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Veröffentlicht am 10.03.2023

Starker Reihenauftakt mit einer starken Protagonistin

Fräulein Gold: Schatten und Licht
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„ „Schuhe, Schuhe“, stammelte er und bedeutete mir zwischen seinen Spasmen, ich solle ihm die Stiefel ausziehen. Da liefen schon die männlichen Pfleger herbei und transportierten den Unglücklichen ab. ...

„ „Schuhe, Schuhe“, stammelte er und bedeutete mir zwischen seinen Spasmen, ich solle ihm die Stiefel ausziehen. Da liefen schon die männlichen Pfleger herbei und transportierten den Unglücklichen ab. Doch sein Gesicht geht mir nicht mehr aus dem Kopf, die Todesangst, die in seinen Augen stand, die Dringlichkeit, mit der er sich die Schuhe entledigen wollte. Was mag er dort an der Front erlebt haben, dass sein Geist derart erschüttert ist?“ S. 101

Ich weiß gar nicht was ich groß erzählen soll, außer: ich hab’s geliebt.
20er Jahre Setting ist ja eh total mein Ding und die Autorin hat mit diesem Buch einen richtig starken Reihenauftakt geschaffen.

Ich mochte, wie historische Fakten in die Geschichte eingepflegt, wie die verschiedenen Gesellschaftschichten dargestellt und die Charaktere ausgearbeitet wurden.
Ich habe mich durchweg gut unterhalten gefühlt und die Geschichte hatte einige nette Wendungen parat gehabt. Der Schreibstil hat ebenfalls so perfekt gepasst. 👌🏻

Und das Hörbuch: ich mag eigentlich keine Hörbücher und bevorzuge es zu lesen. Hörbuch geht eigentlich nur mal bei längeren Autofahrten, weil geht dann nicht anders. Nur dieses Hörbuch. Die Sprecherin hat das fantastisch gemacht und ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich das Hörbuch hören oder das Buch weiterlesen wollte. 😁

Achja. Es war toll.
Doch genug Geschwärme, es gab auch einen „Kritikpunkt“: ich war mit der Auflösung der Geschehnisse nicht zufrieden bzw. habe anderes erwartet. Ich verstehe, wieso die Autorin das so aufgelöst hat und es macht auch Sinn, nur irgendwie dachte ich mir „Wirklich? Das ist es jetzt?“. Ich hätte in dem Moment die Situation einfach anders erwartet. Es wurde ein großer Spannungsbogen aufgebaut und dann: zack. Die Luft rausgelassen. 🙈

Ich habe mir direkt Band zwei geholt und auch schon wieder die ersten Seiten verschlungen. Auf diese Reihe freue ich mich wirklich sehr.

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Poetischer Schreibstil und cozy Vibes

Flaming Clouds – Der Himmel in deinen Farben
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„Wir hielten uns nicht an den Händen, als würden wir verdursten, verhungern oder so einen Liebesfilmquatsch. Wir umklammerten uns nur so, wie wir es schon in Leyton getan hatten. Wir, zwei Menschen, ein ...

„Wir hielten uns nicht an den Händen, als würden wir verdursten, verhungern oder so einen Liebesfilmquatsch. Wir umklammerten uns nur so, wie wir es schon in Leyton getan hatten. Wir, zwei Menschen, ein bisschen kaputt, niedergetrampelt von derselben Stadt, wenn auch auf verschiedene Weise.“ S. 280

Nachdem ich des Öfteren gehörte hatte, dass die Autorin einen poetischen Schreibstil verwenden würde, konnte ich mir natürlich nicht diese Reihe entgehen lassen. Ich muss sagen: sie hat einen angenehmen poetischen Schreibstil, der nicht zu übertrieben ist und an den richtigen Stellen verwendet wird.
Generell bin ich wegen eben besagtem Stil nur so durch die Seiten geflogen.

Anfangs war ich ein riesiger Fan und die Protagonisten haben mich direkt in ihren Bann gezogen. Auch die weiteren Charaktere waren angenehm und durch die WG hat das Buch nochmal mehr eine Wohlfühlatmosphäre erhalten.
Nur leider, war dann doch die Entwicklung der Handlung ab der Hälfte einfach nicht meins.

Im Großen und Ganzen war das Buch aufgrund des Schreibstils für mich eine schöne Geschichte und ich hoffe, dass mir die Handlungen der anderen beiden Bände noch besser gefallen.

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Veröffentlicht am 02.03.2023

Gut recherchierte Reihe mit tollen Charakteren

Die Gesandten der Sonne
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„Am anderen Morhen verließen wir Alexandria in der gewohnten Reihenfolge. Insgesamt bestand unsere Streitmacht nur noch aus sieben Soldaten, von denen zwei eigentlich Pferdeknechte waren, dazu kamen ein ...

„Am anderen Morhen verließen wir Alexandria in der gewohnten Reihenfolge. Insgesamt bestand unsere Streitmacht nur noch aus sieben Soldaten, von denen zwei eigentlich Pferdeknechte waren, dazu kamen ein Koch, ein Dolmetscher, ein Arzt und eine als Mann verkleidete Frau. Ferner ein Elefant mit Houdah, ein Pferd, zwei Grautiere und zwei rumpelnde Karren. Kurzum: die seltsamste Karawane, die je unter der Sonne marschierte.“ Seite 420

Dieses Buch hat sich von Seite zu Seite mehr in mein Herz geschlichen. Ich habe mittlerweile mich immer wieder gefragt, ob historische Romane einfach nichts mehr für mich sind, ob mir die Erzählweise zu glatt und zu oberflächlich, die Geschichten zu ruhig sind. Und dann war da dieses Buch.

Der Erzählstil des Autors ist angenehm. Es passiert immer etwas, aber nicht zu viel. Auch wenn man irgendwann weiß was als nächstes passiert (der Autor gibt die Seiten davor Hinweise), tut dies doch keinen Abbruch.
Die Charaktere waren angenehm, hatten Tiefen, auch wenn sie gar nicht so viel Raum zum erzählen hatten.

Einzige Kritikpunkte:
Die eigentliche Handlung wird als Geschichte durch den Hauptprotagonisten erzählt. An sich alles gut, passt auch am Ende wieder. Jedoch springt der Autor am Ende jedes Kapitels wieder in die „Gegenwart“ und kommuniziert mit der Person, der er die Geschichte erzählt. Das ist etwas mühselig und unterbricht den Spannungsbogen. Ich hab das irgendwann „übersprungen“, weil es inhaltlich immer ähnlich war.
Ebenfalls bindet der Autor viele interessante Fakten ein. Manchmal einfach nur zu viele. Es wirkt stellenweise so, dass bestimmte Kommunikation nur stattfindet, damit der Autor dies alles erzählen kann.

Dennoch hat mich die Geschichte wahnsinnig gut unterhalten und hatte einen leichten Bookhangover nach Beenden des Buches.
Meinerseits eine ganz klare Leseempfehlung und ich werde bald wieder ein Buch des Autors lesen.

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Veröffentlicht am 25.02.2023

Ein letztes Mal New Hope

New Hope - Das Leuchten der Träume
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„War das das Geheimnis? Einander zu ergänzen und zu unterstützen, die Dinge auszugleichen, die dem anderen vielleicht Probleme machten? Chaos gegen Ordnung. Offenheit gegen reservierte Zurückhhaltung.“ ...

„War das das Geheimnis? Einander zu ergänzen und zu unterstützen, die Dinge auszugleichen, die dem anderen vielleicht Probleme machten? Chaos gegen Ordnung. Offenheit gegen reservierte Zurückhhaltung.“ Seite 145

Kaum zu glauben, aber das war jetzt der letzte Teil von New Hope. Die wunderschöne Kleinstadt mit den schrulligen Einwohnern. Ich habe mich jedesmal aufs Neue gefreut wieder zurückzukehren.
Und egal, wie schade ich finde, dass es sich um den letzten Teil handelt, muss ich doch zugeben, dass mir dieser nicht so ganz zugesagt hat.

Anfangs fand ich das Buch wahnsinnig gut und dachte, es würde einer meiner Lieblingsteile werden. Nur irgendwie hat sich die Geschichte der Protagonisten immer wieder verloren und ist in den Hintergrund getreten, denn die richtigen Stars der Geschichte waren diesmal die Stadtbewohner und die Stadt selbst. Auch waren stellenweise die Protagonisten der anderen Bände präsenter.
Auch das Ende, die Dynamik der Geschichte und die Auflösung von Lus Vergangenheit waren einfach nicht meins.

Dennoch war es wie gewohnt schön noch ein letztes Mal nach New Hope zurückzukehren.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Guter historischer Liebesroman mit viel zu viel unnötigen Szenen

Gentlemen of New York - William
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„Es war erst Mitte Juni. Dennoch war die Temperatur am heutigen Tag auf über dreißig Grad Celsius angestiegen und sank auch jetzt, nachdem die Sonne untergegangen war, nur um ein paar Grad. Durch die offenen ...

„Es war erst Mitte Juni. Dennoch war die Temperatur am heutigen Tag auf über dreißig Grad Celsius angestiegen und sank auch jetzt, nachdem die Sonne untergegangen war, nur um ein paar Grad. Durch die offenen Fenster konnten sie hören, wie sich Nachbarn lautstark stritten, eine nächtliche Serenade in dem Elend eines heißen New Yorker Sommers.“ S. 270

Von der Handlung und Atmosphäre hat mich diese Buchreihe beim Durchlesen der Klappentexte an Peaky Blinders erinnert. Da ich zu dem Zeitpunkt die Serie schon fast durchgesuchtet hatte, konnte ich bei den Büchern nicht widerstehen.

Wie vielleicht die Aufmachung verrät, handelt es sich hierbei um historische Liebesromane mit expliziten Szenen und Handlungen und genau die sind es, die mich an sowohl dem ersten, als auch dem zweiten Teil, gestört haben.

Denn die Geschichte und und Handlungen funktionieren wunderbar ohne diese Szenen. Ich mochte die Handlungsstränge und die Darstellungen der Gesellschaftsschichten, Korruption, Vetternwirtschaft, Politik. Und jedes Mal, wenn mich die Handlungen so richtig in ihren Sog gezogen hat, habe ich wieder ganze Seiten übersprungen, weil die bestimmt Thematik mal wieder im Vordergrund stand. Wenn ich schätzen müsste, waren das bestimmt dreißig Seiten. 🙈

Ich finde es schade, weil Band eins und eben auch Band zwei ansonsten für mich richtige Highlights gewesen wären. Band drei werde ich dann zeitnah auch lesen und die Reihe damit beenden.

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