden Beobachtungen erfährt der Leser auch allgemeines über die Vogelwelt und Maßnahmen, die sowohl zum Schutz als auch zur Vertreibung der Stadtbewohner betrieben werden. Und neben den Vögeln stellt Caroline Ring auch die Menschen vor, die sich besonders um die Tiere kümmern, sei es um die scheinbar allgegenwertigen (und städteweise dann doch seltenen) Spatzen in München, oder die Nilgänse in Frankfurt.
Die Kapitel sind schön illustriert und kurzweilig geschrieben. Und wer demnächst einen Städtetrip in Deutschland unternehmen möchte, der sollte mehr auf die Vögel achten. Es gibt viel zu sehen und zu hören.